Himmelswale: Sinngeschichten & Impulstexte
Von M. M. Völker
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Über dieses E-Book
»Ich gehe auf eine Suche.«
»Eine Suche? Wonach?«
»Nach etwas, das ich verloren habe.«
»Was ist es?«
»Mich selbst«, antworte ich.
Manchmal verrinnt die Zeit so schnell, dass unsere Seele nicht mehr hinterher kommt und wir das Gefühl haben, uns selbst irgendwo unterwegs verloren zu haben.
Sicher - wir sind noch da, wir laufen, atmen, bestreiten unseren Alltag. Doch merken wir, dass irgendetwas fehlt. Wir sind unvollständig geworden. Dann brauchen wir eine Pause. Ein lautes »STOP!«, das uns bremst. Damit wir zur Ruhe kommen und unsere Seele uns einholen kann.
Dieses Buch lädt zum Innehalten ein, schafft Atempausen in unserem hektischen Alltag, in dem unsere Gedanken so oft weit entfernt vom Hier und Jetzt weilen, wo wir das Morgen planen, ohne wahrzunehmen, was uns heute umgibt.
Die enthaltenen Geschichten und Gedankentexte bieten Impulse zum Nachsinnen und Momente der Achtsamkeit, die uns ermöglichen, andere Perspektiven einzunehmen und unsere Seele neu zu ergründen. Sie öffnen unsere Herzen für die Wunder des Lebens, die uns umgeben, bringen Hoffnung und Heilung.
M. M. Völker
M. M. Völker schreibt leidenschaftlich gern Fantasygeschichten und bastelt eigene Welten. Darüber hinaus schreibt sie Alltagslyrik und kleinere Sinngeschichten, welche die stillen Zwischenräume zeigen, die uns im Alltag so oft verborgen bleiben. Kraftorte, wo wir zu uns selbst finden und unsere eigene Stärke (wieder-)entdecken.
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Buchvorschau
Himmelswale - M. M. Völker
Himmelswale
Sinngeschichten & Impulstexte
1. Auflage
© 2021 Melanie Völker
Herstellung & Verlag:
BOD - Books on Demand, Norderstedt
ISBN: 978-3-7557-4163-3
Alle Rechte vorbehalten.
Inhaltsverzeichnis
Die Zeit der Himmelswale
Seelenflügel
Das Raunen der Verstummten
Der kleine Fai
Tìmabils Ernte
Der Ruf der Silberwölfe
Der weise Albie
Der Baum, der keinen Schatten wollte
Yonnsas Fest
Das Rad des weißen Kriegers
Traumwacht
Die Legende von Sternträne und Nachtmaul
Ich singe
Dubhala, der Dunkeldrache
Ein Raum voller Möglichkeiten
Abschluss
DIE ZEIT DER HIMMELSWALE
~ Sehnsucht ~
Wenn der blasse Dunst des Winters sich mit dem ersten Glanz des Frühlings paart, wenn Sonne und Wolken ihre Grenzen verwischen und das Licht hoch über unseren Köpfen noch zart doch unaufhaltsam dahingleitet; dies ist die Zeit der Himmelswale, die als gleißende Gebilde sanftmütig durch das dunkelnde Meer der Endlosigkeit treiben.
Gigantisch sehen sie aus, wie sie über uns hinwegschwimmen, ihre massig wirkenden und dennoch leicht schwebenden Körper, die mit der Kraft ihrer sanft anmutenden Flossen vorwärtsfließen, ehe sie erneut in der mystischen Unendlichkeit der Wolkenwogen versinken.
Und gebannt beobachte ich wie sie ihre Bahnen schwimmen, wie lichte Wellen sich ausbreiten, wo ihre Gestalten lautlos die graue Flut verdrängen, mein Gesicht von einem friedvollen Lächeln beseelt, das sie zu erwidern scheinen.
Es ist ihr stumm geschenkter Gruß und die Aufforderung:
»Folge mir hinaus!«
SEELENFLÜGEL
~ Freiheit ~
»Was tust du da?«, fragt ein Gedanke.
»Ich gehe auf eine Suche.«
»Eine Suche? Wonach?«
»Nach etwas, das ich verloren habe.«
»Was ist es?«
»Mich selbst«, antworte ich.
Manchmal verrinnt die Zeit so schnell, dass die Seele nicht mehr hinterher kommt und wir das Gefühl haben, uns selbst irgendwo unterwegs verloren zu haben. Zwar sind wir noch da, wir laufen, atmen und bestreiten unseren Alltag. Doch fühlen wir, dass irgendetwas fehlt. Wir sind unvollständig geworden.
Dann brauchen wir eine Pause. Ein lautes »STOP!«, das uns bremst. Damit wir zur Ruhe kommen und unsere Seele uns einholen kann.
Aber gar wenn wir es schaffen, lange genug in dieser Pause auszuharren – sind wir doch ständig getrieben und flüchtig wie der Wind – erreicht uns oftmals nur ein verblasstes Abbild unserer Seele, dass es fortan gilt wieder aufzufüllen.
Wir müssen unsere Seelenlandkarte neu gestalten.
Doch wie zeichnet man diese Welt, die uns so fremd geworden, es vielleicht immer schon gewesen ist? Gab es einst einen Zeitpunkt, an dem wir genau wussten, welche Pfade wir beschreiten sollten, um unser Inneres erblühen zu lassen? Oder lag der Weg schon immer vor uns verborgen?
So oder so – wir müssen den dunstigen Nebel, der das Land unserer Seele verhüllt, lichten. Die regengrauen Wolken eintauschen gegen das satte Grün der Hoffnung, die sonnengelben Strahlen der Freude, das perlende Blau der Ruhsamkeit und das feurige Rot eines erfüllten Herzens. Nur auf diese Weise erlangt unsere Seele Freiheit, sind wir imstande, uns selbst zu empfinden.
Wir müssen dem leisen Flüstern in uns lauschen, dem dumpfen Grollen aus den tiefsten Spalten unseres Seins, das wir so oft zu ignorieren wagen.
Dann wachsen unserer Seele Flügel.
DAS RAUNEN DER VERSTUMMTEN
~ Entschleunigung ~
Jenseits unserer alltäglichen Schritte, flüstern einige wenige, existiert eine zweite unbekannte Welt, älter als jene, in der wir heute wandeln. Ihr Reich ist die Stille, das tiefe Einatmen und dehnende Weiten, dessen Sog Körper und Geist besänftigt.
Gelegentlich und meist die Jungen oder Alten unter uns, berichtet ein Augenzeuge von den zierlichen Wesen, die jene Welt bewohnen, die unseren haschenden Blicken verborgen bleibt. Seltener wagte einer von ihnen, die schimmernde Grenze zu überschreiten und das fremde Reich zu erkunden. Und wenngleich sie dort vieles erfuhren, das ihnen auf irgendeine Weise vertraut erschien, und sie wohlbehalten