Seine Liebeserfahrung
Von Eduard von Keyserling und mehrbuch Verlag (Editor)
()
Über dieses E-Book
Magnus sammelt seine ersten Erfahrungen in der Liebe. Zu schüchtern, um sich seiner Geliebten anzuvertrauen, zu eitel, um seinen Konkurrenten ernst zu nehmen und zu arrogant, um eine andere Verehrerin zu beachten, geht er schließlich leer aus. Wird sich das Blatt noch wenden?
Eduard von Keyserling
Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Seine Schwestern Henriette (1839–1908) und Elise (1842–1915) wurden ebenso als Schriftstellerinnen bekannt. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.
Mehr von Eduard Von Keyserling lesen
Bunte Herzen: Dumala. Fürstinnen. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDumala: Roman Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Harmonie: Novelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeiertagskinder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeiertagskinder: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDumala Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeine Liebeserfahrung: Novelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Südhang: Erzählung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Wellen: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbendliche Häuser: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBunte Herzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwüle Tage: Novelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeate und Mareile Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWellen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Novellen II: Band 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFürstinnen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Novellen I: Band 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeate und Mareile: Eine Schloßgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwüle Tage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFräulein Rosa Herz: Eine Kleinstadtliebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Seine Liebeserfahrung
Ähnliche E-Books
Marianne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefe aus dem Gefängnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeldblumen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFaust: Eine autobiographische Liebesgeschichte - Erzählung in neun Briefen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus dem Leben eines Taugenichts Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Leiden des jungen Werther Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNovember Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Federn Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Landstraße: Erzählungen. Nachwort von Nora Gomringer | Elf Erzählungen einer Literaturikone des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStürmische Morgen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEduards Traum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sprung aus dem Fenster Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBalzac: Gesammelte Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Chronik der Sperlingsgasse: Die Geschichte der Menschen der Berliner Sperlingsgasse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHunger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Leiden des jungen Werther: Erstes und Zweites Buch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Europa: Gedichte aus dem Tagebuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIngeborg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAm Grunde des Flusses: Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Einsamen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie törichte Jungfrau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRichard von Schaukal: Gesammelte Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNovellen und Erzählungen: Band 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBetrachtung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Leiden des jungen Werthers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwüle Tage: Novelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEros und die Evangelien: Aus den Notizen eines Vagabunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bekanntschaft auf der Reise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHollin's Liebeleben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Das Kreuz mit den Präpositionen: Welche Präposition ist richtig? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Heinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Hans Fallada: Gesamtausgabe (32 Werke und Illustrationen) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFaust (German Edition) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen9 Novellen: Michael Kohlhaas + Die Marquise von O... + Das Erdbeben in Chili + Geistererscheinung und mehr: Novellen zwischen Weimarer Klassik und Romantik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPeperl Mutzenbacher - Tochter der Josefine Mutzenbacher (Ein Erotik, Sex & Porno Klassiker) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlbert Speer: Teufelspakt mit dem Führer des Dritten Reiches Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schloss Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die schönsten Weihnachtsgedichte (Über 100 Titel in einem Band): Adventlyrik von deutschen Klassikern: Poetische Feier der Weihnachtszeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbüchlein der Moral Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Parfum von Patrick Süskind (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAristoteles: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerruchtes Berlin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKein Wort zu viel: 35 Kürzestgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas große Buch der Verschwörungen: Vom 11. September bis zu den Schwarzen Koffern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Dienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5James Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Alois Irlmaier: Der Brunnenbauer von Freilassing Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenYoga Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStudien über Hysterie Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Märchen von Füchsen: Zum Erzählen und Vorlesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Immanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBegegnungen mit Büchern Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Verwandte Kategorien
Rezensionen für Seine Liebeserfahrung
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Seine Liebeserfahrung - Eduard von Keyserling
Eduard von Keyserling
Seine Liebeserfahrung
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Über den Autoren
Inhalt
Impressum
Instagram: mehrbuch_verlag
Facebook: mehrbuch_verlag
Public Domain
(c) mehrbuch
Über den Autoren
Eduard Graf von Keyserling war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus.
Inhalt
3. August 1900
Jetzt mußte ich das Buch schreiben, ich fühlte es deutlich. Die Gedanken begannen schwer in mir zu werden, zu drücken, wir reife Früchte auf die Zweige drücken. Mit zweiunddreißig Jahren ist eine Entwicklung nicht abgeschlossen. Der Strich, den ich jetzt unter meine Weltanschauung setzen muß, muß noch nicht definitiv sein. Allein etwas ist fertig in mir und will herausgestellt sein, will als ein anderes neben mir stehen. Ich muß es auf die Arme nehmen, wie die Mutter das Kind, das sie geboren hat.
Gut! Ich wollte mein Buch schreiben und richtete mein Leben danach ein. In solchen Zeiten müssen wir unser Leben so ordnen, wie es Frauen tun, die guter Hoffnung sind und wissen, daß sie nun nicht mehr für sich allein leben. Der Hochsommer ist eine günstige Jahreszeit. Die Straße vor meinen Fenstern ist still und voll grellgelben Sonnenscheins. Hunde liegen auf den heißen Steinen, strecken alle viere von sich und schlafen. Kinder sitzen auf den Schwellen der Haustüren, die Hände um die nackten Beine geschlungen, und sind in der Hitze auch still und schläfrig geworden. Die wenigen Passanten drücken sich die schmalen Schattenstreifen an den Dachvorsprüngen entlang. Dieser unerträglich flimmernden Welt mit ihrem heißen, unreinen Atem seh ich es sofort an, daß ich in ihr nichts zu versäumen habe.
Ich ziehe die gelben Vorhänge vor mein Fenster, das gibt eine angenehme goldige Dämmerung. Hie und da sticht durch eine Spalte ein scharfer, blanker Sonnenstrahl in die Dämmerung, und in diesem Sonnenstrahl kreisen einige Fliegen brummend und unermüdlich umeinander. –
Ich höre das gern. Diese endlose übellaunige kleine Geschichte, die sie sich erzählen, beruhigt mich. Im Klub hatte ich gesagt, daß ich verreise. Josef hatte den Befehl, keinen Besuch vorzulassen. Die meisten waren ja ohnehin fort aus der Stadt, wer sollte kommen! Mit Frau Meirike hatte ich ein Gespräch über den Küchenzettel. In dieser Zeit mußte sie die schweren, feurigen Suppen vermeiden, die sie so gut zu machen versteht und die ich so gern esse. Mehr Bouillon, viel Geflügel, Spargel, zuweilen einen Fisch. Einen lebhaften Mosel habe ich mir für diese Zeit angeschafft. Der Schneider brachte den Anzug aus blauem Sommerflanell, ganz lose gemacht. Mit Blumen in den Zimmern war ich vorsichtig, in meinem Arbeitszimmer durften keine stehen. Aber im Nebenzimmer stand eine Schale voller Zentifolien, diese gesunden roten Kugeln, die einen frischen, starken Rosenduft haben, nicht die perverse Mischung mit Tee oder Vanille oder Zederholzdüften. Die beste Arbeitzeit ist der Vormittag. Nachmittags zur Zigarre mußte ich etwas lesen (statt der großen schweren Henry Clay rauchte ich jetzt eine kleine blonde Bock), und dazu hatte ich den Livius ausgewählt. Der würde mich nicht stören und erzählt mit so schön beruhigender Stimme. Und alles, was geschieht, erscheint so ordentlich für seinen Zweck zugeschnitten, wie die Holzstückchen eines Geduldspieles, die ja doch alle ineinander passen, um das Bild, die Größe des Römischen Reiches zu geben. Das verleiht ein angenehm geordnetes Gefühl, dabei kann man den Kopf nach hinten sinken lassen und die Augen schließen... die Gedanken vergehen... Diese Decius mit der Familieneigentümlichkeit – sich zu opfern – wie die Gicht in anderen Familien – sehr – aristokratisch. – Das ist sehr erfrischend. Wenn ich erwache, dann kann ich wieder bis zum Abend arbeiten.
Wenn es unten auf der Straße lebhaft wird, die Kinder zu lärmen beginnen, ein Geschwirr ganz hoher schriller Stimmen wie von einer Schar betrunkener Vögel, und wenn bunte Abendlichter aus dem Nebenzimmer in mein Schreibzimmer kommen, wenn der weiße Gipskopf der Marietta Strozzi errötet – dann mache ich einen Spaziergang – der Gesundheit wegen. Die Luft in den Straßen ist eine bedrückende, staubige Zimmerluft. Die Vorstadt ist unerträglich mit ihren grau und rot gestreiften Überbetten, die sich in den geöffneten Fenstern lüften, mit ihren heißen, dampfenden Menschen. Draußen setze ich mich in einen der kleinen Biergärten. Das Buch spricht in mir weiter, und über meinen Schoppen hinweg sehe ich die Menschen und die bunten Plakate an den Bäumen und die Radfahrer wie ferne fremde Bildchen, die mich nichts angehen. Wenn die Laternen angesteckt werden, bleich und glasig in die Dämmerung, gehe ich heim, und die ganze Nacht liegt vor mir für die Arbeit. Ich kann das Fenster an meinem Schreibtisch öffnen. Unten auf der Straße wird es immer stiller – ein »gute Nacht« höre ich zuweilen und das Zuschlagen der Haustür. Die Lichter in den Fenstern erlöschen. Dort über die niedrigen Dächer ragt ein höheres Haus. Dort im vierten Stock entkleidet sich ein Mädchen bei
