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Der Star lässt sich gerade nicht blicken. Wahrscheinlich schläft Johannes Gutenberg in einem der Gänge von Aparaaditehas. Seit Jahren schon streunt der schwarzweiß gefleckte Kater über das Gelände der ehemaligen Sowjetfabrik, die mittlerweile ein kultureller Hotspot in Tartu ist. Einst wurden in den Hallen Regenschirme, Dosenöffner, Kühlschrankelemente und geheime U-Boot-Teile hergestellt, heute basteln hier Designer* innen, Künstler* innen oder Tech-Start-ups an Ideen. In dem großzügigen Innenhof des Komplexes finden regelmäßig Konzerte und Happenings statt. So wurde dort auch das Tartu2024-Programm vorgestellt – die estnische Stadt Tartu ist dieses Jahr neben Bodø in Norwegen und dem österreichischen Bad Ischl eine von drei Kulturhauptstädten Europas.
In der Fabrikhalle bröckelt der Putz von den Wänden, die Erste-Hilfe-Anleitung ist noch auf Russisch, und eine alte Wandmalerei zeigt stilisierte Kosmonauten. Wie an vielen Orten Estlands ist die sowjetische Vergangenheit weiterhin sichtbar und mischt sich mit der Moderne des seit 1991 wieder unabhängigen Staates. Dazu gehören bei Aparaaditehas auch hübsche Restaurants,