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Inszenierung als Widerstand: Bildkörper und Körperbild bei Paul Klee
Inszenierung und Ereignis: Beiträge zur Theorie und Praxis der Szenografie
Inszenierung und Vertrauen: Grenzgänge der Szenografie
eBook-Reihen18 Titel

Szenografie & Szenologie

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Über diese Serie

Das Karussell stellt in dreifacher Hinsicht eine Metapher intersubjektiver und intermedialer Ökonomie dar. Erstens verbindet es das Subjekt mit einem Sozius, dem Karussellpferdchen, und stellt so eine Beziehung von Menschen und Dingen her. Zweitens organisiert es ein affektives Spiel narzisstischer Stabilisierung durch Destabilisierung, von Selbst-Erfahrung durch Selbst-Verlust im Schwindelgefühl. Drittens realisiert sich im Karussell eine allgemeine Ökonomie zwischen dem Vergnügen des Konsums und dem Genuss asketischer Selbstaufhebung. Ralf Bohn beschreibt im Wechselverhältnis von Philosophie (Sartre) und Psychoanalyse (Lacan) sowie ausgehend von Max Weber die Ökonomie von Schuld im Widerstreit zwischen subjektivem Narzissmus und gesellschaftlicher Verbindlichkeit.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum31. Juli 2015
Inszenierung als Widerstand: Bildkörper und Körperbild bei Paul Klee
Inszenierung und Ereignis: Beiträge zur Theorie und Praxis der Szenografie
Inszenierung und Vertrauen: Grenzgänge der Szenografie

Titel in dieser Serie (18)

  • Inszenierung und Vertrauen: Grenzgänge der Szenografie

    4

    Inszenierung und Vertrauen: Grenzgänge der Szenografie
    Inszenierung und Vertrauen: Grenzgänge der Szenografie

    Was sich in sozialen Praktiken auf Undarstellbares bezieht, verlangt nach Vertrauenserweisen. Inszenierungen als Konstruktionen gesellschaftlicher Beziehungen sondieren und besorgen solche Verbindlichkeiten. Die Beiträge dieses Bandes beschäftigen sich mit der Frage, wo - von der Warenpräsentation bis zur Inszenierung von Krisen und Katastrophen - die Grenzen und Möglichkeiten szenografischer Konzepte liegen und welche ökonomischen, ethischen und gestalterischen Kriterien der Vertrauenskonstruktion denkbar sind. Die Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft, Kunst und Design thematisieren die Wirkungen szenografischer Arbeit und den Stand der szenologischen Reflexion.

  • Inszenierung als Widerstand: Bildkörper und Körperbild bei Paul Klee

    2

    Inszenierung als Widerstand: Bildkörper und Körperbild bei Paul Klee
    Inszenierung als Widerstand: Bildkörper und Körperbild bei Paul Klee

    In seinen Werken überträgt Paul Klee den Übergang von (innerer) Stimme und (äußerem) Bild in ein szenisches Spiel - und stellt uns vor das Problem einer möglichen Opferlosigkeit dieses Übergangs. Als Musiker, Zeichner und Maler experimentiert er vielfältig mit dieser szenischen Dramatik. Werkimmanent stellt sich dabei die Frage, wie die Gewalt der Sinnenübergänge in den Kunst- und Designproduktionen moderiert und Schuldfreiheit »naturhafter« Produktion erreicht werden kann. Seine neurodermitische Erkrankung zeigt in äußerster Verdichtung - der Sklerose als Palimpsest der Organhäute - den einbehaltenen Schuldkonflikt am Körperbild und dessen nothafte Entäußerung in Malerei. Die Sklerose Klees ist die ultimative Antwort auf das faschistische Programm sich selbst restlos konsumierender (Kriegs-)Produktion.

  • Inszenierung und Ereignis: Beiträge zur Theorie und Praxis der Szenografie

    1

    Inszenierung und Ereignis: Beiträge zur Theorie und Praxis der Szenografie
    Inszenierung und Ereignis: Beiträge zur Theorie und Praxis der Szenografie

    Dieser Band versammelt Beiträge zur Szenografie und Kultur des Ereignisses. Angesichts zunehmender Ausdifferenzierung von Techniken und Medien stellen sie übergreifend die Frage, ob dem Verlust leiblich-sinnlicher Erfahrung mit szenografischen Praktiken und Projekten entgegengewirkt werden kann und wie sich eine Bewusstwerdung dieser Arbeit auswirkt. Die Themen kreisen dabei um Inszenierungspraktiken und entsprechend gestalterische Leistungen in Design und Kunst, Wissenschaft und Alltag. Das Buch richtet sich an Leser mit praktisch-kreativen wie theoretischen Interessen.

  • Kybernetische Szenografie: Charles und Ray Eames - Ausstellungsarchitektur 1959 bis 1965

    3

    Kybernetische Szenografie: Charles und Ray Eames - Ausstellungsarchitektur 1959 bis 1965
    Kybernetische Szenografie: Charles und Ray Eames - Ausstellungsarchitektur 1959 bis 1965

    Anfang der 1960er Jahre setzten Charles und Ray Eames ihre Ausstellungsarchitektur gezielt als Mittel zur Gestaltung von Raum, Zeit und Kommunikation ein. Durch Umsetzung zeitgenössischer kybernetischer Erkenntnisse zum Informationstransport und durch die Anwendung ausgewählter Ergebnisse aus Wahrnehmungsphysiologie, -psychologie und Kognitionswissenschaften prägten sie die Raumproduktion und Rezipientensituation am Beginn des Zeitalters der Informatik und Digitalisierung. Sandra Schramke zeigt, wie die Eames von 1959 bis 1965 neue Maßstäbe für kalkulierbare Informationsstrukturen etablierten und warum sie als Vorläufer einer modernen Szenografie multimedialer Ausstellungsgestaltung gelten können.

  • Inszenierung der Stadt: Urbanität als Ereignis

    6

    Inszenierung der Stadt: Urbanität als Ereignis
    Inszenierung der Stadt: Urbanität als Ereignis

    Metropolen definieren sich durch ihre Wandlungsfähigkeit. Ausdrucksform ihrer transformierenden Kraft ist die Differenz von Selbst- und Fremdinszenierungen, die Ökonomie von gesellschaftlichen und gemeinschaftlichen Beziehungen ihrer Bewohner. Zu ihrer Selbstdarstellung bedürfen Metropolen der Anerkennung von außen. Angesichts der zunehmenden Bedeutung attraktiver Stadtbilder wenden sich immer mehr Stadtplaner, Marketingexperten und Politiker an Auftritts-Experten, die Architektur und Atmosphäre szenografisch zu vermitteln wissen. Welche Reibungen ergeben sich zwischen Eventmarketing und Stadtfunktionalität, zwischen »Hirn, Hand und Herz« - wie Fritz Langs programmatische Formel für die Inszenierung Metropolis lautete? Ob Darstellung und Selbstdarstellung den eigenen Bürgern oder Touristen zukommen, Inszenierungen von unten oder oben, Medienfassaden oder Street-Art das reale oder imaginierte Bild der Stadt bestimmen und von den Bewohnern akzeptiert, idealisiert oder verworfen werden - solchen Fragen gehen die Aufsätze auf allen Ebenen urbaner Ausdrucksform nach. Die Beiträge sind unter dem Eindruck des Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 entstanden. Aber nicht alle Aufsätze beziehen sich explizit auf dieses Event. Aus unterschiedlicher Perspektive, von Gestaltung und Architektur, Urbanistik, Kunst, Wissenschaft, Philosophie, werfen die Beiträge ein Schlaglicht auf die aktuellen szenografischen Strategien und Techniken der Inszenierung des urbanen Raums und tragen zur szenologischen Reflexion der Stadt als Ereignis bei.

  • Integrative Inszenierungen: Zur Szenografie von partizipativen Räumen

    5

    Integrative Inszenierungen: Zur Szenografie von partizipativen Räumen
    Integrative Inszenierungen: Zur Szenografie von partizipativen Räumen

    Angesichts des gegenwärtigen Trends zum Event, zur flächendeckenden Inszenierung von aktuellem Lebensraum und virtueller Umgebung, kommt Zwischenorten der Performativität maßgebliche gesellschaftskulturelle und -politische Bedeutung zu: Hier können Begegnung und (Erfahrungs-)Austausch stattfinden, Konventionen befragt und innovative Ansätze ausprobiert werden. In diesem multidisziplinären Band propagiert Paul Divjak die Grenzniederlegung und Auflösung von Aktions- und Handlungsmustern in Institutionen wie Museum, Theater, Kunst und Wissenschaft zugunsten von operationalen Feldern und Raumorganisationen der integrativen Inszenierung. Anhand exemplarischer Manifestationen der integrativen Inszenierung im Theater, im Kontext der kulturwissenschaftlichen Vermittlung und in der Bildenden Kunst analysiert er Inszenierungsstrategien, die Rezipienten als Akteure adressieren und neue partizipatorische und geistige Möglichkeitsräume öffnen.

  • Kinetische Bühnen: Sean Kenny und Josef Svoboda - Szenografen als Wiedererfinder des Theaters

    10

    Kinetische Bühnen: Sean Kenny und Josef Svoboda - Szenografen als Wiedererfinder des Theaters
    Kinetische Bühnen: Sean Kenny und Josef Svoboda - Szenografen als Wiedererfinder des Theaters

    Im Theater spielt der Raum mit. Die Szenografie agiert. Nebojsa Tabacki untersucht in diesem Band erstmalig für den deutschsprachigen Raum einige besondere szenografische Bühnenspektakel: An zwei außergewöhnlichen Szenografen, Sean Kenny und Josef Svoboda, geht er den innovativen Entwicklungen rund um kinetische Bühnen nach und stellt exemplarisch die Aufführungen von Kennys »Oliver« (1960), »Blitz« (1962) und »Clownaround« (1972) sowie von Svobodas »Ring des Nibelungen« (London 1974-1976) vor. Er zeigt: Aufgrund der bahnbrechenden Neuerungen für die Bühne wurden neue Konzepte für Theaterbauten entwickelt und entworfen. Dem theaterbegeisterten Leser eröffnet sich so eine neue, faszinierende Seite der Bühne.

  • Von der Dampf- zur Nebelmaschine: Szenografische Strategien zur Vergegenwärtigung von Industriegeschichte am Beispiel der Ruhrtriennale

    9

    Von der Dampf- zur Nebelmaschine: Szenografische Strategien zur Vergegenwärtigung von Industriegeschichte am Beispiel der Ruhrtriennale
    Von der Dampf- zur Nebelmaschine: Szenografische Strategien zur Vergegenwärtigung von Industriegeschichte am Beispiel der Ruhrtriennale

    Die Nutzungsgeschichte konvertierter Industriedenkmale lässt sich mit szenografischen Methoden und Strategien des zeitgenössischen Theaters vermitteln. Christine Schranz zeigt, wie hierdurch ehemalige Alltagswerte in einen kulturellen Wert transformiert werden. Mit der Produktion von szenografischen Räumen können interaktive, narrative und mediale Dramaturgien und Szenarien als interdisziplinäre Gegenentwürfe zu bisher vorwiegend didaktisch orientierten Vermittlungskonzepten aufgezeigt werden.

  • Inszenierung und Effekte: Die Magie der Szenografie

    7

    Inszenierung und Effekte: Die Magie der Szenografie
    Inszenierung und Effekte: Die Magie der Szenografie

    Licht-Effekte, Sound- und Klang-Effekte, digitale Effekte, Raum- und Interaktions-Effekte - tricktechnischer Zauber, aber auch unableitbare Magie gehören zum strategischen Inventar der Szenografen. Stets verbergen oder präsentieren Effekte sich als Differenzen im Indifferenten. Als Augenblicke des Unerwarteten machen sie Welt, Raum oder Atmosphären allererst wahrnehmbar. Sie dienen als Orientierungsmarken im Orientierungslosen und werden als Kompetenzen der Rhythmisierung, Manipulation und Subversion von Erwartungen, Ereignissen und Emotionen eingesetzt. Komplexe Konzepte der Beeinflussung von Affekten, Wahrnehmungen und Urteilen im Spannungsfeld zwischen rationaler Erklärung (making of) und sozialer Magie (Emotionalisierung) werden in diesem Band unter design-, kunst- und kulturwissenschaftlichen Gesichtspunkten dargestellt. Die Beiträge präzisieren die Frage nach einer ökonomischen Effektsetzung und damit der (nachträglichen) Interpretations- und Ableitungsangebote von dramaturgischen Effekten sowohl im theoretischen Zusammenhang als auch im konkreten szenografischen Produkt.

  • Die Ordnung der Inszenierung

    8

    Die Ordnung der Inszenierung
    Die Ordnung der Inszenierung

    Auf dem Politischen der Politik zu beharren heißt, die Strategien seiner Verschiebung und Ersetzung durch Inszenierung und mediale Verdeckung zu studieren, Methoden und Techniken anzueignen zu alternativer Instituierung des Gesellschaftlichen, wo es angezeigt ist. Das Politische der Politik zu reklamieren bedeutet, auch in der Demokratie die Legitimität eines offenen Wettkampfs um die Macht und der damit verbundenen Parteinahmen zu behaupten. Es heißt, die Herrschaftsverhältnisse dort sichtbar zu halten, wo marktkonforme Konsumentenorientierung und vorgeblich jedes Menschen Vernunft einsichtige Verabredungskonzepte der mediengestützten Verschleierung gesellschaftlicher Antagonismen den Boden bereiten und ernsthafte Gegnerschaften, die Auseinandersetzung um wirkliche Alternativen gesellschaftlicher Ordnung, als überwunden und überflüssig erscheinen lassen. Auf dem Politischen zu bestehen beginnt beim Streit um Wörter und Begriffe, um Darstellungen jeder Art. Vorzüglich gelten die Anstrengungen den Medien und ihren Formatierungen. Die Aufforderung lautet, der theatergerechten Umgestaltung aller Szenen des Sozialen zu widerstehen, auf welchen Bühnen auch immer. Ein Buch über die Genealogie, die Empirie und die Strategien der Inszenierung zwischen Kunst und Politik und vor dem Hintergrund der Ökonomie einer post-demokratischen Gesellschaft.

  • Scenographic Fashion Design - Zur Inszenierung von Mode und Marken

    13

    Scenographic Fashion Design - Zur Inszenierung von Mode und Marken
    Scenographic Fashion Design - Zur Inszenierung von Mode und Marken

    Die Inszenierung von Mode und Marken ist seit einigen Jahrzehnten ein wachsendes und florierendes Aufgabenfeld für die Disziplin Szenographie geworden. Die in diesem Band versammelten Essays sind kulturwissenschaftliche Studien und theoretische Untersuchungen zu einer neuen Form des Branding mittels ganzheitlicher und synästhetischer Übersetzungs- und Vermittlungsformen in einem weiten Netzwerk von Mode-Akteuren. Unter dem Neologismus »Scenographic Fashion Design« stellt Pamela C. Scorzin erstmals ausführlich anhand prägnanter Fallbeispiele ein zentrales und höchst innovatives Feld einer holistischen und trans-medialen Inszenierungspraxis in der nachmodernen Konvergenzkultur vor.

  • Inszenierung und Politik: Szenografie im sozialen Feld

    11

    Inszenierung und Politik: Szenografie im sozialen Feld
    Inszenierung und Politik: Szenografie im sozialen Feld

    Szenografische Entwurfsvorgaben bieten Gestaltungs- und Handlungsanweisungen zur Deutung und Handhabung im sozialen Feld. Gerade weil der szenografische Entwurf vom Funktionszusammenhang der Dinge absehen und auf das Utopische sich richten kann, wird er zur Offerte vielfacher Interpretation und seine Umsetzung zum Prüfstein von Freiheit. Welche Freiheit aber lässt die Inszenierung im sozialen Feld zu, wenn sie sich freiwillig als alternativlos geltenden Sach- und Handlungszwängen und einer entsprechenden Politik unterwirft? »Inszenierung und Politik« fragt nach der Macht der einschlägigen Strategien und der Kraft ästhetischer Verführung. Aus unterschiedlichen Fachrichtungen beleuchten die Beiträge Inszenierungen, die sich als »Politik« in Szene setzen, aber nur die Simulation qualifizierten politischen Handelns offenbaren.

  • Szenosphäre & Szenotopie: Künstlerische Forschungen zur Raumwahrnehmung und -struktur der Szenografie

    14

    Szenosphäre & Szenotopie: Künstlerische Forschungen zur Raumwahrnehmung und -struktur der Szenografie
    Szenosphäre & Szenotopie: Künstlerische Forschungen zur Raumwahrnehmung und -struktur der Szenografie

    Der Szenografiediskurs weist trotz intensiver Forschung noch immer begriffliche Lücken auf: Wie bezeichnet man die durch eine Szenografie hervorgebrachte Atmosphäre und den im Raum installierten Parcours? Ruth Prangen schlägt hierfür die Begriffe »Szenosphäre« und »Szenotopie« vor, welche sowohl die Raumwahrnehmung der Szenografie mittels phänomenologischer als auch die Raumstruktur anhand (post-)strukturalistischer Analysewerkzeuge erfassbar machen. Dabei kommt ein innovatives künstlerisch-wissenschaftliches Forschungsdesign zur Anwendung, in dem sich Praxis und Theorie begegnen können. Die Ergebnisse werden exemplarisch durch Projekte von verschiedenen Künstler_innen veranschaulicht sowie durch Interviews, darunter mit Werner Ruhnau, und eine Raumbühnenmatrix für zukünftige Inszenierungspraktiken und die Szenografieforschung ergänzt.

  • Szenische Hermeneutik: Verstehen, was sich nicht erklären lässt

    12

    Szenische Hermeneutik: Verstehen, was sich nicht erklären lässt
    Szenische Hermeneutik: Verstehen, was sich nicht erklären lässt

    Szenische Hermeneutik fragt danach, wie Sinn entsteht, wenn Subjekte sich in sozialen Handlungen wechselseitig Autorschaft zuweisen. Sind mehrere Subjekte simultan präsent, muss über die Koordination von Sprechen und Zuhören, Aktion und Agitation szenisch verhandelt werden. Situativitäten verwandeln sich dann in Narrative: Präsenzen werden zu Erzählungen. Solche Verhandlung und Verwandlung wird als »Verstehen von Sinn« erklärt. Szenische Hermeneutik fragt demnach, wie ein Sinnangebot durch einen Anderen legitimiert und inszeniert ist. Sie argumentiert handlungspragmatisch, nicht vornehmlich semantisch. Ralf Bohn bezieht sich sowohl auf theologische und philosophische Positionen der Hermeneutik von Schleiermacher über Dilthey bis Gadamer und von Sartre bis Heidegger als auch auf aktuelle Präsenzauffassungen von Szenifikation, Bildlichkeit und Erzählung, wie sie etwa Freud, Winnicott und Lorenzer entwickelt haben. Im Zentrum der Analyse von Inszenierungsereignissen steht nicht das auf die Szene bezogene Raumproblem, sondern die Erfassung hermeneutischer Zeit.

  • Vom Zeichen zur Szene: Der Diskurs der Bedeutungsproduktion in Präsenzgesellschaften

    15

    Vom Zeichen zur Szene: Der Diskurs der Bedeutungsproduktion in Präsenzgesellschaften
    Vom Zeichen zur Szene: Der Diskurs der Bedeutungsproduktion in Präsenzgesellschaften

    Seit Saussure wird die Verbindung einer Vorstellung mit einem Lautbild »Zeichen« genannt. Um uns die abstrakte Form dieser Verbindung verständlich zu machen, stellt Saussure eine visuelle Szene dar: Er zeichnet einen Baum über das Schriftbild »Baum« und trennt die Relation durch eine horizontale Linie. Um die Darstellung zeichnet er eine Ellipse und fügt zwei Pfeile hinzu, die anzeigen, dass die Verweisung umkehrbar ist. Seine Vorgehensweise verdeutlicht den Prozess der Inszenierung in Mediengesellschaften, die mit Präsenzzeichen handeln, ohne die Abstraktion technisierter Praxis vermitteln zu müssen. Mit Saussures Darstellung beginnt eine Systematik wissenschaftlicher Zeichendefinition, die vor allem der französische Strukturalismus variantenreich ausformuliert hat. Die in diesem Band versammelten Vorlesungen zeichnen die Problem- und Diskursgeschichte einer Semiologie des 20. Jahrhunderts nach - bis hin zur handlungstheoretischen Rückbesinnung; als Systemtheorien werden die strukturalen Positionen der Semiologie wieder in Handlungsmuster aufgelöst, um die Kluft zwischen kybernetischen und sinnlichen Vollzügen szenisch zu übersetzen.

  • Das Karussell - Schwindel, Tausch und Täuschung: Szenen einer Medienphilosophie

    17

    Das Karussell - Schwindel, Tausch und Täuschung: Szenen einer Medienphilosophie
    Das Karussell - Schwindel, Tausch und Täuschung: Szenen einer Medienphilosophie

    Das Karussell ist eine Maschine, in der die Tauschparameter von Sinn und Sinnlichkeit im szenischen Arrangement erprobt werden. Ab dem 19. Jahrhundert wird der Auszug wissenschaftlich-medialer Schwindelmaschinen aus den Laboren der Psychophysik Teil einer psychischen Festkultur, die sich von der physisch orientierten Kirmeswelt absetzt. Ralf Bohn liest Medienszenen des Karussells in Literatur, Film, Architektur, Fotografie und Malerei als Illustrationen von physischem Schwindel, ökonomischem Tausch und medialer Täuschung. Damit zeigt er auf, wie durch Spielorte legitimierter Überschreitung die Tauschökonomie jenseits von Moral und diesseits pathologischer Abgründe ausgetestet wird.

  • Das Karussell des Genießens und die allgemeine Ökonomie: Zur Inszenierung von Askese und Verausgabung

    18

    Das Karussell des Genießens und die allgemeine Ökonomie: Zur Inszenierung von Askese und Verausgabung
    Das Karussell des Genießens und die allgemeine Ökonomie: Zur Inszenierung von Askese und Verausgabung

    Das Karussell stellt in dreifacher Hinsicht eine Metapher intersubjektiver und intermedialer Ökonomie dar. Erstens verbindet es das Subjekt mit einem Sozius, dem Karussellpferdchen, und stellt so eine Beziehung von Menschen und Dingen her. Zweitens organisiert es ein affektives Spiel narzisstischer Stabilisierung durch Destabilisierung, von Selbst-Erfahrung durch Selbst-Verlust im Schwindelgefühl. Drittens realisiert sich im Karussell eine allgemeine Ökonomie zwischen dem Vergnügen des Konsums und dem Genuss asketischer Selbstaufhebung. Ralf Bohn beschreibt im Wechselverhältnis von Philosophie (Sartre) und Psychoanalyse (Lacan) sowie ausgehend von Max Weber die Ökonomie von Schuld im Widerstreit zwischen subjektivem Narzissmus und gesellschaftlicher Verbindlichkeit.

  • Camera scriptura: Die Bildschriftlichkeit der Fotografie

    16

    Camera scriptura: Die Bildschriftlichkeit der Fotografie
    Camera scriptura: Die Bildschriftlichkeit der Fotografie

    Als Wanderer, Flaneur, Suchender, dem Zufall ausgesetzt und doch einer Geschichte folgend - so inszeniert sich der Fotograf als Retter des vergehenden Augenblicks im vergegenwärtigenden Bild. Der in diesem Band aufgearbeitete Diskurs über das Fotografische versucht, den Moment des Fotografierens und den der Bildbetrachtung als Schriftlichkeit, Verräumlichung und Inszenierung auszulegen. Das Fotografische wird zur Allegorie widerstreitender Zeitlichkeit: Rettung des Augenblicks im Bild und Einsicht in die Vergänglichkeit. Nur im bildbegleitenden Schreiben ist dieser Widerstreit erträglich. Unter dem Begriff »Bildschriftlichkeit« wird die Präsenz- und Zeitproblematik des Aufschreibesystems Fotografie mit zahlreichen Zitaten von Derrida, Benjamin, Barthes, Sontag, Flusser, Virilio, Baudrillard, Krauss, aber auch Luhmann, Heidegger und anderen belegt und kommentiert. In einem Essay des Autors werden diese Äußerungen über das Fotografische zu einem gangbaren Weg verbunden.

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