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Das Silberne Dreieck und Das Geheimnis um Amelia Jones
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Das Silberne Dreieck und Das Geheimnis um Amelia Jones
eBook142 Seiten1 Stunde

Das Silberne Dreieck und Das Geheimnis um Amelia Jones

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Über dieses E-Book

Ausgerechnet der stillste der drei Partner des Silbernen Dreiecks, Poiccart, wird in ein gefährliches Abenteuer verwickelt. Um diesen Fall zu lösen, reicht die gewöhnliche Detektivarbeit nicht. Selbst der erfahre Inspektor Dearborn von Scotland Yard ist am Anschlag, als er versucht, Licht in die düstersten Rissen im Leben einer schönen Frau zu bringen Und Poiccart muss seine ganze Erfindungskraft aufbringen, um hinter das Geheimnis der Amelia Jones zu kommen. Das gelingt ihm erst, als er in die Rolle des Mörders schlüpft.

Der neunte Fall für Fans mysteriöser Krimis, von einem Meister der Spannung geschrieben und von Alex Barclay brandneu überarbeitet.
SpracheDeutsch
HerausgeberARAVAIPA
Erscheinungsdatum15. Feb. 2018
ISBN9783038649090
Das Silberne Dreieck und Das Geheimnis um Amelia Jones
Autor

Edgar Wallace

Edgar Wallace (1875-1932) was a London-born writer who rose to prominence during the early twentieth century. With a background in journalism, he excelled at crime fiction with a series of detective thrillers following characters J.G. Reeder and Detective Sgt. (Inspector) Elk. Wallace is known for his extensive literary work, which has been adapted across multiple mediums, including over 160 films. His most notable contribution to cinema was the novelization and early screenplay for 1933’s King Kong.

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    Buchvorschau

    Das Silberne Dreieck und Das Geheimnis um Amelia Jones - Edgar Wallace

    Wahrheit

    1. Kapitel

    Keine Angst vor Bash Jones

    Obwohl er keine Zelle für sich allein hatte, störte ihn niemand in seiner Zurückgezogenheit. Die anderen Sträflinge wussten, wer er war und was er getan hatte, und es gab keinen unter ihnen, der so verwegen gewesen wäre, die Aufmerksamkeit von Bash Jones auf sich zu lenken. Einige fürchteten ihn. Andere zollten ihm den Respekt, den er ihnen allein durch seine verschlossene Art abverlangte. Er redete selten mit ihnen. Meistens schien er sie nicht einmal zu beachten. Und doch wussten sie, dass seiner wachen Aufmerksamkeit nicht eine Kleinigkeit entging, die für ihn von Bedeutung hätte sein können.

    Dann kam jener Neue, und der geriet in Versuchung. Er schien einer von jenen, die von Bash Jones zwar gehört hatten, den Geschichten über ihn aber keinen Glauben schenkten. Vielleicht war er jedoch einfach nur dumm und streitsüchtig!

    Curry hieß der Neue. James Curry. Er hatte kleine, engstehende Augen und einen großen Mund und schien mit allen Wassern gewaschen. An ihm war nichts Harmloses zu erkennen, nichts Gutmütiges oder Freundliches und schon gar nichts Ehrliches. Entdeckte er für sich einen Vorteil, verfolgte er für diesen unnachgiebig seine Absichten. Vom ersten Moment an war den anderen klar, dass er es aus irgendeinem Grund ausgerechnet auf Bash Jones abgesehen hatte.

    Und so warteten alle nur darauf, dass etwas passieren würde. Alle spürten die Gefahr. Es schien, als ziehe am blauen Himmel ein Gewitter auf, schwarze drohende Wolken, die jeder wahrnehmen konnte, nur der Neue nicht.

    Draußen, auf dem Gang zwischen den Stahltüren, standen die Wärter. Es waren mehr als sonst. Sie taten, als wären sie nur zufällig da. Sie drehten der Zelle mit der Nummer 3 an der Tür meistens den Rücken zu, unterhielten sich leise.

    »Man könnte meinen, die hätten alle nichts anderes zu tun, als Bash Jones im Auge zu behalten«, spöttelte der Neue einmal, nachdem sie alle vom Waschraum zurückgekehrt waren.

    Kaum waren die Worte gefallen, herrschte Totenstille. Alle blickten Bash Jones an, der auf seiner Pritsche saß, mit nackten weißen Füßen, das schüttere Kraushaar auf seinem kantigen Schädel mit Brillantine eingeschmiert. Er blickte nicht einmal auf. So als hätte er die Worte nicht gehört, zog er seine Wollstrümpfe an. Was ging in ihm vor? Niemand wusste es. Niemand wollte es genau wissen. Er hätte den Funken eines Feuers in sich, das jederzeit ausbrechen konnte, wurde ihm nachgesagt. Sich zu beherrschen fiel ihm vielleicht nicht so leicht, wie es den Anschein hatte. Niemand im Gefängnis konnte abschätzen, wie wenig oder wieviel es brauchte, um Bash Jones ausrasten zu lassen.

    Jähzorn, so hieß es. Unberechenbar. Eine schreckliche Verwandlung, die so plötzlich geschah, dass niemand sie aufhalten konnte.

    Am nächsten Tag warnte einer von denen, die Bash Jones länger kannten, den Neuen. »Pass auf, Curry«, raunte er ihm zu, als sie sich auf den Marsch zur Redstone Bridge machten, wo sie seit Wochen damit beschäftigt waren, die Straßentrasse neu aufzuschütten und durch das Erneuern der Trägerkonstruktion zu stabilisieren. »Leg dich lieber nicht mit Bash Jones an.«

    James Curry lachte. Er ging zwar hinten in der Zweierkolonne, aber man konnte es auch vorn hören, dort, wo Bash Jones den Arbeitstrupp anführte, in seiner gestreiften Gefängniskleidung, die Schaufel wie ein Spielzeug über der rechten seiner mächtigen Schultern.

    »Worauf soll ich denn aufpassen?«, fragte Curry seinen Nebenmann, mit dem er im Gleichschritt ging.

    »Bash Jones bricht dir das Kreuz, wenn du nicht aufhörst, Stunk zu machen.«

    »Das sagst du, weil ihr euch alle fürchtet. Sogar vor seinem Schatten fürchtet ihr euch. Der Mann ist nichts Besonderes, sage ich. Der Mann hat nichts als einen üblen Ruf.«

    Es nützte nichts, ihn zu warnen. Der Neue wollte nicht länger am Ende der Kolonne stehen, wenn das Essen ausgegeben wurde. Und er dachte, dass der Platz von Bash Jones ein angemessener Platz für ihn sei. Ein blöder und wahrlich einfältiger Gedanke war das.

    Bash Jones hatte noch vier Jahre abzusitzen. Aber man rechnete damit, dass er nicht mehr lange hierbleiben würde, in diesem leicht bewachten Gefängnis, das schon fast ein gewöhnliches Arbeitslager war.

    Beim Mittagessen stand James Curry am Ende der Reihe. Bash Jones befand sich nicht viel weiter vorn, obwohl er als erster zur Gulaschkanone hätte gehen können. Er selbst machte sich nie etwas daraus, wo er stand. Man ließ ihm nur zu gern den Vortritt, auch wenn er ihn nicht einmal haben wollte.

    »He, Jones, warum stehst du nicht am Anfang der Kolonne, wo dir doch alle so ehrerbietig Platz machen?«, tönte Curry mit etwas schriller Stimme, die genau zu ihm passte.

    Einer der Wächter legte die Hand an seinen langen Schlagstock. Die anderen Gefangenen taten, als wäre alles wie immer. Der Reihe nach nahmen sie einen Blechnapf zur Hand und ließen ihn sich von Chunky Wood mit einer großen Schöpfkelle füllen. Was ihnen Chunky servierte, sah aus wie Milchbrei mit Brocken von Brot, Fleisch und Gemüse, roch nach irgendwas, nur nicht nach gesundem Essen und schmeckte nach Hühnerfett und Soda. Wer neu im Gefängnis war, kriegte davon erst einmal Durchfall. Später gewöhnte man sich daran. Später gewöhnte man sich an alles, an die kleinen vergitterten Fenster, durch die nie ein Sonnenstrahl drang, an die feuchten grauen Wände mit den dunklen Stockflecken, an den Modergeruch, der nie aus dem Gefängnis wich, an den nasskalten Nebel, der vom Fluss heraufkam und alles in sich erstickte, jeden Laut, jede Bewegung, sogar jeden Atemzug.

    »Du redest nie, was?«, begann Curry seine verbale Attakke. »Du bist der schweigsame Wolf hier in dieser noblen Herberge. Willst du nicht, dass man dich an Dinge erinnert, die draußen sind, oder möchtest du nur, dass man dich in Ruhe lässt?«

    Jetzt blieb Bash Jones stehen. Und es schien für einen Moment, als hörte die Welt auf sich zu drehen. Langsam wandte sich Jones um. Er hatte noch keinen Napf und kein Besteck, und so konnte jeder sehen, wie sich seine mächtigen Hände zu Fäusten ballten, bis die Knöchel weiß durch die Haut traten. Er fasste den Neuen ins Auge, und Curry duckte sich.

    »Es gibt ein Gesetz hier«, hörten sie alle Bash Jones sagen, und sie wunderten sich über die Ruhe in seiner Stimme. »Vielleicht weißt du nichts von diesem Gesetz, weil du neu bist.«

    Curry beleckte seine langen, schmalen Zähne, von denen ihm zwei oder drei fehlten.

    Seine Äugelein funkelten. »Und wie lautet dieses doofe Gesetz?«, erkundigte er sich, obwohl er es eigentlich gar nicht wissen wollte, denn James Curry war einer, der nur an sich selbst wirklich interessiert war.

    Jemand in der Reihe pfiff leise durch die Zähne, aber dieser Laut durchdrang die Stille messerscharf.

    Bash Jones rührte sich nicht. Ohne den Neuen aus den Augen zu lassen, sagte er so leise, dass Chunky Wood bei der Gulaschkanone die Ohren spitzen musste, um etwas zu verstehen: »Steck dir nur so viel zwischen die Zähne, wie du schlucken kannst! So heißt das Gesetz.«

    Noch nie zuvor hatten die anderen von diesem »Gesetz« gehört. Es gab kein Gesetz hier in diesem Gefängnis. Es gab nur Regeln, die befolgt werden mussten, wenn man seine Strafzeit ohne Schwierigkeiten abbüßen wollte. Nein, die Gesetze herrschten draußen und nicht zwischen diesen alten Mauern oder bei der Redstone-Bridge, wo sie alle mit Pickel und Schaufel knochenharte Arbeit verrichteten.

    Regeln die in Stein gemeißelt waren und im Speisesaal untereinander aufgereiht auf einer großen Schiefertafel standen, so dass jeder sie sehen konnte, wenn er den Saal betrat.

    Vielleicht wünschten ein paar, dass Curry den Mund gehalten hätte. Andere hofften, dass die Wärter nicht zu früh eingreifen würden, falls Bash Jones plötzlich nicht mehr in der Lage war, seinen inneren Zorn im Zaum zu halten.

    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Curry bereit war, auf die Warnung des großen Mannes zu antworten. »Du meinst, dass man von dem Zeug krank wird, wenn man zu viel davon isst?«, sagte er und deutete mit dem Daumen zu einem Mitgefangenen hinüber, der bereits bei der alten Holzbrücke saß und darauf wartete, dass sich der Brei in seinem Napf abkühlte.

    »Du weißt genau, was ich meine«, sagte Jones, drehte sich wieder um und hörte Curry auflachte.

    Die anderen konnten es kaum fassen, dass Bash Jones den Neuen gewarnt hatte. Niemand hätte das von ihm erwartet. Vielleicht wurde er menschlicher, ohne dass sie es bisher gemerkt hatten. Aber wie konnte das sein? Er lebte mit sich in seiner Welt. Kaum jemand fand Zugang zu seinem Innern. Und Besuch bekam er fast nie. Außer von einem Mann, den einer der anderen auch kannte. Ein Wirt. Zwei bis drei Mal im Jahr besuchte er Jones. Brachte ihm ein Stück Wurst und ein frisch gebackenes Brot.

    Vielleicht hatte ihn das Leben hier gebrochen, dachten einige seiner Mitgefangenen. Zweifel kamen auf; Zweifel, dass Bash Jones nicht mehr derselbe Bash Jones war, den sie alle kannten. Doch diese hielten nicht lange an. Am Abend, als ein Wärter, Mr. Hughes, kam und Bash Jones aufforderte, ihm in das Office des Gefängnisdirektors zu folgen, nahm Joe Boyle, der älteste in Zelle 3, die Gelegenheit wahr, eine kurze Rede zu halten. „Brother" Boyle war früher Prediger gewesen, bis zur Nacht, als er bei einer Teufelsaustreibung einen alten Mann umgebracht hatte. Das war lange her. Fast so lange, dass sich Joe Boyle nicht mehr an die Einzelheiten der Tat erinnern konnte, auch wenn er es anstrengt versuchte.

    »Weil Bash Jones sich dafür entschieden hat, einen naiven Jüngling in unserer Mitte zu warnen, heißt das noch lange nicht, dass er schwach geworden ist«, erklärte der Prediger mit warnender Stimme und richtet den Blick aus seinen rotgeränderten Augen unter den Augenbrauen hervor auf den Neuen, der auf seiner Pritsche lag und die Hände hinter dem Kopf verschränkt hatte, ein Grinsen in seinem Frettchengesicht, an dem niemand hätte Gefallen finden können. »Curry, wir alle haben uns daran gewöhnt, mit Bash Jones zusammen zu sein. Wir gehen ihm aus dem Weg. Lassen ihn in Ruhe. Das ist das Beste, was man tun kann. Wenn du in seine Augen siehst, kannst du den Funken sehen, der darin brennt. Das ist nichts anderes als der

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