Zahlreiche Nutzer, die sich dazu entscheiden, einen eigenen Fediverse-Server aufzusetzen, betreiben bereits einen Server für andere Zwecke – etwa für Nextcloud, eine Website oder selbst gehostete Kommunikationsdienste. Das wichtigste und häufigste Argument für einen Daten- beziehungsweise Kommunikationsserver, nämlich Herr über die eigenen Daten zu bleiben, gilt bei Fediverse-Servern jedoch nur eingeschränkt. Der Sinn sozialer Netzwerke besteht ja gerade darin, Inhalte zu teilen – und sobald andere Ihren Content teilen, haben Sie grundsätzlich keine Kontrolle mehr über dessen Verbreitung. Wenn Ihnen Privatsphäre und Datenschutz sehr wichtig sind, sollten Sie sich also grundsätzlich von sozialen Medien fernhalten. Obwohl im Fediverse niemand direkt mit Ihren Daten Geschäfte macht, offenbaren Sie mit jedem „Tröt“ (Toot) etwas über sich selbst und Ihre Interessen.
Manch einer richtet sich vermutlich einen Fediverse-Server ein, weil er oder sie sich nicht zwischen den zahlreichen, bereits existierenden Instanzen entscheiden kann. Doch auch dieses Motiv gilt es zu hinterfragen. Auf einer eigenen (also neuen und kleinen) Instanz Follower und interessante Konten zum Folgen zu finden, fällt deutlich schwerer als auf einer bereits etablierten. Auf einem ganz frischen Fediverse-Server befinden sich zunächst keine Inhalte. Dementsprechend liefert beispielsweise die Suche nach bestimmten Hashtags keine Ergebnisse, da Content erst dann auf Ihrem Server landet, wenn Sie oder andere Nutzer der Instanz Konten auf anderen Servern folgen beziehungsweise Inhalte selbst teilen. Eine klügere Strategie lautet daher, zunächst mehrere Wochen oder Monate auf einer größeren Instanz aktiv zu sein, Follower zu sammeln, und erst danach das Konto auf eine eigene Instanz umzuziehen.
Für Unternehmen und Freiberufler ergibt das Betreiben eines Fediverse-Servers nicht zuletzt deshalb