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Am Himmel über Deutschland
Am Himmel über Deutschland
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eBook64 Seiten41 Minuten

Am Himmel über Deutschland

Bewertung: 3 von 5 Sternen

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Über dieses E-Book

Viele Jahre ging durch Deutschland eine Grenze.
Viele Menschen hatten den tiefen Wunsch, über diese Grenze einfach hinwegzufliegen.
Seit ich denken kann, wollte ich das tun.
Kurz nach der Wende lernte ich Motorflugzeuge zu fliegen.
Dann machte ich diesen Flug von Ost nach West über die Grenze und von West nach Ost, zurück in den Osten, wo ich herkomme und hingehöre.
In dem Buch geht es nicht nur um Fliegerei.
Es geht um das Leben, um Wünsche und Träume, die man hatte, um innerlich zu überleben.
Eine Geschichte über das Leben in der DDR und im jetzigen Deutschland.
Am Himmel über Deutschland hatte ich diese Gedanken und habe sie aufgeschrieben.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum13. Okt. 2015
ISBN9783735755568
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    3/5
    unterhaltend
    fliegerdenglish frau liest sich ein
    thema ost west - interressant
    berührend seine liebe zu seinem dorf heimat und familie
    aufschlussreich erlebnisse mit bekanntenkreis mitstreiter freunde

    weiter so ich hoffe auf mehr und auch ein film wäre denkbar- smile
    ich bin gern statist-

    viele grüsse heidi

Buchvorschau

Am Himmel über Deutschland - Andreas Langbein

Ich ging zur Maschine, eine Cessna 172.

Vielfach bewährt, eigentlich einfach zu fliegen, übersichtlich zu manövrieren.

Die üblichen Checks nach Liste waren schnell gemacht.

Die Start- und Landebahn wirkte riesig, schwarzer Asphalt.

Macht schon was her, wenn der Leistungshebel bis zum Anschlag geschoben wird.

Sofort setzt sich die 172 in Bewegung und nimmt schnell Fahrt auf.

Rechtskurve nach dem Start, Richtung Ausflugpunkt aus der Kontrollzone.

»Request leaving your frequency. Is received. Roger.«

Noch sind die Dörfer, Straßen und Autos am Boden gut erkennbar.

Dann gehe ich auf Kurs 270 – Westkurs.

Ich drehe die Maschine auf 270 und stelle sie schräg in den Himmel zum Steigflug auf 4500 ft.

Die Welt unten wird immer kleiner. Die Städte grenzen sich voneinander ab.

Ich fliege Richtung Grenze.

Ehemalige Grenze.

Antiimperialistischer Schutzwall.

Früher wären zeitnah Kampfflugzeuge vom Typ MiG aufgestiegen.

Heute brauche ich diese Angst nicht zu haben.

Aber nach anderen Maschinen Ausschau halten muss ich schon.

Der Motor brummt ruhig und zuverlässig.

Ab und an checke ich die Instrumente: Kurs, Höhe, Öldruck.

Unter mir liegen Dörfer, Städte, Flüsse, Wälder.

Nur wer auch jahrelang hinter einer Grenze eingeschlossen – gefangen – war, versteht wirklich, was es heißt, hoch oben über der Welt durch den Himmel zu fliegen.

Das wurde für mich etwas Heiliges: Einen Strich auf der Fliegerkarte zu ziehen, diesen Strich auszumessen – und ihn dann abzufliegen.

Der Strich dient als Kompass-Steuerkurs in 4500 ft Höhe, abgehoben über der Welt.

Die Maschine liegt ruhig in der Luft.

Große weiße Cumuluswolken hängen überall im blauen Himmel.

Dörfer und Städte mit roten Dächern sind am Boden verstreut.

Ich halte meinen Kurs: 270, Westkurs.

Dann entdecke ich unten einen hellen Streifen in der Landschaft.

Das war sie: die Grenze. Staatsgrenze der DDR.

In einigen Jahren wird man davon nichts mehr sehen.

Ich bin gerührt, über diesen Streifen zu fliegen, der ein Todesstreifen war.

Einfach darüber hinwegfliegen – so viele hatten sich das gewünscht.

Schnell entferne ich mich, Flugzeuge haben Speed – über 200 km/h.

Nun beginnt für mich Navigation.

Im Osten kannte ich alles, jeden Landstrich, im Westen nicht.

Kurs halten.

Blick in die Fliegerkarte auf dem Schoß.

Vergleichen, ob das Gelände da unten wirklich der Karte entspricht.

Ist das die in der Karte verzeichnete Stadt? Führt die Bahnlinie aus der Stadt heraus und umfließt sie der Fluss?

Der Motor brummt ruhig und zuverlässig.

Das da unten soll mein Land sein.

Ich kenne seine Städte nicht.

Ich fliege über das Land und ich freue mich, auch wenn es mir unbekannt ist, ich freue mich von ganzem Herzen.

Ich sehe Autobahnen und große Städte.

Ab und an Flugzeuge auf meiner Höhe und ganz oben im Himmelblau.

Ich stelle mir ein Funkfeuer ein und folge ihm.

Fünf Minuten noch bis zum Flugplatz.

Am Horizont dehnt sich die große weiße Weststadt.

Ich melde mich in Fliegerenglisch.

Ein Freund und Towerlotse hatte es mich gelehrt.

Ich beginne den Sinkflug, 500 ft pro Minute. In 5 min auf 2000 ft.

Fliegen ist wundervoll.

Von dieser Stadt im Westen hatte der Großvater erzählt.

Als Soldat der Wehrmacht war er dort stationiert.

Einmal hatte er Heimaturlaub bekommen. Urlaub in die Heimat.

Als er zurückmusste, gab es die Stadt nicht mehr – und auch seine Kompanie nicht.

Bomber hatten alles in Schutt und Asche gelegt.

Der Anflug ist einfach, wie ich gerade sehe, es gibt keine Hindernisse, keine Berge.

Die Stadt

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