Schwarz-weiß, brutal und künstlerisch wertvoll: Jidai-geki-Filme sind das Glanzstück des japanischen Kinos und inspirierten Regisseure auf der ganzen Welt. Mit dem Sidescroll-Beat-em-Up Trek to Yomi möchten die Entwickler von Flying Wild Hog diesem Filmgenre ein digitales Denkmal setzen. Der wunderbar eingefangene Stil überzeugte Kurosawa-Fans schon in den ersten Trailern, aber taugt die tiefe Verneigung vor den alten Samurai-Filmen als Spiel?
GRÖSSTER RESPEKT FÜR DIE VORLAGE
Trek to Yomi ist eine Hommage an das japanische Kino der 50er- und 60er-Jahre, das primär durch Akira Kurosawa geprägt wurde. Diese Art von Filmen zeichnet sich durch einen ganz besonderen Stil aus. Sie spielen vor der Restauration Japans, als das Land in der Edo-Zeit von Samurai-Klans beherrscht wurde. Die Themen orientieren sich daher an den klassischen Tugenden der alten Kriegerkaste wie Ehre, Pflichtgefühl, aber auch der Perfektion ihrer Bewegungen im Schwertkampf.
Die Art und Weise, wie sie gefilmt wurden, prägte den Look der Jidai-geki-Filme, denn jede Einstellung wurde wie bei Kunstfotografien penibel ausgerichtet. Trek to Yomi ist eine Liebeserklärung an diese Klassiker. Von der Erzählung über die Charaktere bis hin zu kleinsten Details und dem Look des Spiels orientiert es sich an dieser Art von Filmen. Die monochrome Optik wurde aufs feinste angepasst. Hier liegt nicht einfach ein schwarz-weißer Filter über der Szenerie. Die Entwickler haben offensichtlich die Eigenschaften des Filmmaterials analysiert und die Komposition der Bilder daran angepasst. Rauch, Regen, Wind, Feuer und die Bewegung der Ganz genau wie in einem Kurosawa-Streifen. Endlich also mal ein Spiel, in dem es sich lohnt, die Filmkörnung in den Grafikoptionen nicht abzuschalten. Möglich ist das aber trotzdem.