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Petrus: Fischer, Fels und Funktionär
Herodes: König der Juden, Freund der Römer
Josef: Der Auserwählte unter seinen Brüdern
eBook-Reihen17 Titel

Biblische Gestalten (BG)

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Über diese Serie

Es gibt Geschichten, von denen mancher wünscht, sie stünden besser nicht in der Bibel. Die Erzählung von "Jiftach und seiner Tochter" aus dem Buch der Richter gehört zu ihnen. Kaum ein Prediger, der den Mut hat, sie seiner Gemeinde zuzumuten. Die Urteile, die die Ausleger der zurückliegenden Jahrhunderte über Jiftach fällten, können widersprüchlicher nicht sein. Wer oder was war dieser Richter aus Israel? Glaubensheld oder Kindermörder, Täter oder Opfer, Sieger oder Verlierer? Oder war er vielleicht beides in einer Person? Verdichtet sich in seiner Gestalt und der seiner Tochter die Paradoxie des Glaubens, in dem der Unglaube wohnt, des Glücks, in dem das Unglück rumort, des Sieges, der zur Niederlage wird?
Es gibt kaum einen zweiten Text in der Bibel Israels, der sich diesen Fragen in aller Radikalität stellt und seine Leser herausfordert, selbst nach Antworten zu suchen, nach einem Sinn im scheinbar sinnlosen Geschehen. In Jiftach und seiner Tochter begegnet uns das Phänomen des Tragischen, wie es auch Lion Feuchtwanger in seinem letzten Roman von 1957 ("Jefta und seine Tochter") bewegend beschrieben hat, das den Menschen, sei er religiös oder nichtreligiös, nie zur Ruhe kommen lässt.

[Jephthah and his Daughter. A Biblical Tragedy]
There are stories that many would wish were better not in the Bible. The story of "Jephthah and his daughter" from the Book of Judges is one of them. There is hardly a preacher who has the courage to expose it to his congregation. The judgments that the exegetes of the past centuries made about Jephthah could not be more contradictory. Who or what was this judge from Israel? Hero of faith or child murderer, perpetrator or victim, winner or loser? Or was he perhaps both in one person?
There is hardly a second text in the Bible of Israel that confronts these questions in all their radical nature and challenges its readers to search for answers themselves, for a meaning in the seemingly senseless events. In Jephthah and his daughter we encounter the phenomenon of the tragic, as also Lion Feuchtwanger described it movingly in his last novel of 1957 ("Jephthah and his Daughter"), which never allows the reader, religious or non-religious, to come to terms with it.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum2. März 2020
Petrus: Fischer, Fels und Funktionär
Herodes: König der Juden, Freund der Römer
Josef: Der Auserwählte unter seinen Brüdern

Titel in dieser Serie (17)

  • Josef: Der Auserwählte unter seinen Brüdern

    1

    Josef: Der Auserwählte unter seinen Brüdern
    Josef: Der Auserwählte unter seinen Brüdern

    An Selbstbewußtsein fehlte es ihm nicht, dem Siebzehnjährigen, der davon träumte, dass sich selbst Sonne, Mond und Sterne vor ihm zur Erde warfen: geliebt von seinem Vater, gehasst von den Brüdern; verraten und verkauft nach Ägypten und doch schon wieder auf dem Weg nach oben; geschätzt von Potiphar, seinem Herrn, heiß begehrt und ins Unglück gestürzt von seiner Herrin; ein Habenichts aus Kanaan, vom Pharao zu höchsten Ehren erhoben; ein Mann, den das Glück auch im Unglück nicht verließ. Das Buch geht der literarischen Biographie Josefs in der Bibel Israels nach. Es stellt die Frage, wie sich das Leben von Josef und seinen Brüdern zur Geschichte verhält, welchem Autor wir dieses Meisterwerk der hebräischen Erzählkunst verdanken und für welche Leser es geschrieben wurde. Ein eigenes Kapitel verfolgt exemplarisch die Wirkungsgeschichte Josefs in Judentum, Christentum und Islam sowie in Kunst und Literatur.

  • Petrus: Fischer, Fels und Funktionär

    2

    Petrus: Fischer, Fels und Funktionär
    Petrus: Fischer, Fels und Funktionär

    Simon, Sohn des Johannes, erhält von Jesus den Beinamen Petrus (Stein). Unter diesem Namen tritt der Fischer vom See Gennesaret als einer der ersten und engsten Anhänger Jesu in Erscheinung. Die Texte zeichnen ihn als Wortführer, Bekenner und Draufgänger, als Leugner am Karfreitag und Zeugen am Ostermorgen. Später übernimmt er Verantwortung als Organisator, Verkündiger und Vermittler. So entsteht ein facettenreiches und ambivalentes Bild dieses besonderen Schülers Jesu. Ist er das Fundament für den Bau der Kirche - oder der schwankende Charakter, der von Paulus in die Schranken gewiesen wird? Erweist er sich eher als Reiz- oder als Integrationsfigur? Diesen Fragen spürt das Buch anhand biblischer und außerbiblischer Quellen nach. Es mündet in die Frage ein, inwiefern die verschiedenen Petrusbilder Konturen eines "Petrusdienstes" erkennen lassen, der für die Kirche unserer Tage neue Bedeutung gewinnen könnte. [Peter. Fisherman, Rock and Functionary] Simon, son of John, receives from Jesus the epithet Peter (rock). Under this name, the fisherman of the Sea of Galilee appears as one of the first and closest followers of Jesus. The texts portray him as a spokesman, confessor and go-getter, denier on Good Friday and witness on Easter morning. Later he assumes responsibility as organizer, preacher and mediator. Thus a multifaceted and ambivalent picture of this special disciple of Jesus emerges. Is he the foundation for the building of the church – or the wavering character, put in his place by Paul? Does he turn out to be more of a controversial or a unifying figure? The book traces these questions on the basis of biblical sources and sources outside the Bible. It culminates in the question concerning the extent to which various images of Peter reveal contours of a "Petrine ministry" that could gain new significance for the church of our day.

  • Herodes: König der Juden, Freund der Römer

    5

    Herodes: König der Juden, Freund der Römer
    Herodes: König der Juden, Freund der Römer

    Herodes, der Kindermörder von Betlehem, ist im Neuen Testament eine Randfigur. Er ist in die Geschichte eingegangen als Protagonist des Bösen, der in blinder Wut ein Massaker an unschuldigen Kindern verübt. Bei den Kirchenvätern und in der christlichen Kunst des Mittelalters erhielt dieses düstere Bild, das bis heute bestimmend ist, weitere Konturen. Als historische Persönlichkeit ist Herodes heute dagegen weitgehend unbekannt, und das, obwohl wir über kaum einen antiken Herrscher so gut informiert sind wie über ihn: Er war einer der bedeutensten Herrscher der frühen römischen Kaiserzeit, der mit Größen wie Marcus Antonius, Kleopatra und Augustus verkehrte, zu den genialsten Bauherren der Antike zählte und eine Herrscherdynastie begründete, die die Geschichte der neutestamentlichen Zeit entscheidend geprägt hat. Diese Buch unternimmt eine Annäherung an Herodes auf Grund der vorhandenen Quellen und zeigt den historischen Hintergrund des neutestamentlichen Herodes-Bildes auf.

  • Paulus: Gott neu denken

    9

    Paulus: Gott neu denken
    Paulus: Gott neu denken

    Unbestritten gehört der Apostel Paulus zu den interessantesten Figuren des Neuen Testaments. Seine Briefe geben Anstöße, eröffnen Perspektiven und werfen Fragen auf, die nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben. Im Gegenteil – es gilt, diesen Texten neu auf die Spur zu kommen. Sie sind die einzigartigen Zeugnisse eines Denkprozesses, in dem der Gott Israels und aller Welt in der Geschichte Jesu Christi neu verstanden wird. Dieser zentrale Band aus der bekannten Reihe "Biblische Gestalten" enthält Informationen zur Biographie und zum Selbstverständnis des Apostels sowie einen Abriss seiner kaum überschaubaren Wirkungsgeschichte; er bietet einen an ausgewählten Texten reflektierten Zugang zum Zentrum dieser Briefe. Dabei wird deutlich, welche Herausforderung das in seiner Konsequenz und Tiefe beispiellose Denken des Paulus heute bedeutet.

  • Jesus von Nazaret: Jude aus Galiläa – Retter der Welt

    15

    Jesus von Nazaret: Jude aus Galiläa – Retter der Welt
    Jesus von Nazaret: Jude aus Galiläa – Retter der Welt

    Was können wir über Jesus von Nazaret wissen? Das Buch des renommierten Berliner Neutestamentlers Jens Schröter begibt sich auf die Spurensuche nach dem Wanderprediger aus Galiläa, der fest in den jüdischen Traditionen seiner Zeit verwurzelt war und zur zentralen Figur der heute größten Weltreligion geworden ist. Dabei werden neue archäologische Forschungen über die Orte seines Wirkens ebenso berücksichtigt wie aktuelle Erkenntnisse der Jesusforschung. Schröter zeigt Jesus im Kolorit seiner Zeit und lässt ein plastisches Bild von seinem Wirken in Galiläa und seiner Hinrichtung in Jerusalem entstehen. Das Buch endet jedoch nicht mit Jesu Tod, sondern erläutert auch die Anfänge des Glaubens an Jesus als den Christus und den Retter der Welt sowie frühe Deutungen seiner Person in kanonischen und nicht-kanonischen Schriften. [Jesus from Nazaret. Jew from Galiläa – Savior of the World] What can we know about Jesus of Nazaret? This book authored by the renowned Berlin New Testament scholar Jens Schröter searches for the earliest traces of the itinerant preacher from the Galilee who was deeply rooted in Jewish traditions of his time and became the central figure of what is today the world's largest religion. Thereby, new results from archaeological excavations of places of Jesus' activity as well as insights from current Jesus research are considered. Schröter sketches a vivid portrait of Jesus in his time by tracing his activity in the Galilee and his passion and crucifixion in Jerusalem. The book, however, does not end with Jesus' death, but also deals with the beginnings of faith in Jesus as the Christ, the savior of the world, and early interpretations of his person in canonical and non-canonical writings.

  • Jakob: Wie Gott auf krummen Linien gerade schreibt

    17

    Jakob: Wie Gott auf krummen Linien gerade schreibt
    Jakob: Wie Gott auf krummen Linien gerade schreibt

    Die Bibel erzählt von Jakob, Muttersöhnchen und Gottesstreiter, Flüchtling und Betrüger, Liebhaber und Familienvater. Er ist kein Heiliger und doch ist gerade er Israel – einer, der nicht das perfekte Vorbild ist, sondern einer wie du und ich, der sich aber gerade darum für jeden als Identifikationsfigur anbietet. Als literarische Gestalt betrachtet wird der Werdegang Jakobs zu Israel anhand der biblischen Erzählung nachgezeichnet. Mit kurzen Seitenblicken auf die Frage nach der Historizität dieser Gestalt und auf ihre weit gefächerte Wirkung wird Jakob als einer dargestellt, der mitten im Leben steht und das, was das Leben ihm bietet, zu meistern versucht. Jacob. How God Writes a Straight Text on Crooked Lines The Bible tells of Jacob, mother's boy and warrior of God, refugee and deceiver, lover and family man. He is no saint, and yet he is Israel – not a perfect model but a person on whose devious life lines God writes a straight text. Seen as a literary figure, Jacob's development to become Israel is traced along the biblical narrative. With brief excursions to the question of the historical value of this figure and to its broad reception Jacob is portrayed as a person who is full of life and who tries to master with God's help whatever life offers him.

  • Maria aus Magdala: Die Jüngerin, die Jesus liebte

    23

    Maria aus Magdala: Die Jüngerin, die Jesus liebte
    Maria aus Magdala: Die Jüngerin, die Jesus liebte

    Maria aus Magdala, auch Magdalena genannt, ist im Laufe der Geschichte in sehr unterschiedlicher Weise dargestellt worden. Im Neuen Testament begegnet sie zunächst als Nachfolgerin Jesu und als Zeugin von Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung. In apokryph gewordenen Schriften des frühen Christentums ist sie Lieblingsjüngerin Jesu und empfängt von ihm besondere Offenbarungen. In späterer Zeit identifizierte man sie mit der salbenden Sünderin aus dem Lukasevangelium und schließlich wurde sie zum Inbegriff der reuigen Sünderin und Büßerin. In neuester Zeit mehren sich Spekulationen, sie sei die Geliebte oder Ehefrau Jesu gewesen. Das Buch geht den Verwandlungen der Magdalenengestalt durch die Zeiten nach, stellt aber auch die Rückfrage nach der historischen Maria aus dem galiläischen Ort Magdala und ihrer Rolle in der Jesusbewegung und als Zeugin der Osterereignisse.

  • Daniel: Traumdeuter und Endzeitprophet

    21

    Daniel: Traumdeuter und Endzeitprophet
    Daniel: Traumdeuter und Endzeitprophet

    Daniel ist eine der bekanntesten Gestalten der Bibel, ein unerschütterlicher Glaubensheld, der sich an heidnischen Königshöfen trotz aller Anfechtung treu zu seinem Gott bekennt. Durch Weisheit und die göttliche Gabe der Traumdeutung gilt der standhafte Märtyrer seit jeher als Vorbild des Glaubens. Die literarische Besonderheit des Buches liegt in der Beschreibung der apokalyptischen Visionen des Propheten, in denen sich eine für heutige Leser oft rätselhafte und bizarre Gedanken- und Bilderwelt auftut. 'Daniel – Traumdeuter und Endzeitprophet' gibt eine allgemeinverständliche Einführung in die theologische und literarische Eigenart des biblischen Danielbuches, wobei besonders die religionsgeschichtlichen Hintergründe der biblischen Texte beleuchtet werden.

  • Lydia und Berenike: Zwei selbständige Frauen bei Lukas

    20

    Lydia und Berenike: Zwei selbständige Frauen bei Lukas
    Lydia und Berenike: Zwei selbständige Frauen bei Lukas

    In Philippi trifft Paulus die gottesfürchtige Purpurhändlerin Lydia. Die jüdische Königin Berenike wird Zeugin einer großen Rede des Apostels während seiner Gefangenschaft in Caesarea maritima. So unterschiedlich die Lebensgeschichte und die gesellschaftliche Stellung beider Frauen sind, so gegensätzlich ist ihre Reaktion auf die neue Lehre: Lydia lässt sich taufen, Berenike bleibt von den Worten des christlichen Missionars unbeeindruckt. Der Blick auf den lukanischen Bericht und außerbiblische literarische und epigraphische Quellen erhellt die unterschiedliche Lebenswelt beider Frauen und macht ihre unterschiedliche Haltung zur Botschaft des Evangeliums deutlich.

  • Hiob: Im Räderwerk des Bösen

    25

    Hiob: Im Räderwerk des Bösen
    Hiob: Im Räderwerk des Bösen

    Hiob, der leidende Gerechte, wurde in der Weltliteratur zum Symbol für das Rätsel des Bösen. Literaten, Theologen und Philosophen haben sich von dieser Gestalt immer wieder anregen lassen und nach Antworten gesucht. Diese sind so zahlreich wie die Leser des Buches. Jedoch bleibt jede hinter dem, was Hiob erdulden musste, hinter seiner Klage, seiner Anklage und seinem Schweigen zurück. Eine Antwort auf das Theodizeeproblem gibt es nicht. Einfühlsam, klug und in feiner Sprachform sagt Rüdiger Lux warum. Weil Hiob mehr ist als ein Problem! Er ist ein unschuldig leidender Mensch, einer der paradigmatisch für die Leiden seines Volkes Israel in der Geschichte sowie die Leiden aller Menschen steht. Mit ihm rühren der Glaube und das Denken an ihre Grenze, an Gott.

  • Mose: Der Mann, der zum Buch wurde

    24

    Mose: Der Mann, der zum Buch wurde
    Mose: Der Mann, der zum Buch wurde

    Die Gestalt des Mose ist eng mit dem Glauben an den einen und einzigen Gott verbunden, weshalb ihm eine besondere Stellung in Judentum, Christentum und Islam zukommt. Was wir von dieser großen Gestalt wissen, deren Bedeutung nicht auf die Religion beschränkt bleibt, sondern auch für Recht und Ethik kaum zu überschätzen ist, wissen wir aber nur aus den Büchern der Bibel, die von ihm handeln und ihm zugeschrieben werden. Diese "Mose-Bücher" geben sich selbst als Mitteilung Gottes zu verstehen, die Mose empfangen und weitergegeben hat. Was sich schon in den Texten der Bibel zeigt, wird von den Spuren, die Mose in der abendländischen Kultur hinterlassen hat, bestätigt: Das Besondere der göttlichen Offenbarung ist am Offenbarungsmittler "abzulesen". In ihm begegnet uns nicht eine Person ferner Vergangenheit, sondern das bleibende Wort Heiliger Schrift, und Mose ist in einzigartiger Weise zu diesem Wort geworden.

  • Jeremia: Prophet über Völker und Königreiche

    29

    Jeremia: Prophet über Völker und Königreiche
    Jeremia: Prophet über Völker und Königreiche

    Der Prophet Jeremia ist insofern einzigartig, als er von Gott Verantwortung für 'Völker und Königreiche' übertragen bekommt. Diese universale Sendung spiegelt ein neues Verständnis Gottes wider und verdeutlicht damit zugleich ein verändertes Rollenverständnis für Prophetie im Alten Testament. Das Jeremiabuch fasst dabei Aspekte früherer großer Gestalten wie Mose, Amos, Hosea, Micha usw. in der Person des Propheten Jeremia zusammen. Von seinem Leben erfahren wir so viel wie sonst von keinem der Propheten. Es ist vor allem ein Leidensweg, der äußerlich in Verfolgung und Todesgefahr gipfelt. Aber schlimmer noch sind die Einsamkeit des Propheten und der Schmerz über die Zurückweisung Gottes durch das Volk, die Jeremia innerlich zerreißen. Das nach ihm benannte Buch gibt aber auch Zeugnis von neuem Heil, das mitten aus dem Untergang aufblüht. Das wird gleich in der ersten Vision angedeutet, in der ein Mandelzweig Gottes Wachsamkeit über seinem Wort symbolisiert.

  • Jesaja: Der Prophet und das Buch

    22

    Jesaja: Der Prophet und das Buch
    Jesaja: Der Prophet und das Buch

    3. Auflage, 3., korr. Aufl. Jesaja ben Amoz, der Jerusalemer Prophet aus dem letzten Drittel des 8. Jahrhunderts v. Chr., gehört zu den größten Gestalten der biblischen Literatur und ihrer Wirkungsgeschichte. Doch wer zum Propheten will, der ist zuerst auf das Buch verwiesen, das seinen Namen trägt: Yesha'yahu = JHWH rettet. Dieser Name ist Titel und Programm zugleich, denn von nichts Wichtigerem handelt dieses prophetische Buch als vom Rettungswillen und von der Rettungsmacht des Gottes Israels. Durch alle Tiefen der Geschichte hindurch, von der Zeit der assyrischen Bedrohung (8. und 7. Jahrhundert) über die babylonische Gefangenschaft (597–539 v. Chr.) bis hin zur Restauration und Rückkehr unter persischer Herrschaft (539–333 v. Chr.), steht Gott zu seinem Volk.

  • Stephanus: Verleumdet, verehrt, verkannt

    28

    Stephanus: Verleumdet, verehrt, verkannt
    Stephanus: Verleumdet, verehrt, verkannt

    Der Bericht vom Schicksal des Stephanus nimmt in der Apostelgeschichte breiten Raum ein. Sein Tod markiert eine Zäsur in der Geschichte des Urchristentums: von anfänglicher Beliebtheit im Volk hin zu Kriminalisierung und Vertreibung. Als erster Märtyrer wurde Stephanus für die christliche Frömmigkeit zum Heiligen, zum Fürsprecher bei Gott, dem Wunder zugeschrieben wurden. Das ließ ihn auch zum Patron vieler Kirchen und zum Thema der kirchlichen Kunst werden. Häufig diente er als Vorbild für das Christsein in einer feindlichen Umgebung. Problematisch ist eine neuzeitliche Auslegungstradition, die das Opfer zum Täter umdeutet und Stephanus selbst die Schuld an seinem gewaltsamen Tod zuschreibt. Klaus Haacker unterstreicht demgegenüber die psychologische und historische Plausibilität des lukanischen Berichts von der Rolle der 'falschen Zeugen'. Insgesamt ist ein Band entstanden, der die Dramatik der biblischen Stephanusgeschichte herausarbeitet und prägnante Beispiele ihrer Wirkungsgeschichte bis ins 20. Jahrhundert Revue passieren lässt.

  • Jiftach und seine Tochter: Eine biblische Tragödie

    33

    Jiftach und seine Tochter: Eine biblische Tragödie
    Jiftach und seine Tochter: Eine biblische Tragödie

    Es gibt Geschichten, von denen mancher wünscht, sie stünden besser nicht in der Bibel. Die Erzählung von "Jiftach und seiner Tochter" aus dem Buch der Richter gehört zu ihnen. Kaum ein Prediger, der den Mut hat, sie seiner Gemeinde zuzumuten. Die Urteile, die die Ausleger der zurückliegenden Jahrhunderte über Jiftach fällten, können widersprüchlicher nicht sein. Wer oder was war dieser Richter aus Israel? Glaubensheld oder Kindermörder, Täter oder Opfer, Sieger oder Verlierer? Oder war er vielleicht beides in einer Person? Verdichtet sich in seiner Gestalt und der seiner Tochter die Paradoxie des Glaubens, in dem der Unglaube wohnt, des Glücks, in dem das Unglück rumort, des Sieges, der zur Niederlage wird? Es gibt kaum einen zweiten Text in der Bibel Israels, der sich diesen Fragen in aller Radikalität stellt und seine Leser herausfordert, selbst nach Antworten zu suchen, nach einem Sinn im scheinbar sinnlosen Geschehen. In Jiftach und seiner Tochter begegnet uns das Phänomen des Tragischen, wie es auch Lion Feuchtwanger in seinem letzten Roman von 1957 ("Jefta und seine Tochter") bewegend beschrieben hat, das den Menschen, sei er religiös oder nichtreligiös, nie zur Ruhe kommen lässt. [Jephthah and his Daughter. A Biblical Tragedy] There are stories that many would wish were better not in the Bible. The story of "Jephthah and his daughter" from the Book of Judges is one of them. There is hardly a preacher who has the courage to expose it to his congregation. The judgments that the exegetes of the past centuries made about Jephthah could not be more contradictory. Who or what was this judge from Israel? Hero of faith or child murderer, perpetrator or victim, winner or loser? Or was he perhaps both in one person? There is hardly a second text in the Bible of Israel that confronts these questions in all their radical nature and challenges its readers to search for answers themselves, for a meaning in the seemingly senseless events. In Jephthah and his daughter we encounter the phenomenon of the tragic, as also Lion Feuchtwanger described it movingly in his last novel of 1957 ("Jephthah and his Daughter"), which never allows the reader, religious or non-religious, to come to terms with it.

  • Pontius Pilatus: Henker und Heiliger

    32

    Pontius Pilatus: Henker und Heiliger
    Pontius Pilatus: Henker und Heiliger

    Was um alles in aller Welt hat ein römischer Provinzpräfekt im Glaubensbekenntnis der Kirche zu suchen? Wer war dieser Pontius Pilatus, eingeschrieben in das "kulturelle Gedächtnis" des Christentums? Weit über seine historische Funktion als römischer Beamter im Räderwerk der römischen Verwaltung hinaus ist sein Name im Bekenntnis untrennbar mit dem Todesschicksal Jesu verbunden, das nach dem Glauben der frühen Christen das Heil für die Welt bedeutet. Im Neuen Testament und darüber hinaus begegnet Pilatus als eine vielschichtige Persönlichkeit. Jens Herzers ausgezeichnete Studie bringt vor allem die Spannung zwischen der historischen Person und ihrer Einbindung in eine vom Gottesglauben geprägte Deutung der Geschichte Jesu zur Geltung. Ist Pilatus in dieser Spannung Henker und Heiliger zugleich? Es wird gezeigt, in welcher Weise die Reminiszenz an Pilatus gleichsam zur "Erdung" des christlichen Glaubens beiträgt. [Pontius Pilatus] How on earth could the governor of a rather small Roman province obtain a prominent position in the Christian creed? Who was this Pontius Pilate, now inscribed in the "cultural memory" of Christianity? He was not only a Roman official in the administrative apparatus of the Roman Empire responsible for the crucifixion of Jesus, but his name is also inseparably bound to Jesus' death, which for Christians is the eschatological event of the world's salvation. Is Pilate a hangman and a saint at the same time? The New Testament presents him as a multifaceted personality. This book elaborates various aspects of Pilate's characterization both as a historical figure and with regard to his place in a Christian reading of the Jesus story. It seeks to demonstrate in which way the memory of Pilate contributes to a grounded understanding of the Christian faith.

  • Jakobus: Im Schatten des Größeren

    30

    Jakobus: Im Schatten des Größeren
    Jakobus: Im Schatten des Größeren

    Jakobus gehört zu den häufig übersehenen und oft missverstandenen großen Gestalten aus der Anfangszeit des Christentums. Als Bruder von Jesus stand er ihm während seines irdischen Wirkens ablehnend gegenüber. Als unerwarteter Auferstehungszeuge gehörte er jedoch seit Beginn zur Gemeinde in Jerusalem. Deren Leitung hatte er für rund 20 Jahre inne, ehe er im Jahr 62 als Gesetzesübertreter in Jerusalem gesteinigt wurde. Dennoch gilt er als Verfechter eines am jüdischen Gesetz orientierten Judenchristentums und als Hauptgegner des Paulus und der gesetzesfreien Heidenmission. Der mit ihm verbundene Jakobusbrief fristet seit Luthers berühmter Vorrede als 'stroherne Epistel' zu Unrecht ein Randdasein. Das Hauptanliegen des Jakobus war es, den Glauben an Jesus als Messias Israels und die Zugehörigkeit zu Israel als Gottes erwähltem Volk miteinander zu verbinden. Die Kirche seit dem 4. Jahrhundert entschied sich jedoch gegen diesen Weg: Man konnte nur entweder Jude oder Christ sein, und dies wirkt bis heute nach. Die weit verbreitete Unsicherheit im Umgang mit jüdischen Christen motiviert dazu, noch einmal neu auf den Herrenbruder Jakobus zu schauen.

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