Kindersoldaten: geboren um zu töten
Von Sanela Egli
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Über dieses E-Book
"Als meine Brüder und ich von der LRA gefangen wurden, erzählten sie uns, dass wir nicht alle bei der LRA dienen konnten, weil wir so nicht gut kämpfen würden. Sie ketteten unsere beiden jüngeren Brüder an und zwangen uns, dabei zuzusehen. Dann schlugen sie sie mit Stöcken, bis einer von ihnen starb. Sie sagten uns, dass uns das Kraft geben würde für den Kampf. Mein jüngster Bruder war neun Jahre alt"
Lesen Sie den erschütternden Tatsachenbericht über das Schicksal abertausender Kinder, die nie eine Kindheit hatten und so viel Grauen erleben müssen! Durch Sanela Egli aus verschiedenen Quellen zusammengestellt.
Ebenfalls als Taschenbuch bei Amazon erschienen! Für jedes verkaufte Taschenbuch wird eine Spende an Hilfsorganisationen für Kindersoldaten abgeführt!
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Buchvorschau
Kindersoldaten - Sanela Egli
Danksagung
Ich bedanke mich bei den nachfolgenden Menschen und Hilfsorganisationen. Ohne sie wäre dieses Buch nie zustande gekommen.
Amnesty International Deutschland,
Human Rights Watch,
Hilfe für ehemalige Kindersoldaten,
EarthLink e.V. Deutschland,
Gesellschaft für bedrohte Völker,
Ärzte ohne Grenzen,
Andrea Isenegger von Ärzte ohne Grenzen Schweiz,
UNICEF,
UNESCO Deutschland,
terre des hommes Deutschland
Sanela Egli
Einführung
Kindersoldaten sind Kinder, die an einem Krieg teilnehmen. Als Kindersoldaten gelten laut der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 alle Kriegsteilnehmer unter 15 Jahre.
Ein optionales Zusatzprotokoll der Konvention aus dem Jahr 2002 hebt das Mindestalter für wehrpflichtige Soldaten der ratifizierenden Staaten auf 18 Jahre an. Freiwillige Rekruten ab 14 Jahre sind nach wie vor legal. Mitunter werden von anderer Stelle jedoch auch ‚nicht kämpfende‘ Helfer bewaffneter Gruppen, sowie alle Jugendlichen unter 18 Jahren zu den Kindersoldaten gezählt.
Amnesty International, UNICEF und terre des hommes bezeichnen alle Kämpfer und deren Helfer, die unter 18 Jahre alt sind, als Kindersoldaten.
Nach den Cape Town Principles von 1997 sollen nicht nur minderjährige kämpfende Angehörige von bewaffneten Einheiten als Kindersoldaten angesehen werden, sondern auch Träger, Informanten, zwangsprostituierte Mädchen und viele mehr. Diese breite Definition soll einen besseren Schutz von Kindern gewährleisten und ihnen im Falle einer Demobilisierung Zugang zu Hilfsmaßnahmen gewähren.
Die damit einhergehende Einordnung zum Kombattantenstatus legitimiert zwar einerseits den Kampfeinsatz auch gegen unbewaffnete Minderjährige, ermöglicht ihnen jedoch auch eine rechtliche Behandlung nach den Grundsätzen der Kriegsgefangenenkonvention.
In Kriegsgebieten rekrutieren bewaffnete Truppen schon Siebenjährige. Viele Kindersoldaten leiden ihr Leben lang unter ihren Erlebnissen – und unter dem, was sie anderen antun mussten. UNICEF hilft den Kindern zurück in ein normales Leben. Sozialarbeiter betreuen sie in Auffangzentren und ermöglichen ihnen, wieder zur Schule zu gehen. Im Krieg missbrauchte Mädchen erhalten Hilfe, um sich und ihre Kinder zu versorgen.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden Weltweit rund 250.000 Kinder als Soldaten in Kriegsgebieten eingesetzt. Von einer Kindheit in Frieden können viele Kinder nur träumen. In vielen Regionen der Welt werden Kinder als Soldaten in Kriegen missbraucht. Der »Red Hand Day« macht jedes Jahr am 12. Februar auf ihre Situation aufmerksam. Die rote Hand steht dabei als Symbol, um »Nein« zu sagen, zur Rekrutierung und zum Einsatz von Kindersoldaten.
DIE SITUATION AN DEN SCHULEN
Allgemein
Wenn von Kindersoldaten die Rede ist, so spricht man über Schulkinder. Oft werden Schulen als Kriegsschauplätze missbraucht, wie es Zama Coursen-Neff und Bede Sheppard von Human Rights Watch (hrw) erklärten. Von den 72 Millionen Kindern im Grundschulalter weltweit, die momentan keine Schule besuchen, leben mehr als die Hälfte - 39 Millionen - in Ländern, in denen bewaffnete Konflikte toben. In vielen dieser Länder bedrohen und töten bewaffnete Gruppen Schüler und Lehrer, verüben Brand- und Bombenanschläge auf Schulen. Das geschieht aus taktischen Erwägungen. Sicherheitskräfte von Regierungen nutzen Schulen in militärischen Operationen als Stützpunkte und Quartiere. So bringen sie Schüler in Gefahr und unterminieren das Bildungssystem.
In Süd-Thailand haben separatistische Rebellen seit 2004 mindestens 327-mal Schulen in Brand gesetzt, und Regierungstruppen besetzten 2010 mindestens 79 Schulen. In Kolumbien wurden im letzten Jahrzehnt Hunderte Lehrer ermordet, die sich in Gewerkschaften engagierten. Die Täter waren oft regierungsfreundliche Angehörige paramilitärischer Gruppen und anderer Parteien im anhaltenden Konflikt zwischen Regierung und Rebellengruppen.
Im Norden der Demokratischen Republik Kongo (DRK) haben die Rebellen der Lord's Restistance Army (LRA) unzählige Kinder aus Schulen entführt. Aus Rache an Dörfern, deren Einwohner sie verdächtigten, LRA-Überläufern zu helfen, plünderten sie Schulen und brannten diese nieder.
»Wir raten dir, schnellstmöglich deine Stelle als Lehrerin zu kündigen. Andernfalls werden wir deine Kinder köpfen und deine Tochter verbrennen«, lautete ein Drohbrief von Taliban-Rebellen in Afghanistan. Zwischen März und Oktober 2010 wurden dort 20 Schulen unter Einsatz von Sprengstoff oder durch Brandstiftung angegriffen, Rebellen töteten 126 Schüler.
Die brutalen Bilder von Angriffen auf Schulen in Afghanistan stehen der internationalen Öffentlichkeit lebhaft vor Augen: Männer auf Motorrädern nehmen Schüler unter Beschuss, Mädchen werden mit Säure übergossen. Zielgerichte Angriffe auf