Cultural Studies
Von Sebastian Nestler, Miriam Strube, Thomas Düllo und
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Über diese Serie
Titel in dieser Serie (41)
- Gute Unterhaltung, schlechte Unterhaltung: Die Fernsehkritik und das Populäre
7
Populäres hat in der Kulturkritik traditionell einen schlechten Ruf. In den letzten Jahren scheint sich nicht zuletzt durch die große Resonanz der Cultural Studies eine veränderte Position abzuzeichnen. Doch: Wie sieht es in der Medienkritik hierzulande aus? Die Studie zeigt, wie populäre TV-Formate und ihr Publikum dort nach wie vor abgewertet werden. Frappierend wird deutlich, wie wenig man in Kritiken der Süddeutschen Zeitung und der FAZ das Publikum von Erfolgsformaten wie Gute Zeiten/Schlechte Zeiten und Wer wird Millionär überhaupt zur Kenntnis nimmt und wie weit die Maßstäbe der Kritik und die Kriterien der Cultural Studies nicht nur in diesem Punkt auseinander klaffen. Neben einem Einblick in die Diskurse der Fernsehkritik liefert die Arbeit einen ausführlichen Einstieg in John Fiskes Theorie zur Populärkultur.
- Banal Militarism: Zur Veralltäglichung des Militärischen im Zivilen
13
Öffentlich kaum wahrgenommen schreitet die Veralltäglichung des Militärischen und des Krieges voran. Der Begriff »Banal Militarism« lenkt die Aufmerksamkeit auf unspektakuläre Prozesse, die von den AutorInnen des Bandes anhand historischer wie aktueller Beispiele der Repräsentation, der Inszenierung und Aneignung des Militärischen in Literatur, Theater, Kino, (Computer-)Spiel, Mode sowie in der Presse und im Alltagsleben analysiert werden. Solche Phänomene in ihrer Wirkungsmächtigkeit auf politische Kultur zu thematisieren, theoretisch zu reflektieren und als bedeutsames Forschungsfeld zu konturieren, ist das zentrale Anliegen des Bandes.
- Hype um Hybridität: Kultureller Differenzkonsum und postmoderne Verwertungstechniken im Spätkapitalismus
11
Kien Nghi Ha analysiert den aktuellen Diskurs über Hybridität von zwei Seiten her: Einerseits werden die historischen Bedeutungsschichten dieses Begriffs von seiner antiken Entstehung bis in die Kolonialkontexte hinein kulturgeschichtlich rekonstruiert; andererseits wird der grundlegende Bedeutungswandel in der Postmoderne untersucht. Die Aufwertung des Hybriden wird als eine spätkapitalistische Warenform betrachtet, die neue Formen des kulturellen Konsums des Anderen ermöglicht und paradoxerweise mit Essentialisierungen und Ausschließungen verbunden ist. Has Beitrag bereichert damit die Postcolonial Studies und Kulturwissenschaften um eine innovative Perspektive.
- Globales Amerika?: Die kulturellen Folgen der Globalisierung
4
Seit einigen Jahren wird in den Sozial- und Kulturwissenschaften international kaum ein Phänomen so lebhaft diskutiert wie das der Globalisierung. Nachdem die zu Anfang vorherrschende Sichtweise von Globalisierung als Entwicklung einer homogenen Weltkultur zunehmend an Evidenz verlor, rücken die lokal unterschiedlichen kulturellen Praktiken und Perspektiven als Teil von Globalisierung ins Zentrum des Interesses. Diese Neujustierung des Fokus erlaubt auch längst überfällige neue Lesarten des vermeintlich einfachen Verhältnisses von »Amerikanisierung« und Globalisierung. Dabei wird deutlich, dass die oft als »Amerikanisierung« wahrgenommene Globalisierung weltweit heterogene Resonanzen erzeugt, hybride Kulturen, Fluchtlinien und Gegenbewegungen treten gleichermaßen hervor. Der Band »Globales Amerika«, in dem sich einige der prominentesten Denker der Globalisierung zu Wort melden, präsentiert anregende Lektüren dieser bislang wenig beleuchteten Seite der Globalisierung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Problems insgesamt. Für das 21. Jahrhundert erweist sich die Perspektive eines »methodologischen Kosmopolitismus« (Ulrich Beck) als richtungsweisend.
- Sheroes: Genderspiele im virtuellen Raum
8
Die virtuelle Heldin Lara Croft ist das prominenteste Beispiel für die künstlichen Frauenfiguren der 1990er Jahre. Heute ist Lara nun nicht mehr allein, sie hat Schwestern bekommen. Die Computerspiele mit weiblichen Heldinnen zeigen, dass trotz der Existenz der kulturellen Codierung von Geschlecht im Rahmen einer kulturindustriellen Herstellung der Spiele Variation, Veränderung und individuelle Aneignung möglich sind. Die hier präsentierten exemplarischen Analysen der Spiele zeigen, dass in den männlich konnotierten Alltagsbildern sehr wohl Identifikationsangebote für das Weibliche existieren können.
- »Naddel« gegen ihre Liebhaber verteidigt: Ästhetik und Kommunikation in der Massenkultur
10
Populismus und Elitarismus sind heute zwei Seiten derselben Medaille. Trivialprodukte der Massenkultur feiern Verkaufserfolge beim Publikum, das Unterhaltung sucht, und ermöglichen den Kritikern Distinktionsgewinne, die den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören. Und was »sagen« die Bild-Text-Kombinationen der Massenkultur selbst? Welche Bedürfnisse befriedigen sie, welche sozialen und kulturellen Funktionen erfüllen sie und wo verlaufen die Grenzlinien zwischen manipulierendem Medienpopulismus und dem populären Vergnügen, also der eigenwilligen Aneignung durch mehr oder weniger kompetente Mediennutzer? Das Buch nimmt seinen Ausgang von der Analyse einer Werbekampagne mit »Naddel« und betrachtet von dort aus weitere markante Phänomene dieser Art. Analysemethoden der Bildsemiotik, Ikonologie und Cultural Studies, der Systemtheorie und der Kritischen Theorie werden verbunden, um zentrale Phänome und Begriffe der populären Kultur anschaulich zu diskutieren: Schönheit, Begehren, Vergnügen, ästhetische Erfahrung u.a.m.
- Diaspora: Eine kritische Begriffsbestimmung
14
Seit geraumer Zeit lässt sich eine Neuorientierung in den kultur- und sozialwissenschaftlichen Debatten um Migration, Kulturkontakt, Imperialismus und Globalisierung feststellen, in denen der Begriff der Diaspora eine zentrale Rolle spielt. Die diasporische Situation - das (Über-)Leben als ethnische oder kulturelle Gemeinschaft in der Fremde - erweist sich als Paradigma der globalisierten Welt. Der Begriff der Diaspora gestattet, sich globalen Phänomenen in Gesellschaft, Kultur und Literatur zuzuwenden, die sich einer nationalstaatlichen Zuordnung entziehen, obwohl sie durch das Vokabular und die Denkmodelle, die für die Beschreibung des Nationalstaats entwickelt wurden, mitgeprägt sind. Die Diaspora situiert sich im Spannungsfeld zwischen kosmopolitischer Losgelöstheit und einem radikalen Nationalismus, der sich nicht länger territorial definiert. In diesem Band soll der Begriff in seinen unterschiedlichen Dimensionen und in seiner Bedeutung für die aktuelle kultur- und sozialwissenschaftliche Debatte vorgestellt und diskutiert werden.
- More than Music: Einblicke in die Jugendkultur Hardcore
28
Die Studie bietet auf breiter empirischer Basis - Experteninterviews, Szenepublikationen, quantitative Befragung von über 400 Szenegängern - Einblicke in die Jugendkultur Hardcore. Im Mittelpunkt steht der charakteristische Szeneaktivismus nach dem Prinzip des do it yourself (DIY): Die kulturelle Widerspenstigkeit des DIY-Aktivismus, die Bedeutung des DIY-Engagements als Authentizitätskriterium sowie die Eigenleistung Jugendlicher beim Erwerb und der Vermittlung von DIY-Kompetenzen werden herausgearbeitet. Damit liefert die Studie neue Impulse für die gegenwärtigen jugendkultursoziologischen Diskussionen.
- Reader Neue Medien: Texte zur digitalen Kultur und Kommunikation
18
Der »Reader Neue Medien« stellt erstmals im deutschsprachigen Raum Grundlagentexte zum Themenkomplex der »neuen« digitalen und interaktiven Medien- und Kommunikationstechnologien zusammen - kommentiert und erweitert um die relevanten biografischen, sozial- und medienhistorischen Kontexte. Der Schwerpunkt der Textsammlung liegt auf einem kulturwissenschaftlichen Ansatz, der den Computer als Bedeutung generierendes Medium versteht, mit dem sich Macht erzeugen, Politik betreiben und Kunst hervorbringen lässt. Durch die kommentierte Zusammenstellung wird ein kompakter Zugriff auf das heterogene Gebiet der digitalen Medien und Kunst möglich. Mit bisher nicht auf Deutsch erschienenen Beiträgen u.a. von Espen J. Aarseth, Anne Balsamo, John Perry Barlow, Donna Haraway, Nam June Paik, Alan M. Turing und Sherry Turkle.
- »Die Macht von dreien ...«: Medienhexen und moderne Fangemeinschaften. Bedeutungskonstruktionen im Internet
15
In diesem Buch wird anhand der sehr erfolgreichen TV-Serie »Charmed« verdeutlicht, inwieweit die Medien an der kreativen Umprägung des Hexenbildes (von der bösen, verfolgten Hexe zur guten Super-Hexe) Anteil haben, welche Rolle sie in der Konstruktion moderner Fangemeinschaften spielen und was moderne Fangemeinschaften auszeichnet. Im Anschluss an eine breit angelegte Internet-Studie, an der sich über 700 Fans aus der ganzen Welt beteiligten, wurde außerdem ein Modell entwickelt, mit dessen Hilfe auf Fan-Websites neue Formen von Bedeutungskonstruktionen sowie neue Möglichkeiten der Teilnahme an Fangemeinschaften identifiziert werden können.
- Medien-Heterotopien: Diskursräume einer gesellschaftskritischen Medientheorie
22
Erinnern und Vergessen bestimmen die Auseinandersetzung mit den Medien. In der medien-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Medienforschung ist der Diskurs gesellschaftskritischer Medientheorien bisher vergessen worden. Ausgehend von der systematischen Aufarbeitung dieses Diskurses, in dessen Zentrum die Themen Medienwirklichkeit, Medienkritik, Medienkompetenz und Medien-Heterotopien stehen, werden die Grundlagen für eine pragmatisch orientierte und transdisziplinär angelegte gesellschaftskritische Medientheorie der Mediengesellschaft geschaffen, die zwischen Diskurs und Praxis vermittelt.
- Schwarz werden: »Afroamerikanophilie« in den 1960er und 1970er Jahren
24
Soul-Musik und »Black Power«-Solidarität, blonde »Afros« und schwarz-weiße Werbekampagnen: Afroamerikanisches hatte in verschiedenen Feldern der Gegen- und Popkultur der Bundesrepublik um 1968 Konjunktur. Diese Studie zeigt Formen und Hintergründe der »Afroamerikanophilie« auf und zeichnet damit ein ungewohntes Bild der Zeit um 1968, als ein zunehmend »exklusives« afroamerikanisches Selbstbewusstsein entstand und die »weiße« Suche nach imaginären Einlassstellen in die »schwarze« Welt zugleich eine neue Qualität gewann. Aus einer Vielzahl von Quellen werden dabei auch theoretische Fragen nach dem Zusammenspiel von Identifikation und Solidarität, Rassismus, Aneignung und Nachahmung entwickelt.
- Kritische Theorie heute
20
Das Ziel dieses Bandes ist es, die Aktualität der Kritischen Theorie Adornos, Horkheimers und Habermas' für die heutige Zeit auszuloten. Es geht einerseits darum, die erkenntnistheoretischen Grundlagen der Kritischen Theorie neu zu überdenken, andererseits darum, neue Varianten dieser Theorie auf Gesellschaft, Kultur und Politik anzuwenden. Vor allem Bereiche wie Wissenschaftstheorie und Medienwissenschaft haben in den letzten Jahrzehnten neue Entwicklungen durchgemacht und fordern den kritischen Geist heraus. Mit Beiträgen von Roger Behrens, Alexander Demirovic', Wolfgang Detel, Udo Göttlich, Marcus S. Kleiner, Hans-Herbert Kögler, Ines Langemeyer, Christine Resch, Gerhard Schweppenhäuser, Ilja Srubar, Heinz Steinert, Tanja Thomas, Rainer Winter und Peter V. Zima.
- Widerstand im Netz: Zur Herausbildung einer transnationalen Öffentlichkeit durch netzbasierte Kommunikation
21
Während im Leitmedium Fernsehen politische Themen zunehmend als »cultural fast food« (Pierre Bourdieu) aufbereitet werden, entstehen im Internet transnationale (Gegen-)Öffentlichkeiten, die die neoliberale Ordnung in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts in Frage stellen und für eine Demokratisierung der Lebensverhältnisse eintreten. Das Buch untersucht, wie diese transnationalen zivilgesellschaftlichen Netzwerke entstehen und welches kommunikative Potenzial sie entfalten können. Eine wichtige Frage ist dabei, ob sich kosmopolitische Sichtweisen und Praktiken herausbilden, die am Dialog orientiert sind und ausgehend vom transnationalen Charakter gesellschaftlicher Entwicklungen nach sozialen und kulturellen Veränderungen streben. Am Beispiel unterschiedlicher virtueller Netzwerke zu Themen wie Menschenrechte oder ökologische Fragen werden Formen des globalen Aktivismus analysiert und ihre Bedeutung für eine Revitalisierung der Demokratie diskutiert. »Comprehensive and insightful, Winter's book contributes significantly to our understanding of new media and technologies and their use in progressive politics.« (Douglas Kellner, Professor an der University of California, Los Angeles, ist Autor u.a. von »Media Culture«, 1995, und »Cinema Wars«, 2010.)
- Medienkultur und Ethnographie: Ein transdisziplinärer Ansatz. Mit einer Fallstudie zu Senegal
29
Seit einigen Jahren gibt es einen regelrechten Boom in der Beschäftigung mit medienkulturellen Fragestellungen. Aber wie lassen sich Medienkulturen in nicht-westlichen Gesellschaften erforschen? Das Buch unternimmt den spannenden Versuch, den transdisziplinären Ansatz der Medienkulturwissenschaft mit Elementen der Ethnographie anzureichern, um ein handlungstheoretisches Instrumentarium zur Analyse von fremden Medienkulturen zu entwickeln. Dieses innovative Vorgehen wird anschließend in einer materialreichen Fallstudie auf die senegalesische Pressekultur angewandt.
- Active Audience: A New Materialistic Interpretation of a Key Concept of Cultural Studies
41
Despite a number of retrospective works on cultural studies, to date no other book dedicates itself to the historical and theoretical examination of British cultural studies' engagement with the »active audience theory« of the Birmingham School and its legacies. However, this book is no mere reconstruction of active audience theory as Huimin Jin develops new theoretical insights initially through a critical review of Stuart Hall's classical model of »encoding/decoding« and close readings of David Morley's groundbreaking ethnographic audience studies. Questioning the discourse model of the active audience proposed by Hall and Morley, Jin elaborates a new materialistic concept of audiences for the twenty-first century.
- Die Zukunft der Cultural Studies: Theorie, Kultur und Gesellschaft im 21. Jahrhundert
33
In der ersten Dekade des dritten Jahrtausends zeigen sich die Cultural Studies als eine umstrittene, aber gleichzeitig vielschichtige und die Komplexität des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens erhellende intellektuelle Formation. Die Vielfalt der theoretischen Paradigmen, intellektuellen Perspektiven und empirischen Zugänge verbindet ihre Verpflichtung zur kritischen Analyse der Gegenwart. Ausgehend von der zentralen Relevanz von Kultur in der sich herausbildenden globalen Gesellschaft thematisieren und analysieren die Cultural Studies Machtverhältnisse in unterschiedlichen Kontexten und zeigen die Kontingenz und Relationalität gesellschaftlicher Praktiken auf. Der Band trägt zur kritischen Analyse des Verhältnisses von Theorie, Kultur und Gesellschaft im 21. Jahrhundert bei.
- Mobilkommunikation in Japan: Zur kulturellen Infrastruktur der Handy-Aneignung
38
Das Mobiltelefon vereint nicht nur unterschiedliche Kommunikationsformen in einem Gerät, sondern interagiert auch in hohem Maße mit den kulturellen Kontexten seiner Nutzung. Dieses wechselseitige Verhältnis von Kultur und Medienkommunikation stellt Corinna Peil in den Mittelpunkt einer umfassenden Analyse und Systematisierung des Hybrid- und Konvergenzmediums »Handy«. Als Untersuchungsfeld dient ihr dabei die mobile Medienkultur Japans, welche schon seit Jahren durch eine hohe Alltagsintegration und Anwendungsvielfalt mobiler Kommunikationstechnologien gekennzeichnet ist. Die kultur- und aneignungsorientierte Perspektive der Studie trägt zu einem erweiterten Verständnis von Mobilkommunikation bei.
- Moment to Monument: The Making and Unmaking of Cultural Significance
32
Why do certain works of art make it into the canon while others just enjoy a brief moment of recognition, if at all? How do moments produce monuments, and why are monuments erased from our cultural memory in only a moment? - Taking into account these cultural processes of creating, storing, remembering and forgetting that are omnipresent and have an immense influence on how we perceive artefacts and cultural events, the articles in this collection analyze the phenomenon of cultural production, transmission and reception from various angles, drawing on approaches from both literary and cultural studies. With its transdisciplinary approach, this book uniquely responds to an everyday cultural phenomenon that so far has not received such wide-ranging attention.
- Subjekte des Begehrens: Zur sexuellen Selbstbestimmung der Frau in Literatur, Musik und visueller Kultur
34
Sex und Sexualität sind schon immer wichtige Themen in den Künsten gewesen. Wurden sie lange Zeit vor allem aus männlicher Perspektive dargestellt, so haben mittlerweile auch viele Künstlerinnen das weibliche Begehren zum Ausdruck gebracht. Miriam Strube legt die erste facettenreiche Analyse hierzu vor. Sie untersucht die sexuelle Selbstbestimmung der Frau in verschiedenen Medien von der Popkultur bis zum Literaturkanon und ordnet diese in unterschiedliche historische, ethnische und schichtspezifische Kontexte ein. Dieser für die »Cultural Studies« seltene Panoramablick zeigt ein differenziertes Bild der weiblichen Sexualität und ihrer relationalen Autonomie in den Künsten.
- Ethnographie, Kino und Interpretation - die performative Wende der Sozialwissenschaften: Der Norman K. Denzin-Reader
30
Norman K. Denzin hat in den letzten Jahrzehnten entschieden dazu beigetragen, dass sich unser Verständnis von qualitativer Forschung und auch von Soziologie erheblich verändert hat. Zum einen hat er gezeigt, dass erst eine Abwendung von (post-)positivistischen Kriterien deutlich macht, dass im Zentrum jeder Art von sozialwissenschaftlicher Forschung die Interpretation steht, die gerade nicht formalisierbar ist, sondern unter ästhetischen Perspektiven beschrieben werden kann. Die Interpretation ist aber nicht nur eine Kunst, sondern hat auch immer politische Implikationen. Denzin dekonstruiert die Logiken traditioneller Sozialforschung und zeigt, wie sie in interpretative Gemeinschaften eingebunden sind, deren verborgene kulturelle Grundlagen er explizit macht. Zum anderen demonstriert er, wie mit qualitativen Methoden (z.B. der interpretativen Biographieforschung oder der Performance-Ethnographie) nicht nur Gesellschaftskritik geübt werden kann, sondern auch die Möglichkeit zum radikaldemokratischen Handeln eröffnet wird. An die Stelle der traditionellen Soziologie soll so eine neue Sozialwissenschaft treten, die sich ihrer ethischen Verantwortung bewusst ist. Dieser Reader versammelt - in deutscher Erstübersetzung - die wichtigsten Texte von Norman K. Denzin zur Begründung einer neuen qualitativen Sozialforschung, so zur performativen Wende der Sozialwissenschaften, zur Performance-Ethnographie, zum reflexiven Interview, zur Geburt der Kinogesellschaft und zum Rassismus im zeitgenössischen Hollywood-Kino.
- Lad Trouble: Masculinity and Identity in the British Male Confessional Novel of the 1990s
35
In the 1990s, the male confessional novel, most prominently represented by Nick Hornby (»High Fidelity«), but also by writers such as Tim Lott (»White City Blue«) and Mike Gayle (»My Legendary Girlfriend«), articulated the structure of feeling of the male generation in their late twenties/early-to-mid-thirties. The book presents the advent of the male confessional novel in a fresh and yet critical light, challenging the feminist claim that the genre should be understood as a backlash against feminism and a relapse into sexism. By applying an eclectic theoretical framework, ranging from Raymond Williams to Anthony Giddens, Judith Butler and Jacques Derrida, the study illustrates why the male confessional novel is too complex a phenomenon to be solely interpreted in terms of retrosexism. It convincingly shows how the multitude of postmodern gender scripts adds to the crisis of identity and to the problematic nature of clearly defined gender relationships.
- Punk in Deutschland: Sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven
44
Über Punk wurde in den letzten 35 Jahren eine Menge geschrieben. Das inhaltliche Spektrum dieses Diskurses reicht von bürgerlich-kulturpessimistischer Bestürzung über zahlreiche Kondolenzbekundungen bis hin zu harschen Sellout-Kritiken. Vor diesem Hintergrund versammelt der Band eine Reihe von ›Beobachtungen zweiter Ordnung‹, die neben der substanzialistischen Beschreibung von Punk in Deutschland auch eine Kontextualisierung des Phänomens Punk in der bundesdeutschen Gesellschaft vornehmen.
- Kultur als Transformation: Eine Kulturwissenschaft des Performativen und des Crossover
37
»Transformation« bezeichnet einen gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungstyp von unterschiedlicher Stärke und Radikalität - ein Wandel, der den Betroffenen ein Umdenken bisheriger Orientierungen abnötigt. Das kulturelle Programm, das diese Orientierung formuliert und als mentales Muster in uns abgelegt ist, ist zugleich beharrlich und formbar, stets gefordert, sich neu aufzustellen. Erstmalig liegt mit diesem Buch eine kulturwissenschaftliche Transformationsforschung vor - nah an den Praktiken und Kompetenzen der Akteure, an den zirkulierenden Energien der kulturellen Felder und im Kontext verzweigter Diskurse. Thomas Düllo zeigt zudem, wie sich eine anwendungsorientierte und den Cultural Studies verpflichtete Kulturwissenschaft mittels des performativen Transformationsprinzips aufstellen kann.
- Performative Kritik: Eine philosophische Intervention in den Begriffsapparat der Cultural Studies
40
Im Laufe ihrer Geschichte haben die Cultural Studies viele begriffliche Interventionen erfahren, die die kritische Schärfe dieses Projekts weitergebracht haben. So begründet dieser Band ausgehend von der Sprachphilosophie John L. Austins und dem performative turn in den Kultur- und Medienwissenschaften sowie unter Einbeziehung der Arbeiten Michel Foucaults und Judith Butlers den Begriff der »performativen Kritik« und erschließt ihn für Kultur- und Medienanalysen in der Tradition der Cultural Studies. Der praktische Nutzen dieses Konzepts wird anhand von ausgewählten Film- und Fernsehanalysen verdeutlicht - und so auch für eine kritische Medienpädagogik interessant.
- »Love it or Loathe it«: Audience Responses to Tabloids in the UK and Germany
39
Popular newspapers like the British »The Sun« and the German »Bild« regularly invite controversy over their morals and methods, power and responsibility, political and social impact. At best, their reporting is rejected as trivial, vulgar and tasteless; at worst, it is deemed hazardous to the workings of democratic society. Yet, the papers are able to attract large audiences, and contribute significantly to the daily lives of millions of readers. This book looks at popular newspapers from an audience point of view. Examining the crucial relationship between news and entertainment, it provides timely empirical evidence for the values tabloids really have for readers and modern day Britain and Germany. Contradicting common myths and stereotypes, the book calls for fresh perspectives on the popular media and their audiences. With a foreword by Peter Dahlgren, Lund University, Sweden.
- Watching Nostalgia: An Analysis of Nostalgic Television Fiction and its Reception
48
What is nostalgia in television? How far does a nostalgic text trigger nostalgic emotions? And how are nostalgic series received by different audience groups? Stefanie Armbruster uses an interdisciplinary approach as analytical and theoretical basis. Her detailed analyses identify nostalgia in reruns, remakes and period dramas such as "Knight Rider" or "Mad Men". Focus group discussions with German and Spanish viewers give new insights into its reception. The in-depth study helps to understand the interrelation of nostalgic texts and nostalgic reception better and explores a decisive part of a phenomenon that is omnipresent in our current TV landscape.
- Gravitationsfeld Pop: Was kann Pop? Was will Popkulturwirtschaft? Konstellationen in Berlin und anderswo
45
Was bleibt oben, was fällt runter? Welche Kräfte wirken im Feld der Popkultur? Es gilt Konstellationen zu identifizieren, um Flugbahnen des Popgeschehens durchschauen und analysieren zu können. Dieser Band bietet verschiedene Perspektiven auf diese Konstellationen: Produzenten aus der Kulturwirtschaft kommen mit ihren Bestandsaufnahmen zu Wort. Nutzer sehen und behandeln die Dinge wieder anders als die Macher. Reflektoren hingegen sortieren, debattieren und kartografieren das Geschehen. Besonders im Fokus: der Kosmos Berlin. Hart treffen hier die Kräfte aufeinander. Was passiert in der Kulturwirtschaft dieser Stadt? Ist das komplexe Spiel der Kräfte steuerbar? Ob Musik, Lifestyle oder Clubszene - den sozialen, politischen und kulturellen Gravitationsfeldern ist auch im Pop nicht zu entkommen.
- The Transcription of Identities: A Study of V. S. Naipaul's Postcolonial Writings
43
Based on a study of V. S. Naipaul's postcolonial writings, this book explores the process of postcolonial subjects' special route of identification. This enables the readers to see how in our increasingly diverse and fragmented post-modern world, identity is a vibrant, complex, and highly controversial concept. The old notion of identity as a prescribed and self-sufficient entity is now replaced by identity as a plural, floating and becoming process. Min Zhou shows how postcolonial literature, among other artistic forms, is one of the most representative reflections of this floating identity.
- Deutscher Gangsta-Rap: Sozial- und kulturwissenschaftliche Beiträge zu einem Pop-Phänomen
42
Der Medienhype um Aggro Berlin, Sidos Beteiligung an der Casting-Show »Popstars« oder der Kinofilm »Zeiten ändern dich« des Bambi-Preisträgers Bushido zeigen: Gangsta-Rap ist auch in Deutschland zu einem zentralen Genre der Popkultur avanciert. Die Bildwelten der Gangsta-Rap-Kultur sind dabei nicht nur das Resultat von medienbasierten Glokalisierungsprozessen, sondern auch Bezugspunkte in einem Krisendiskurs um ethnisierte Jugendkriminalität oder deviante Männlichkeitsentwürfe. An der Schnittstelle von Soziologie und Kulturwissenschaft bieten die Beiträge in diesem Band einen Überblick über Bedeutung und Funktionsweise der Gangsta-Rap-Kultur.
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Zeitschrift für kritische Theorie / Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 38/39: 20. Jahrgang (2014) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachgelassene Schriften / Kunst und Befreiung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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