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Afrikanische Märchen & Mythen: der Ashanti, Bantu, Igbo und Yoruba
Afrikanische Märchen & Mythen: der Ashanti, Bantu, Igbo und Yoruba
Afrikanische Märchen & Mythen: der Ashanti, Bantu, Igbo und Yoruba
eBook67 Seiten

Afrikanische Märchen & Mythen: der Ashanti, Bantu, Igbo und Yoruba

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Über dieses E-Book

Als Kinder saßen wir jede Nacht vor dem Feuer und lauschten den Geschichten, welche die alten Frauen und Männer des Dorfes erzählten. Ohne den versperrenden Clash digitaler Informationsmittel tauchten wir tief ein in die Welt der Prinzen, Geister und sprechenden Tiere. Wir glaubten fest daran, dass da im Schatten der Nacht, im Dschungel, unsere Ahnen zuschauten, wie wir geröstete Nüsse aßen und vor dem Feuer hockten. Bis heute fasziniert der afrikanische Kontinent mit seinen Göttersagen, Tierfabeln und Geistergeschichten, die einen einzigartigen, kulturellen Kosmos spiegeln. Diese Textsammlung nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Märchen und Mythen der Ashanti, Bantu, Yoruba und Igbo Völker. Eine kleine ethnologische Einleitung zu den jeweiligen Kapiteln bildet den historischen Kontext, welcher die Geschichten umrahmt. Die Märchen und Mythen selbst sind vielleicht das Wertvollste und Einzige, was von der verlorenen Welt des alten Afrikas übrig bleiben wird. Viel Freude beim Lesen, Vorlesen und Weitererzählen!
SpracheDeutsch
Herausgeberpapaapa
Erscheinungsdatum21. Nov. 2021
ISBN9783985513529
Afrikanische Märchen & Mythen: der Ashanti, Bantu, Igbo und Yoruba

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    Buchvorschau

    Afrikanische Märchen & Mythen - paapa team

    Vorwort

    Als Kinder saßen wir jede Nacht in dem westafrikanischen Dorf, in welchem ich aufgewachsen bin, vor dem Feuer. Meine Großmutter erzählte die Geschichten unseres Volkes und erfand immer wieder Varianten, sodass wir fast jeden Abend ein neues Märchen zu hören bekamen. In diesen Tagen gab es im Dorf einen einzigen Schwarz-Weiss-Fernseher, welcher allerdings aufgrund der bescheidenen Netzabdeckung nur bei optimalen Wetterverhältnissen in Betrieb genommen werden konnte. Dann blieb der Kasten für die Männern des Dorfes reserviert, welche sich vor ihm versammelten, um sich über Sport oder Politik zu informieren. Der Lehrer des Dorfes besaß einige zerfledderte Magazine. Aus diesen las er der begeisterten Damenwelt hin und wieder vor. Sicher nicht ohne dabei eigene Interessen zu verfolgen. Die abendliche Unterhaltung der Kinder aber blieb ganz den Alten vorbehalten. Meine Gedanken waren daher bevölkert von Häuptlingen, Prinzen, Geistern und wundersamen Tieren. Ich glaubte fest daran, dass da im Schatten der Nacht, tief im Dschungel, die Ahnen uns zuschauten, wie wir geröstete Nüsse aßen und vor dem Feuer hockten. Diese schöne Welt wurde auf einen Schlag zerstört, als mein Vater, welcher in der Großstadt lebte, das Potential einer 8-jährigen Arbeitskraft in mir erkannte, und mich eines Tages abholte. Meine Schlafmatte auf dem braunen Lehm wurde gegen ein Stück Karton auf Zement getauscht. Jeden morgen um 4 Uhr fing ich an gesüßte Teigballen zu frittieren, die ich dann im gestauten Straßenverkehr der Millionenstadt, auf dem Kopf balancierend, an die Autofahrer zu verkaufen hatte; immerhin – es gab etwas zu essen. Meine Kindheit im Dorf war für immer vorbei und die Lichter der Slums hatten wenig Tröstliches im Vergleich mit dem Tanz der Glühwürmchen in der Dschungelnacht. Nun sind Jahrzehnte vergangen und ich lebe auf einem anderen Kontinent. Freunde die ähnliche Wege zurück gelegt haben erzählten mir von den Märchen ihrer Großmütter. Diese kleine Sammlung von Geschichten und Mythen ist vielleicht das Einzige, was wir aus der alten, verlorenen Welt Afrikas mitnehmen konnten, aber gehört sicher zu dem Schönsten. Viel Freude beim Lesen, Vorlesen und Weitererzählen!

    I

    Mythen und Märchen der Bantu - eine Einführung

    Bantu ist eigentlich ein Sammelbegriff für über 400 verschiedene Völker, welche unterschiedliche Bantu Dialekte sprechen. Diese Sprachen, obwohl eigenständig, lassen dennoch viele linguistische Gemeinsamkeiten erkennen. Die Völker, welchen den Bantu zugeordnet werden können, bewohnen große Teile des afrikanischen Kontinents. Die Klassifikation Bantu ist in erster Linie linguistisch zu verstehen, denn die kulturellen Muster dieser Völker sind äußerst vielfältig. Die sprachliche Verbindung hat jedoch zu vielen Theorien Anlass gegeben, welche im Kern eine gemeinsame Herkunft des Bantu Volkes für möglich halten. Es gibt zahlreiche ethnologische Hinweise, welche den Ursprung der Bantu Sprache auf ein Gebiet zurückführen, welches an der heutigen Grenze zwischen Kamerun und Nigeria liegt. Es ist allgemein anerkannt, dass etwa ein Drittel des Gebietes, welches heute von Bantu sprechenden Völkern besiedelt ist, bis vor etwa 2000 Jahren von anderen Stämmen beherrscht wurde. Historiker vermuten, dass die Ausbreitung der Bantu mit deren überlegenen bäuerlichen Techniken in Zusammenhang stand, welche es ihnen ermöglichten in den tropischen Regenwald Äquatorialafrikas vorzudringen. Von hier breiteten sich Bantu sprechende Völker bis weit in den Süden Afrikas aus. Obwohl die sprachliche und grammatikalische Struktur der verschiedenen Sprachen Ähnlichkeiten aufweist, bilden die Bantu sprechenden Völker keine homogene Gruppe. Viele Millionen Menschen sprechen heute einen dieser Dialekte und bevölkern ein Gebiet das von Nigeria in Westafrika über Uganda in Ostafrika bis hinunter nach Südafrika reicht. Wie sich diese Sprachen genau verbreiteten bleibt ungewiss. Die ersten Weißen begegneten den Völkern der Bantu im 16. Jahrhundert. Der Wissenschaftler Wilhelm Bleek verwendete das

    1

    Die Schildkröte und der böse Varan

    Es war einmal eine Schildkröte, die lebte an einem See, auf dessen Grund ein goldener Schatz war. In einiger Entfernung lebte ein Varan mit seiner Familie. Die Schildkröte und der Varan schworen sich eines Tages ewige Freundschaft und schlossen Blutsbrüderschaft. In jener Zeit war aber Salz eine Kostbarkeit und der Salzvorrat der Schildkröte ging zur Neige. So nahm die Schildkröte einen goldenen Stein vom Grund des Sees in ihr Maul, ging zum Varan und fragte diesen, ob er denn noch etwas Salz hätte,

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