Technik - Körper - Gesellschaft
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Über diese Serie
Unter Rückgriff auf die Biographie- und Lebenslaufforschung entwickelt Kirstin Lenzen erstmalig ein fundiert ausgearbeitetes theoretisches Konzept technischer Identität. In ihrer Fallstudie verdeutlicht sie anhand der Augmented Reality-Technologie sowohl die Anwendbarkeit als auch die empirische Relevanz einer innovationsbiographischen Identitätsrekonstruktion, die über Metaphern hinausgeht.
Titel in dieser Serie (8)
- Zeit und Innovation: Zur Synchronisation von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik bei der Genese der Virtual-Reality-Technologien
3
Dieses Buch arbeitet den bisher nur rudimentär erforschten Zusammenhang zwischen Zeitlogiken und der Entstehung von Innovationen auf. Mit Rückgriff auf die Innovationsforschung und die soziologische Forschung liefert dieser Band hierzu theoretische Konzepte und Begriffe. Anhand einer explorativen Fallstudie der Entwicklung von Virtual-Reality-Technologien über zehn Jahre wird analysiert, welche unterschiedlichen Zeitlogiken in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik bestehen. Darüber hinaus erschließt sich, wie verschiedene Akteure durch ihren Umgang mit Zeit Synchronisationen und die Entstehung von Innovationen befördern.
- Die Geschichte der E-Mail: Erfolg und Krise eines Massenmediums
1
Millionen von E-Mails gehen täglich um die Welt. Umso erstaunlicher ist es, dass die Entstehung dieses Mediums scheinbar eher ›nebenbei‹ geschah und wissenschaftlich bisher kaum aufgearbeitet wurde. Diese Studie rekonstruiert die Erfolgsgeschichte des E-Mail-Dienstes und zeigt, dass Technik nur als Netz technischer, sozialer und kultureller Bezüge erfolgreich sein kann. Wenn sich dieser Bezugsrahmen ändert, ohne dass die Technik darauf reagiert, gerät sie in eine fatale Krise, deren Auswirkungen in Form von Spam- und Phishing-Attacken wir heute zu bekämpfen versuchen.
- Innovation und Kooperation: Zur Organisierung eines regionalen Netzwerks
4
»Kooperation« ist zum Schlüsselbegriff regionaler Innovationsfähigkeit avanciert. Aber wie initiiert man Kooperation zwischen regionalen Organisationen, wenn diese selbst keinen Anlass dafür erkennen? Tradierte Vorstellungen über »passende« Kooperationspartner verhindern, sich unkonventionell auf vorhandene Akteure einzulassen - wodurch Innovationschancen vergeben werden. In dieser Fallstudie wird der Organisationsansatz von Karl Weick erstmalig dazu verwendet, den Aufbau einer netzwerkförmigen Kooperation zu analysieren. Unter anderem wird gezeigt, wie die sich selbst verstärkenden Zirkel institutionalisierter Sichtweisen aufbrechen können.
- ... dem Gehirn beim Denken zusehen?: Sicht- und Sagbarkeiten in der funktionellen Magnetresonanztomographie
5
Die Hirnforschung greift seit einigen Jahren wieder verstärkt in gesellschaftspolitische Debatten über die »Natur« des Menschen ein. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind weniger neue Theorien über die Funktionsweise des Gehirns, sondern Technologien der Sichtbarmachung. Insbesondere das bildgebende Verfahren der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) scheint einen direkten, unvermittelten Einblick in und Erkenntnisse über das denkende Gehirn zu ermöglichen. Hannah Fitsch spürt in ihrem Buch den visuellen Logiken des Erkenntnisprozesses, den Vorannahmen sowie den Standardisierungs- und Objektivierungsweisen der funktionellen Magnetresonanztomographie nach und hinterfragt so die Evidenz der »bunten Bilder«.
- Der Anteil der Dinge an der Gesellschaft: Sozialität - Kognition - Netzwerke
6
Wie lässt sich das Miteinander von Menschen und Dingen in Gesellschaft denken? Kann man Dinge als soziale Akteure betrachten? Gustav Roßler plädiert für eine stärkere Berücksichtigung der Dinge in der Soziologie. Er bezieht die verteilte Kognition in seine Überlegungen ein und schlägt Weiterentwicklungen zentraler Begriffe der Wissenschafts- und Technikforschung (Science and Technology Studies) vor, darunter Handlungsmacht (agency), Quasi-Objekte, Grenzobjekte, technische Objekte, epistemische Dinge, Akteurnetzwerke, heterogene Assoziationen sowie Objektinstitutionen.
- Das techno-zerebrale Subjekt: Zur Symbiose von Mensch und Maschine in den Neurowissenschaften
7
Abgeleitet aus einer Analyse neurowissenschaftlicher Praktiken und Techniken der Anpassung von Mensch/Gehirn und Maschine/Computer zeichnet Melike Sahinol die Entstehung »techno-zerebraler Subjekte« nach: Anhand von Interviews mit renommierten Neurowissenschaftler_innen und Darstellungen neurowissenschaftlich-klinischer Anwendungsprojekte, die mit Hilfe von Brain Machine Interfaces (BMI) an der Heilung von Schlaganfall- und ALS-Patient_innen arbeiten, zeigt sie, wie die wechselseitige Anpassung von Patient_in und Maschine zur bio-technischen Gestalt des Cyborg führt und Patient_innen als Subjekte konstituiert werden, die einer cerebro-zentristischen Vorstellung entsprechen.
- Die multiple Identität der Technik: Eine Innovationsbiographie der Augmented Reality-Technologie
9
Menschen haben Identitäten - Technik auch! Es handelt sich um narrativ hergestellte symbolische Strukturen, die einfache Artefakte sowie Hochtechnologien von der ersten Entwicklungsidee bis zum praktischen Gebrauch begleiten. Sie sind ebenso wandelbar wie vielfältig und sorgen doch für Kohärenz und Kontinuität. Unter Rückgriff auf die Biographie- und Lebenslaufforschung entwickelt Kirstin Lenzen erstmalig ein fundiert ausgearbeitetes theoretisches Konzept technischer Identität. In ihrer Fallstudie verdeutlicht sie anhand der Augmented Reality-Technologie sowohl die Anwendbarkeit als auch die empirische Relevanz einer innovationsbiographischen Identitätsrekonstruktion, die über Metaphern hinausgeht.
- Die Praxis des Designs: Zur Soziologie arrangierter Ungewissheiten
8
Design ist sozio-materielle Konstruktionsarbeit. Diskursiv, visuell und materiell zerlegt das Design zunächst unsere alltäglichen Objektwelten und arrangiert so eine spezifische Unsicherheit. Unsicherheiten bilden den Ausgangspunkt für neue Kombinationen bekannter Sinn- und Wirkungszusammenhänge im Design. Valentin Janda zeichnet mit seiner ethnografischen Untersuchung detailliert die Arbeit in einem Designlabor nach und entwickelt dabei - auf der Grundlage des Pragmatismus - einen soziologischen Begriff des Designs. Kultur- und techniksoziologische Debatten rund um Kreativität und Innovation bekommen mit dieser Untersuchung eine empirisch und theoretisch fundierte Erörterung der praktischen Herstellung von »Neuheit« zur Seite gestellt, die über Argumente der Labor- und Studiostudien hinausweist.
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