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Sagen des klassischen Altertums (Teil 2)
Sagen des klassischen Altertums (Teil 3)
Sagen des klassischen Altertums (Teil 1)
Hörbuchreihen21 Titel

Sagen des klassischen Altertums

Geschrieben von Gustav Schwab

Erzählt von Karlheinz Gabor

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Über diese Serie

Aktäon war der Sohn des jagdliebenden Gottes Aristäos und der Autonoe, einer Tochter des Kadmos. Als er den Kinderjahren entwachsen war, ward er von dem weisen Zentauren Chiron am kühlen, waldreichen Gebirge Pelion erzogen und zu einem rüstigen Jäger gebildet. Seine höchste Lust war, in Tälern und Bergen dem Weidwerk obzuliegen. Einst jagte er mit fröhlichen Gesellen in den Wäldern des Kithairongebirges, bis die Mittagssonne heiß herniederschien und die kühlen Schatten der Bäume verkürzte. Da rief der Jüngling die Genossen zusammen und sprach: »Beute genug gab der heutige Tag, Stahl und Garn sind nass vom Blute des erlegten Wildes. Darum lasset uns nun der Jagd für heute ein Ende machen! Wenn morgen die rosige Eos am Himmel emporsteigt, erneuern wir unser fröhliches Geschäft.« Also sprach er und entließ die willigen Genossen; er selbst aber ging, von seinen Hunden begleitet, tiefer in den Wald hinein, einen kühlen, schattigen Ort zu suchen, wo er des Mittags Hitze verschlafen und die ermüdeten Glieder stärken könnte.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum1. Juli 2023
Sagen des klassischen Altertums (Teil 2)
Sagen des klassischen Altertums (Teil 3)
Sagen des klassischen Altertums (Teil 1)

Titel in dieser Serie (21)

  • Sagen des klassischen Altertums (Teil 1)

    1

    Sagen des klassischen Altertums (Teil 1)
    Sagen des klassischen Altertums (Teil 1)

    Sagen des klassischen Altertums - Teil 1: Von Zeus und Hera, Apollon und Artemis, Hermes und Aphrodite, Hades und Dionysos, von Prometheus, Orpheus und Eurydike, den Argonauten, Herakles, Theseus, Oidipus, der schönen Helena, Achilleus, Hektor, Odysseus und vielen anderen berichtet dieses Buch. Die schönsten Sagen des klassischen Altertums sind eine Sammlung antiker Mythen, die der deutsche Schriftsteller Gustav Schwab in den Jahren 1838 bis 1840 in drei Bänden herausgab. Schwabs Ziel war die Nacherzählung "der schönsten und bedeutungsvollsten Sagen des klassischen Altertums" in schlichter Prosa, die dem Wortlaut der antiken Schriftsteller (besonders der Dichter) möglichst nahekommen sollte. Sein Zielpublikum waren "Kinder und Frauen", die ohne Kenntnis der alten Sprachen die antike Sagenwelt kennenlernen wollten. Die Sammlung gilt als Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Sie ist im deutschsprachigen Raum das bekannteste und am weitesten verbreitete Werk dieser Art und wurde in 17 Sprachen übersetzt. Joachim Kaiser nahm sie als das "bis heute ... einzige deutschsprachige Standardwerk zur griechischen Mythologie" in Das Buch der 1000 Bücher auf. Inhalt: Erstes Buch: Prometheus Zweites Buch: Die Argonautensage Drittes Buch: Meleager und die Eberjagd Viertes Buch: Aus der Heraklessage Fünftes Buch: Bellerophontes Sechstes Buch: Die Sieben gegen Theben

  • Sagen des klassischen Altertums (Teil 2)

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    Sagen des klassischen Altertums (Teil 2)
    Sagen des klassischen Altertums (Teil 2)

    Sagen des klassischen Altertums - Teil 2: Von Zeus und Hera, Apollon und Artemis, Hermes und Aphrodite, Hades und Dionysos, von Prometheus, Orpheus und Eurydike, den Argonauten, Herakles, Theseus, Oidipus, der schönen Helena, Achilleus, Hektor, Odysseus und vielen anderen berichtet dieses Buch. Die schönsten Sagen des klassischen Altertums sind eine Sammlung antiker Mythen, die der deutsche Schriftsteller Gustav Schwab in den Jahren 1838 bis 1840 in drei Bänden herausgab. Schwabs Ziel war die Nacherzählung "der schönsten und bedeutungsvollsten Sagen des klassischen Altertums" in schlichter Prosa, die dem Wortlaut der antiken Schriftsteller (besonders der Dichter) möglichst nahekommen sollte. Sein Zielpublikum waren "Kinder und Frauen", die ohne Kenntnis der alten Sprachen die antike Sagenwelt kennenlernen wollten. Die Sammlung gilt als Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Sie ist im deutschsprachigen Raum das bekannteste und am weitesten verbreitete Werk dieser Art und wurde in 17 Sprachen übersetzt. Joachim Kaiser nahm sie als das "bis heute ... einzige deutschsprachige Standardwerk zur griechischen Mythologie" in Das Buch der 1000 Bücher auf. Inhalt: Erstes Buch: Trojas Erbauung Zweites Buc:h Ausbruch des Kampfes. Protesilaos. Kyknos Drittes Buch: Pandaros Viertes Buch: Achill neu bewaffnet Fünftes Buch: Der Tod des großen Ajax

  • Sagen des klassischen Altertums (Teil 3)

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    Sagen des klassischen Altertums (Teil 3)
    Sagen des klassischen Altertums (Teil 3)

    Sagen des klassischen Altertums - Teil 3: Von Zeus und Hera, Apollon und Artemis, Hermes und Aphrodite, Hades und Dionysos, von Prometheus, Orpheus und Eurydike, den Argonauten, Herakles, Theseus, Oidipus, der schönen Helena, Achilleus, Hektor, Odysseus und vielen anderen berichtet dieses Buch. Die schönsten Sagen des klassischen Altertums sind eine Sammlung antiker Mythen, die der deutsche Schriftsteller Gustav Schwab in den Jahren 1838 bis 1840 in drei Bänden herausgab. Schwabs Ziel war die Nacherzählung "der schönsten und bedeutungsvollsten Sagen des klassischen Altertums" in schlichter Prosa, die dem Wortlaut der antiken Schriftsteller (besonders der Dichter) möglichst nahekommen sollte. Sein Zielpublikum waren "Kinder und Frauen", die ohne Kenntnis der alten Sprachen die antike Sagenwelt kennenlernen wollten. Die Sammlung gilt als Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Sie ist im deutschsprachigen Raum das bekannteste und am weitesten verbreitete Werk dieser Art und wurde in 17 Sprachen übersetzt. Joachim Kaiser nahm sie als das "bis heute ... einzige deutschsprachige Standardwerk zur griechischen Mythologie" in Das Buch der 1000 Bücher auf. Inhalt: Erstes Buch: Die letzten Tantaliden Zweites Buch Odysseus. Erster Teil Drittes Buch: Odysseus. Zweiter Teil Viertes Buch: Äneas. Erster Teil Fünftes Buch: Äneas. Zweiter Teil Sechstes Buch: Äneas. Dritter Teil Siebtes Buch: Nachtrag

  • Meleager und die Eberjagd (Sagen des klassischen Altertums, Teil 3)

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    Meleager und die Eberjagd (Sagen des klassischen Altertums, Teil 3)
    Meleager und die Eberjagd (Sagen des klassischen Altertums, Teil 3)

    Öneus, der König von Kalydon, brachte die Erstlinge eines mit besonderer Fülle gesegneten Jahres den Göttern dar; der Demeter Feldfrüchte, dem Bakchos Wein, Öl der Athene und so jeder Gottheit die ihr willkommene Frucht, nur Artemis wurde von ihm vergessen, und ihr Altar blieb ohne Weihrauch. Dies erzürnte die Göttin, und sie beschloss, Rache an ihrem Verächter zu nehmen. Ein verheerender Eber wurde von ihr auf die Fluren des Königs losgelassen. Glut sprühten seine roten Augen, sein Nacken starrte; aus dem schäumenden Rachen schoss es ihm wie ein Blitzstrahl, und seine Hauer waren gleich riesigen Elefantenzähnen. So stampfte er durch Saaten und Kornfelder hin; Tenne und Scheuer warteten vergeblich auf die versprochene Ernte; die Trauben fraß er mitsamt den Ranken, die Olivenbeeren mitsamt den Zweigen ab; Schäfer und Schäferhunde vermochten ihre Herden, die trotzigsten Stiere ihre Rinder nicht gegen das Ungeheuer zu verteidigen. Endlich erhob sich der Sohn des Königs, der herrliche Held Meleager, und versammelte Jäger und Hunde, den grausamen Eber zu erlegen.

  • Die Argonautensage (Sagen des klassischen Altertums, Teil 2)

    2

    Die Argonautensage (Sagen des klassischen Altertums, Teil 2)
    Die Argonautensage (Sagen des klassischen Altertums, Teil 2)

    Von Aison, dem Sohne des Kretheus, stammte Iason ab. Sein Großvater hatte in einer Bucht des Landes Thessalien die Stadt und das Königreich Iolkos gegründet und dasselbe seinem Sohne Aison hinterlassen. Aber der jüngere Sohn, Pelias, bemächtigte sich des Thrones; Aison starb, und Iason, sein Kind, war zu Chiron dem Zentauren, dem Erzieher vieler großer Helden, geflüchtet worden, wo er in guter Heldenzucht aufwuchs. Als Pelias schon alt war, wurde er durch einen dunkeln Orakelspruch geängstigt, welcher ihn warnte, er solle sich vor dem Einschuhigen hüten. Pelias grübelte vergeblich über dem Sinne dieses Worts, als Iason, der jetzt zwanzig Jahre den Unterricht und die Erziehung des Chiron genossen hatte, sich heimlich aufmachte, nach Iolkos in seine Heimat zu wandern und das Thronrecht seines Geschlechtes gegen Pelias zu behaupten.

  • Prometheus (Sagen des klassischen Altertums, Teil 1)

    1

    Prometheus (Sagen des klassischen Altertums, Teil 1)
    Prometheus (Sagen des klassischen Altertums, Teil 1)

    Himmel und Erde waren geschaffen: das Meer wogte in seinen Ufern, und die Fische spielten darin; in den Lüften sangen beflügelt die Vögel; der Erdboden wimmelte von Tieren. Aber noch fehlte es an dem Geschöpfe, dessen Leib so beschaffen war, dass der Geist in ihm Wohnung machen und von ihm aus die Erdenwelt beherrschen konnte. Da betrat Prometheus die Erde, ein Sprössling des alten Göttergeschlechtes, das Zeus entthront hatte, ein Sohn des erdgebornen Uranossohnes Iapetos, kluger Erfindung voll. Dieser wusste wohl, dass im Erdboden der Same des Himmels schlummre; darum nahm er vom Tone, befeuchtete denselben mit dem Wasser des Flusses, knetete ihn und formte daraus ein Gebilde nach dem Ebenbilde der Götter, der Herren der Welt. Diesen seinen Erdenkloß zu beleben, entlehnte er allenthalben von den Tierseelen gute und böse Eigenschaften und schloss sie in die Brust des Menschen ein. Unter den Himmlischen hatte er eine Freundin, Athene, die Göttin der Weisheit. Diese bewunderte die Schöpfung des Titanensohnes und blies dem halbbeseelten Bilde den Geist, den göttlichen Atem ein.

  • Bellerophontes (Sagen des klassischen Altertums, Teil 5)

    5

    Bellerophontes (Sagen des klassischen Altertums, Teil 5)
    Bellerophontes (Sagen des klassischen Altertums, Teil 5)

    Sisyphos, der Sohn des Aiolos, der listigste aller Sterblichen, baute und beherrschte die herrliche Stadt Korinth auf der schmalen Erdzunge zwischen zwei Meeren und zwei Ländern. Für allerlei Betrug traf ihn in der Unterwelt die Strafe, dass er einen schweren Marmorstein, mit Händen und Füßen angestemmt, von der Ebene eine Anhöhe hinaufwälzen musste. Wenn er aber schon glaubte, ihn auf den Gipfel gedreht zu haben, so wandte sich die Last um, und der tückische Stein rollte wieder in die Tiefe hinunter. So musste der gepeinigte Verbrecher das Felsstück wieder von neuem und immer von neuem emporwälzen, dass der Angstschweiß von seinen Gliedern floss.

  • Aus der Heraklessage (Sagen des klassischen Altertums, Teil 4)

    4

    Aus der Heraklessage (Sagen des klassischen Altertums, Teil 4)
    Aus der Heraklessage (Sagen des klassischen Altertums, Teil 4)

    Herakles war ein Sohn des Zeus und der Alkmene, Alkmene eine Enkelin des Perseus; der Stiefvater des Herakles hieß Amphitryon, auch er war ein Enkel des Perseus und König von Tiryns, hatte jedoch diese Stadt verlassen, um in Theben zu wohnen. Hera, die Gemahlin des Zeus, hasste ihre Nebenbuhlerin Alkmene und gönnte ihr den Sohn nicht, von dessen Zukunft Zeus den Göttern selbst Großes verkündet hatte. Als daher Alkmene den Herakles geboren, glaubte sie ihn vor der Göttermutter in dem Palaste nicht sicher und setzte ihn an einem Platze aus, der noch in späten Zeiten das Heraklesfeld hieß. Hier wäre das Kind ohne Zweifel verschmachtet, wenn nicht ein wunderbarer Zufall seine Feindin Hera selbst, von Athene begleitet, des Weges geführt hätte. Athene betrachtete die schöne Gestalt des Kindes mit Verwunderung, erbarmte sich sein und bewog die Begleiterin, dem Kleinen ihre göttliche Brust zu reichen. Aber der Knabe sog viel kräftiger an der Brust, als sein Alter erwarten ließ; Hera empfand Schmerzen und warf das Kind unwillig zu Boden. Jetzt hob Athene dasselbe voll Mitleid wieder auf, trug es in die nahe Stadt und brachte es der Königin Alkmene als ein armes Findelkind, das sie aus Barmherzigkeit aufzuziehen bat. So war die leibliche Mutter, aus Angst vor der Stiefmutter, bereit gewesen, die Pflicht der natürlichen Liebe verleugnend, ihr Kind umkommen zu lassen; und die Stiefmutter, die von natürlichem Hasse gegen dasselbe erfüllt ist, muss, ohne es zu wissen, ihren Feind vom Tode erretten. Ja noch mehr: Herakles hatte nur ein paar Züge an Heras Brust getan, aber die wenigen Tropfen Göttermilch waren genügend, ihm Unsterblichkeit einzuflößen.

  • Die Sieben gegen Theben (Sagen des klassischen Altertums, Teil 6)

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    Die Sieben gegen Theben (Sagen des klassischen Altertums, Teil 6)
    Die Sieben gegen Theben (Sagen des klassischen Altertums, Teil 6)

    Adrastos, der Sohn des Talaos, König von Argos, hatte fünf Kinder, darunter zwei schöne Töchter, Argia und Deïpyle. Über diese war ihm ein seltsamer Orakelspruch geworden: er werde dieselben dereinst einem Löwen und einem Eber zu Gemahlinnen geben. Vergebens besann sich der König, welchen Sinn dieses dunkle Wort haben könnte, und als die Mägdlein herangewachsen waren, gedachte er sie so zu vermählen, dass die ängstliche Wahrsagung auf keine Weise erfüllt werden könnte. Aber das Götterwort sollte nicht zuschanden werden. Von zweierlei Seiten kamen zwei Flüchtlinge durch Argos' Tore...

  • Pandaros (Sagen des klassischen Altertums, Teil 9)

    9

    Pandaros (Sagen des klassischen Altertums, Teil 9)
    Pandaros (Sagen des klassischen Altertums, Teil 9)

    Auf dem Olymp war eine große Götterversammlung: Hebe wandelte an den Tischen umher und schenkte Nektar ein. Die Götter tranken einander aus goldenen Pokalen zu und schauten auf Troja nieder. Da ward von Zeus und Hera Trojas Untergang beschlossen. Der Vater der Götter wandte sich zu seiner Tochter Athene und befahl ihr, auf den Kampfplatz hinabzueilen und die Trojaner zu versuchen, dass sie die auf ihren Sieg stolzen Griechen wider den Vertrag zu beleidigen anfingen. Pallas Athene mischte sich sofort unter das Getümmel der Trojaner, nachdem sie die Gestalt des Laodokos, der ein Sohn Antenors war, angenommen. In dieser Verhüllung suchte sie den Sohn Lykaons, den trotzigen Pandaros, auf, der ihr zu dem Werke geschickt schien, das ihr der Vater aufgetragen. Dieser war ein Verbündeter der Trojaner und aus Lykien mit seiner Heerschar hergekommen. Die Göttin fand ihn bald, in der Mitte der Seinigen stehend. Sie trat nahe zu ihm, klopfte ihm auf die Schulter und sprach: »Höre, kluger Pandaros, jetzt könntest du etwas tun, wodurch du bei allen Trojanern dir Preis und Dank verdientest, vor allem von Paris, der dir gewiss mit den herrlichsten Geschenken lohnen würde. Siehst du dort Menelaos, den hochmütigen Sieger stehen? Wage es und drücke deinen Pfeil auf ihn ab.«

  • Trojas Erbauung (Sagen des klassischen Altertums, Teil 7)

    7

    Trojas Erbauung (Sagen des klassischen Altertums, Teil 7)
    Trojas Erbauung (Sagen des klassischen Altertums, Teil 7)

    In uralten Zeiten wohnten auf der Insel Samothrake, im Ägäischen Meere, zwei Brüder, Iasion und Dardanos, Söhne des Zeus und einer Nymphe, Fürsten des Landes. Von diesen wagte Iasion, als ein Göttersohn, seine Augen zu einer Tochter des Olymp zu erheben, warf eine ungestüme Neigung auf die Göttin Demeter und wurde zur Strafe seiner Kühnheit von seinem eigenen Vater mit dem Blitze erschlagen. Dardanos, der andere Sohn, verließ, tief betrübt über den Tod seines Bruders, Reich und Heimat und ging hinüber auf das asiatische Festland an die Küste Mysiens, da wo die Flüsse Simois und Skamander vereinigt in das Meer strömen und das hohe Idagebirge sich nach dem Meere abgedacht in eine Ebene verliert. Hier herrschte der König Teukros, kretischen Ursprungs, und nach ihm hieß auch das Hirtenvolk jener Gegenden Teukrer. Von diesem Könige wurde Dardanos gastfreundlich aufgenommen, bekam einen Strich Landes zum Eigentum und die Tochter des Königs zur Gemahlin. Er gründete eine Ansiedlung, das Land wurde nach ihm Dardania und das Volk der Teukrer von nun an Dardaner genannt. Ihm folgte sein Sohn Erichthonios in der Herrschaft, und dieser zeugte den Tros, nach welchem die Landschaft nun Troas, der offene Hauptort des Landes Troja, und Teukrer oder Dardaner jetzt auch Trojaner oder Troer genannt wurden.

  • Die letzten Tantaliden (Sagen des klassischen Altertums, Teil 12)

    12

    Die letzten Tantaliden (Sagen des klassischen Altertums, Teil 12)
    Die letzten Tantaliden (Sagen des klassischen Altertums, Teil 12)

    Troja war gefallen. Die heimsegelnde Flotte der Hellenen, vom Sturm halb vernichtet, hatte sich in ihren Überbleibseln wieder zusammengefunden, und auf der beruhigten See fuhren die Abteilungen der Griechen jede ihrer Heimat zu. Agamemnon, dessen Schiffe, von der Herrscherin Hera beschützt, keinen Schaden genommen hatten, steuerte rüstig auf die Küste des Peloponneses los. Schon nahete er dem spitzigen Felsenhaupte des Vorgebirges Malea in Lakonien, als ihn plötzlich aufs Neue das Ungestüm eines Orkanes ergriff und ihn mit allen Fahrzeugen in die offene Flut des Meeres zurückwarf. Seufzend mit aufgehobenen Händen flehte der Völkerfürst empor zum Himmel und bat die Götter, ihn nicht nach so vielem Ungemach und nach mühselig vollbrachtem Willen der Himmlischen im Angesichte seiner Heimat mit so vielen tapferen Männern verderben zu lassen. Er wusste nicht, dass diesmal der Sturm sein Freund und von warnenden Gottheiten ihm zugesendet war: denn ihm wäre besser gewesen, an die fernste Barbarenküste verschlagen, in der Verbannung sein Leben zu beschließen, als seinen Fuß in den heimischen Königspalast Mykenes zu setzen.

  • Ausbruch des Kampfes. Protesilaos. Kyknos. (Sagen des klassischen Altertums - Teil 8)

    8

    Ausbruch des Kampfes. Protesilaos. Kyknos. (Sagen des klassischen Altertums - Teil 8)
    Ausbruch des Kampfes. Protesilaos. Kyknos. (Sagen des klassischen Altertums - Teil 8)

    Die Griechen waren noch mit dem Geleite des Königes Telephos beschäftigst, als die Tore Trojas sich auftaten und die völlig gerüstete Heeresmacht der Trojaner unter Hektors Anführung sich über die Skamandrische Ebene ergoss und ohne Widerstand gegen die Schiffe der sorglosen Achiver anrückte. Die Äußersten im Schiffslager, die zuerst zerstreut zu den Waffen griffen und den heranziehenden Feinden entgegeneilten, wurden von der Übermacht erdrückt. Doch hielt das Gefecht mit ihnen die Heerschar der Trojaner so lange auf, dass die Griechen im Lager sich sammeln und auch ihrerseits in einem geordneten Heerhaufen den Feinden entgegentreten konnten. Da gestaltete sich nun die Schlacht ganz ungleich. Denn wo Hektor selbst zugegen war, gewannen die Trojaner die Oberhand, in die Schlachtreihen aber, die ferne von ihm fochten, drangen die Griechen siegreich ein. Der erste namhafte Held unter den Griechen, der von der Hand des trojanischen Fürsten Äneas in dieser Schlacht fiel, war Protesilaos, des Iphiklos Sohn. Als verlobter Jüngling war er gen Troja gezogen und der erste Grieche, der bei der Landung ans Ufer sprang: so sollte er auch als das erste Heldenopfer fallen, und seine Braut Laodameia, die holdselige Tochter des Argonauten Akastos, sollte den Bräutigam, den sie mit banger Sorge in den Krieg hatte ziehen lassen, nicht wieder erblicken.

  • Achill neu bewaffnet (Sagen des klassischen Altertums, Teil 10)

    10

    Achill neu bewaffnet (Sagen des klassischen Altertums, Teil 10)
    Achill neu bewaffnet (Sagen des klassischen Altertums, Teil 10)

    Beide Heere ruhten jetzt vom hartnäckigen Kampfe. Die Trojaner lösten ihre Rosse von den Streitwagen, aber noch ehe sie des Mahles gedachten, eilten sie zur Versammlung. Da standen alle aufrecht im Kreis umher, keiner wagte sich zu setzen, denn noch bebten sie vor Achill und fürchteten sein Wiedererscheinen. Endlich sprach der Sohn des Panthoos, der verständige Polydamas, der allein vorwärts wie rückwärts zu schauen verstand, und riet, nicht auf die Frühe zu warten, sondern sogleich in die Stadt heimzukehren. »Findet Achill der Gewappnete«, sprach er, »uns morgen noch hier, dann werden diejenigen froh sein, die ihm in die Stadt entrinnen; viele aber werden den Hunden und Geiern zum Fraße dienen. Möge mein Ohr nie von solchem hören! Drum ist mein Rat, die Nacht auf dem Markte der Stadt mit aller Kriegsmacht zu halten, wo hohe Mauern und feste Tore uns ringsum beschützen. In aller Frühe sodann stehen wir wieder auf der Mauer; und wehe ihm, wenn er alsdann, von den Schiffen angestürmt, mit uns um jene zu kämpfen begehrt.«

  • Der Tod des großen Ajax (Sagen des klassischen Altertums, Teil 11)

    11

    Der Tod des großen Ajax (Sagen des klassischen Altertums, Teil 11)
    Der Tod des großen Ajax (Sagen des klassischen Altertums, Teil 11)

    So endigten die Leichenspiele zu Ehren des göttlichen Achill. Von allen Fürsten des griechischen Heeres hatte nur Odysseus daran keinen Anteil nehmen können, denn im Kampfe um den Leichnam des Peliden hatte er von dem Trojaner Alkon eine schmerzliche Wunde erhalten, an der er, obgleich wieder unter die Helden gemischt, doch noch immer krankte.

  • Odysseus I (Sagen des klassischen Altertums, Teil 13)

    13

    Odysseus I (Sagen des klassischen Altertums, Teil 13)
    Odysseus I (Sagen des klassischen Altertums, Teil 13)

    Die Heimkehr der Griechen von Troja war vollbracht, und so viele der Helden den Schlachten während des Krieges oder dem Sturm auf der Heimfahrt entronnen waren, befanden sich jetzt zu Hause, glücklich oder unglücklich. Nur Odysseus, der Sohn des Laërtes, Ithakas Fürst, war noch auf der Irrfahrt und von einem seltsamen Schicksale betroffen. Nach mancherlei Abenteuern saß er in der Ferne auf einer rauen, mit Wäldern bedeckten, einsamen Insel, mit Namen Ogygia, wo ihn eine hohe Nymphe, die Göttin Kalypso, die Tochter des Atlas, in ihrer Grotte gefangenhielt, weil sie ihn zum Gemahl begehrte. Er aber blieb der zurückgelassenen Gattin, der edlen Penelope, treu; und endlich jammerte sein auch die Götter im Olymp; nur Poseidon, der Gott des Meeres, der alte Feind der Griechen, zürnte auch diesem Helden unversöhnlich, und wenn er ihn nicht zu vertilgen wagte, so legte er seiner Heimfahrt doch allenthalben Hindernisse in den Weg und trieb ihn in der Irre umher. Und so war er es auch, der ihn an jene unwirtliche Insel geworfen hatte.

  • Äneas II (Sagen des klassischen Altertums, Teil 16)

    16

    Äneas II (Sagen des klassischen Altertums, Teil 16)
    Äneas II (Sagen des klassischen Altertums, Teil 16)

    Äneas musste das Ende Didos, das sein Leichtsinn herbeigeführt hatte, obgleich ihm von den Göttern selbst geboten worden war, sie zu verlassen, mit neuen Irrfahrten und wiederholten Unglücksfällen büßen. Ein Sturm verschlug ihn rückwärts nach Sizilien, wo er vom Könige Acestes, dessen Mutter eine Trojanerin war, gütig aufgenommen wurde und dem Schatten seines Vaters Anchises, welchen er ein Jahr zuvor bei Drepanum begraben hatte, bei der Wiederkehr dieses Tages herrliche Leichenspiele feierte. Inzwischen warfen die trojanischen Frauen, von der Botin Junos, Iris, angereizt und der langen Seefahrt überdrüssig, Feuer in die Flotte, dass vier der schönsten Schiffe verbrannten; die übrigen rettete Jupiter durch einen Regenguss. In der folgenden Nacht erschien dem kummervollen Helden sein Vater Anchises im Traum und brachte ihm Jupiters Befehl, die älteren Weiber und unkriegerischen Greise in Sizilien zurückzulassen; er selbst solle mit dem Kern der Mannschaft nach Italien segeln.

  • Äneas III (Sagen des klassischen Altertums, Teil 17)

    17

    Äneas III (Sagen des klassischen Altertums, Teil 17)
    Äneas III (Sagen des klassischen Altertums, Teil 17)

    Die Morgenröte stand über dem Schlachtfelde, das die Trojaner als Sieger innehatten. Äneas richtete auf einem Hügel ein Siegeszeichen auf. Der Stamm einer riesigen Eiche, von dem alle Äste abgehauen waren, wurde mit der funkelnden Waffenrüstung des Feldherrn Mezentius bekleidet: rechts wurde der blutige bebuschte Helm, die zerbrochenen Speere des Fürsten, sein Panzer, der zwölfmal von Geschossen getroffen und durchbohrt war, aufgehängt; links der eherne Schild und an seinem Gurte das Schwert in der Scheide von Elfenbein. Der gesamte Haufe der trojanischen Führer drängte sich um das Denkmal, und Äneas weihte die Beute unter feierlichem Flehen dem Schlachtengott.

  • Nachtrag (Sagen des klassischen Altertums, Teil 18)

    18

    Nachtrag (Sagen des klassischen Altertums, Teil 18)
    Nachtrag (Sagen des klassischen Altertums, Teil 18)

    Aktäon war der Sohn des jagdliebenden Gottes Aristäos und der Autonoe, einer Tochter des Kadmos. Als er den Kinderjahren entwachsen war, ward er von dem weisen Zentauren Chiron am kühlen, waldreichen Gebirge Pelion erzogen und zu einem rüstigen Jäger gebildet. Seine höchste Lust war, in Tälern und Bergen dem Weidwerk obzuliegen. Einst jagte er mit fröhlichen Gesellen in den Wäldern des Kithairongebirges, bis die Mittagssonne heiß herniederschien und die kühlen Schatten der Bäume verkürzte. Da rief der Jüngling die Genossen zusammen und sprach: »Beute genug gab der heutige Tag, Stahl und Garn sind nass vom Blute des erlegten Wildes. Darum lasset uns nun der Jagd für heute ein Ende machen! Wenn morgen die rosige Eos am Himmel emporsteigt, erneuern wir unser fröhliches Geschäft.« Also sprach er und entließ die willigen Genossen; er selbst aber ging, von seinen Hunden begleitet, tiefer in den Wald hinein, einen kühlen, schattigen Ort zu suchen, wo er des Mittags Hitze verschlafen und die ermüdeten Glieder stärken könnte.

  • Äneas I (Sagen des klassischen Altertums, Teil 15)

    15

    Äneas I (Sagen des klassischen Altertums, Teil 15)
    Äneas I (Sagen des klassischen Altertums, Teil 15)

    Seinen Vater Anchises auf den Schultern, seinen Sohn Askanius an der Hand, geschützt von seiner Mutter Venus, war der trojanische Held Äneas dem Brande seiner eroberten Vaterstadt entronnen und am Fuße des Idagebirges, wo dieses in das Meer ausläuft, in der kleinen Hafenstadt Antandrus angekommen. Hier sammelten sich um ihn befreundete Flüchtlinge in großer Anzahl, Männer, Frauen und Kinder, lauter unglückliche, des Vaterlands verlustige Menschen, und alle bereit, unter seiner Anführung eine neue Heimat aufzusuchen. Noch ungewiss, wohin sie das Geschick führen, wo es ihnen Ruhe vergönnen würde, fingen sie mit Hilfe der geretteten und zusammengeschossenen Habe sich eine Flotte zu zimmern an, die mit dem ersten Beginne des Frühlings fertig war, unter Segel zu gehen. Der älteste Trojaner, der sich in ihrer Mitte befand, der greise Held Anchises selbst, gab das Zeichen zum Aufbruch und sagte zuerst dem unterjochten Geburtsland ein ewiges Lebewohl. Weinen und Wehklagen ertönte von den Schiffen, als sie sich von der Heimatküste losrissen, und bald war diese aus den Blicken der Flüchtlinge verschwunden.

  • Odysseus II (Sagen des klassischen Altertums, Teil 14)

    14

    Odysseus II (Sagen des klassischen Altertums, Teil 14)
    Odysseus II (Sagen des klassischen Altertums, Teil 14)

    Der Schlummer des Odysseus war süß, aber auch so tief wie der Tod. Das Schiff flog schnell und sicher dahin, wie ein Wagen mit vier Hengsten durch die Ebene oder wie ein Habicht durch die Luft fliegt. Es war, als wüsste es, welch einen Schatz es an dem Manne trage, der in Klugheit mit den Himmlischen wetteiferte und mehr Leiden erduldet hatte als irgendein Sterblicher. Jetzt aber hatte er im ruhigsten Schlafe alles vergessen, was er jemals in Schlachten und auf den Meereswellen Herbes erfahren.

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