Die neue Ära der Objektive
Spiegellose Kameratechnik ist im Grunde genommen ein alter Hut. Mit der Epson R-D1 erschien bereits vor 17 Jahren die erste spiegellose Systemkamera. Aufgrund des Leica-M-Bajonetts und der Messsucher-Technik war die Kamera allerdings kein Produkt für die breite Masse. Eine solche Kamera erschien erst 2008 mit der Panasonic Lumix G1, der ersten Micro-Four-Thirds-Kamera. Das MFT-Format beruht auf dem Four-Thirds-System und unterscheidet sich von diesem durch den Spiegelverzicht. Fortan haben vor allem Panasonic und Olympus das System der Sensoren im 4:3-Format vorangetrieben. Doch auch zahlreiche andere Hersteller mischten und mischen auch heute noch mit. Anders als markenbezogene Kamera-und Objektivanschlüsse ist Micro Four Thirds nämlich ein offenes System – ganz zur Freude der Fotografinnen und Fotografen. Mehr Konkurrenz erhöht nämlich den Leistungsdruck auf die Hersteller und drückt das Preisgefüge der Objektive. Während beispielsweise beim Canon-EOS-R-und Nikon-Z-System das Objektivangebot vorrangig von den beiden Kamerariesen bestimmt wird, ist die Beteiligung am MFT-System unüberschaubar groß. Doch was ist überhaupt der Unterschied zwischen einem DSLR-und einem CSC-Objektiv? Wo liegen die Vor-und Nachteile? Genau das schauen wir uns in diesem Spezial an. Außerdem geben wir Ihnen einen Überblick auf die gängigsten Anschlüsse spiegelloser Kamerasysteme. Mit dabei sind: Canon EF-M & RF, Nikon Z, Sony E, Fujifilm X & G, das L-Bajonett von der L-Allianz (Leica, Panasonic und Sigma) und Micro Four Thirds. Im Rahmen dieses Objektivspezials haben wir uns dazu entschlossen, die acht Bajonette um Objektive von Tamron zu ergänzen. Der Hersteller hat zwar keine Kamera und folglich kein Bajonett im Angebot, stellte zuletzt aber ausschließlich CSC-Objektive vor und darf deswegen in diesem Spezial nicht unerwähnt bleiben.
Ein anderes Auflagemaß
In der letzten Ausgabe der DigitalPHOTO haben Sie bereits einen großen Vergleich zwischen digitalen Spiegelreflexkameras und spiegellosen Systemkameras gelesen. Das Fazit dieses Beitrags ist eine deutliche Empfehlung für spiegellose Kameras, sofern Sie langfristig in der Fotografie Fuß fassen möchten. Das unterstreichen auch die Neuheiten der Objektivhersteller, die sich in der Regel auf spiegellose Technik reduzieren. Einzige Ausnahme macht hier Pentax. Der Hersteller setzt als einziger Riese der Kameraproduzenten weiterhin auf Spiegelreflextechnik (mehr dazu auf Seite 32). Stand jetzt gibt es noch DSLRs, die weitaus besser sind als vergleichbare CSCs – auch das konnten Sie unserem Bericht entnehmen. Allerdings machten auch die Statements der Hersteller in diesem Bericht einmal mehr deutlich, dass die Zukunft spiegellos ist. Entsprechend viel Geld und Forschung fließt in die Entwicklung von spiegellosen Kameras und dafür konzipierte Objektive. Auf dieser Seite finden Sie eine
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