Satanael, Fürst der Engel
Von Stephan Doeve
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Über dieses E-Book
Als Gott die Erde erschuf, formte er nach seinem Ebenbild den Menschen. Nun verlangte Gott vom Erzengel Satanael, dass er den Menschen genauso diente wie ihm. Doch Satanael weigerte sich dem Menschen zu dienen, weil er Gott zu sehr liebte. Doch die Begegnung mit einer menschlichen Frau auf der Erde, veränderte Satanaels Meinung über den Menschen.
Satanael geriet jedoch wegen seinen unbedachten Worten in Verdacht, einen Aufstand gegen Gott zu planen.
Damit begann für den Erzengel Satanael ein Kampf um seine Ehre als Fürst der Engel.
Aber nicht alle Erzengel waren auf seiner Seite ...
Stephan Doeve
Stephan Doeve, geboren 1971 in Mettmann NRW, gebürtiger Niederländer, lebt in Wuppertal-
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Satanael, Fürst der Engel - Stephan Doeve
...
1.
Majestätisch bewegte sich eine helle menschenähnliche Gestalt durch den breiten Weg, der mit hohen goldenen Säulen geschmückt war. Dieser Weg befand sich in einer unsichtbaren Welt, die von Gott erschaffen wurde. Wie eine Allee ragten diese unzähligen Säulen zu beiden Seiten empor. Wenn man zu den Säulen hochsah, so konnte man derer kein Ende sehen, als ob sie unendlich hoch wären. Die Säulen waren glatt und ohne Verzierungen versehen. Diese Allee bestand nur aus Säulen, und keine anderen Bauten waren dazwischen oder darüber. Wenn man zwischen den hohen Säulen blickte, dann sah man die Unendlichkeit und die Weiten des Universums. Auch dieser Weg schien unendlich zu sein, und man sah nur diese Allee mit den goldenen Säulen, so weit das Auge reichte. Man konnte glauben, dass dieser Weg bis in die Unendlichkeit führte. Aber in der Ferne konnte man ein Gebäude sehen, das einem Palast ähnlich war. Nur hatte dieser Weg überhaupt keinen Boden, sodass dort, wo eigentlich ein Boden sein sollte, nur ein unendlich tiefer Abgrund war. Aber dieser Abgrund war keineswegs beängstigend, sondern war hell und strahlend leuchtend.
Aber diese Gestalt, die sich durch die Allee bewegte, brauchte auch keinen Boden unter ihren Füßen. Denn sie schwebte über den Abgrund lautlos wie eine Wolke auf das Ende des Weges zu. Auch gab diese Gestalt auch kein Geräusch von sich, und es passte auch von der Stille her.
Doch das Ende des Weges war noch in weiter Ferne, und die helle Gestalt sah besorgt aus. Sie blieb mehrere Male stehen und hielt inne, als ob sie überlegte umzukehren. Von den rein äußerlichen Merkmalen sah sie aus wie ein Mensch, aber ihre Ausstrahlung hatte etwas an sich, was man nicht in Worten beschreiben kann. Die Gestalt hatte lange schwarze glatte Haare bis über den Schultern, und das Gesicht war wie aus weißem Marmor gemeißelt. Dieses junge männliche Gesicht konnte man ohne Übertreibung als schön bezeichnen und die braunen Augen, die eine wundersame Wärme ausstrahlten, machten seine Schönheit vollkommen.
Bei dieser schönen Gestalt handelte es sich um nichts anderes als einen Engel. Aber es war nicht irgendein Engel, der hier im Reich Gottes auf dem Weg zu dessen Palast war. Dieser Engel war der oberste aller Engel, und sein Name war Satanael. Er war als erster Engel von Gott erschaffen worden, und daher der Fürst aller Engel.
Satanael trug eine strahlend weiße Tunika, einen weißen Umhang, und um seine Taille schmiegte sich ein breiter goldener Gürtel. An dem Gürtel auf der linken Seite befand sich eine silberne Schwertscheide, in der sich ein ebenfalls silbernes Schwert mit einer geraden Klinge befand.
Doch der Engelsfürst Satanael machte ein sorgenvolles Gesicht. Gott hatte ihn in seinen Palast bestellt, um mit ihm etwas zu besprechen. Satanael hatte von seinem Stellvertreter, dem Engel Semjasa, viele Gerüchte gehört, die sich unter den anderen Engeln verbreitet hatten. Gott soll auf der von ihm kürzlich erschaffenen Erde etwas vollbracht haben, was eine Konkurrenz für ihn und alle anderen Engel darstellen könnte. Aber genaue Angaben dazu konnte kein Engel machen, denn nur der zweite Erzengel Michael war in letzter Zeit oft in Gottes Nähe gewesen.
Satanael hatte in den letzten Wochen viel mit den neuen von Gott erschaffenen Engeln zu tun gehabt. Er wies sie in ihre Aufgaben als Unterdiener Gottes ein und er war auch gleichzeitig ihr Ausbilder im Umgang in der Kriegsführung. Denn nicht alle Engel fügten sich in ihre Aufgaben. Satanael konnte nicht alle Tausende von Engeln unter seiner Beobachtung halten. Je weiter eine Gruppe von Engeln sich von Gottes Palast entfernt aufhielten, desto größer bestand die Gefahr, dass diese auf die Gedanken kamen, sich ein eigenes kleines Reich zu gründen. Diese Gruppe mit abtrünnigen Engeln erklärte sich dann öffentlich zu Herrschern eines Gebietes.
Mehr als einmal musste der Engelsfürst Satanael in Gottes Auftrag gegen diese abtrünnigen Engel in die Schlacht ziehen. Mit einer Schar schwer bewaffneter Engel trat er den abtrünnigen Engeln entgegen. Weil sowohl die Treuen, als auch die abtrünnigen Engel von Satanael ausgebildet waren, war das Kraftverhältnis auf beiden Seiten fast immer gleich. Mit Speeren, Schwertern, Brustpanzern und Helmen ausgerüstet, tobte dann auf beiden Seiten eine erbitterte Schlacht Engel gegen Engel.
Natürlich war es für Gott als auch für seinen ersten Engel Satanael, immer ein schwerer Schritt. Gott ließ gegen seine eigenen Geschöpfe kämpfen und der Engelsfürst Satanael kämpfte gegen seinesgleichen.
Bisher hatte Satanael immer gegen kleine Gruppen von abtrünnigen Engeln