Unser Unterseebootkrieg: und unsere Unterseeboothelden
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Buchvorschau
Unser Unterseebootkrieg - Dr. Otto Weddigen
Unser Unterseebootkrieg
und unsere U-Boothelden
von
Dr. Otto Weddigen
______
Erstmals erschienen bei:
Ernst’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig, 1917
__________
Vollständig überarbeitete Ausgabe.
Ungekürzte Fassung.
© 2016 Klarwelt-Verlag
ISBN: 978-3-96559-031-1
www.klarweltverlag.de
Inhaltsverzeichnis
Titel
Porträts der erfolgreichsten Unterseebootsführer.
Das deutsche Unterseeboot
Vorwort
I. Unser U-Bootkrieg
II. U-Boot-Helden.
1. Kapitänleutnant Otto Weddigen.
2. Kapitänleutnant Otto Hersing
3. Kapitänleutnant Hans Rose.
4. Kapitänleutnant Berndt Buß.
5. Kapitänleutnant Lothar von Arnauld de la Perriére.
6. Kapitänleutnant Max Valentiner.
7. Kapitänleutnant Röhr.
8. Kapitänleutnant Robert Moraht.
9. Oberleutnant z. S. Otto Steinbrinck.
Schluss
Porträts der erfolgreichsten Unterseebootsführer.
Kapitänleutnant Otto Weddigen
Kapitänleutnant Otto HersingKapitänleutnant Otto Hersing
Kapitänleutnant Hans Rose, der Führer von “U 53”Kapitänleutnant Hans Rose, der Führer von U 53
Kapitänleutnant Berndt Buß
Der Führer von “U 35”, Kapitänleutnant Lothar v. Arnauld’ de la PeriereDer Führer von U 35
, Kapitänleutnant Lothar v. Arnauld’ de la Periere
Kapitänleutnant Max Valentiner
Kapitänleutnant Mohrat
Kapitänleutnant z. S. Otto Steinbrinck
Das deutsche Unterseeboot
Was fährt im Sturm? Im Wetterklaren?
Was trotzt den wildesten Gefahren?
Was bringt Verderben! Was bringt Not? —
Das ist das untersee'sche Boot!
Was schwimmt nun hoch, was taucht zur Tiefe,
als ob's der Meergott zu sich riefe?
Wer ist's, der Riesenpanzern droht? —
das ist das untersee'sche Boot!
was macht Britannia erzittern?
Was seinen Meeresruhm verwittern?
Was bringt dem Feinde sichern Tod?
das ist das untersee'sche Boot!
Wer hat das herrlichste errungen?
Wer wird im Lied nie ausgesungen?
Wer weckt Sie Liebe, daß Sie loht?
das ist das untersee'sche Boot!
Ein Hoch den Helden, die es führen,
die höchsten Tatendrang verspüren!
Zu Deutschlands Sieg und Morgenrot
Kämpft — Heil! — das untersee'sche Boot!
Dr. Otto Weddigen.
Vorwort
Meinem so freundlich aufgenommenen Buche „Unser Seeheld Weddigen" (Berlin, August Scherls Verlag, 61.-70. Tausend) lasse ich jetzt ein neues folgen:
„Unsere Unterseeboote und Unterseeboothelden".
Es drängte sich mir die Überzeugung auf, dass auch den anderen Führern unserer herrlichen und ruhmreichen U-Boote ein literarisches Denkmal zu setzen sei.
Hatte doch Kapitänleutnant Otto Weddigen immer abgewehrt, wenn man sein Lob besonders aussprechen wollte, mit den Worten: „Das ist nur Kriegsglück gewesen, jeder andere hätte das auch getan, wartet nur ab, die anderen machen das genau so, wenn sie nur Gelegenheit haben".
In diesen Worten von natürlicher Bescheidenheit lag zugleich die tiefe Kenntnis, die er von dem Geiste und von dem kühnen Wagemute hatte, welche unsere ganze Flotte beseelt.
Was er gleichsam prophetischen Auges voraussah und verkündete, ist über alles Erwarten glänzend eingetroffen. Da ist es denn eine schöne Aufgabe und eine Ehrenpflicht, unsere sämtlichen Unterseeboothelden, soweit sie bisher besonders bekannt geworden sind, dem deutschen Volke und seiner Jugend in kurzen Zügen und Strichen vorzuführen.
Treffliche Dienste haben mir dabei die sachkundigen Darlegungen der Herren Vize-Admiral Kirchhoff und Kapitän z. See von Kühlwetter und bekannt gegebene amtliche und private Quellen geleistet, wofür ich an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Möge das vorliegende Buch gleich seinem Vorgänger wieder freundliche Aufnahme finden, schon der großen Sache wegen, in deren Dienst es sich stellen will.
Berlin-Charlottenburg, im Juli 1917.
Dr. Otto Weddigen.
I. Unser U-Bootkrieg
Mit der britischen Kriegserklärung an Deutschland vom 4. August 1914 trat gegenüber der Ostsee, welche die deutsche Flotte beherrschte, die Nordsee als Kampfplatz in den Vordergrund, ja, die Weltmeere wurden jetzt zum Kriegsschauplatze. Besonders auch das Mittelländische Meer, wo die französische Flotte beinahe vollstündig vereinigt war, die durch ein englisches Kreuzergeschwader noch verstärkt wurde. Diese sollten auf Italien drücken, die Verbindungen zwischen den französischen Häfen und Nordafrika beherrschen und die österreichisch-ungarische Flotte in Schach halten. Deutschland hatte sich seit jener englischen Kriegserklärung vor allem seines stärksten und erbittertsten Gegners zu erwehren. Der englische Kriegsplan stand von .Anfang an fest: Die Verbündeten auf dem Festlande die Hauptarbeit tun zu lassen, selbst aber den Handel Deutschlands zu schwächen und seine eigene, möglichst zu schonende Flotte beim Frieden den Haupttrumpf ausspielen zu lassen. So war es selbstverständlich, dass Deutschland auch seiner Hochseeflotte zunächst eine abwartende Haltung auferlegen musste: indes leitete es mit glänzendem Erfolge einen Kreuzer- und Kleinkrieg ein. Schon die Minenlegung seitens der „Königin Luise in der Mündung der Themse hatte den Engländern in den ersten Tagen des Krieges den geschützten Kreuzer „Amphion
gekostet und später an der Nordlüste Irlands das Großlinienschiff „Audacious. Weil England die deutsche Küste durch das Schließen der Nordsee nicht wirksam zu blockieren vermochte, vergewaltigte es die Schiffahrt der Neutralen und suchte Deutschlands Handel mit den Neutralen lahm zu legen. Deutschland setzte nun seine schärfste Waffe gegen England ein: Seine Unterseeboote, welche zwar noch nicht in einem Kriege erprobt, aber von uns — wenn auch erst spät — neben der Torpedowaffe zu großer Leistung vervollkommnet war. Der Untergang des englischen Kreuzers „Pathfinder
am 5. September 1914 war der erste Erfolg unserer U-Boote in der Nordsee. Aber im September folgten noch die größten Heldentaten unserer Unterseeboote: Die Vernichtung der drei Panzerkreuzer „Aboukir, „Cressy
und „Hogue am 22. September 1914 durch das kleine U 9 in der Nordsee. Kapitänleutnant Otto Weddigen ebnete neben Hersing den Unterseebooten in glänzender Weise die Bahn, und ihr Ruf war damit für immer begründet. England hatte nicht geglaubt, dass der Kleinkrieg Deutschlands zur See solche Erfolge aufweisen und nicht nur seiner Handels-, sondern auch seiner Kriegsflotte vielfachen Schaden zufügen würde. So suchte es, seinen Gegner durch Hunger auf die Knie zu zwingen und die Neutralen immer brutaler zu vergewaltigen, es versteckte dabei seine Flotte und wagte sich nicht mehr aufs weite Meer hinaus. Die Organisation des deutschen Kleinkrieges in See erwies sich unterdes als musterhaft. Englands Küsten waren durch Minenfelder nicht absolut geschützt, und deutsche Heldensöhne verrichteten weitere Taten zur See, so die Vernichtung des geschützten englischen Kreuzers „Hawke
durch U 9 am 15. Oktober 1914 auf der Höhe von Aberdeen. Ein anderes U-Boot bohrte in der Straße von Dover den geschützten Kreuzer „Hermes" in den Grund, und