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Oliver Twist. Band Eins: Roman in drei Bänden
Oliver Twist. Band Eins: Roman in drei Bänden
Oliver Twist. Band Eins: Roman in drei Bänden
eBook189 Seiten2 Stunden

Oliver Twist. Band Eins: Roman in drei Bänden

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Über dieses E-Book

Oliver Twist wird in einem Armenhaus geboren. Die Mutter stirbt kurz nach der Geburt und hinterlässt nur ein kleines, geheimnisvolles Medaillon, das ihr ein alter Armenhausarbeiter abnimmt. Der Junge wächst als Waisenkind auf, ohne zu wissen, woher er stammt. Mit neun Jahren muss er ins Armenhaus gehen, weil er zu alt für das Waisenhaus ist. Dort sieht er sich Gewalt und willkürlicher Strafe ausgesetzt. Oliver wird für fünf Pfund an den Bestatter Sowerberry verkauft, um bei ihm in die Lehre zu gehen. Auch hier meint es das Schicksal schlecht mit ihm, und er flieht nach London. Dort angekommen, gerät er in die Fänge von Fagin, einem alten jüdischen Hehler, der Waisenkinder zu Verbrechern ausbildet: Zusammen mit dem Baldowerer und seinem Kumpel soll Oliver das Handwerk des Taschendiebstahls erlernen, wird aber von der Polizei erwischt. Der Geschädigte, ein freundlicher Mann namens Brownlow, setzt sich für Oliver ein und kümmert sich um ihn. Zum ersten Mal wird der Junge gut behandelt, aber sein Glück währt nicht lange. Er wird erneut von Fagin erwischt und muss mit einem der größten Verbrecher Londons einen Einbruch begehen. Und schließlich kommt auch noch ein unheimlicher Mensch namens Monks ins Spiel...

Mit "Oliver Twist" prangerte Dickens die sozialen Missstände der damaligen Zeit an. Der Roman schildert auf unromantische Weise das schmutzige Leben von Verbrechern und stellt die grausame Behandlung der vielen Waisenkinder im London der Mitte des 19. Jahrhunderts dar. Der Waisenjunge Oliver wird körperlich und seelisch misshandelt und erfährt nur von wenigen Menschen Freundlichkeit und Mitleid. Die Armen und Kranken erscheinen als Aussätzige in einer Welt der Stärkeren und sozial Überlegenen. Ungerechtigkeit, Hunger und Tod sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Charles Dickens schmückt seine Geschichte mit ironischen, oft zynischen Beschreibungen aus. In diesem frühen Beispiel des Gesellschaftsromans persifliert Dickens Kinderarbeit, häusliche Gewalt, die Rekrutierung von Kindern als Kriminelle und die Präsenz von Straßenkindern. Die Beschreibungen der Grausamkeiten gegenüber den Armen und Schwachen sind aus heutiger Sicht oft so absurd, dass man sie kaum glauben kann. Nach dem Erscheinen des Romans wurde zum ersten Mal das Armengesetz diskutiert und erfolgreich geändert.

Dies ist der erste von drei Bänden.
SpracheDeutsch
Herausgeberapebook Verlag
Erscheinungsdatum27. Okt. 2021
ISBN9783961304264
Oliver Twist. Band Eins: Roman in drei Bänden
Autor

Charles Dickens

Charles Dickens (1812-1870) was an English writer and social critic. Regarded as the greatest novelist of the Victorian era, Dickens had a prolific collection of works including fifteen novels, five novellas, and hundreds of short stories and articles. The term “cliffhanger endings” was created because of his practice of ending his serial short stories with drama and suspense. Dickens’ political and social beliefs heavily shaped his literary work. He argued against capitalist beliefs, and advocated for children’s rights, education, and other social reforms. Dickens advocacy for such causes is apparent in his empathetic portrayal of lower classes in his famous works, such as The Christmas Carol and Hard Times.

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    Buchvorschau

    Oliver Twist. Band Eins - Charles Dickens

    OLIVER TWIST wurde im englischen Original zuerst als Serie veröffentlicht in der Zeitschrift Bentely´s Miscellany, England 1837-39.

    Diese Ausgabe wurde aufbereitet und herausgegeben von

    © apebook Verlag, Essen (Germany)

    www.apebook.de

    1. Auflage 2021

    V 1.0

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.d-nb.de abrufbar.

     Band Eins

    ISBN 978-3-96130-426-4

    Buchgestaltung: SKRIPTART, www.skriptart.de

    Books made in Germany with

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    Inhaltsverzeichnis

    OLIVER TWIST. Band Eins

    Impressum

    ERSTER BAND

    Erstes Kapitel. Handelt von dem Orte, an dem Oliver Twist geboren wurde, und von den seine Geburt begleitenden Umständen.

    Zweites Kapitel. Handelt von Oliver Twists Heranwachsen und kümmerlicher Ernährung sowie von einer Sitzung des Armenkollegiums.

    Drittes Kapitel. Berichtet, wie Oliver Twist nahe daran war, eine Anstellung zu bekommen, welche keine Sinekure gewesen wäre.

    Viertes Kapitel. Oliver Twist, dem eine neue Stellung angeboten wird, tritt in das bürgerliche Leben ein.

    Fünftes Kapitel. Oliver unter neuen Umgebungen und bei einem Leichenbegängnisse.

    Sechstes Kapitel. In welchem Oliver kräftig auftritt.

    Siebentes Kapitel. Oliver bleibt widerspenstig.

    Achtes Kapitel. Oliver geht nach London und trifft mit einem absonderlichen jungen Gentleman zusammen.

    Neuntes Kapitel. Weitere Mitteilungen über den alten Herrn und seine hoffnungsvollen Zöglinge.

    Zehntes Kapitel. Oliver gewinnt Erfahrung um einen hohen Preis.

    Elftes Kapitel. Wie Mr. Fang die Gerechtigkeit handhabte.

    Zwölftes Kapitel. In welchem für Oliver bessere Fürsorge getragen wird, als er sie noch in seinem ganzen Leben erfahren. Die Geschichte kehrt zu dem lustigen alten Herrn und seinen hoffnungsvollen Zöglingen zurück.

    Dreizehntes Kapitel. Der Leser macht einige neue Bekanntschaften.

    Vierzehntes Kapitel. In welchem Mr. Grimwig auftritt.

    Fünfzehntes Kapitel. Was Oliver auf dem Wege zum Buchhändler begegnete.

    Sechzehntes Kapitel. Was sich mit dem entführten Oliver begab.

    Siebzehntes Kapitel. Olivers Schicksal bleibt fortwährend günstig.

    Achtzehntes Kapitel. Wie Oliver seine Zeit in der sittenverbessernden Gesellschaft seiner achtungswürdigen Freunde zubrachte.

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    Zu guter Letzt

    ERSTER BAND

    Erstes Kapitel.

    Handelt von dem Orte, an dem Oliver Twist geboren wurde, und von den seine Geburt begleitenden Umständen.


    Eine Stadt, die ich aus gewissen Gründen nicht näher bezeichnen will, der ich aber auch keinen erdichteten Namen beilegen möchte, besitzt unter anderen öffentlichen Gebäuden gleich den meisten anderen Städten, sie mögen groß oder klein sein, von altersher ein Armenhaus, und in diesem wurde an einem Tage, dessen genaues Datum für den Leser kein besonderes Interesse hat, das Mitglied der sterblichen Menschheit geboren, dessen Name in der Überschrift dieses Kapitels angegeben ist.

    Lange Zeit, nachdem der Wundarzt des Kirchspiels ihn in diese Welt der Mühen und Sorgen befördert hatte, blieb es äußerst zweifelhaft, ob er lange genug leben würde, um überhaupt eines Namens zu bedürfen. Es war nämlich tatsächlich mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, Oliver dahin zu bringen, daß er sich der Aufgabe, Atem zu holen, selbst unterzog – einem mühsamen Geschäfte, das die Gewohnheit uns aber freilich zu einer notwendigen Lebensbedingung gemacht hat; eine Zeitlang lag er nach Luft schnappend auf einer kleinen Matratze aus Schafwolle und schien sich in der Schwebe zwischen dieser und jener Welt zu befinden, wobei die Wage sich entschieden zugunsten der letzteren neigte. Wenn Oliver während dieser kurzen Zeit von sorglichen Großmüttern, geschäftigen Tanten, erfahrenen Wärterinnen und hochgelahrten Doktoren umgeben gewesen wäre, so würde er natürlich die Stunde nicht überlebt haben; allein es war niemand in seiner Nähe, außer einer alten Frau, die sich infolge des ungewohnten Genusses von Bier in einer etwas angeheiterten Stimmung befand, und dem Kirchspielwundarzte, der die Geburtshilfe kontraktmäßig leistete. Oliver und die Natur fochten also die Sache zwischen sich ganz allein aus, und die Folge davon war, daß nach kurzem Kampfe Oliver atmete, nieste und endlich den Insassen des Armenhauses die Tatsache ankündigte, daß dem Kirchspiele eine neue Last aufgebürdet worden sei, indem er ein so lautes Geschrei erhob, wie man es füglicherweise von einem neugeborenen Knaben erwarten konnte.

    Als Oliver diesen ersten Beweis von der freien und selbständigen Tätigkeit seiner Lungen gab, bewegte sich die geflickte Decke, die nachlässig über die eiserne Bettstelle gebreitet war; das bleiche Antlitz einer jungen Frau erhob sich matt von dem harten Pfühle, und eine schwache Stimme brachte mühsam die Worte hervor: »Lassen Sie mich das Kind sehen, dann will ich gern sterben.«

    Der Wundarzt, der vor dem Kamine saß und seine Hände abwechselnd an dem Feuer wärmte und rieb, erhob sich bei den Worten der jungen Frau, trat an das Kopfende des Bettes und sagte mit mehr Freundlichkeit im Tone, als man ihm zugetraut haben würde: »O, Sie dürfen jetzt nicht vom Sterben sprechen.«

    »Der Herr segne ihr gutes Herzchen, nein!« unterbrach ihn die Wärterin, indem sie eine grüne Glasflasche, von deren Inhalt sie in einer verschwiegenen Ecke mit sichtlichem Behagen gekostet hatte, rasch in die Tasche steckte. »Der Herr segne ihr gutes Herzchen; wenn sie erst so alt geworden ist wie ich und dreizehn Kinder gehabt hat und alle sind tot bis auf zwei, die zusammen mit mir im Armenhause sind, so wird sie schon auf andere und vernünftigere Gedanken kommen; der Herr segne ihr gutes Herzchen. Bedenken Sie nur, Frauchen, was es heißt, Mutter eines so süßen kleinen Lämmchens zu sein.«

    Diese tröstlichen Worte schienen ihre Wirkung zu verfehlen. Die Wöchnerin schüttelte den Kopf und streckte die Arme nach dem Kinde aus. Der Wundarzt reichte es ihr, sie küßte es, heftig erregt, mit den kalten weißen Lippen auf die Stirn, fuhr mit den Händen über ihr Gesicht, blickte wild umher, schauderte, sank zurück – und starb.

    »’s ist aus mit ihr,« sagte der Wundarzt nach einigen vergeblichen Bemühungen, sie wieder zum Leben zurückzubringen.

    »Das arme Kind!« sagte die Wärterin, indem sie den Pfropfen der grünen Flasche aufhob, der auf das Kissen gefallen war, als sie sich niederbeugte, um das Kind aufzunehmen. »Armes Kind!«

    »Sie brauchen nicht zu mir zu schicken, wenn das Kind schreit,« fuhr der Wundarzt fort, während er kaltblütig seine Handschuhe anzog. »Es wird wahrscheinlich sehr unruhig sein; geben Sie ihm dann ein wenig Hafergrütze.«

    Er setzte den Hut auf, trat aber noch einmal an das Bett und sagte: »Die Mutter sah gut aus; woher kam sie?«

    »Sie wurde gestern abend gebracht,« erwiderte die Wärterin, »auf Befehl des Direktors. Man hatte sie auf der Straße liegend gefunden, und sie muß ziemlich weit hergewandert sein, denn ihre Schuhe waren ganz zerrissen; aber woher sie kam, oder wohin sie wollte, das weiß niemand.«

    Der Wundarzt beugte sich über die Verblichene, hob die rechte Hand derselben empor und bemerkte kopfschüttelnd: »Die alte Geschichte; kein Trauring, wie ich sehe. Hm! gute Nacht!«

    Er ging zu seinem Abendessen, und die Wärterin setzte sich, nachdem sie sich noch einmal an der grünen Flasche erlabt hatte, auf einen Stuhl in der Nähe des Feuers und begann das Kind anzukleiden. Bis zu diesem Augenblicke hätte man nicht sagen können, ob es das Kind eines Edelmanns oder eines Bettlers sei; das dürftige, verwaschene Kinderzeug des Armenhauses bezeichnet indes sogleich seine gegenwärtige und zukünftige Stellung in der Welt, sein ganzes Schicksal, als Kirchspielkind – Waise des Armenhauses, halb verhungert und unter Mühe und Plackerei, verachtet von allen, bemitleidet von niemand, durch die Welt geknufft und gestoßen zu werden.

    Oliver schrie mit kräftiger Stimme; hätte er wissen können, daß er eine Waise war, überliefert der zärtlichen Fürsorge von Kirchenältesten und Kirchenvorstehern, so würde er vielleicht noch lauter geschrien haben.


    Zweites Kapitel.

    Handelt von Oliver Twists Heranwachsen und kümmerlicher Ernährung sowie von einer Sitzung des Armenkollegiums.


    Während der nächsten acht bis zehn Monate war Oliver das Opfer einer systematischen Gaunerei und Betrügerei. Er wurde aufgepäppelt. Die elende und verlassene Lage der kleinen Waise wurde von der Behörde des Armenhauses pflichtschuldigst der des Kirchspiels gemeldet. Die letztere forderte von der ersteren würdevoll einen Bericht darüber ab, ob sich nicht in »dem Hause« eine Frauensperson befände, die dem Kinde seine natürliche Nahrung reichen könnte. Die Behörde des Armenhauses beantwortete die Anfrage untertänigst mit nein, und daraufhin faßte die Kirchspielbehörde den hochherzigen Entschluß, Oliver in ein etwa drei Meilen entferntes Filialarmenhaus bringen zu lassen, wo zwanzig bis dreißig andere kleine Übertreter der Armengesetze unter der mütterlichen Aufsicht einer ältlichen Frau, welche für jeden derselben wöchentlich sieben und einen halben Penny erhielt, aufwuchsen, ohne zu gut genährt oder zu warm gekleidet und verzärtelt zu werden. Mit sieben und einem halben Penny läßt sich nicht viel beschaffen, und die Matrone war klug und erfahren. Sie wußte, wie leicht sich Kinder den Magen überladen können und was ihnen dient, ebenso genau aber auch, was ihr selbst gut war; sie verwendete daher einen beträchtlichen Teil des für die Kinder Bestimmten in ihrem eignen Nutzen, fand demnach in der tiefsten noch eine tiefere Tiefe und bewies somit, daß sie es in der Experimentalphilosophie wirklich weit gebracht hatte.

    Jedermann kennt die Geschichte eines anderen Experimentalphilosophen, nach dessen ruhmwürdiger Theorie ein Pferd imstande war, ohne Nahrung zu leben, und der jene so vortrefflich demonstrierte, daß er sein eignes Pferd bis auf einen Strohhalm den Tag herunterbrachte, und ohne Frage ein äußerst mutiges, kräftiges und gar nicht fressendes Tier aus ihm gemacht haben würde, wenn es nicht vierundzwanzig Stunden vor seinem ersten komfortablen vollkommenen Hungertage gestorben wäre. Die mehrerwähnte Matrone wendete dasselbe System nicht selten mit gleichem Unglücke

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