Liebe geht durch den Schnabel: Die Geschichte vom Graupapagei Theo
Von Astrid Lanzke
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Über dieses E-Book
Sie erfahren, wie er das Herz der Autorin erobert, in ihr Heim einziehen und fortan als neues Familienmitglied das Leben aller auf den Kopf stellen darf. Die Intelligenz dieser Spezies lässt Sie in einer Faszination hingebungsvoller Unterhaltung erstaunen. Bebildert dürfen Sie amüsiert und emotional dieses Liebesabenteuer, sowie einen Hauch Kuriosum miterleben. "Kommst Du mit?" Würde Sie Theo vermutlich jetzt fragen und Sie auf eine Reise einladen, seine bewegende Geschichte zu lesen.
Ihre Astrid Lanzke
Astrid Lanzke
Astrid Lanzke wurde 1969 in Wolfen (Sachsen-Anhalt) geboren, ist verheiratet und zweifache Mutter. Schon als Kind schrieb sie Geschichten und Gedichte, nahm an Rezitatoren-Wettbewerben teil und erlebte diese Gabe immer als erfüllenden Wegbegleiter. Sie ist gelernte Maschinenbauzeichnerin und Pflegefachkraft. Immer mit der Inspiration des Schreibens verbunden, veröffentlichte sie neben ihrer Berufstätigkeit zwei Gedichtbände, die nicht nur regionale Bekanntheit erreichten. Sie ist in mehreren Anthologien, wie zum Beispiel im Brentano Verlag oder in der Edition Freiberg zu finden. Seit 2013 wirkt sie in einer Literaturgruppe mit und hat sowohl den Gesang, als auch die Malerei wieder aufgenommen.
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Buchvorschau
Liebe geht durch den Schnabel - Astrid Lanzke
Weitere Titel der Autorin:
„Lila Flieder und Erdbeertorte" ISBN-13: 9783837000030
„Sinfonie der Poesie" ISBN- 978-3-8423-4084-8
Homepage: www.art-creator.de
Kurzvita der Autorin:
Astrid Lanzke wurde 1969 in Wolfen (Sachsen-Anhalt) geboren, ist verheiratet und zweifache Mutter. Schon als Kind schrieb sie Geschichten und Gedichte, nahm an Rezitatoren-Wettbewerben teil und erlebte diese Gabe immer als erfüllenden Wegbegleiter. Sie ist gelernte Maschinenbauzeichnerin und Pflegefachkraft. Immer mit der Inspiration des Schreibens verbunden, veröffentlichte sie neben ihrer Berufstätigkeit zwei Gedichtbände, die nicht nur regionale Bekanntheit erreichten. Sie ist in mehreren Anthologien, wie zum Beispiel im Brentano Verlag oder in der Edition Freiberg zu finden. Seit 2013 wirkt sie in einer Literaturgruppe mit und hat sowohl den Gesang, als auch die Malerei wieder aufgenommen.
Dieses Buch ist zudem allen Papageien gewidmet, deren Intelligenz und Fähigkeiten ungeachtet bleiben und nicht artgerecht gehalten werden.
Ich möchte im Grunde nahelegen, den Menschen und den Tieren mit gebürtigem Respekt zu begegnen.
Ihre Astrid Lanzke
Für Theo
Mit Hingabe und Leidenschaft brachte ich meine Erinnerungen Zeile für Zeile in dieses Herzensprojekt.
Diese Geschichte beherbergt meine tiefsten Emotionen und die Liebe zu einem ganz besonderen Zeitgenossen, der mich auf einzigartige Weise fasziniert und in seinen Bann gezogen hat. Wann immer ich schrieb, war ich ganz nah bei ihm und erlebte alles noch einmal.
INHALTSVERZEICHNIS
Ein Schelm erobert mein Herz
Theo stellt unser Leben auf den Kopf
Der Papageienverein
Die erste Trennung
Theo wird aufmüpfig
Ein Paradies für den Exot
Eine Lady für den Schelm
Richtfest für ein Paradies
Hilfe, die Henne zieht ein!
Sorgenkind Lotti
Theo wird Hausherr mit Grundstück
Umstellung! Alles anders!
Das Hochwasserasyl
Glückliche Zeiten
Theo hat die Hosen an
Theos Rettung
Theo, der Geräusche Künstler
Momentaufnahme
Schlaues Kerlchen
Verkupplungsgedanken
Theo, der Nervenklau
Eine schwere Entscheidung
Der Schreihals in der Uni
Theo zieht aus
Theo ist traurig
Vorfreude auf das Wiedersehen
Immer im Herzen
Nein, wer hätte das gedacht
Sonja ist ein Schatz
Stille Ostern
Liebeskummer
Schöne Aussichten
Eine Schaufütterung mit Glücksgefühl
Abschied von Sonja und dem Schelm
Letztes Kapitel
Nachwort
Über die Gattung: Graupapagei (Psittacus erithacus)
Ein Schelm erobert mein Herz
Ich erinnere mich noch ganz genau! Es war ein turbulenter Tag, wie er oft zustande kam. Gerade hatte ich meine Besorgungen erledigt und dem Alltag gestrotzt, als ich doch noch einmal die Zeit fand, in einer nahegelegenen Zoohandlung meiner Tierliebe Genüge zu tun.
Etwas für die Seele eben. Und so geschah es, dass ich auf dem Weg durch die Gänge, vorbei an dem Aquarienzubehör und den Reptilien, in Richtung der kleinen Nager und Volieren wie angezogen auf das Rufen eines Kongograupapageien zusteuerte.
Dort angekommen war ich selig, denn dieses Kerlchen kam voller Freude auf einer kleinen Holzstrebe zum Käfiggitter herangewatschelt, um mit mir den ersten Kontakt aufzunehmen. Aufmerksam verfolgte er die Gestik meiner Lippen und lauschte meinen Worten, die entzückt und sanft sein Gemüt erreichten.
Völlig gefesselt verweilte ich dort, befangen von dem Moment, der mich Zeit und Raum vergessen ließ, als er sein aufgeplustertes Köpfchen senkte und zum Streicheln einlud.
Behutsam bohrten sich meine Finger durch das Gitter, um zwischen Federn und Kiele den kleinen Hals des Genießers zu ertasten. Vorsichtig fing ich an, ihn wie selbstverständlich und liebevoll zu streicheln.
Das war der Beginn einer unglaublichen, einzigartigen Zeit mit ihm. Gewusst habe ich das in diesem Augenblick noch nicht, aber gefühlt!
Am selben Abend berichtete ich meinem Mann voller Emotionen und in allen Details von dem tierischen Erlebnis und schwärmte dabei so sehr, dass er mir versprach, mit mir in den nächsten Tagen noch einmal den Graupapagei zu besuchen.
Es war ein Zauber und ein Wohlgefühl, wenn ich an die Begegnung mit dem geheimnisvollen Exoten dachte. Umso gespannter war ich zwei Tage später, als sich meine Familie mit mir gemeinsam auf den Weg machte, um den Charmeur, der mir den Kopf verdrehte, kennen zu lernen.
Wieder stand ich vor der Voliere, in der dieser wundervolle Graue immer noch verweilte. Tollpatschig kam er zu uns herangetapst, um neugierig zu erspähen, was wir ihm zu erzählen hatten.
Unsere Faszination und das Interesse an dem Tier, blieb dem Inhaber der Zoohandlung nicht unbemerkt und wir kamen ins Gespräch. So erfuhren wir, dass er aus einer Handaufzucht eines seriösen Züchters kommt, ein Hahn sei und ein viertel Jahr alt ist. Der Gedanke, ihn in unser Heim zu holen, war da. Nichts sehnlicher hätte ich mir gewünscht! Dennoch war der Respekt vor dieser Spezies so hoch, als dass ich mich mit meiner Familie erst einmal beraten, belesen und über diese besondere Haltung informieren sollte. Dabei war es immer schon so, dass wenn wir uns für einen tierischen Freund entschieden haben, ihn auch mit aller Verantwortung und Hingabe in unsere Obhut nahmen.
Das klingt ja erst einmal sehr vernünftig, nicht wahr? Aber eigentlich war ich ständig am Schwärmen und redete oft von dem grauen Kerlchen. Ich stellte mir vor, wie er aus seiner Voliere in unserer Stube auf meine Hand kommen würde und ich ihm vorsichtig unsere Welt zeigen dürfte, in der er alle Freiheiten genießen sollte. So plagte ich mein Umfeld, welches zudem auch genau wusste, dass ich schon immer eine Affinität für Papageien hatte, bis zur Weißglut. Und im gleichen Fortgang meiner Euphorie für das Tier, welches ja nun zweifelsfrei in der Zoohandlung sein Dasein fristete und unglücklich sei, womöglich noch in falsche Hände verkauft werden würde, trieb ich es sozusagen bis an die Spitze. Vielleicht lag es auch daran, dass unser Kater Jonathan kurz zuvor verstarb, der fast achtzehn Jahre an unserer Seite Haus und Hof unsicher machte.
Meine Erinnerungen an einen ganz bestimmten, wundervollen Tag wenige Zeit später, sind in mir fest verankert. Es war ein Samstagnachmittag, an dem sich mein Mann noch einmal kurzentschlossen auf den Weg machte, um einige Erledigungen zu verrichten. Mein Sohn und ich blieben derweil zu Hause. Das war eine instinktive Schutzmaßnahme, sonst würde ich höchstwahrscheinlich wieder in der Zoohandlung landen und es dann noch schlimmer empfinden, den Graupapagei da so sitzen zu sehen. Vielleicht auch, weil sich mein Herz schon längst für ihn entschieden hatte, nur der Verstand rebellierte noch etwas in mir.
Es dauerte eine gewisse Zeit, bis plötzlich mein Telefon klingelte und meine bessere Hälfte zu mir sprach: „Hallo meine Liebe! Sitzt du gerade? Ich bin in der Tierhandlung und habe soeben überlegt, den Graupapagei zu kaufen. Er ist aber auch ein zutraulicher Zeitgenosse! Nun kannst du dir noch einmal darüber im Klaren werden, ob wir dem Halten und der Herausforderung gerecht würden. Er ist doch nur ein Vogel! Ich verstummte kurz und antwortete überrascht: „Wie bitte? Wirklich? Und wie meinst du das: Er ist doch nur ein Vogel? Nein! Ist er nicht! Natürlich möchte ich ab jetzt alles mit ihm teilen und er soll es gut haben bei uns! Kommst du schnell noch mal nach Hause und holst mich dazu? Du bist echt verrückt! Weißt du das?
Diese Worte sollten mir und meinem Mann noch ewig in Erinnerung bleiben. Das war im April 2010.
Ich war so überrascht und euphorisch, stotterte, rief meinen Jungen herbei und redete mit den Neuigkeiten auf ihn ein. Aber letztlich freute ich mich und war in voller Aufregung. Noch am selben Tag plünderten wir etwas Erspartes und überfielen den Zoohändler mit der Bitte, den Papagei heute noch mit nach Hause zu bekommen!
Das dauerte einige Zeit, denn es gehörte jede Menge Papierkram dazu, weil dieser Exot empfindlich genau registriert und beurkundet war. Wir nahmen sogleich eine große Voliere, Geäst, Spielzeug, Futter, eine Rundumberatung und einen Transportbehälter mit. Das gesamte Equipment, sozusagen!
Am Ende half uns der Händler bei der Belieferung all der sperrigen Utensilien. Wir setzten den grauen Schelm auf ein weiches Tuch in seine Transportbox, um ihn in sein neues Heim zu bringen.
Nach dem Aufbau seiner Unterkunft stieg er in seine Behausung, ganz dünn vor Angst, aber neugierig und voller Erwartung, als wollte er sagen: „Endlich raus aus der Klapsmühle! Endlich habe ich eine Familie!"
Behutsam versorgte ich ihn mit Wasser, etwas Obst und Körnchen. Dann ließen wir ihn erst einmal ankommen und zu seiner Ruhe finden. Mittlerweile war es auch schon Abend geworden und so beschlossen wir, anlässlich des Einzuges unseres Neuankömmlings, im Garten an unserer Feuerstelle, etwas Holz aufzulegen und beieinander zu sitzen. Das war einfach nur schön und diente gleichzeitig der Namensfindung für den kleinen, süßen Schelm.
Das ist mir noch so freudig in Erinnerung und hat unheimlichen Spaß gemacht, denn der Name sollte ihn ja sein ganzes Leben begleiten. Einstimmig machte Einer das Rennen! In der Voliere unserer Stube saß nun „Theo", den wir ab diesen Moment so nannten und in unser Herz schlossen.
Theo stellt unser Leben auf den Kopf
Von diesem Tag an zog uns der kleine Filou in seinen Bann. Wir hatten nun ein neues Familienmitglied, welches seine Aufmerksamkeit, Beschäftigung und Streicheleinheiten einforderte.
Da Theo mit der Hand aufgezogen wurde, war er den Menschen gewöhnt, kam auf die Hand, auf die Schulter und ließ sich streicheln. Er war entzückend und konnte mächtig laut pfeifen.
Wenn wir zu Hause waren, durfte er sich frei im Haus bewegen und genoss das Erkunden seiner neuen Welt, wozu auch das Anknabbern diverser Einrichtungsgegenstände gehörte. Doch genau so hatte ich es mir in meinen kühnsten Träumen