Personalmanagement in Zeiten des Fachkräftemangels: Schnelleinstieg für Architekten und Bauingenieure
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Über dieses E-Book
Der Autor: Dr. Dietmar Goldammer ist Diplom-Kaufmann und Unternehmensberater für Architekten und Ingenieure. Er gibt als Dozent Seminare zur Betriebswirtschaft für Planer und ist Fachbuchautor zahlreicher Publikationen zum Thema Betriebswirtschaft. Er ist Vorstandsmitglied der Praxisinitiative erfolgreiches Planungsbüro (PeP) in Berlin.
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Buchvorschau
Personalmanagement in Zeiten des Fachkräftemangels - Dietmar Goldammer
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019
Dietmar GoldammerPersonalmanagement in Zeiten des Fachkräftemangelsessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-27371-2_1
1. Einführung
Dietmar Goldammer¹
(1)
Düsseldorf, Deutschland
Dietmar Goldammer
Email: dr.goldammer@t-online.de
Gesellschaftlicher Wandel, Werteorientierung, Umweltschutz, Energiesparsamkeit, Digitalisierung und neue Formen der Zusammenarbeit machen auch vor den Architekten¹ und Ingenieuren nicht halt. Im Weiterbildungsprogramm des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins gibt es ein Thema, das diese Situation besonders treffend zum Ausdruck bringt: „Planungsbüros am Wendepunkt". Auch die Planungsbüros spüren den Fachkräftemangel. Eine neue Herausforderung ist deshalb das Personalmanagement. Was nutzen volle Auftragsbücher, wenn man keine Mitarbeiter bekommt, die diese Aufgaben übernehmen können. Wohl deshalb werben manche Planungsbüros im Internet bereits dann um neue Mitarbeiter, wenn z. Zt. noch kein akuter Bedarf gegeben ist.
Auch sonst hat sich in den Büros bereits einiges geändert. Es wird immer üblicher, dass auch Mitarbeiter die Aufgabe des Projektleiters übernehmen. Es herrscht mehr Transparenz im Unternehmen, die Buchhaltung ist keine Geheimwissenschaft mehr, und wenn es eine Erfolgsbeteiligung gibt, dann bitte für alle, nicht nur für die Projektleiter. Der Unterschied zwischen Technikern und Kaufleuten ist geringer geworden, weil die Kaufleute mehr in die Projektarbeit einbezogen werden. Sekretariat war gestern.
Teilzeitjobs, Homeoffice und Vertrauensarbeitszeit halten auch bei immer mehr Planungsbüros Einzug. Früher wurde darüber diskutiert, welcher Führungsstil (von autark bis autonom) in einem Unternehmen richtig ist. Es wurde darüber gestritten, wie die Hierarchie gestaltet werden sollte und Aufgabe der Inhaber war es, die Mitarbeiter zu Leistungen zu befähigen, die sie von allein nicht erbringen würden. Es gab starre Arbeitszeiten, die mancherorts mit Stechuhren kontrolliert wurden, und damit die Mitarbeiter nichts falsch machen konnten, gab es Anweisungen, dass mit wichtigen Kunden nur der Chef sprechen oder telefonieren darf. Viele Mitarbeiter wussten nur, was sie an einem Tag oder in einer Woche machen sollten, ohne über den Erfolg, eher noch über den Misserfolg informiert zu werden. Weiterbildung für Mitarbeiter wurde nur in großen Unternehmen angeboten, aber nicht in kleinen und mittleren. Auf eine ausgeschriebene Stelle bewarben sich mehrere Kandidaten und das betreffende Unternehmen konnte sich für den besten oder die beste entscheiden. Alles das gibt es nicht mehr. Heute haben es die Unternehmen mit der Generation Y zu tun, bei der der Begriff „Vorgesetzter" schon Bauchschmerzen erzeugt.
Früher war die Stellenanzeige das wohl wichtigste Instrument der Personalauswahl, heute ist sie ein Mittel, Bewerber für einen Job anzusprechen. Die Jobausschreibung muss deshalb exakt sowie realistisch sein und wird damit zu einem Aushängeschild für das Unternehmen. Bewerber interessieren sich heute nicht nur für das Gehalt, sondern auch für Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten und sie wollen wissen, wie im Unternehmen kommuniziert wird. Wer interessierte Bewerber auf sich aufmerksam machen möchte, muss sich etwas einfallen lassen. Auch die kleineren Arbeitgeber sollten darüber nachdenken und z. B. ihr Unternehmen mithilfe einer Video-Präsentation vorstellen.
Wie wichtig das Thema „Mitarbeiter finden" und Mitarbeiter halten inzwischen auch in der Wirtschaft insgesamt geworden ist, kann man u. a. auch daran erkennen,