Über dieses E-Book
ROTES PFERD ist ein düsterer Western über Schuld, Entscheidung und die Folgen von Gewalt.
Ein verwundeter Cowboy und ein indigener Führer werden durch eine Reise verbunden – durch ein Land, in dem das Gesetz nicht mehr gilt und die Vergangenheit niemals zurückbleibt.
Über allem steht ein Name, der als Legende und Drohung geflüstert wird — Rotes Pferd.
Dies ist keine Geschichte über Helden, sondern über jene, die mit dem leben müssen, was sie getan haben.
Ähnlich wie Rotes Pferd
Allgemeine Belletristik für Sie
Albert Speer: Teufelspakt mit dem Führer des Dritten Reiches Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Kreuz mit den Präpositionen: Welche Präposition ist richtig? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Hans Fallada: Gesamtausgabe (32 Werke und Illustrationen) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFaust (German Edition) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schönsten Weihnachtsgedichte (Über 100 Titel in einem Band): Adventlyrik von deutschen Klassikern: Poetische Feier der Weihnachtszeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen9 Novellen: Michael Kohlhaas + Die Marquise von O... + Das Erdbeben in Chili + Geistererscheinung und mehr: Novellen zwischen Weimarer Klassik und Romantik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerruchtes Berlin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKein Wort zu viel: 35 Kürzestgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPeperl Mutzenbacher - Tochter der Josefine Mutzenbacher (Ein Erotik, Sex & Porno Klassiker) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schloss Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Aristoteles: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbüchlein der Moral Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Parfum von Patrick Süskind (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das große Buch der Verschwörungen: Vom 11. September bis zu den Schwarzen Koffern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlois Irlmaier: Der Brunnenbauer von Freilassing Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Märchen von Füchsen: Zum Erzählen und Vorlesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStudien über Hysterie Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5SLEWFOOT - Die Geschichte einer Hexe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Verwandte Kategorien
Rezensionen für Rotes Pferd
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Rotes Pferd - Slavisa Jeftic
Rotes Pferd
Slavisa Jeftic
Published by Slavisa Jeftic, 2025.
This is a work of fiction. Similarities to real people, places, or events are entirely coincidental.
ROTES PFERD
First edition. December 14, 2025.
Copyright © 2025 Slavisa Jeftic.
Written by Slavisa Jeftic.
Inhaltsverzeichnis
Title Page
Copyright Page
Rotes Pferd
Die Sonne hing hoch über der Wüste, regungslos, hart, als hätte man sie an den Himmel genagelt. Sie warf keinen Schatten. Sie brannte nur. Sie verbrannte Stein, sie verbrannte Sand, sie verbrannte Leben. Und alles, was diesem Feuer nicht standhalten konnte, war längst Teil der Erde geworden, gleich dem Staub, als hätte es nie existiert.
Samuel Kane ritt durch das Land wie ein Mann, der sich dort verirrt hatte, wo er nicht hingehörte, aber dennoch hindurchmusste. Sein Kopf war gesenkt, der Hut so tief ins Gesicht gezogen, dass er nichts mehr sehen konnte. Hitze, Wunden und Durst hatten seine Sicht getrübt. Er krümmte sich vornüber, als wolle er sich vor der Sonne verstecken, doch die Sonne lässt sich nicht täuschen. Sie dringt durch die Haut, durch die Augen, durch den Geist.
Das Pferd trug ihn ohne zu zögern. Schweiß und Staub bedeckten ihn, seine Hüften hoben und senkten sich mit tiefen, langsamen Atemzügen. Das Tier wusste, dass sein Reiter es nicht mehr führen konnte. Es handelte instinktiv, so wie Pferde Verwundete tragen. Es wehrte sich nicht. Es hatte nicht die Kraft dazu.
Kane zitterte im Sattel. Nicht äußerlich. Etwas in ihm zitterte. Hitze und Schmerz pulsierten in seiner Brust. Die Wunde in seiner Seite, sein Unterhemd getränkt mit Blut, das trocknete und sich wieder öffnete, dann wieder trocknete, brannte ihm auf, als hätte ihm jemand einen glühenden Stab unter die Rippen gedrückt.
Er wusste, dass ein Mann an seiner Stelle längst tot wäre. Aber das war nun mal er.
Und er überlebte länger, als er hätte überleben sollen.
Er versuchte, den Kopf zu heben und nach vorn zu blicken, doch seine Sicht verschwamm sofort. Er sah nur noch eine flackernde Linie, wo die Wüste den Himmel berührte. Alles schwankte. Alles bewegte sich, obwohl die Wüste niemals für einen Menschen tanzt. Es war sein Gehirn, nicht die Erde.
Er atmete durch die Zähne ein. Die Luft war so heiß wie eine Kaminflamme.
„Nur noch ein kleines bisschen", murmelte er, doch er wusste selbst nicht, mit wem er sprach. Vielleicht mit dem Pferd. Vielleicht mit sich selbst. Vielleicht mit der Wüste, falls sie denen zuhört, die fallen.
Das Pferd machte einen Schritt nach vorn. Kane spürte jede Bewegung des Tieres. Es war ein leichter, rhythmischer Schmerz, der ihn wach hielt. Ohne ihn wäre er längst im Sand eingeschlafen, wie jene Unglücklichen, deren Knochen einige Meilen östlich herausragten.
Es herrschte Windstille. Es gab keinen Schatten. Kein Gras, keine Büsche, keine Wolken. Nur eine endlose Ebene, als hätte Gott vergessen, irgendetwas anderes zu zeichnen. Er hatte einfach nur einen leeren Raum hinterlassen.
Kane blinzelte, und das Bild verschwamm erneut. Er glaubte, dunkle Flecken vor seinen Augen tanzen zu sehen. Er kannte diese Flecken. Es waren die Wahnvorstellungen des Durstes. Wenn sie auftraten, war ein Mann meist dem Tode nahe.
Wasser war das Letzte, was er vor drei Stunden getrunken hatte. Den letzten Tropfen. Er sog Luft durch seinen trockenen Mund ein und bereute es sofort. Die Trockenheit kratzte in seinem Hals.
Er hatte nicht die Kraft, sich nach der Tasche umzudrehen. Selbst wenn er es getan hätte, hätte er gewusst, dass sie leer war.
Der Schuss hallte noch immer in seinem Kopf wider. Es war nicht das Geräusch, das man im Ohr hört. Es war ein anderes. Das Geräusch, das in einem Mann nachklingt, wenn er etwas überlebt hat, das er eigentlich nicht hätte überleben dürfen.
Durch sein flackerndes Sehvermögen sah er Bilder: eine staubige Straße, den Mann, den er verfolgte, zwei Freunde, die mit gezogenen Pistolen aus dem Saloon stürmten, und dann auch ihn selbst, wie er sich umdrehte, schoss und versuchte, drei Kugeln zu überleben, die auf ihn zurasten.
Er wurde nur von einem einzigen Treffer getroffen.
Wenn man es einfach so nennt.
Von da an machte er sich schnurstracks auf den Weg in die Wüste. Er blickte nicht zurück. Er hegte keine Hoffnungen. Er wollte sich nur verstecken, bis die Bande aufgab.
Wenn sie aufgeben.
Wenn es überhaupt Sinn macht, zurückzukommen.
Während ihn das Pferd trug, dachte er nicht einmal mehr an sie. Für ihn zählte nur noch das Überleben.
Irgendwo weiter vorn erstreckte sich die Wüste endlos. Flach. Tot. Und dann – tauchte etwas auf.
Zeitraum.
Sehr klein.
Kaum Farbe.
Kane blinzelte und dachte, es sei wieder nur eine Halluzination.
Der Punkt wurde immer deutlicher.
Linie.
Nun ja, die Form.
Auf einem Hügel, der sich kaum fünfzig Meter über den Boden erhob, stand ein Mann zu Pferd.
Kane kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Sein Blick bewegte sich noch immer, aber er konnte die Umrisse erkennen.
Der Mann rührte sich nicht.
Das Pferd auch.
Eine einzelne Gestalt vor dem Hintergrund eines leuchtenden Horizonts.
Die Farbe des Pferdes war unnatürlich. Es war dunkel, lehmfarben, als wäre das Tier mit roter Erde gefärbt worden, jener Art von feuchter Erde, die nach Blut riecht. Die Silhouette des Reiters war nur ein Schatten, doch sie reichte aus, um Kane einen Schauer über den Rücken zu jagen – einen Schauer, den die Wüste nur selten hervorruft.
Diese Szene war ihm nicht fremd.
Eine Geschichte, die er vor zwei Jahren irgendwo in einem Saloon aufgeschnappt hatte, kam ihm in den Sinn.
Ein Mann, der mit Lehm bemalt war.
Ein Fahrer, der nicht spricht.
Ein Jäger, der Jäger jagt.
Der Mann, den sie nennen...
Rotes Pferd.
Kane schloss die Augen und öffnete sie wieder. Der Hügel war leer.
„Natürlich, sagte er leise. „Jetzt sehe ich auch Geister.
Vielleicht ist es nur Einbildung.
Vielleicht halluziniert er wegen der Verletzung.
Doch das Gefühl blieb. Wie ein Dorn, der unter den Rippen sticht.
Er wurde beobachtet.
Das Pferd stolperte langsam, Schritt für Schritt. Kane spürte, wie sein Körper ihn im Stich ließ. Sein Blickfeld verengte sich. Wie ein Tunnel. Als blickte er durch den langen Lauf einer Pistole. Die Welt schrumpfte.
„Nur noch ein kleines bisschen, Alter", murmelte er dem Pferd zu. Aber er wusste, dass er log. Das Pferd wusste es auch. Tiere spüren so etwas.
Nicht viel ist vergangen. Oder vielleicht doch. Ein Mann verliert in der Wüste das Zeitgefühl. Nicht die Minuten zählen, sondern die Herzschläge. Und die werden immer langsamer.
Und dann blieb das Pferd stehen.
Und er rührte sich nicht.
Kane versuchte, sein Bein über den Sattel zu schwingen, sich festzuhalten, aber seine Arme gehorchten ihm nicht. Sein Körper war zu schwer. Und sein Kopf war leer. Plötzlich zerbrach alles.
Er stürzte.
Hart.
Ohne Eleganz.
Ohne Kontrolle.
So wie die Toten fallen.
Sein Atem entwich seinen Lungen mit einem kurzen Geräusch. Er lag auf dem Rücken und starrte in die Sonne, die ihn nicht losließ. Seine Sicht verschwamm.
Er versuchte, seine Hand in Richtung der Flasche zu bewegen. Es gelang ihm nicht. Er versuchte, den Kopf zu heben, um das Pferd zu sehen. Es gelang ihm nicht.
Er lag still da.
Völlig dem Erdboden gleichgemacht.
Der Stein schnitt ihm in die Schulterblätter. Der Sand klebte an seinen Lippen.
„Das war’s, flüsterte er. „Das Ende. So was eben.
Er versuchte, noch einmal zu dem Hügel zu blicken, wo er die Gestalt gesehen hatte.
Leer.
Alles vibrierte, wie brennendes Wasser.
Er schloss die Augen. Nicht um einzuschlafen. Sondern wenigstens nicht, um zuzusehen, wie ihn die Erde verschlang.
Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war.
Vielleicht eine Minute.
Vielleicht zehn.
Vielleicht einen halben Tag.
Dann spürte er etwas, das die Wüste einem Gefallenen nur selten schenkt.
Schatten.
Jemand stand über ihm.
Er sah es nicht sofort. Zuerst hörte er ein leises Knirschen von Sand, als ob etwas darauf trat. Erst dann öffnete er die Augen.
Über ihm – ein Gesicht.
Kein weißes Gesicht.
Sei kein Bandit.
Kein Mann aus seiner Welt.
Dunkle Haut.
Zöpfe fielen ihr über die Schultern.
Schmale, scharfe Augen, wie zwei im Boden vergrabene Sterne.
Indisch.
Ein Mann, der eher wie ein Teil dieses Landes aussah als wie ein Gast.
Er hockte sich neben Kane und sah ihn ausdruckslos an. Nicht voller Hass. Nicht voller Mitleid. So wie ein Jäger ein verwundetes Tier betrachtet und versucht einzuschätzen, ob sich die Investition lohnt.
Er berührte seinen Hals mit den Fingern. Puls.
Eins.
Andere.
Dritte.
„Du lebst", sagte er leise.
Seine Stimme war tief, aber ruhig. Er war kein Mann, der seine Stimme erhob. Er war kein Mann, der Worte verschwendete.
Kane öffnete den Mund.
„Wasser...", brachte er kaum hervor.
Der Inder reichte ihm die Flasche. Er gab ihm zwei Tropfen. Nur zwei. Genug, um seine Zunge
