Die Merowinger: Die Schöpfer des germanischen Großreichs der Franken | Geschichte und Kultur
Von Niels Lobmann
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Die Merowinger: Die Schöpfer des germanischen Großreichs der Franken
Geschichte und Kultur der Merowinger
Hast Du schon mal von den Merowingern gehört?
Willst Du wissen, wie das Volk der Merowinger entstand?
Interessierst Du Dich für die Errungenschaften der Merowinger?
"Die Merowinger waren eine fränkische Dynastie von Königen, die Mitte des 5. Jahrhunderts begann und 751 endete. Sie hielt sich drei Jahrhunderte lang. Die Franken gehörten zu den germanischen Großstämmen. Vom zweiten Jahrhundert an hatten sich viele kleine germanische Stämme zu einigen großen Stämmen vereinigt. Die Franken waren vom 5. Jahrhundert an die Bewohner des Fränkischen Reichs, das in großen Teilen dem Gallien entsprach, das vorher von den Kelten besiedelt war. Die waren wiederum von den Römern besiegt worden."
Lerne in diesem hilfreichen Ratgeber...
... die Dynastie der Merowinger kennen
... welche Stellung der König innehatte
... welche gesellschaftlichen Schichten vertreten waren
... wie das Leben der Merowinger aussah
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Buchvorschau
Die Merowinger - Niels Lobmann
Inhaltsverzeichnis
I. Dynastie der Merowinger
II. Stellung des Königs
III. Gesellschaftsschichten
IV. Lebensweise zur Merowingerzeit
1. Unterkünfte
2. Viehhaltung
3. Feldwirtschaft
4. Soziale Struktur
5. Handel
6. Kleidung und Schmuck
6.1 Haartracht
6.2 Kleidung
6.3 Schmuck
7. Grabbeigaben
8. Kunst und Architektur
8.1 Kunst
8.2 Architektur und Bildhauerei
8.3 Schrifttum
9. Symbole
10. Recht
10.1 Leges Barbarorum
10.2 Lex Salica
V. Die Königsdynastie
1. Entwicklung
2. Übergang zum Christentum
3. Privilegien des Königs
4. Hausmeier
5. Untergang des Merowingischen Königtums
VI. Wichtige Personen und Ereignisse
1. Merowech und Chlodio
2. Childerich I. (Geburtsjahr unbekannt, gestorben 481)
3. Chlodwig I. (465 – 511 n. Chr.)
4. Chlothar I. (ca. 497 – 561 n. Chr.)
5. Radegunde (auch Radegundis genannt, ca. 520 bis 587 n. Chr.)
6. Der Merowinger Bruderkrieg
7. Chlothar II. (584 – ca. 630 n. Chr.)
8. Pariser Edikt
9. Brunhilde (von ca. 545 – 613 n. Chr.)
10. Dagobert I. (603 – 639 n. Chr.)
11. Sigebert III.
12. Dagobert II. (652 – 679 n. Chr.)
13. Chlodwig II. (634 – 657 n. Chr.)
14. Childerich II. (ca. 653 – 675 n. Chr.) und Theuderich III. (ca. 653 bis ca. 690 n. Chr.)
15. Die Pippiniden
16. Karl Martell (ca. 690 bis 741 n. Chr.)
17. Childerich III. (ca. 717 bis ca. 753 n. Chr.)
I. Dynastie der Merowinger
Quellen und Berichte, die Daten und Fakten über die Merowinger liefern, sind begrenzt. Ein bekannter Chronist ist Gregor von Tours, der im 6. Jahrhundert lebte. Weiterhin gibt es die sog. Fredegar-Chronik, die Mitte des 7. Jahrhunderts endet, und die Liber Historiae Francorum aus dem 8. Jahrhundert. Darüber hinaus kann man Informationen aus Briefen, Edikten und verschiedenen Schriftstücken entnehmen, beispielsweise aus Gerichtsurteilen. Bleiben noch archäologische Fundstücke, die Hinweise liefern. Da vieles auch interpretiert wird, gibt es oft keine eindeutige Faktenlage.
Die Merowinger waren eine fränkische Dynastie von Königen, die Mitte des 5. Jahrhunderts begann und 751 endete. Sie hielt sich drei Jahrhunderte lang. Die Franken gehörten zu den germanischen Großstämmen. Vom zweiten Jahrhundert an hatten sich viele kleine germanische Stämme zu einigen großen Stämmen vereinigt. Die Franken waren vom 5. Jahrhundert an die Bewohner des Fränkischen Reichs, das in großen Teilen dem Gallien entsprach, das vorher von den Kelten besiedelt war. Die waren wiederum von den Römern besiegt worden.
Die Merowinger wurden von einer Königsfamilie regiert, die ihren Herrschaftsanspruch immer weitervererbte. Ihr Gebiet bestand aus mehreren Teilen. Diese Regionen waren untereinander heftig umstritten, so dass die Grenzen sich oft verschoben. Es gab viele kriegerische Auseinandersetzungen. Nur für einige kurze Abstände waren alle Teile als ein Land vereint. Im Reich der Franken lebten auch Gallorömer, also Gallier, die nach der Eroberung durch Rom romanisiert worden waren.
Im Jahr 561, nach dem Tod Chlothars I., wird das zu dieser Zeit ungeteilte Fränkische Reich in drei Gebiete untergliedert. Genauer gesagt erhalten diese Gebiete, um die schon gekämpft worden war, nun Namen:
1. Der Osten des Fränkischen Reichs hieß Austrasien. Er bestand aus den (heutigen) Gebieten Ost-Frankreich, westliches Deutschland und Niederlande. Die Hauptstädte waren abwechselnd Metz und Reims. Die Könige befanden sich in ständiger Rivalität mit den Herrschern des Nachbarreichs Neustrien, mit dem Austrasien eine Zeitlang vereint war.
2. Der Westen hieß Neustrien. Das Land umfasste den nördlichen Westen sowie das Seine- und das Loire-Tal. Es lag zwischen den Flüssen Loire und Schelde. Die Hauptstädte waren abwechselnd Paris und Soissons. Neustrien bestand in der Merowingerzeit als einziges eigenständiges Land durchgehend.
3. Burgund entsprach dem gallischen Gebiet, das von Julius Cäsar erobert worden war. Zu Zeiten seiner weitesten Ausdehnung entsprach es Südost-Frankreich und zog sich bis nach Arles und der Westschweiz hin. Während der Merowingerzeit wurde Burgund mehrere Male aufgeteilt.
Auch wenn es zur selben Zeit mehrere Herrscher gab, die (mindestens) eins der drei Gebiete beherrschten, verstanden die Merowingerkönige die Gesamtheit Frankenreichs immer als ein einziges Reich. Das änderte sich auch nicht durch die Tatsache, dass sie fast ununterbrochen untereinander zerstritten waren.
II. Stellung des Königs
Ein Merowingerkönig war automatisch Eigentümer jeglicher Kriegsbeute. Die konnte aus Ländereien wie aus wertvollen Gegenständen bestehen. Der König hatte für die Verteilung dieser Güter in der Oberschicht zu sorgen. Über die Bevölkerung des eroberten Gebiets herrschte er ebenfalls nach einem Sieg. Er hatte die Funktion des obersten Befehlshabers über die Armee und war eher ein oberster Heeresführer als ein Staatsmann. Um die Verteidigung und Verwaltungsaufgaben zu bewältigen, setzten die Könige für größere Gebiete Herzoge und für kleinere Lokalitäten Grafen ein, die wiederum eigene Armeen aufstellten. Diese unterstanden aber letztlich immer dem König. Die Soldaten bekamen als Gegenleistung für den Militärdienst hauptsächlich Ländereien. Die hohen Militärs hielten