Soziale Arbeit Kontrovers
Von Johanna Possinger, Elli Scambor, Herbert Jacobs und
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Über diese Serie
Titel in dieser Serie (31)
- Hartz IV: Jobwunder oder Armut per Gesetz?: Eine Bilanz von Helmut Hartmann - Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers - Band 8
8
Die Arbeitsmarktreform von 2005 war von Beginn an heftig umstritten: Fördert sie die Integration Arbeitsloser in den Arbeitsmarkt oder schaffen ihr Leistungsrecht und ihre arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen eine neue, sich verfestigende Armut? Zur Versachlichung der kontroversen Debatte stellt der Autor die Strukturen des Systems "Hartz IV", seine Wirkungen und Kosten dar. Er zieht eine kritische Bilanz der bisherigen Entwicklung und zeigt Perspektiven dafür auf, wie den negativen Folgen der Reform entgegengesteuert werden kann.
- Alternde Gesellschaft - eine Bedrohung?: Ein Gegenentwurf von Andreas Kruse - Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers - Band 2
2
Die Prognosen über die Bevölkerungsentwicklung mit einem zunehmenden Anteil alter Menschen werden oft als Bedrohung dargestellt. Andreas Kruse stellt diesem "Belastungsszenario" die These entgegen, dass die Potenziale des Alters unterschätzt und vernachlässigt werden - insbesondere im Hinblick auf Arbeitswelt und Zivilgesellschaft. Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen entwickelt der Autor Kriterien einer alters- und pflegefreundlichen Kultur, die diese Potenziale fördert und die gesellschaftliche Teilhabe selbst in Grenzsituationen wie Demenzerkrankungen sichert.
- Was sollen Männer in Kitas?: Eine Erörterung von Michael Cremers und Jens Krabel - Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers - Band 3
3
Die Autoren analysieren aktuelle Strategien zur Erhöhung des Männeranteils in Kitas und die Gefahr, damit stereotype Geschlechterbilder zu verstärken. Dem setzen sie einen geschlechtersensiblen und gleichstellungspolitischen Ansatz entgegen, der zur Professionalisierung des Erzieher/innenberufs insgesamt beiträgt.
- Ist Deutschland bildungsfeindlich?: Eine Analyse von Klaus Hurrelmann - Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers - Band 1
1
Seit der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 steht die deutsche Bildungspolitik auf dem Prüfstand. Statt populärer Lösungen analysiert der Autor die konservative Wohlfahrtstradition und die föderale Kleinstaaterei als strukturelle Hindernisse auf dem Weg zur "Bildungsrepublik Deutschland". Im Vergleich mit anderen Ländern identifiziert er notwendige Reformen, um das Bildungssystem effizient und gerecht zu machen.
- Sozialraumorientierung - Fachkonzept oder Sparprogramm?: Ein Beitrag von Oliver Fehren und Wolfgang Hinte - Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers - Band 4
4
Sozialraumorientierung ist zu einem zentralen Ansatz in der Sozialen Arbeit geworden, um soziale und infrastrukturelle Ressourcen bei der Gestaltung individueller Hilfearrangements zu nutzen. Kritische Einschätzungen sehen ihn dagegen als Mittel zum Abbau des Rechtsanspruchs auf einzelfallbezogene Hilfe. Nach einer Einführung in das Fachkonzept Sozialraumorientierung erörtern die Autoren kritische Positionen, klären Missverständnisse und bilanzieren Gewinne und Verluste für die Fachlichkeit Sozialer Arbeit.
- Kinderschutz: Kontrolle oder Hilfe zur Veränderung?: Ein systemischer Ansatz von Marie-Luise Conen - Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers - Band 9
9
In der öffentlichen Debatte um Kinderschutz steht die Forderung nach mehr Kontrolle im Vordergrund. Dagegen argumentiert Marie-Luise Conen, dass die Reduzierung der ASD-Sozialarbeiter/innen auf Kontrollaufgaben eine Lösung der Probleme "kostenintensiver Multiproblemfamilien" verhindere. Sie entwickelt einen systemischen Ansatz, mit dem sich komplexe Dynamiken erfassen und verändern lassen. Eine solche veränderungsorientierte Kinderschutzarbeit bedarf der fachlichen Qualität und einer Kulturveränderung im ASD.
- Was hilft gegen Armut?: Ein Essay von Georg Cremer - Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers - Band 7
7
Die aktuelle Debatte um Armut in Deutschland wird erregt geführt, ist aber am Ende meist fruchtlos für eine Politik der Armutsprävention. Aus Perspektive der gesellschaftlichen Teilhabe diagnostiziert der Autor Bildungsarmut und Langzeitarbeitslosigkeit als größte Armutsrisiken. Er identifiziert Defizite in Schule und Ausbildung sowie in den Hilfesystemen und in der Arbeitsmarktpolitik. Diese Probleme verhindern eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsmarkt. Der Autor zeigt Ansätze zur Befähigung und damit zu einer Politik der Armutsprävention.
- Ist Integration nötig?: Eine Streitschrift von María do Mar Castro Varela - Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers - Band 5
5
Dass die Integration eingewanderter Menschen nötig ist, steht anscheinend außer Frage, diskutiert wird nur, wie sie gelingen kann. Demgegenüber charakterisiert die Autorin Integrationspolitiken als Normalisierungs- und Disziplinierungsregimes. Sie analysiert, wie mit Begriffen wie "Menschen mit Migrationshintergrund" diese als Nicht-Zugehörige konstruiert und als Zielgruppe sozialarbeiterischen Handelns festgeschrieben werden.
- Wie neu sind die "neuen Väter"?: Eine Klärung von Johanna Possinger - Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers - Band 6
6
Immer mehr Väter beanspruchen Elternzeit - aber bedeutet dies einen Wandel hin zu einer egalitären Arbeitsteilung in den Familien? Die Autorin untersucht die Diskrepanzen zwischen dem Anspruch und der tatsächlichen Beteiligung von Vätern an der Sorgearbeit. Sie zeigt die Hindernisse, die einer Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben entgegenstehen, und identifiziert fünf politische "Stellschrauben" zur Förderung einer engagierten Vaterschaft.
- Warum ist die Leitung sozialer Organisationen männlich?: Eine Untersuchung von Michael Boecker und Romina Maillaro
28
In Ausbildung und Praxis der Sozialen Arbeit sind Frauen deutlich überrepräsentiert, auf den Leitungsebenen kehrt sich das Geschlechterverhältnis jedoch um. Auf Grundlage einer qualitativen Befragung von Leitungskräften sozialer Träger wird in diesem Band untersucht, wie "Gender" als Strukturkategorie den beruflichen Aufstieg in der Sozialen Arbeit beeinflusst. Abschließend werden Perspektiven entwickelt, um das Gerechtigkeitsdefizit in der Profession zu überwinden – nicht zuletzt, um den Bedarf an qualifizierten Nachwuchsleitungskräften zu decken.
- Wozu die Wirkung Sozialer Arbeit messen?: Eine Spurensicherung von Monika Burmester und Norbert Wohlfahrt - Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers - Band 18
18
Output – Outcome – Impact: mit immer wieder neuen Begriffen sollen Wirkungen sozialer Interventionen gemessen werden. Die aktuelle Diskussion beruht jedoch auf einem veränderten Sozialstaatsverständnis: Nicht mehr die Lösung sozialer Probleme, sondern die Ergebnisse finanzieller Investionen werden betrachtet. Diese These wird in den Etappen der Wirkungsdebatte verfolgt und anhand wirkungsorienter Ansätze wie Social Impact Bonds und SROI geprüft.
- Was ist "Erfolg" in der Sozialen Arbeit: Eine Untersuchung von Hannah Sophie Stiehm
22
"Erfolg" in der Sozialen Arbeit ist keineswegs eindeutig. Aktuelle Diskurse um Wirkung und Effizienz stehen teilweise sogar im Widerspruch zu fachlichen Prinzipien wie Ergebnisoffenheit und Autonomie der Klient/innen. In dieser Studie wird das Verständnis von "Erfolg" aus Sicht der Fachkräfte untersucht. Sie zeigt die Zielvorstellungen auf unterschiedlichen Handlungsebenen – die der Klient/innen, der Sozialarbeiter/innen, der Beziehungs- und Interaktionsebene, der Organisations- und der Gesellschaftsebene – und die förderlichen und hinderlichen Bedingungen, die den Erfolg beeinflussen.
- Wie lässt sich Wohnungslosigkeit verhindern?: Ein Plädoyer von Jutta Henke
23
Die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt, die Diskussion über staatliche Eingriffe und nicht zuletzt die Migrationsbewegung der vergangenen Jahre haben das Thema Wohnungslosigkeit verstärkt auf die sozialpolitische Agenda gebracht. Anhand der Befunde einer bundesweiten Studie und mithilfe des Teilhabe- und Chancenmodells von Amartya Sen analysiert die Autorin die Problemlage und kommt zu dem Ergebnis: Die Instrumente, um Wohnungslosigkeit zu beheben oder gar zu verhindern, sind vorhanden, sie müssten jedoch neu organisiert werden. Jutta Henke plädiert für eine Fokusverschiebung weg von der Akutversorgung hin zu mehr Prävention und nachhaltiger Wohnungssicherung.
- Was braucht ein zukunftsweisender ASD?: Impulse von Stefan Bestmann und Delia Godehardt
24
Wie kann eine am Lebensalltag der Menschen orientierte Soziale Arbeit realisiert werden und welche Rolle sollte der Allgemeine Sozialdienst (ASD) dabei einnehmen? Stefan Bestmann und Delia Godehardt machen sich stark für eine dialogisch-partizipativ ausgerichtete, sozialraumbezogene Soziale Arbeit und für einen "lernenden" ASD, der ein solches professionelles Handeln ermöglicht und umsetzt.
- Wie lässt sich die Wirksamkeit von Eingliederungshilfe messen? (SAK 26): Sozialwissenschaftliche Anregungen von Michael Boecker und Michael Weber
26
Die im Bundesteilhabegesetz vorgeschriebene Wirkungsorientierung stellt hohe Anforderungen an die Akteure der Eingliederungshilfe. In diesem Band wird die bisherige Praxis kritisiert und ihr ein der Komplexität angemessenes Verständnis von "Wirkung" und "Wirksamkeit" gegenübergestellt. Anhand von Beispielen aus dem Bereich der Teilhabe an Arbeit werden die Bedingungen einer erfolgreichen Umsetzung erläutert.
- Migration, Religiosität und Engagement – unauflösbare Spannungsfelder?: Perspektiven von Hacı-Halil Uslucan, Anna Wiebke Klie und Thomas Klie
25
Das Bild der Beziehung zwischen Religion und Integrationsprozessen ist oft von dem Vorurteil geprägt, dass insbesondere die muslimische Religionszugehörigkeit die Identifikation mit der deutschen Gesellschaft und die Engagementbereitschaft gefährde. In diesem Band wird die Bedeutung subjektiver und kollektiver Religiosität für Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte in den Mittelpunkt gerückt. Zusammenhänge von Religion und Engagement werden analysiert und daraus Vorschläge zur Förderung zivilgesellschaftlichen Engagements abgeleitet.
- Werkstätten für behinderte Menschen - Inklusionshemmnis oder Weg zur Teilhabe?: Eine Auseinandersetzung von Michael Weber
27
Das System der Werkstätten für behinderte Menschen in Deutschland steht seit Jahren in der Kritik. Attestiert werden unangemessene Entlohnung, schlechte Übergangsquoten auf den ersten Arbeitsmarkt und sogar Gewaltanwendung. Der Hauptvorwurf lautet: Werkstätten befördern Exklusion, nicht Inklusion. Der Autor setzt sich anhand des Konzepts der "umstrittenen Organisationen" von Wolfgang Seibel mit dieser Kritik auseinander und zeigt auf, wie die Werkstätten dennoch zu einer gelingenden Teilhabe beitragen können.
- Welche Zukunft hat der Sozialstaat?: Eine Prognose von Michael Opielka - Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers
Der Sozialstaat ist bedroht: Demografischer und kultureller Wandel, Arbeit 4.0 und die Auflösung der Familienverhältnisse entziehen ihm seine Grundlagen. Aus diesem Szenario heraus entwirft der Autor Lösungen für eine Sozialpolitik des 21. Jahrhunderts, die einem Programm "Sozialer Nachhaltigkeit" verpflichtet ist. Er diskutiert die Idee des Grundeinkommens im Lichte unterschiedlicher Gerechtigkeitsprinzipien und Wohlfahrtsregime und zeigt die Rolle der Sozialen Arbeit und die Bedeutung von Partizipation bei der künftigen Gestaltung des Sozialstaats auf.
- Sind Menschen in der Grundsicherung arm?: Eine Analyse ihrer sozialen (Selbst-)Verortung von Herbert Jacobs
29
Menschen, die Grundsicherungsleistungen beziehen, gelten gemeinhin als arm. Herbert Jacobs hinterfragt gängige Armutskonzepte, analysiert die Beziehung zwischen Hilfegebenden und Hilfeempfangenden und stellt fest, dass der alleinige Fokus auf ein niedriges Einkommen nicht ausreicht, um die komplexe Situation des staatlichen Hilfebezugs zu erfassen. Auf Grundlage einer qualitativen Befragung von Menschen im Grundsicherungsbezug entwickelt er eine Typologie ihrer Strategien, den Bezug von Mindestsicherungsleistungen biografisch zu verarbeiten und sich gesellschaftlich zu verorten.
- Wo bleibt die Qualität in den aufsuchenden Erziehungshilfen?: Eine Streitschrift von Marie-Luise Conen
32
Die SGB VIII-Reform von 2021 erfordert eine verstärkte Qualitätssicherung bei den Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe. Demgegenüber diagnostiziert Marie-Luise Conen Qualitätsdefizite in den ambulanten Erziehungshilfen. Sie zeichnet die Entwicklung der aufsuchenden sozialpädagogischen Familienhilfen und der Aufsuchenden Familientherapie nach und benennt Ursachen für deren Qualitätsverlust. Die Streitschrift macht deutlich, wie wichtig – gerade vor dem Hintergrund der angespannten Lage in den Jugendämtern – die Einhaltung professioneller Standards für eine gelingende Arbeit mit hochbelasteten und armen Familien ist.
- Ist Sorgearbeit nichts für Männer?: Eine Erkundung von Elli Scambor und Daniel Holtermann
31
Elli Scambor und Daniel Holtermann erkunden die historischen und strukturellen Gründe für die geringe Beteiligung von Männern an formeller und informeller Sorgearbeit. Sie stellen dem das Konzept von "Caring Masculinities" gegenüber: männliche Rollenbilder, die Werte wie Aufmerksamkeit und Empathie integrieren. Kosten und Nutzen für die informelle und berufliche Care-Arbeit, aber auch für die Gesellschaft insgesamt werden aufgezeigt und nach pädagogischen Ansätzen zur Förderung von Caring Masculinities gefragt.
- Demenz: Ausschluss aus der inklusiven Gesellschaft?: Ein Einspruch von Peter Wißmann
Das Thema "Demenz" ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und gleichzeitig werden immer mehr "exklusive" Hilfsangebote für Menschen mit Demenz geschaffen - entgegen dem Inklusionsanspruch der UN-Behindertenrechtskonvention. Peter Wißmann kritisiert die ausschließenden Praktiken, angefangen beim Begriff "Demenz", der Menschen mit kognitiven Einschränkungen diffamiert, bis hin zur Schaffung von "Parallelwelten". Er fragt, wie eine selbstbestimmte Teilhabe bei Demenz möglich ist und wie betroffene Menschen in das Projekt einer inklusiven Gesellschaft einbezogen werden können.
- Wie ist der Jugendhilfe zu helfen?: Vorschläge von Harald Tornow. Aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers - Band 12
In den aktuellen Diskursen über Missstände und Defizite der Jugendhilfe wird deren Weiterentwicklung im Wesentlichen als eine Aufgabe von Steuerung und Systembeherrschung gesehen. Der Autor stellt diesen Ansatz grundsätzlich infrage und entwickelt stattdessen Anforderungen an ein transparentes, effektives und kundenorientiertes Jugendhilfesystem.
- (Keine) Zeit für Soziale Arbeit?: Eine Auseinandersetzung von Michael Görtler
30
Fachkräfte der Sozialen Arbeit berichten in unterschiedlichen Kontexten von zeitlichen Herausforderungen, die sie im Berufsalltag bewältigen müssen. Dass in sozialen (Dienstleistungs-)Berufen Zeit ein knappes Gut ist und Zeitdruck herrscht, belegen Studien zu den Arbeitsbedingungen in verschiedenen Branchen, aber auch in der Sozialen Arbeit selbst. Vor diesem Hintergrund setzt sich der Autor zunächst mit der Bedeutung von Zeit sowie den Ursachen und Folgen von Zeitknappheit und Zeitdruck für die Soziale Arbeit anhand theoretischer und empirischer Perspektiven auseinander. Im Anschluss daran stellt er die Frage nach dem Umgang mit zeitlichen Herausforderungen in der Praxis am Beispiel von Zeitkompetenz und Zeitpolitik, um Möglichkeiten des politischen Handelns zur Gestaltung der zeitlichen Rahmenbedingungen auszuloten.
- Hat Soziale Arbeit ein Geschlecht?: Antworten von Mechthild Bereswill
"Gender Studies" als angeblich rein akademische, praxisferne Konzepte stehen aktuell im Fokus medialer und populistischer Kritik. Dagegen zeigt Mechthild Bereswill, wie die Kategorie "Geschlecht" sehr konkret die Verhältnisse in der Sozialen Arbeit strukturiert - auf der Ebene der Fachkräfte, der Adressat/innen und der Organisationen. Sie betrachtet die Diskussion um "mehr Männer in die Soziale Arbeit" durch verschiedene "Theoriebrillen" und erläutert damit anschaulich die gängigen geschlechtertheoretischen Ansätze und ihren Nutzen für das Professionsverständnis der Sozialen Arbeit.
- Was hindert Frauen an der Karriere?: Eine Versachlichung von Dagmar Müller
Noch immer sind Frauen in Führungspositionen deutlich unterrepräsentiert - auch im sozialen Bereich. Was hindert sie am beruflichen Aufstieg? Auf Grundlage empirischer Studien setzt sich die Autorin kritisch mit verbreiteten Klischees auseinander, zeigt die Ursachen für die fehlende berufliche Gleichstellung von Männern und Frauen auf und diskutiert aktuelle Lösungsansätze wie die Geschlechterquote und partnerschaftliche Arbeitszeitmodelle.
- Mehr Kinder durch monetäre Leistungen?: Ein Befund von Irene Gerlach
Die deutsche Familienpolitik ist gescheitert, da sie keine Steigerung der Geburtenrate erreicht hat - so die medial verbreitetet Einschätzung. Ihr stellt Irene Gerlach Ergebnisse aktueller Studien zur Wirkung der verschiedenen ehe- und familienbezogenen Leistungen auf die Fertilität entgegen. Sie kommt zu dem Befund: Nicht durch Geld allein werden mehr Kinder geboren, aber durch gezielt eingesetzte monetäre und v.a. infrastrukturelle Maßnahmen.
- Was ist das Soziale wert?
Warum werden die Berufe des Sozialsektors zwar wertgeschätzt, aber vergleichsweise schlecht bezahlt? Was bestimmt den Wert des Sozialen? Die Broschüre analysiert die unterschiedlichen Perspektiven und Interessen des Sozialstaats, der Volkswirtschaft und der Sozialwirtschaft.
- Welche Bedeutung hat Ethik für die Soziale Arbeit
Ethik spielt für das berufliche Verständnis von Fachkräften der Sozialen Arbeit eine entscheidende Rolle – dennoch gibt es immer wieder Skandale um Verstöße gegen ethische Prinzipien. Daher fragt die vorliegende Studie, was die Umsetzung ethischer Konzepte in die Praxis beeinflusst. Sie zeigt auf, wie Sozialarbeitende ihre Berufsethik bewerten, und was tatsächlich hilft, um dem menschenrechtlichen und professionellen Anspruch der Sozialen Arbeit gerecht zu werden.
- Inklusion: Ideal oder realistisches Ziel?: Eine Kritik von Suitbert Cechura
Das von der UN-Behindertenrechtskonvention vorgegebene Ziel der Inklusion behinderter Menschen stößt zunehmend auf Kritik an seiner mangelhaften Umsetzung. Dagegen argumentiert Suitbert Cechura, dass dieser Widerspruch auf einem falschen Verständnis von Inklusion als Ideal beruht: Unter den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen bedeute Teilhabe "Recht auf Teilhabe an der Konkurrenz" um Noten, Wohnungen und Arbeitsplätze.
Johanna Possinger
Dr. Johanna Possinger hat die Professur für Frauen- und Geschlechterfragen in der Sozialen Arbeit, Evangelische Hochschule Ludwigsburg inne. Sie ist Präsidiumsmitglied in der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Familie (eaf), Vorstandsmitglied im Landesfamilienbeirat Baden-Württemberg und ständiges Mitglied im Kammernetzwerk der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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