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Der Fluch des dunklen Prinzen
Der Fluch des dunklen Prinzen
Der Fluch des dunklen Prinzen
eBook380 Seiten

Der Fluch des dunklen Prinzen

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Über dieses E-Book

Ein Fluch, der ein Königreich ins Verderben stürzen könnte.
Eine Prinzessin, die um Hilfe fleht.
Und ein Prinz, dem alle Mittel recht sind, nach der Krone zu greifen.

Für Prinz Liam bedeuten Gefühle Schwäche, daher holt er sich nur Mägde ins Bett, die ihm ein schnelles Vergnügen bieten können. Er ist der dunkle Prinz, der Zweitgeborene, auf dem ein grausamer Fluch lastet, denn sein Schicksal soll es sein, das Land zu verwüsten, um den Thron zu erringen. Die Untertanen fürchten ihn und seine mächtige Magie – keine gute Voraussetzung, um König zu werden. Liam sucht daher nach einer Möglichkeit, den Fluch zu umgehen und dennoch die Krone für sich zu gewinnen, doch dabei muss er gegen seinen Bruder bestehen. Als eines Tages Prinzessin Celeste aus dem verbündeten Königreich an den Hof kommt, gipfelt der brüderliche Wettstreit darin, dass sie beide um die Gunst der Prinzessin buhlen. Nur besitzt diese eine Waffe, gegen die selbst ein dunkler Prinz nicht gefeit ist: Liebe.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum9. Aug. 2019
ISBN9783038960584
Der Fluch des dunklen Prinzen

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    Buchvorschau

    Der Fluch des dunklen Prinzen - B. E. Pfeiffer

    Inhaltsverzeichnis

    Titel

    Informationen zum Buch

    Impressum

    Widmung

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Kapitel 13

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    Kapitel 16

    Kapitel 17

    Kapitel 18

    Kapitel 19

    Kapitel 20

    Kapitel 21

    Kapitel 22

    Kapitel 23

    Kapitel 24

    Kapitel 25

    Kapitel 26

    Kapitel 27

    Kapitel 28

    Kapitel 29

    Kapitel 30

    Kapitel 31

    Kapitel 32

    Kapitel 33

    Dank

    B. E. Pfeiffer

    Der Fluch des dunklen Prinzen

    Erotisches Märchen

    Der Fluch des dunklen Prinzen

    Ein Fluch, der ein Königreich ins Verderben stürzen könnte.

    Eine Prinzessin, die um Hilfe fleht.

    Und ein Prinz, dem alle Mittel recht sind, nach der Krone zu greifen.

    Für Prinz Liam bedeuten Gefühle Schwäche, daher holt er sich nur Mägde ins Bett, die ihm ein schnelles Vergnügen bieten können. Er ist der dunkle Prinz, der Zweitgeborene, auf dem ein grausamer Fluch lastet, denn sein Schicksal soll es sein, das Land zu verwüsten, um den Thron zu erringen. Die Untertanen fürchten ihn und seine mächtige Magie – keine gute Voraussetzung, um König zu werden. Liam sucht daher nach einer Möglichkeit, den Fluch zu umgehen und dennoch die Krone für sich zu gewinnen, doch dabei muss er gegen seinen Bruder bestehen. Als eines Tages Prinzessin Celeste aus dem verbündeten Königreich an den Hof kommt, gipfelt der brüderliche Wettstreit darin, dass sie beide um die Gunst der Prinzessin buhlen. Nur besitzt diese eine Waffe, gegen die selbst ein dunkler Prinz nicht gefeit ist: Liebe.

    Die Autorin

    Bettina Pfeiffer wurde 1984 in Graz geboren und lebt heute mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Baden bei Wien.

    Seit ihrer Kindheit liebt sie es, sich Geschichten auszudenken. Besonders als Ausgleich zu ihrem zahlenorientierten Hauptjob taucht sie gern in magische Welten ab und begann schließlich, diese aufzuschreiben. So entstand recht schnell die Idee für die ›Weltportale‹ und andere magische Geschichten im Genre Fan-tasy/Romantasy.

    Inspiration dafür findet sie immer wieder durch ihre Kinder, mit denen sie gern auf abenteuerliche Entdeckungsreisen geht.

    www.sternensand-verlag.ch

    info@sternensand-verlag.ch

    1. Auflage, August 2019

    © Sternensand Verlag GmbH, Zürich 2019

    Umschlaggestaltung: Jasmin Romana Welsch

    Korrektorat: Sternensand Verlag GmbH | Martina König

    Korrektorat Druckfahne: Sternensand Verlag GmbH | Jennifer Papendick

    Satz: Sternensand Verlag GmbH

    ISBN (Taschenbuch): 978-3-03896-057-7

    ISBN (epub): 978-3-03896-058-4

    Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    Dies ist eine fiktive Geschichte. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

    Für Tom Hiddleston.

    Weil es diese Geschichte ohne Loki nicht geben würde.

    Kapitel 1

    Das Flackern der Kerzen ließ mich in meiner Bewegung innehalten und ich lauschte in die Stille. Hatte ich Schritte gehört? Nein. Da war nichts. Dann musste wohl der Wind für das Zittern der Flammen verantwortlich gewesen sein.

    Ich durfte mich nicht erwischen lassen, denn was ich vorhatte, war Hochverrat. Und ich wusste es. Aber mehr noch wusste ich, dass es meine einzige Möglichkeit war, nicht früher oder später von meinem eigenen Bruder verbannt zu werden. Er war der Ältere und Liebling unseres Vaters. Wenn er einst König unseres Volkes sein wollte, musste er mich fortschicken. So wie es seit Generationen Brauch war. Denn ich war der dunkle Prinz.

    Wir waren als Zwillinge geboren worden, wie alle Königskinder seit Beginn der Zeitrechnung. Wir glichen uns äußerlich so sehr, dass unsere Mutter, Königin Fey, uns bis zu unserem sechsten Geburtstag nur an einem Mal, das die Sonne Padums darstellte und bei mir an der linken, bei meinem Bruder an der rechten Schulter saß, unterscheiden konnte.

    Unsere Haut war milchig weiß, unser Haar dafür fast schwarz und wir beide trugen es glatt bis etwa zum Kinn. Unsere Augen hatten allerdings unterschiedliche Farben angenommen, nachdem wir unser siebentes Lebensjahr erreicht hatten. Während mein Bruder Kieran hellblaue Augen besaß, die seinem lebenslustigen Charakter entsprachen, waren meine von einem hellen Grün. Grün stand bei unserem Volk, gerade bei dunklen Prinzen, vor allem für eines: Gefahr.

    Es war ein Fluch. Der Fluch des dunklen Prinzen, wie man diese Legende nannte. Jeder zweitgeborene Zwilling stellte eine Gefahr für den Thron – ja, sogar für das gesamte Königreich – dar, die man nur umgehen konnte, indem man ihn fortschickte. Doch wirklich gefährlich waren nur jene dunklen Prinzen, deren Augen so hellgrün aussahen wie meine. Die Macht, die diese Männer besaßen, war ungleich höher als jene von Prinzen mit blauen oder braunen Augen. Sie waren kaltblütig und gierten nach dem, was sie nicht bekommen konnten: dem Königstitel und der damit einhergehenden Macht.

    Ja, ich wollte den Thron. Aber das lag daran, dass ich Kieran einfach nicht für einen geeigneten König hielt. Dennoch betrachtete man mich, als wäre ich die Ausgeburt der Dunkelheit.

    Unnötig, zu erwähnen, dass Kieran beim Volk und den Söhnen und Töchtern der Höflinge sehr beliebt war, wohingegen ich eine Außenseiterrolle eingenommen hatte. Mein Bruder hatte sich redliche Mühe gegeben, das zu ändern, und das rechnete ich ihm hoch an. Er nahm mich oft mit zu Ausflügen, auf die ausdrücklich nur er eingeladen worden war, oder hatte in unserer Kindheit darauf bestanden, dass ich bei Spielen miteinbezogen wurde. Allein dafür konnte ich ihn nicht hassen. Er war ein herzensguter Mann.

    Das änderte aber nichts daran, dass er mich würde fortschicken müssen, wenn wir einundzwanzig wurden, weil ich von da an mit jedem weiteren Tag zu einer größeren Gefahr für ihn und den Thron würde.

    Ich wollte jedoch nicht fort! Ich wollte der nächste König sein. Denn so herzensgut mein Bruder auch war, Intelligenz oder Diplomatie zählten nicht zu seinen Stärken. Er kümmerte sich nicht um politische Angelegenheiten oder versuchte, Konflikte mit Geschick statt roher Gewalt zu lösen.

    Ich befürchtete, dass er nur darauf hoffen konnte, eine starke Königin an seiner Seite zu haben, wenn er einst König würde. Eine, die sich um die Staatsgeschäfte kümmerte, während er das tat, was er am besten konnte: gute Laune verbreiten.

    Wir waren die Söhne von Padum, dem mächtigsten magischen Reich unter den zwölf Königreichen. Magie floss in unseren Adern wie bei anderen das Blut. Wir waren mächtig. Die anderen Reiche hüteten sich davor, sich uns zum Feind zu machen. Aber mit meinem Bruder auf dem Thron war ich mir nicht sicher, wie es für unser Land und unser Volk enden würde. Nein, ich konnte nicht zulassen, dass er König wurde. Er war dafür nicht geeignet. Ich schon.

    Ich schlich weiter durch die verwaisten Flure des Schlosses. Mit meiner Magie hatte ich dafür gesorgt, dass die Wachen schlafen würden, sobald die Glocke von Marisir, unserer Hauptstadt, zehn schlug. Mein Bruder mochte der Ältere von uns sein, ich war mächtiger. Was auch daran lag, dass ich die Magie beherrschen wollte und gelernt hatte, sie auch zu nutzen, während er sie als selbstverständliche Gabe verstand, die man nicht durch Übung stärken musste. Auch ein Grund, weswegen ich ihn nicht für geeignet hielt, den Thron zu übernehmen.

    Obwohl sich niemand auf seinem Posten befand, gab ich mir Mühe, keine Geräusche zu machen. Ich wusste, dass die Dienerschaft nachts genauso hellhörig war wie tagsüber. Niemand sollte mich sehen. Niemand ahnen, was ich vorhatte. Ich durfte keinen Fehler machen. Es wäre mein letzter.

    Wieder flackerten die Kerzen. Ich blieb stehen und drückte mich in eine Nische in der Wand, denn ich fühlte die Anwesenheit von Magie. Mächtiger Magie.

    Gebannt starrte ich auf den Boden vor meinem Versteck, als sich ein Schatten über den gelben Stein schob, der so typisch für unser Reich war. Ich hielt den Atem an und hoffte, meine Tarnmagie würde mich vor der Wahrnehmung meines Vaters verbergen.

    »Kay, wieso lässt du mich einfach stehen, wenn wir miteinander reden?«, hörte ich die Stimme meiner Mutter.

    Der Schatten meines Vaters blieb stehen und wandte sich um, während der König einfach weiterging.

    Unsere Schatten hatten eigene Willen, sie gehörten zwar zu uns, aber wir konnten sie sogar recht weit fortschicken, um Aufträge für uns zu erledigen, oder sie für uns kämpfen lassen. Für gewöhnlich blieben sie aber bei uns, um uns zu dienen. Oder in meinem Fall, in Schwierigkeiten zu bringen. Denn mein nichtsnutziger Schatten hatte doch tatsächlich vor, sich zu dem meines Vaters zu schleichen.

    Zischend rief ich ihn zurück und als er nicht gehorchte, musste ich Bannmagie einsetzen. Stark genug, um ihm meinen Willen aufzuzwingen, aber so zurückhaltend, damit Vaters Schatten uns nicht entdeckte.

    »Kay, wir waren noch nicht fertig!«

    »Doch, waren wir, Fey. Denn was du verlangst, ist unmöglich!«, donnerte die Stimme meines Vaters durch den Korridor.

    Ich fluchte innerlich. Spätestens jetzt waren alle Bediensteten hellwach und standen an den Türen, um kein Wort zu versäumen. Mein Plan war also gescheitert. Vorerst.

    »Aber du bist der König. Du kannst die Gesetze ändern!«

    »Und warum sollte ich das tun, Fey? Warum?«

    Er kam zurück und blieb direkt vor meinem Versteck stehen. Sein Schatten legte den Kopf schief und ich verbarg mich noch tiefer in magischen Hüllen, um nicht entdeckt zu werden.

    »Du weißt so gut wie ich, dass es Liams Schicksal ist, diesen Hof zu verlassen.«

    Als er meinen Namen nannte, schluckte ich. War Kieran der Liebling unseres Vaters, galt die Gunst unserer Mutter mir. Hatten sie sich meinetwegen gestritten?

    »Aber das muss nicht sein. Er würde Kieran die Krone nicht streitig machen. Er ist anders als Belfire …«

    Mein Vater machte einen Schritt auf sie zu und meine Mutter keuchte. »Wage es nie wieder, diesen Namen auszusprechen!«, raunte er gefährlich leise und ich hörte, wie sein Atem rasend schnell ging.

    Mein Onkel war der jüngere Bruder gewesen. Er hatte den Hof verlassen, so wie es für den dunklen Prinzen vorgesehen war. Jahre später war er allerdings mit einer Armee aus unterschiedlichen Königreichen zurückgekehrt. Söldner, die ihre Seele verkauft hatten, weil das Gold von Padum sie gelockt hatte. Mein Vater selbst hatte ihn im Kampf getötet und sich nie wieder davon erholt.

    »Ich weiß sehr wohl, dass Liam anders ist als mein Bruder. Und doch kann ich es nicht riskieren, Fey. Ich kann es nicht zulassen. Er ist der dunkle Prinz und er hat die grünen Augen geerbt. Du kennst die Legende von dem Fluch, der über den Söhnen Padums liegt! Wir dürfen dieses Risiko nicht eingehen.«

    »Er ist genauso dein Sohn wie Kieran. Wir beide wissen, dass er besser für den Thron geeignet ist als unser Erstgeborener.«

    »Eben deswegen muss er gehen, Fey! Er will es vielleicht nicht, aber er wird seinen Bruder in Schwierigkeiten bringen.«

    »Aber wenn du die Thronfolge …«

    »Sprich es nicht aus, Weib!«, fuhr mein Vater sie an. »Das, was du im Begriff bist, zu sagen, ist Hochverrat. Und das weißt du.«

    »Aber …«

    »Fey!«

    Die Stimme meines Vaters war bei diesem einen Wort weich wie Samt geworden. Dass er meine Mutter vergötterte, war allgemein bekannt. Dennoch verwunderte es mich jedes Mal aufs Neue, wie es sein konnte, dass sie seinen Zorn so schnell milderte.

    »Ich liebe ihn auch von Herzen. Ich weiß, er wäre der bessere König. Aber es gibt Gesetze, denen auch ich mich beugen muss. Er ist der dunkle Prinz, meine Liebste. Er wird immer der dunkle Prinz bleiben, ganz gleich, wie fähig er als König sein könnte. Denkst du, das Volk würde ihn als Herrscher annehmen, selbst wenn ich uralte Gesetze außer Kraft setzen lasse, die uns immer beschützt haben? Das Schicksal hat ihn für diese Rolle vorgesehen und er muss sie erfüllen. Es ist seine Bestimmung und ich kann das Gefüge nicht verändern, auch nicht für dich.«

    »Es ist nur …«, murmelte meine Mutter und ich konnte die Sorge in ihrer Stimme hören. »Ich will ihn nicht gehen lassen. Ich sorge mich um ihn.«

    Mein Herz wurde mit einem Mal schwer, als ich die Worte meiner Mutter vernahm. Der dunkle Prinz musste das Königreich verlassen und durfte nur wiederkehren, wenn er auf sein Geburtsrecht verzichtet hatte und kein Teil des Königshauses mehr war. Oder wenn er zum König eines anderen Reiches gekrönt worden war, da dies den angeblichen Fluch ebenfalls aufhob.

    Aber das setzte eine Hochzeit mit einer Königin voraus. Was sich niemand bei mir vorstellen konnte, am allerwenigsten ich selbst. Mich zu binden, gefiel mir nicht und ich hatte es in naher Zukunft auch nicht vor. Schon gar nicht an eine Königin.

    Die meisten Prinzessinnen, die ich kennengelernt hatte, entsprachen nicht meiner Vorstellung einer Partnerin fürs Leben. Das lag zwar mehr an ihnen als an mir, allerdings musste ich gestehen, dass ich für Gefühle nicht gemacht zu sein schien. Vielleicht war doch etwas Wahres an dem Gerede über Kaltblütigkeit, denn bisher hatte ich noch nie etwas für jemanden empfunden – von meiner Familie abgesehen.

    Somit gab es keine andere Möglichkeit. Wenn ich nicht verstoßen werden wollte, konnte ich nur mein Schicksal herausfordern. Dabei musste ich meinen Bruder in einem Kampf ohne Magie besiegen. Was einer unmöglichen Aufgabe glich. Denn während ich vielleicht der Klügere war, besaß mein Bruder ein unheimliches Talent im Kampf. Diese Fähigkeit konnte ich nicht verbessern, egal, wie lange ich übte oder mich unterrichten ließ. Kieran war mir diesbezüglich einfach überlegen.

    Deswegen hatte ich mich auf den Weg zur heiligen Kammer gemacht, in welcher die Waffen für ein solches Duell aufbewahrt wurden. Ich wollte dafür sorgen, dass ich nicht verlieren konnte. Denn falls ich unterlag, musste man mich auf der Stelle töten.

    Ich hing an meinem Leben. Meinem Bruder würde man nur seinen Titel entziehen und ihn statt mir fortschicken. Er würde eher eine Königin umwerben können als ich.

    »Ich wünschte auch, es gäbe eine andere Möglichkeit«, seufzte mein Vater schließlich. »Aber die Zeiten sind unsicher, Liebste. Selbst unser Königreich ist nicht mehr unantastbar. Wir dürfen niemandem die Möglichkeit geben, uns zu schwächen und anzugreifen. Ich weiß, dass Liam ein gutes Herz hat. Aber die Geschichte hat uns gelehrt, dass jeder dunkle Prinz eine Gefahr bedeutet. Jeder.«

    Ein König hatte immer zuallererst an sein Volk zu denken. Diese Ansicht vertrat mein Vater. Er stellte das Königreich und das Volk immer vor uns. Deswegen war er ein guter König und ein miserabler Vater.

    Stoff raschelte und ich wusste, dass meine Eltern sich mit einem Mal in den Armen hielten. Ihr Streit war beendet und mir schwante, was jetzt kommen würde. Als ich hörte, wie sie sich küssten, wurde mir übel. Wenn ich Pech hatte, würden sie hier, direkt neben mir, übereinander herfallen.

    Ich lehnte den Kopf gegen die Wand und kniff die Augen zusammen, als meine Mutter den Namen meines Vaters keuchte.

    Großartig. Nicht nur, dass ich nicht umsetzen konnte, was ich vorhatte, nein, jetzt musste ich auch noch dem Liebesspiel meiner Eltern lauschen.

    Ich hätte gerne Magie eingesetzt, um nichts zu hören, aber ich fürchtete, dass zumindest mein Vater das gespürt hätte, ganz gleich, wie berauscht er gerade von meiner Mutter war. Also hielt ich mir die Ohren zu und hoffte, sie wären schnell fertig. Mein Schatten schmollte zu meinen Füßen, hielt sich aber ebenfalls die Ohren zu, als ich nach ihm sah.

    Warum konnten meine Eltern ihre Finger nicht voneinander lassen? Ich mochte es auch, meine Nächte mit Frauen zu verbringen. Solange ich der Prinz war, umschmeichelten sie mich, obwohl sie wussten, dass es diesen angeblichen Fluch gab und ich bald würde gehen müssen. Aber sie gaben sich mir gern hin. Oder verwechselten sie mich allesamt mit meinem Bruder?

    Doch allein die Vorstellung, jede Nacht mit ein und derselben Frau zu verbringen, ödete mich an, ebenso wie meinen Bruder. Wir beide hielten es nicht lange mit der gleichen Gespielin aus. Aber es gab zum Glück genug Auswahl für jeden von uns.

    Als meine Eltern endlich voneinander ließen und wie verliebte Kinder kichernd davoneilten, schlug die Uhr bereits zwölf. Damit war mein Zauber aufgebraucht. Aber selbst wenn er noch gewirkt hätte, wäre ich von den Dienern gehört worden, die zuerst dem Streit meiner Eltern und dann ihrer anschließenden Versöhnung hinter den Türen gelauscht hatten. Ich konnte also nichts weiter tun, als in mein Gemach zurückzuschleichen und einen neuen Plan zu schmieden.

    Es war nicht möglich, die Waffen an jedem beliebigen Tag zu manipulieren. Es funktionierte nur zu speziellen Zeiten, wenn der Mond richtig stand und ich seine Magie dafür nutzen konnte. Denn die Waffen trugen die Sonnenmagie des Gottes Padum selbst in sich, die ich mit Mondmagie brechen musste. Alles andere als einfach. Ich musste mich also wieder einige Zeit gedulden und die Sternenkonstellationen beobachten. Außerdem musste ich einen neuen Zauber schmieden, mit dem ich die Wachen in Schlaf versetzte. Die Zutaten dafür zu bekommen, würde schwierig werden. Allerdings hatte ich bis zu meinem nächsten Versuch wohl genug Zeit, sie zu stehlen.

    In Gedanken versunken schlich ich durch das Schloss, bis ich in jenen Teil gelangte, in dem sich mein Gemach befand. Frustriert trat ich ein und hielt inne, als ich die Anwesenheit einer anderen Person fühlte. Ich deutete meinem Schatten mit dem Kopf, sich umzusehen, und verharrte an der Tür, während er durch das Zimmer schwebte. Es dauerte nicht lange, da zerrte er einen sehr weiblichen Schatten hinter einem Vorhang hervor.

    Ich schritt zu dem Fenster und riss den Stoff beiseite. Eine junge Frau mit langen rötlichen Locken sah mich aus großen Augen an. »Was machst du hier?«, fuhr ich sie an.

    Sie schluckte und rang sich ein Lächeln ab. »Ich bin gekommen, weil ich …« Sie schluckte erneut.

    Ich wusste, warum sie hier war. Ihrer Kleidung nach zu urteilen, gehörte sie dem niederen Adel an. Also handelte es sich vermutlich um die Zofe einer Herzogin oder der Frau eines Ministers. Sie war hier, weil sie mit mir schlafen wollte, aus welchen Gründen auch immer.

    Sie machte einen Schritt auf mich zu und öffnete dabei die obersten Knöpfe ihrer schlichten Bluse. »Ich bin hier, weil ich nicht aufhören kann, an Euch zu denken«, säuselte sie.

    Natürlich. Auch wenn ich mir vieles vorstellen konnte, das glaubte ich ihr nicht. Entweder hatte mein Bruder sie bereits abgelegt oder sie hatte es bei ihm versucht und war gescheitert. Aber es kümmerte mich nicht. Ich empfand nichts für sie und offenbar wollte sie mich, sonst wäre sie nicht hier. Eine Frau gegen ihren Willen zu nehmen, lag mir fern. Aber sie war freiwillig hier, warum sollte ich also zögern?

    Ich umfasste ihre Taille und zog sie an mich. »Du kannst also nicht aufhören, an mich zu denken?«, raunte ich und fuhr mit meiner Hand über ihre üppige Oberweite, bis ich die Knospen ihrer Brust unter dem Stoff fühlte.

    Sie vergeudete keine Zeit damit, zu antworten, sondern legte ihre Finger an meinen Gürtel, während sie auf die Knie ging. Sie stellte sich nicht besonders geschickt darin an, meine Hose zu öffnen, aber als ihre Lippen meinen Schaft umschlossen, wusste ich, dass sie das nicht zum ersten Mal tat.

    Eine unerfahrene Frau in mein Bett zu holen, hatte für mich keinen Reiz. Ich wollte keine Rücksicht auf Gefühle nehmen müssen.

    Mein Blick wanderte nach unten, als die Zofe ihre Hände zu Hilfe nahm. Ihre Bewegungen waren etwas grob, vermutlich wollte sie es schnell hinter sich bringen. Auf eine seltsame Art erregte mich das.

    Ich legte meine Hände auf ihre Schultern und zog sie hoch. »Das genügt«, knurrte ich und packte sie an der Taille.

    Sie keuchte, als ich sie auf den Tisch neben dem Fenster setzte und ihre Röcke hochschob. Sie trug keine Unterwäsche. Es hätte mich auch überrascht, wenn es anders gewesen wäre. »Bist du wirklich sicher, dass du mich willst?«, fragte ich, als meine Hand zwischen ihre Beine wanderte. Sie war trocken und reagierte kaum auf meine Berührung.

    »Ja, Herr«, hauchte sie und rutschte auf dem Tisch nach vorn. »Ich will Euch.«

    Sie umfasste meine Hand mit ihrer und streichelte sich selbst mit meinen Fingerspitzen. Ich unterdrückte ein Schnauben, während sie schließlich doch noch feucht wurde. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und gab einen kehligen Laut von sich, während ihre Bewegungen immer schneller wurden.

    »Willst du etwa ohne mich fertig werden?«, murmelte ich und sie riss entsetzt ihre Augen auf, als ich meine Hand zurückzog.

    Ich trat zurück und zog aus der Schublade einen Schutz für mein bestes Stück hervor. Zum einen wollte ich mit einem Mädchen, dessen Namen ich nicht kannte – und nicht kennen wollte –, keinen Bastard in die Welt setzen, und zum anderen wusste ich nicht, wie vielen Männern vor mir sie ihre Gunst bereits geschenkt hatte.

    Noch während sie nach Worten rang, legte ich den Schutz an und trat auf sie zu. Sie öffnete ihre Schenkel noch ein Stück weiter und schob ihr Gesäß nach vorn, während ich mich selbst erst wieder in Stimmung bringen musste.

    Die Zofe beobachtete mich, leckte sich mit ihrer Zunge über die Lippen. Ihr gefiel wohl, was sie sah.

    »Öffne deine Bluse«, forderte ich und sie kam meinem Befehl nach, streifte den Stoff über ihre Schultern.

    Ihre Brüste waren nicht so groß, wie ich vermutet hatte, aber fest, und ihre Knospen waren aufgerichtet. Ja, sie war erregt.

    Sie begann, über ihre nackte Haut zu streichen. Bevor sie auf die Idee kam, sich wieder selbst Lust zu schenken, zog ich ihr Becken näher an mich heran und stieß zu.

    Sie stöhnte und klammerte sich an meinen Schultern fest, während ich aus ihr hinausglitt, nur um erneut zuzustoßen. Sie legte ihren Kopf in den Nacken und gab lustvolle Laute von sich. Ich wusste nicht, ob es ihr wirklich gefiel oder sie mir das nur vorspielte, aber zumindest war sie feucht und fühlte sich gut an.

    Hätte sie mich mehr gereizt, hätte ich mir Zeit genommen, versucht, sie wirklich auf ihre Kosten kommen zu lassen. Aber sie war nur ein schnelles Vergnügen. So wie die meisten anderen Frauen, die unaufgefordert in mein Zimmer schlichen. Also stieß ich fester zu und beugte mich zu ihr nach vorn. »Sag meinen Namen«, raunte ich ihr ins Ohr.

    »Liam«, keuchte sie und verkrampfte ihre Finger noch fester in meinen Schultern. »Oh Liam!«

    »Gefällt es dir, wenn ich dich so nehme?«

    Sie schluckte und hauchte ein »Ja«, bevor sie die Augen schloss und meinen Namen rief. Ihre Hüften bebten, aber ich war ziemlich sicher, dass sie ihren Höhepunkt nur vorspielte.

    Darauf nahm ich keine Rücksicht. Ich stieß noch heftiger zu, bis ich keuchend kam, fast froh darüber, dass es vorbei war.

    Ich fragte mich, ob es an meinen Gespielinnen oder an mir selbst lag, aber wirklich befriedigt fühlte ich mich in letzter Zeit nicht.

    Die Zofe sah mich einen Moment lang an, dann fiel ihr Kopf an meine Brust und sie rang nach Atem. Als hätte sie sich an etwas erinnert, blickte sie auf, legte ihre Hände in meinen Nacken und wollte mich zu sich ziehen, vermutlich weil sie dachte, ich würde es erwarten. Ich schob sie von mir, glitt aus ihr heraus und trat einen Schritt zurück.

    Ich küsste grundsätzlich nicht, und schon gar nicht eine Frau wie sie, die mir so gleichgültig war. Die Dichter behaupteten, Küsse wären intimer als Sex, und ich stimmte ihnen zu. Ein Kuss bedeutete für mich, dass ich Gefühle für sie zuließ. Was ich nicht tun würde.

    »Du solltest jetzt gehen«, erklärte ich und streifte den Schutz ab, drehte mich von ihr weg und warf ihn achtlos auf den Boden.

    »Aber ich könnte …«

    »Was?«, fragte ich, ohne mich zu ihr umzudrehen, sondern begann, meinen Gehrock auszuziehen. Ich wollte ein Bad nehmen. Das tat ich immer, wenn ich ein Mädchen wie sie genommen hatte.

    »Ich könnte hierbleiben, falls Ihr noch einmal …«

    »Mein Bedarf für heute ist gedeckt«, meinte ich gleichgültig und zog eine Münze aus meiner Hosentasche. Ich warf sie ihr zu. »Ich hoffe, du bist auf deine Kosten gekommen?«

    Als ob das wichtig wäre. Vermutlich hatte sie mir sowieso etwas vorgespielt, aber auch das war mir in Wahrheit gleichgültig. Sie wollte keine Zärtlichkeiten und ich hatte ihr keine zu geben.

    Aber sie nickte dennoch und schob ihre Röcke nach unten. Wortlos ging sie zur Tür, drehte sich noch einmal um, als würde sie tatsächlich erwarten, dass ich sie zurückrief, und verließ mein Zimmer dann mit einem Schnauben.

    Es kümmerte mich nicht. Sie war zu mir gekommen, ich hatte sie weder umworben noch gebeten, mir hier aufzulauern. Und sie kannte den Ruf meines Bruders und ebenso meinen eigenen, also hatte sie gewusst, auf was sie sich einließ.

    Ich zog mich aus und betrat mein Badezimmer. Dieses Schloss war mit Magie errichtet worden und genauso magisch hatte man dafür gesorgt, dass Wasser durch Leitungen laufen konnte, damit man es nicht mühsam mithilfe von Eimern heranschaffen musste.

    Ich ließ das Wasser in die Wanne ein und betrachtete mich im Spiegel. Das Grün meiner Augen stach selbst in dem schummrigen Licht der magischen Kerzen, die wir im Schloss nutzten, hervor.

    Ob mein Vater recht hatte, dass das Volk mich nie würde akzeptieren können, selbst wenn ich gegen meinen Bruder gewinnen sollte? Obwohl selbst er wusste, dass ich geeigneter für den Thron war als Kieran?

    Ich ließ den Kopf hängen und stieß den Atem aus. Ich musste es dennoch wagen. Musste die Waffen meinem Willen beugen und meinem Bruder den Thron streitig machen. Kieran würde es überleben, würde König oder Prinz eines anderen Reiches werden und es irgendwann verstehen, mir vielleicht sogar vergeben können.

    Als die Wanne vollgelaufen war, stieg ich hinein. Mein Plan musste gelingen und ich würde es niemandem erlauben, mich davon abzuhalten. Aber vorläufig musste ich mich in Geduld üben, die Zutaten für den Schlafzauber stehlen und warten, bis der Mond wieder die richtige Position einnahm, um meine Magie zu verstärken.

    Kapitel 2

    Ich konnte meine Eltern nicht ansehen, als ich mich mit tiefen Augenringen an der Frühstückstafel niederließ. Die halbe Nacht hatte ich gegrübelt, wie ich meinen Plan umsetzen sollte, und war irgendwann in düstere Träume abgedriftet. Träume, in denen ich meine Eltern ermordete und meinen Bruder enthauptete. Dinge, die ich nie tun würde, und doch hatte es sich echt angefühlt.

    Ich hatte wohl zu viel über die Geschichten rund um den Fluch nachgedacht. Mir lief die Zeit davon, bis er angeblich ausbrechen würde, und vermutlich träumte ich deswegen solchen Unsinn.

    Ich unterdrückte ein Schaudern und wandte mich meinem Bruder zu. Kieran hatte eine seiner Gespielinnen auf seinem Schoß und fütterte sie mit Trauben. Meine Eltern schienen sich nicht daran zu stören. Überhaupt waren sie recht großzügig, was unseren Umgang betraf.

    Kieran hatte viele Freunde, Frauen wie Männer. Sie waren die Söhne und Töchter der Berater und Minister unseres Vaters. Oft speisten sie mit uns oder blieben bis spät in die Nacht zu Spielen oder in letzter Zeit eher Trinkgelagen. Diese Frauen waren für uns allerdings tabu, außer, wir hatten die Absicht, sie zu heiraten. Ich fand das etwas heuchlerisch, aber meiner Mutter ging es darum, die Eltern dieser Frauen nicht zu verärgern.

    Das Mädchen auf seinem Schoß gehörte ganz offensichtlich nicht zu jenen Frauen, die er hätte ehelichen müssen. Glück für ihn.

    »Worüber denkst du nach, Bruder?«, rief Kieran plötzlich und seine Gespielin drehte sich auf seinem Schoß, um mich anzusehen.

    Sie hatte ein hübsches Gesicht und trug ihre langen türkisfarbenen Haare zu einem seitlich geflochtenen

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