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PhiloSUFFie: Die Welt braucht Alkoholiker
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eBook173 Seiten

PhiloSUFFie: Die Welt braucht Alkoholiker

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Über dieses E-Book

Motiviert ein Schlag in die Magengrube? Der Autor des Buches, selbst trockener Alkoholiker, meint:

"mit Sicherheit nicht!"

Alkoholiker sind Menschen wie Du und ich. Sie haben Stärken und Schwächen. Viele von Ihnen leisten Außergewöhnliches in Kunst, Politik und Wirtschaft.

Doch auch der einfache Säufer von nebenan, ist ein wertvolles Mitglied dieser Gesellschaft. In kleinem Rahmen, innerhalb seiner Möglichkeiten, ist er vielen Menschen ein Fels in der Brandung und Stütze der Wirtschaft. Dies gilt, entgegen öffentlicher Meinung, selbst dann wenn der Alkoholiker noch trinkt.

Wenn Du oder Dein Angehöriger saufen, schaut auf die starken Seiten Eurer Persönlichkeit. Hört auf zu saufen, und geht erhobenen Hauptes durch Euer Leben!
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum10. Feb. 2015
ISBN9783737531573
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    Buchvorschau

    PhiloSUFFie - H.R. Albrecht

    H.R. Albrecht

    PhiloSUFFie

    Die Welt braucht Alkoholiker

    Ein autobiografischer Ratgeber

    Lektorat:

    B. Martin - Berlin, Charlottenburg

    Umschlaggestaltung, Fotografie und Konvertierung nach ePub-Format:

    H.R. Albrecht

    Druckvorstufe: ePubli

    Druck und buchbinderische Verarbeitung: ePubli

    Impressum

    Philosuffie

    H.R.Albrecht

    Copyright: © 2015 H.R. Albrecht

    published by: epubli GmbH, Berlin

    ISBN 978-3-7375-3157-3

    Hinweis: 

    Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.


    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Der Esel geht voran. Wer ich bin.

    Die ersten trockenen Wochen und Monate.

    Ziele sind gute Krücken.

    Meine erreichten Ziele.

    Habe ich jetzt, mit 52 noch Ziele?

    Bin ich sicher? Oder Stand der Dinge.

    Fragst Du Dich ob Du überhaupt Alkoholiker bist?

    Ok, Du bist Alkoholiker. Was jetzt?

    Welcher Trinkertyp? Egal!

    Eine Empfehlung zum Thema Selbsthilfegruppen.

    Lass Dich nicht klein machen!

    Wie es bei mir angefangen hat.

    Auswüchse bei mir.

    Bis in den Tod.

    Dein Selbstwertgefühl.

    Deine Partnerschaft.

    Dein Problem!

    Um Hilfe bitten. Hilfe annehmen.

    Freizeitgestaltung.

    Suchtverlagerung.

    Schulden.

    Was willst DU wirklich?

    Deine Leistungsfähigkeit.

    Zufriedene Trockenheit? Glück?

    Muss der Tiefpunkt wirklich sein?

    Angehörige.

    Was wäre wenn? Wehret den Anfängen!!!

    Die alten Saufkumpanen treffen?

    Wirkliche Freunde.

    Das Märchen vom überredet worden zu sein.

    Umgang mit Partys.

    Rückfall.

    Halt es Dir ein wenig vor Augen, das Negative.

    Saufdruck!!?? Mein Antidot.

    Kränkungen und Verletzungen.

    Ein verschwendetes Leben.

    Anderen und sich selbst verzeihen!

    „…und ich bin trockener Alkoholiker"

    Die Welt braucht Alkoholiker!

    An die Normalen dieser Gesellschaft.

    Berühmte Alkoholiker.

    Was sucht(est) Du wirklich? Das große Warum.

    Glauben als Weg?

    Das Leben kann beschissen sein!

    Zahlen und Fakten.

    Was kann die Politik tun?

    Was können Angehörige, Nachbarn, Kollegen tun?

    Zum Schluss.

    Vorwort

    Du oder Dein Angehöriger sind am saufen? Schlimm, sehr Schlimm…

    Die gute Nachricht: Ihr seid deswegen keine schlechten oder minderwertigen Menschen. Jedenfalls nicht, wenn ihr das Saufen sein lasst! Ich behaupte sogar das Gegenteil. Alkoholiker sind, in der Regel, wenn sie nicht trinken, gute Menschen. Leider sind sie aber auch etwas zu sensibel für die Widrigkeiten unserer Ellbogengesellschaft. Im emotionalen Kochtopf des Alkis herrscht meistens Hochdruck, und Alkohol ist das Überdruckventil.

    In diesem Buch beschreibe ich aus meiner persönlichen Erfahrung, was ich mit und rund um den Alkohol so alles erlebt habe. Seit 1988 bin ich fast durchgehend „trocken". In dieser Zeit habe ich vier Rückfälle gebaut, die sich aber zum Glück weder lange hinzogen, noch nennenswerte soziale Probleme zur Folge hatten.

    Mit dem, was ich hier schreibe, möchte ich neben der Schilderung meiner Erfahrungen, vor allem eins vermitteln: Es lohnt sich aufzuhören. Je früher desto besser! Je früher Du aufhörst, umso mehr Ziele kannst Du noch erreichen. Wer jetzt nun aber schon älter ist, muss nicht denken: „Bei mir wird´s eh nix mehr, kann ich auch weiter saufen". So ist es nicht. Auch wenn Du älter bist, lohnt es sich, schon alleine fürs Wohlbefinden und die Gesundheit. Haben ältere Menschen nicht auch noch Wünsche? Manche sollen sogar noch Sex haben…

    Je mehr Du aber säufst, desto weiter rücken Deine Wünsche in die Ferne. Glück, Liebe, Zufriedenheit, ein neuer Partner, eine gute Arbeitsstelle, Reisen, eine schöne Wohnung, vielleicht ein Motorrad, wenn die Pappe noch nicht weg ist. Es ist alles machbar, Du musst es nur wollen. Ja WOLLEN!!!

    Ich weiß, dass mir jetzt viele widersprechen werden, weil Alkoholismus aus ihrer Sicht nichts mit Wollen zu tun hat. Mir ist klar - trotz meines hohen Alters -, dass das Krankheitsmodell" sogar schon wissenschaftlich belegt ist. Ja, ES IST EINE KRANKHEIT, es wurden sogar genetische Zusammenhänge entdeckt. Trotz allem sage ich: Hätte ich nicht den Willen zu einer Änderung meiner Lebensumstände in mir gehabt, ich wäre heute tot, oder würde zumindest unter der Brücke leben!

    Auch wenn der Vergleich etwas hinkt: Wenn der Insulinpflichtige Diabetiker sein Insulin ablehnt, wird er über kurz oder lang sterben. Er muss die Bereitschaft mitbringen, leben zu wollen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger erwarte ich von Dir.

    Du bist Angehöriger? Dann richtet sich dieses Buch auch an Dich, aber in der Regel werde ich hier den Betroffenen selbst ansprechen. Das ist dem Umstand geschuldet, dass ich es mir etwas einfacher machen möchte, also nicht wundern. Sicher wird sich das eine oder andere Kapitel direkt an Angehörige wenden, aber insgesamt spreche ich den Trinker an. Auch ohne direkt gemeint zu sein, wirst Du als Angehöriger einiges Interessantes erfahren.

    WARNHINWEIS: Dieses Buch kann Widersprüche enthalten. Es kann sein, dass der Autor (ich) Richtiges und Falsches erkannt hat, aber noch nicht jede Erkenntnis - konsequent und zu jeder Zeit - in entsprechende Handlung umsetzen kann. Aber er ist weiter darum bemüht.

    Widmen möchte ich dieses Buch:

    Jenen Menschen, die mir hier und dort in verschiedenen Lebensabschnitten geholfen haben.

    Jenen Menschen, die am Alkohol verstorben sind und ohne die diese Welt deutlich ärmer und kälter ist.

    Jenen Menschen, die mir immer mal wieder den Antrieb gaben, mich nicht fallen zu lassen: meiner Tochter und meinem manchmal ätzenden und doch geliebten ältesten Bruder.

    Der Esel geht voran. Wer ich bin.

    Das ist jetzt aber wirklich schwer: mich erklären, beschreiben...

    Am besten fang ich wohl damit an, dass ich 1962 in Berlin-Gatow geboren bin. Gatow ist ein kleines Dorf, ein Stadtteil von Spandau, in ehemals West-Berlin. Es liegt idyllisch an der Havel, hat kleine Badestrände, Wald und Wiesen. Und, wie das so auf dem Dorf ist, jeder kannte jeden.

    Heute würde ich schätzen, dass ich so bis zu meinem sechsten oder siebten Lebensjahr eine recht normale Kindheit hatte. Der Alkoholkonsum meiner Eltern stand noch nicht so weit im Vordergrund, dass sich die „Eingeborenen" darüber das Maul hätten zerreißen können.

    Schon als Kind hatte ich den Eindruck, dass mein Vater sehr viel Zeit in den örtlichen Kneipen verbrachte. Mein Vater hatte mich, solange ich noch nicht in die Schule gehen musste, immer auf seinem LKW dabei, wenn er Kunden belieferte. Er war selbständiger Kohlenhändler, verkaufte Brikett, Koks (Steinkohle) und Heizöl. Bei vielen seiner Kunden gab es für ihn etwas zu trinken und das war selten Brause. Zu seinen Kunden gehörten auch Gastwirtschaften, und um den Irrsinn noch zu komplettieren, war seine Stammkneipe im Erdgeschoss unseres Wohnhauses. Der Grundstein für unseren Familienalkoholismus war somit sehr solide gelegt.

    Schon früh wurde ich auf diese Weise an Alkohol herangeführt. Als ca. 7-jähriger durfte ich Eierlikörgläser auslecken und die Bierschaumkronen wegschlürfen.

    Nach wenigen Jahren ging das Geschäft meiner Eltern bankrott, weil sie zu gutmütig waren und Brennstoffe auf Pump herausgaben, sodass sie letztlich ihre eigenen Rechnungen nicht mehr zahlen konnten.

    Die Folge war: Wir zogen innerhalb des Dorfes um, auf den sogenannten Säuferhof! Dieser wurde in der Tat später so genannt, weil sich dort Menschen sammelten, die ausgiebig dem Trunke huldigten. Menschen, die das Ziel aus den Augen verloren hatten, die aus dem Gleichgewicht waren. Strandgut eben. Es gab wilde Partys, Saufgelage, Brände, Tote, Schlägereien. Erstaunlicherweise lebten auch ein paar Nichttrinker auf dem Säuferhof. Die waren aber in der Minderheit.

    Ab meinem 10. Lebensjahr nahmen die Probleme zu. Der Alkoholkonsum meiner Eltern wirkte sich auf meine schulischen „Leistungen" aus. Zudem kam es zu sehr unschönen Szenen mit Lehrern und Außenstehenden, die mich - vor Scham - am liebsten hätten im Boden versinken lassen.

    Ich schämte mich für den Alkoholkonsum meiner Eltern, für unsere dreckige Wohnung, für die peinlichen öffentlichen Entgleisungen meiner Mutter, wenn sie alkoholisiert war. War sie betrunken, war meine Mutter laut, aggressiv, verletzend, schmutzig, übel riechend, weil die Kleidung und sie selbst schmutzig waren, manchmal war sie auch distanz- und schamlos. Die Menschen vermieden wenn irgendwie möglich den Kontakt mit ihr, wenn sie betrunken war. Sie konnte mit ihren „Auftritten" gesellige Runden innerhalb von Sekunden sprengen.

    Eine besondere Begebenheit trug sich einmal in der Grundschule zu: Nachdem ich ein Diktat wie üblich verkackt hatte, musste ich das Diktatheft zu Hause unterschreiben lassen. Das war kein großes Drama, denn im Grunde interessierte sich niemand für meine Zensuren, es setzte sich auch kaum jemand zum Lernen mit mir hin. Meine Mutter unterschrieb das Diktat im Suff, korrigierte aber den Deutschlehrer und schmierte noch einen Spruch ins Diktatheft. Ich weiß noch, dass es um die Schreibweise des Wortes „Traktor ging. Das führte dazu, dass der Lehrer mich vor der versammelten Klasse aufstehen ließ, um dann quer durch den Raum zu brüllen: „Deine Mutter ist wohl eine Säuferin! Das war nicht der einzige Satz, aber dieser brannte sich in mein Gedächtnis. Effektiver kann man einen 10-jährigen Jungen nicht erniedrigen. Und das wegen eines einzigen unwichtigen Wortes…

    Solche und ähnliche Episoden erlebte ich im Lauf der Jahre sehr oft. Diese alkoholbedingten Aussetzer meiner Mutter führten dazu, dass ich so gut wie nie neue Freunde oder gar ein Mädchen heimbrachte. Meine Geschwister hatten solche Traumata übrigens nicht zu verkraften, weil ich das Nesthäkchen, der Nachzügler war. Sie waren zu der Zeit schon ausgezogen.

    Ziemlich sicher bin ich mir darin, dass diese beschämenden Vorfälle bis heute dafür sorgen, dass ich mit Kritik nicht umgehen kann. Erst recht nicht, wenn ich denke, dass es ungerechtfertigte Kritik ist. Sofort empfinde ich die früheren Demütigungen. Demütigungen für etwas, was ein Kind von 10 Jahren mit Sicherheit nicht zu verantworten hat.

    Aber es ging weiter. Als ich an der Oberschule war und es kam zu den ersten „Partys" mit Billigwein, war ich der Erste, der sich von Anfang an randvoll laufen ließ, obwohl ich Wein widerlich fand. Das ist bis heute so. Von Beginn an hatte ich das Bestreben mich zuzuschütten, sodass ich schon mit 14 oder 15 Jahren das erste Mal volltrunken heimkam.

    Das elterliche Umfeld und das fehlende Einschreiten von Verwandten, Bekannten, Nachbarn oder Lehrern bedingten immer schlechter werdende Leistungen in der Schule. Nicht, dass ich jemals eine Leuchte gewesen wäre, aber es pendelte sich nach und nach ein Notenschnitt von 4 oder schlechter ein. Nicht mal Hauptschulniveau.

    Für mich war die Schule nichts weiter als ein Ort, wo man hin musste, allerdings mit dem Vorteil, dass man dort auch Spaß haben konnte, vorwiegend nach Schulschluss mit ausufernden Saufgelagen. Und ich war immer ganz vorne dabei.

    Die Oberschuljahre vergingen, zeitweise spielte ich noch in einer Band, dann war ich kurz im Fußballverein, mal im Judoverein, aber nichts hatte Bestand. Zwar war ich immer sehr schnell Feuer und Flamme für neue Geschichten, brachte es in kurzer Zeit sogar zu recht ansehnlichen Leistungen, aber durchhalten konnte ich nichts. Das wurde mir dann auch von einigen, für mich wichtigen Menschen, immer wieder aufs Brot geschmiert: „Nichts hältst Du durch, Versager!"

    So ging es weiter bei Ausbildungsplätzen, Arbeitsstellen und sonstigen Aktivitäten. Später kam noch Fahren ohne Führerschein und Fahren unter Alkoholeinfluss dazu. Meine Freundin warf mich aus der gemeinsamen Wohnung. Ich wanderte sogar kurzzeitig in den Knast. Ich ließ also nichts aus, um meiner Rolle als schwarzes Schaf gerecht zu werden. So lieferte ich, was erwartet wurde. 

    Irgendwann war es dann soweit, dass ich nur noch von

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