ZfK - Zeitschrift für Kulturwissenschaften
Von Christoph Ernst, Sonja Hnilica, Karin Harrasser und
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Über diese Serie
Vermittlung als gesellschaftliche Praxis tritt an unterschiedlichen Stellen auf - besonders darauf angewiesen ist allerdings der Austauschprozess zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die Beiträger*innen fragen nach der gesellschaftlichen Verantwortung und dem Stellenwert von Wissenschaft angesichts gegenwärtiger Krisen wie der Pandemie oder Kriegen. Darüber hinaus stehen die Wissensvermittlung im Bereich Kunst sowie die Rolle von Vermittlung im intergenerationalen Austausch im Fokus - ebenso wie exemplarische Einblicke in Praxisfelder der Vermittlung im Museum.
Titel in dieser Serie (26)
- Übersetzungen: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2012
12
Von der interlingualen zur kulturellen Übersetzung oder gar zum »translational turn«: Übersetzen ist in aller Munde. Auf seiner von Metaphorisierungsprozessen begleiteten Wanderschaft durch die Disziplinen verliert der Begriff häufig seine Konturen, und es gilt, sie wieder zu schärfen. Wie verhält sich die kulturelle Übersetzung zur interlingualen? Wer sind die AkteurInnen kultureller Übersetzungsprozesse? Welche Rolle spielen und spielten Übersetzungen im Dialog der Kulturen? Der Debattenteil beschäftigt sich mit zeitgenössischen Formen des Wissenschaftsjournalismus, der seinerseits als eine Form der Übersetzung konzipiert werden kann.
- Zombies: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2014
15
Zombies finden sich neuerdings überall. Doch woher kommen diese spezifischen Figuren des Untoten? Welche Symbolisierungen sind ihnen im historischen Prozess widerfahren? Und wo liegt das widerständige und politische Potenzial von Zombies? Diese Ausgabe der ZfK untersucht die Figuren des Untoten aus historischer, transkultureller und interdisziplinärer Perspektive - vom ersten karibischen »Zombi«-Text aus dem 17. Jahrhundert bis zu den Zombie-Walks von Occupy Wall Street. Im Debattenteil wird eine mögliche Praxis des »epistemischen Ungehorsams« kritisch diskutiert.
- Störfälle: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2011
10
Als es im März 2011 in Fukushima zur Havarie des Reaktorblocks 1 kam, wurde klar, was sich in Japan neben einem katastrophalen Erdbeben und einem fatalen Tsunami noch ereignet hatte: der Beginn einer Störfall-Kaskade, die die Verletzlichkeit der globalisierten Welt, ihre technischen Voraussetzungen und ihre medialen Rahmenbedingungen schlaglichtartig vor Augen führte. Damit wird der Störfall zu einer eigenen Kategorie der Wissensproduktion, der gemeinhin unhinterfragte Normalitätsvorstellungen irritiert und - Bundeskanzlerin Merkel sprach schon am ersten Tag des Atom-Dramas von einem »Einschnitt für die Welt« - Praktiken der Evaluierung, der Prozessierung und der Prävention in Gang setzt. In diesem Sinne fragt das Heft 2/2011 der ZfK nach dem epistemologischen Status des Störfalls, nach seinen politischen Dimensionen, nach Verlaufskurven historischer Störfälle und nach ästhetischen Aneignungen, die ihn entgegen der Normalerwartung als ein Anderes ausstellen und in seinen Wirkungen reflektieren. Der Debattenteil des Heftes konzentriert sich auf Fragen nach der Autonomie der Migration.
- Knappheit: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2011
9
In Zeiten, in denen unaufhörlich eine zunehmende Knappheit von Mitteln und Ressourcen beschworen wird, lohnt es, sich in Gegenrichtung zum Mahlstrom der Gegenwart zu bewegen. Wie schätzen wir die Entstehung und Befindlichkeit der Wohlstandsgesellschaften im großen historischen Bogen ein - und lassen sie sich auch anders relativieren als durch den Rekurs auf die Begrenzung ökologischer Ressourcen? Seit wann stehen Postulate der Maximierung knapper Ressourcen im Zentrum ökonomischer Theorien, und wann wurde es für Kulturtheorien Mode, vom symbolischen Überfluss auszugehen? Diesen und anderen Themen widmet sich das Heft 1/2011 der ZfK, insbesondere durch einen Kontroversenteil zur Kulturgeschichte wirtschaftlicher Institutionen und Werte.
- Essen: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2012
11
Essen ist nicht nur eine physiologische Notwendigkeit für alle Lebewesen, sondern integriert zudem fast alle Bereiche des sozialen und kulturellen Verstehens, Deutens und Handelns: Es ist anthropologische Konstante - und doch zugleich kulturell, sozial, ökonomisch, sogar politisch und nicht selten erotisch konnotiert. Essen (und damit auch Geschmack, Sitten, aber auch Magie und Ritual) bestimmt Prozesse der Inklusion und Exklusion, markiert Identität und überschreitet zugleich geographische, soziale und ethnische Grenzen. Die Beiträge des Heftes zeigen: Im Kontext der Globalisierung ist »Essen« seit einigen Jahren ein Feld genuin kulturwissenschaftlicher Forschung geworden, das auch ökologische Ansätze, kritische Positionen und politische Stimmen mit einschließt.
- Reinigungsarbeit: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2013
13
Die Moderne lässt sich durch Praktiken der Übersetzung und Reinigung definieren - dieses Diktum Bruno Latours ist Ausgangspunkt des Heftes 1/2013 der Zeitschrift für Kulturwissenschaften. Insbesondere die Trennung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren hat in den letzten Jahren zu einer Konjunktur von Studien geführt, die die soziotechnischen Hybride fokussieren und damit implizit die Seite der Übersetzung betonen. Die Beiträge akzentuieren dagegen die Praktiken der Trennung und untersuchen die epistemologischen Konzeptualisierungen - aber auch die historischen Verlaufsformen -, die Reinigungsarbeiten in den Kulturwissenschaften jeweils angenommen haben.
- Vorstellungskraft: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2014
16
Vorstellungs- oder Einbildungskraft bezeichnet die Fähigkeit zur Erzeugung innerer Bilder, die entweder Wahrnehmungen erinnernd reproduzieren oder produktiv Gegebenheiten überschreiten. Vorstellungen konstruieren imaginativ zukünftige Szenarien oder erzeugen - wie in der Kunst - ästhetische Alterität. Die interdisziplinären Beiträge dieser Ausgabe der ZfK untersuchen Figurationen und Agenturen des Imaginären: von den Todes- und Jenseitsimaginationen der christlichen Kunst, den Denk- und Sehräumen in Kunst und Medizin über Rauminszenierungen der Moderne, dem frühen Amateurfilmdiskurs bis hin zur Techno Security und Big Data. Der Debattenteil befasst sich unter dem Titel »Transparenz und Geheimnis« mit medien- und kulturwissenschaftlichen Zugängen zu Dispositiven der Überwachung.
- Der Preis der Wissenschaft: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2015
17
Der Preis der Wissenschaft wird immer entschiedener berechnet: von Peer-Review-Verfahren über Zeitschriften- und Universitätsrankings, Impactfaktoren bis zu Evaluierungen. Dieser Band macht keine Gegenrechnung auf. Vielmehr wird das Unbehagen an Optimierungsphantasien zum Ausgangspunkt aktueller und historischer kulturwissenschaftlicher Sondierungen. Dabei werden die Instrumente der Inwertsetzung im Hinblick auf ihre praktischen Effekte und ihre diskursive Wahrheitsproduktion untersucht. Die Autor_innen des Debattenteils widmen sich aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven gegenwärtigen Praktiken ethnologischen Ausstellens und diskutieren mit Christian Kravagna kuratorische Alternativen.
- GemeinSinn: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2013
14
Gemeinsinn ist und bleibt aktuell: Sowohl der westliche Zusammenhang von Bürgersinn und sozialem, politischem oder kulturellem Engagement als auch immer komplexer werdende Relationen zwischen Lokalem und Globalem sorgen für ein anhaltendes Interesse. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie Migrations- und Flüchtlingsbewegungen bzw. kulturelle Diaspora auf Gemeinsinn rekurrieren. Und inwiefern fordern jene Solidaritätshandlungen, die sich auf in prekären Verhältnissen von Migration oder Illegalität lebende Gruppen beziehen, den Gemeinsinn der Mehrheitsgesellschaft heraus? Die Beiträge dieser Ausgabe der ZfK geben Antworten.
- Romantische Klimatologie: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2016
19
Dass der Mensch das Klima verändert, ist keine Einsicht der letzten Jahrzehnte. Schon das späte 18. Jahrhundert beginnt, über die gegenseitigen Transformationen von Mensch und Natur, von Kultur und Klima nachzudenken. Die Beiträge dieses Heftes der Zeitschrift für Kulturwissenschaften beschäftigen sich mit Wissens- und Darstellungsformen von Klima um 1800. Sie zeigen, dass bereits hier die Wurzeln eines Nachdenkens über das Anthropozän zu suchen sind.
- Diskriminierungen: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2016
20
Die Zeitschrift für Kulturwissenschaften dient als kritisches Medium für Diskussionen über »Kultur«, die Kulturwissenschaften und deren methodische Verfahren. Ausgehend vom internationalen Stand der Forschung sollen kulturelle Phänomene gleichermaßen empirisch konzis wie theoretisch avanciert betrachtet werden. Auch jüngste Wechselwirkungen von Human- und Naturwissenschaften werden reflektiert. Diese Ausgabe untersucht das soziale Phänomen der Diskriminierung. Was bedeutet Diskriminierung? Worauf basiert sie? Wie werden diskriminierende Merkmale identifiziert? Die Untersuchungen verbinden verschiedene Perspektiven, solche aus der Literatur- und Kulturwissenschaft, der Psychologie, der Medizin und der Sportwissenschaft.
- Kultur und Bildung - kulturelle Bildung?: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2019
26
Die Zeitschrift für Kulturwissenschaften dient als kritisches Medium für Diskussionen über »Kultur«, die Kulturwissenschaften und deren methodische Verfahren. Ausgehend vom internationalen Stand der Forschung sollen kulturelle Phänomene gleichermaßen empirisch konzis wie theoretisch avanciert betrachtet werden. Kulturelle Bildung ist umkämpftes Gebiet, das eine weitgehende konzeptionelle Unschärfe aufweist. Das Themenheft »Kultur und Bildung - kulturelle Bildung?« hinterfragt Spannungsverhältnisse und Ambivalenzen kultureller Bildung und diskutiert die Relationen zwischen Bildung und populärer Kultur. Im Debattenteil wird die kritische Re-Aktualisierung der (britischen) Cultural Studies thematisiert.
- Das Einfamilienhaus: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2017
21
Das Einfamilienhaus im Grünen ist eine markante materielle und symbolische Erbschaft der fordistischen Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts: öffentlich gefördert als Antwort auf die soziale Frage, von einer aufstrebenden Mittelklasse massenweise errichtet, kritisiert von Fachleuten aus Architektur und Stadtplanung. Die Beiträge dieses Heftes der Zeitschrift für Kulturwissenschaften thematisieren historische und gegenwärtige Auseinandersetzungen um die Sozialontologie des »Hauses« zwischen Wertezuschreibungen und Gestaltungsfragen, Expertendiskursen und suburbanen Lebensrealitäten von Familien.
- Monster und Kapitalismus: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2017
22
Die Zeitschrift für Kulturwissenschaften dient als kritisches Medium für Diskussionen über »Kultur«, die Kulturwissenschaften und deren methodische Verfahren. Ausgehend vom internationalen Stand der Forschung sollen kulturelle Phänomene gleichermaßen empirisch konzis wie theoretisch avanciert betrachtet werden. Auch jüngste Wechselwirkungen von Human- und Naturwissenschaften werden reflektiert. Diese Ausgabe spürt der monströsen Ikonographie des Kapitalismus nach. Die Beiträge untersuchen ihre Geschichte und die Szenarien ihrer Darstellung ebenso wie ihre diskursiven und ideologischen Funktionen. Dabei werden Monster als Problemfiguren lesbar, anhand derer sich die Lebens- und Wissensformen kapitalistischer Verhältnisse befragen lassen. Der Debattenteil lotet das politische Potential der aktuellen Kulturwissenschaften aus und stellt die Frage nach einem »socio-political turn«.
- Homo Faber: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2018
24
Die Zeitschrift für Kulturwissenschaften dient als kritisches Medium für Diskussionen über »Kultur«, die Kulturwissenschaften und deren methodische Verfahren. Ausgehend vom internationalen Stand der Forschung sollen kulturelle Phänomene gleichermaßen empirisch konzis wie theoretisch avanciert betrachtet werden. Auch jüngste Wechselwirkungen von Human- und Naturwissenschaften werden reflektiert. Dieses Heft widmet sich der wirkmächtigen Debatte um den »Homo Faber«. Lebhaft in der französischen Archäologie und Anthropologie diskutiert, ist die Diskussion um den Anteil des Sozialen und des Technischen am sich selbst hervorbringenden und reflektierenden Menschen heute weitgehend vergessen. Zum ersten Mal werden in dieser Ausgabe der ZfK zentrale Texte der französischen Technikanthropologie einer deutschsprachigen Leserschaft vorgestellt und in den Beiträgen die Lehren dieser Auseinandersetzung für eine Anthropologie der Technik und der Medien reflektiert - auch im Hinblick auf die rezenten Fragestellungen der Science-and-Technology-Studies. Die Debatte reflektiert den Streit um das Firmenlogo des Mainzer Dachdeckerbetriebs Neger. Mit Beiträgen von Guillaume Carnino, Marcel Mauss, Francois Sigaut und Erhard Schüttpelz.
- Begeisterung und Blasphemie: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2015
18
Begeisterung und Verdammung, Zivilisierung und Verwilderung liegen nah beieinander. In Heft 2/2015 der ZfK schildern die Beiträger_innen ihre Erlebnisse mit erregenden Zuständen und verletzenden Ereignissen. Die Kultivierung von »anderen Zuständen« der Trance bei Kölner Karnevalisten und italienischen Neo-Faschisten sowie begeisternde Erfahrungen im madagassischen Heavy Metal werden ebenso untersucht wie die Begegnung mit Fremdem in religiösen Feiern, im globalen Kunstbetrieb und bei kolonialen Expeditionen. Der Debattenteil widmet sich der Frage, wie wir in Europa mit Blasphemie-Vorwürfen umgehen - und diskutiert hierfür die Arbeit der französischen Ethnologin Jeanne Favret-Saada.
- Mapping: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2018
23
Die Zeitschrift für Kulturwissenschaften dient als kritisches Medium für Diskussionen über »Kultur«, die Kulturwissenschaften und deren methodische Verfahren. Ausgehend vom internationalen Stand der Forschung sollen kulturelle Phänomene gleichermaßen empirisch konzis wie theoretisch avanciert betrachtet werden. Auch jüngste Wechselwirkungen von Human- und Naturwissenschaften werden reflektiert. Dieses Heft geht »Mapping« als Ausdruck spezifischer Raum-, Gesellschafts- und Wissensordnungen in unterschiedlichen historischen Kontexten und aus der Perspektive verschiedener Disziplinen nach. Sich im Denken orientieren heißt nach Immanuel Kant immer auch, sich im Raum zu orientieren. Karten sind Orientierungsmittel, mit denen wir die Welt wahrnehmen, sie uns zurechtlegen und damit gleichzeitig ordnen und schaffen. Mit dem Begriff »Mapping« kommen die Herstellung und Verwendung von Karten, aber auch andere Medien und Techniken der Orientierung und Raumproduktion in den Blick. Der Debattenteil ist dem Gewicht der Bücher in den Geistes- und Kulturwissenschaften gewidmet.
- Heil versprechen: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2020
27
Die Zeitschrift für Kulturwissenschaften dient als kritisches Medium für Diskussionen über Kulturbegriffe, die Kulturwissenschaften und deren methodische Verfahren. Ausgehend vom internationalen Stand der Forschung werden kulturelle Phänomene gleichermaßen empirisch konzis wie theoretisch avanciert. In Wünschen nach Heil(em) steckt die Sehnsucht nach Ganzheit, Vitalität, Genesung oder Erlösung. Das Heft nimmt heterogene Inszenierungen des »Heils« als Austragungsorte kulturellen Widerstreits in den Blick. Welche gesellschaftlichen Tendenzen werden in solchen Inszenierungen verhandelt oder imaginär stillgelegt - und was hat das für politische Konsequenzen? Das »Versprechen« des Heils wird in seiner Doppeldeutigkeit untersucht: als Verheißung und als Fehlleistung. Denn einzulösen ist das In-Aussicht-Gestellte sicher nicht. Versprochen ist versprochen. Mit einer Übersetzung von Hélène Clastres »La terre sans mal« (Auszug).
- Forensik: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2019
25
Die Zeitschrift für Kulturwissenschaften dient als kritisches Medium für Diskussionen über »Kultur«, die Kulturwissenschaften und deren methodische Verfahren. Ausgehend vom internationalen Stand der Forschung sollen kulturelle Phänomene gleichermaßen empirisch konzis wie theoretisch avanciert betrachtet werden. Auch jüngste Wechselwirkungen von Human- und Naturwissenschaften werden reflektiert. Forensische Methoden tragen in ihrer Gestaltung und Übersetzung materieller Spuren zu einem neuen Verständnis der Vergangenheit bei. Sie formen die Beziehungen zwischen Lebenden und Toten und rufen neue Dynamiken von Erinnerung und Trauer hervor. Diese Ausgabe der ZfK widmet sich der Rolle der Forensik in der Alltagskultur sowie in Kontexten von (Massen-)Gewalt der weiter zurückliegenden und unmittelbaren Vergangenheit - von kolonialen wissenschaftlichen Praktiken über die Aufarbeitung der NS-Zeit und des Spanischen Bürgerkriegs bis zum zeitgenössischen Mexiko. Im Debattenteil wird, ausgehend von einem Text Rosi Braidottis, die Möglichkeit einer »nomadischen europäischen Bürgerschaft« diskutiert.
- The Post/Colonial Museum: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Issue 2/2021
30
The African museum landscape is changing. A new generation of scholars and curators is setting international standards for the reappraisal and revision of colonial collections, the conception of curatorial spaces, and the integration of new groups of actors. In the face of the ghostly survival of colonial epistemologies in archives, displays, and architectures, it is a matter of breaking up institutional encrustations and infrastructures, inventing new museum practices, and bringing archives to life. Scholars and museum experts predominantly working in Africa and South America discuss the post/colonial history of museums, their political-economic entanglements, the significance of diasporic objects, as well as the prospects for restitution and its consequences. The contributions to this issue of ZfK are all presented in English. Based on the works of Waverly Duck and Anne Rawls, the debate section is devoted to forms of everyday racism and the way interaction orders of race are institutionalized.
- Psychopathologie der Zeit: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2021
29
Die Zeitschrift für Kulturwissenschaften dient als kritisches Medium für Diskussionen über »Kultur«, die Kulturwissenschaften und deren methodische Verfahren. In diesem Heft sollen ausgehend vom internationalen Stand der Forschung kulturelle Phänomene gleichermaßen empirisch konzis wie theoretisch avanciert betrachtet werden. Die Unterscheidung von messbarer und subjektiver Zeit oder psychischer Eigenzeit prägt nicht nur wichtige Etappen der modernen Philosophie - spätestens seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert interessieren sich Psychologie und Psychiatrie, aber auch zeitgenössische Literatur für eine pathologische Abweichung des Zeitempfindens. Dem daraus entstehenden Wechselverhältnis gehen die Beiträger*innen nach.
- Deutschland-Analysen: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2020
28
Die Zeitschrift für Kulturwissenschaften dient als kritisches Medium für Diskussionen über »Kultur«, die Kulturwissenschaften und deren methodische Verfahren. Ausgehend vom internationalen Stand der Forschung sollen kulturelle Phänomene gleichermaßen empirisch konzis wie theoretisch avanciert betrachtet werden. Auch jüngste Wechselwirkungen von Human- und Naturwissenschaften werden reflektiert. Gegenwärtig lässt sich eine Konjunktur von Texten über Deutschland beobachten. Vor allem die neuen migrantischen Fremdwahrnehmungen der Bundesrepublik haben wichtige Erkenntnisse über die deutsche Kultur hervorgebracht, die in Konkurrenz mit innerdeutschen Selbstbeschreibungen und -beschwörungen stehen, da sie das gleiche Genre bedienen: Deutschland-Analysen. Diese Ausgabe der ZfK versteht sich als Beitrag zur historischen Aufklärung über die longue durée dieses Genres und seiner gegenwärtigen Ausprägung. Im Debattenteil des aktuellen Heftes wird die Frage nach Allozentrismus und Eurozentrismus am Beispiel der Reise- und der ›Welt‹-Literatur verhandelt.
- Radikale Imagination: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2022
32
Die Zeitschrift für Kulturwissenschaften dient als kritisches Medium für Diskussionen über »Kultur«, die Kulturwissenschaften und deren methodische Verfahren. Anlässlich seines 100. Geburtstags widmen sich die Beiträger*innen Cornelius Castoriadis' Analyse der imaginären Konstitution von Gesellschaft, insbesondere seinem Konzept der »radikalen Imagination«. Sie zeigen auf, dass sein Denken es erlaubt, gesellschaftliche Selbstbeschreibungen vor dem Hintergrund ihres eigenen »Anderswerdens« zu verstehen und verschiedene Kulturen der Imagination zu beschreiben, die den Raum des Gegenwärtigen überschreiten: andere Technik, andere Gesellschaft, andere Körper, andere Subjekte, andere Zukunft.
- »Süüüüß!«: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2022
31
Das Süße in seinen affektiven Besetzungen, ästhetischen Ausprägungen und politischen Einsätzen ist Gegenstand des Themenheftes. Als historisches, soziales und (pop-)kulturelles Phänomen wird das Süße als Praxis erforscht und als ein Verweiszusammenhang erkundet, der Bestimmungen von Konsum und Geschlecht stetig variiert. Im Debattenteil wird der gewaltsame Tod von George Floyd und die sich daran anschließenden weltweiten Proteste von Black Lives Matter zum Anlass genommen, um nach der unerträglichen Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen zu fragen. Die Diskussion umfasst einen methodisch-theoretischen und politischen Umgang mit der temporalen Dimension von Ungleichheitsverhältnissen.
- Verschwörung Denken: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 1/2023
33
Noch nie wurde so viel über Verschwörungstheorien diskutiert wie in den letzten zwei Jahrzehnten. Doch was sind die verbindenden Elemente etwa zwischen antisemitischen Ritualmordlegenden und Verschwörungstheorien, die im Zuge der Covid-19-Pandemie verbreitet werden? Mit welchen sozialen und kulturellen Konstellationen gehen Zirkulation und Rezeption solcher Theorien einher? Welche Kontinuitäten und Diskontinuitäten in den Narrativen lassen sich identifizieren und welche spezifischen Wissensformationen geraten miteinander in Konflikt? Diesen hochaktuellen Fragen widmen sich die Beiträger*innen sowohl in ihren historischen als auch gegenwärtigen Ausprägungen.
- Vermittlung: Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2023
34
Die »Zeitschrift für Kulturwissenschaften« dient als kritisches Medium für Diskussionen über »Kultur«, die Kulturwissenschaften und deren methodische Verfahren. Vermittlung als gesellschaftliche Praxis tritt an unterschiedlichen Stellen auf - besonders darauf angewiesen ist allerdings der Austauschprozess zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die Beiträger*innen fragen nach der gesellschaftlichen Verantwortung und dem Stellenwert von Wissenschaft angesichts gegenwärtiger Krisen wie der Pandemie oder Kriegen. Darüber hinaus stehen die Wissensvermittlung im Bereich Kunst sowie die Rolle von Vermittlung im intergenerationalen Austausch im Fokus - ebenso wie exemplarische Einblicke in Praxisfelder der Vermittlung im Museum.
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