Laufabenteuer Lech: Von der Donau zur „Roten Wand“ am Formarinsee: Meditativ, bewusstseinsfördernd, Überlebenstraining inklusive
Von Burkhard Boenigk
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Über dieses E-Book
Über Naturerlebnisse, Sinneserlebnisse und Reflexionen Denkmuster verändern.
Die psychische Resilienz stärken und die Spannkraft der Seele erhöhen.
Kumuliert: Aufbruch, Freiheit, Selbstfindung, Naturverbundenheit, Revitalisieren.
• Solo-Zeit, Ausbrechen, Regeln aussetzen.
• Antworten vorher nicht kennen (wollen).
• Stille Freude erleben und danach suchen.
• Draußen in der Natur sich selbst fühlen.
• Essenzielle Erlebnisse über alle Sinne erleben.
• Gefühlen nachgeben, Empfindungen nachspüren.
• Egal, ob langsam, leicht oder schwer.
• Früh am Morgen und spät in der Dunkelheit draußen sein.
• Regen, Nebel, Sonne und Wind um sich haben.
• Schwitzig, matschig, durstig, hungrig sein.
• Lange Läufe, durch Auen, Wiesen, Wälder, bis unter die Dusche.
• Macht nix, wenn etwas schief geht.
• Fremdbestimmte Einflüsse sollen es spannend und lebendig machen.
• Löschen heißer Etappen, wenn trockengelaufenen.
• Revitalisieren mit kühlem, alkoholfreiem und elektrolytreichem Weißbier.
• Die Akkus der psychischen Gesundheit und Resilienz aufladen.
• Mit sich zu sich selbst laufen.
• Angebote, alte Denkmuster prüfen und ggfls. zu ändern.
• Reflektieren, wahrnehmen, empfinden, sortieren, kalibrieren.
• Anders ankommen als losgelaufen.
Burkhard Boenigk
Burkhard Boenigk war einst eine bewegungsverarmte Couch-Potato. Er wog 15 kg zu viel, hatte Hochrisiko-Blutfettwerte und die Vorstufe zur insulinogenen Diabetes Typ 2 erreicht. Als sein Arzt ihm die dunkelgelbe Karte zeigte, zog er die Reißleine. Mithilfe der Lauftherapie und Ernährungstherapie erreichte er bald Normalgewicht und Blutwerte im Sollbereich. Seit Jahren ist er nun (Ultra-)Marathonläufer. Sein Diabetes-Problem wurde Geschichte. 2016 gründete er das gesundheitsfördernde Unternehmen Laufinstinkt+® Therapie & Training Augsburg. Dafür erwarb der promovierte Polymerphysiker und Werkstoffwissenschaftler eine ganze Reihe von neuen Fachkompetenzen. Breit aufgestellt ist er als zertifizierter Lauftherapeut DLZ®, diplomierter Ernährungstrainer + Kräuterpädagoge VA®, Übungsleiter-B DOSB® Prävention + Rehabilitation, Übungsleiter-B DOSB® für Entspannungsverfahren zur Stressbewältigung, Trainer DOSB® Nordic Walking, Blind-Jogging-Guide SZB® und Fachtrainer Diabetikersport Basis DDG®. Organisiert ist er im Verband der Lauftherapeuten VDL®, nach dessen QM-System er zertifiziert ist (https://www.lauftherapie-vdl.de/de/). Der VDL® gehört zum Dachverband für freie, beratende und Gesundheit fördernde Berufe FG® (https://www.freie-gesundheitsberufe.de/). www.laufinstinkt.de
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Buchvorschau
Laufabenteuer Lech - Burkhard Boenigk
TEIL 1 | Vorbereitung
Das Gestern ist Geschichte, das Morgen ist ein Geheimnis und heute ist das Leben. Wer etwas will, das er noch nicht hatte, muss etwas tun, das er noch nie getan hat.
1.1 Was?
Seit 20 Jahren laufe ich, seit 16 als Marathonläufer und seit 4 als Ultraläufer. Motiviert, abenteuerlustig und entschlossen möchte ich nun jeden Meter des Lechufers meditativ bergauf ablaufen. An diesem Fluss bin ich ohnehin stets unterwegs. Die Strecke führt von der Mündung bis zur Quelle. Sie ist in drei Abschnitte gegliedert.
Plan: ↔︎ 306 km | ↗︎ 4.650 m | ↘︎ 3.140 m.
A) Von der Donau nach Landsberg („Lechmündungsweg" 90 km).
B) Von Landsberg nach Füssen („Lecherlebnisweg", 94 km).
C) Von Füssen zur „Roten Wand am Formarinsee in Vorarlberg, in Österreich (
Lechweg", 122 km).
1.2 Wo?
Von Niederschönenfeld in Bayern (Anreise per ÖPNV), wo der Lech in die Donau mündet. Von dort zur Freiburger Hütte am Formarinsee in Vorarlberg in Österreich, wo er an der „Roten Wand" entspringt.
Abschnitt 1
Vorläufe: „Lechmündungsweg", von Niederschönenfeld bis Landsberg ca. 90 km. Wanderweg, ausgearbeitet vom Verband Romantische Straße:
romantischestrasse.de/radeln-wandern-golfen/wandern-tipps-fuer-rundtouren/
Abschnitt 2
Zwischenläufe: „Lecherlebnisweg", von Landsberg nach Füssen ca. 95 km. Markiert mit einem kantigen, grünen L:
pfaffen-winkel.de/natur-erleben/lecherlebnisweg/
Abschnitt 3
Endläufe: „Lechweg", von Füssen über Lech am Arlberg, bis zum Formarinsee, wo der Lech an der „Roten Wand" entspringt. Ca. 122 km; durchgängig mit einem geschwungenen L markiert. Der Weg sei, trotz Alpenregion, für Trail-Runner belaufbar. Broschüren gibt es online, unter lechweg.com, inklusive Infos zum Gepäcktransport.
1.3 Wann?
Das Quellgebiet des Lechs liegt auf 1.793 m Höhe. Witterungsbedingt kann der gesamte Weg daher nur zwischen Mitte/Ende Juni und Anfang Oktober belaufen werden. Ich wähle den August.
1.4 Warum?
Meditatives Laufen erproben, entschleunigen sowie Natur- und Sinneserlebnisse tanken – ein Geschenk an meine Seele. „Tue es oder tue es nicht, aber höre auf, es zu versuchen" (aus dem Zen-Buddhismus). Erst die Tat unterscheidet das Ziel vom Traum. Richtet sich die Tat auf ein Ziel, kommt ihr vieles entgegen. Habe ich mir ein hinreichendes Ausdauervermögen antrainiert, werde ich es bald erreichen. Eine Garantie, ein Ziel in einer definierten Zeit zu erreichen, gibt es nicht. Jedoch werde ich nie ein Ziel erreichen, das ich nicht setzte. Ergo: Setze dein Ziel. Die Tat entscheidet. Die Ausdauer führt dich hin.
Jetzt fragt der Geist, ob es eine Seele überhaupt gäbe. Mein Alter Ego antwortet: Ja, willst du denn - kannst du denn letztlich - ohne Seele sein? Im Weltbild des Philosophen René Descartes (1596-1650) war die Welt streng in Materie und Geist geteilt. Einen Geist, der ausschließlich dem Menschen, nicht jedoch den Tieren oder gar Pflanzen innewohnt. Tiere wären somit nichts anderes als lebende Automaten und Maschinen. Erst das Bewusstsein ermöglicht nach Descartes die Existenz des Geistes. Diese Auffassung bündelte er in seinem berühmten Zitat: „Ich denke, also bin ich." Ich aber glaube, dass in jeder Erscheinung unserer Welt eine Seele steckt, gleich ob Mensch, Tier, Pflanze oder Gestein. Und glaube sie für mich als die Summe meiner Empfindungen.
Selbstreflexives Wahrnehmen (Wahrnehmen auf einer zweiten Ebene) ist gleichsam Erinnern, also: Gedächtnis. Gedächtnis kann Bewusstsein schaffen und dann Gefühle und persönliches Empfinden auslösen. Vom Wassertropfen über Sand, Einzeller, Pflanzen und Tiere bis zum Menschen steigt dies graduell an. Es wird wahrscheinlicher und stärker, das ist meine Einschätzung.
Deshalb ist meines Erachtens als nicht richtig
anzusehen, wenn jemand behauptet, Pflanzen und Tiere besäßen per se keine Gefühle. Freilich ist der Hegelsche Dreischritt „These, Antithese, Synthese - oder physikalisch ausgedrückt: Beobachtung, Experiment, Ergebnis - weniger im Anfangsbereich jenes Gradienten zu finden als an seinem Ende. Ausnahmen wie „kluge
Rabenvögel mögen dies bestätigen.
Die Natur macht keine Sprünge. Auch den Tod betrachte ich nach dieser Regel. Ich vermute nicht, dass er ein ewiges Ende bedeutet, nach dem nichts mehr existiert. Es erscheint mir plausibler, dass er eine naturkonforme Transformation in ein anderes, was auch immer, Sein ist: ein natürlicher, Zeit nehmender Prozess. So versuche ich, den Tod als Element des Lebens an sich und darin als Abschnitt der Erneuerung zu begreifen. Doch nicht als Gegenteil davon als eigenständige gruselig-furchtbare Autorität. Daraus folgt: Es gäbe nichts wirklich Totes auf dieser Welt: Der Tod, der keiner ist.
Es möchte vielleicht sein, dass ich ein geistiger Narr bin, aber dies ist mein Glaube! Als literarischer Vorkoster bei Kant und einigen Quantenphysikern interpretierte ich mir zur Bestätigung, ein lautes, mahnendes Ausrufungszeichen heraus: Sei vorsichtig, wenn du behauptest, etwas sei falsch, nur weil es nicht als richtig bewiesen ist! „Nicht richtig und „falsch
haben unterschiedliche Aussagen und Bedeutungen!
1.5 Wie?
13 Laufetappen innerhalb von 10 Tagen, mit:
Laufschuhen: Brooks Ghost 14 Goretex.
Rucksack, 15 Liter mit zwei 0,5-Liter-Softflasks: SALOMON XA15.
Zwei Nylonbeutel a‘ 4 L, am Rucksack rüttelsicher verzurrt.
Hüftschlauch: Nathan „The Hipster".
Navi-App: Komoot Premium.
iPhone, iWatch mit Navi-App, Powerbank.
Meditativem Laufen.
Meditatives Laufen bedeutet mir, im Hier und Jetzt, im Augenblick zu sein und zu bleiben. Es ist ein Zustand, in dem sich Vergangenes und Zukunft treffen. Zeit löst sich auf. Die Gedanken nicht
abschweifen lassen, in das, was gestern war oder morgen kommt. Nicht über Aufgaben, gleich, ob alt oder neu, Hindernisse oder Probleme nachdenken. Stattdessen den Atem und den Laufschritt-geprägten Rhythmus wahrnehmen. So verblassen alle unerbetenen Gedanken zunehmend und verdampfen sich am Ende ganz. Erst dann sich Ruhe und Klarheit einzustellen vermag.
Nach innen geschaut, richten sich aufmerksam sein und Konzentration auf das Wahrnehmen dessen, was ganzheitlich in mir geschieht. Dies betrifft Körper, Seele und Geist. Erspüren, was dort passiert und wie ich es empfinde. Zum Beispiel beim Bewegungszyklus während des Laufens, beim Atmen oder bei stetem Wiederholen einer Meditationsformel, wie etwa: „Jetzt nicht an einen blauen Elefanten denken. Dies so lange wiederholen, bis der Elefant nicht mehr vor dem „dritten Auge
erscheint.
Nach außen gewandt nimmt die Achtsamkeit Empfindungen wahr, die einfallende Informationen auslösen. Diese empfangen wir über den Tast-, Seh-, Hör-, Geruchs-, Geschmacks-, Gleichgewichts-, Bewegungs- und Tiefensinn. So gestaltet sich meditatives Laufen durch Wahrnehmen und Präsenz.
Im Abschnitt 1, dem Lechmüdungsweg
, gibt es wenig Unterkunftsangebote. Deren Zahl steigt im Abschnitt 2, dem Lecherlebnisweg
. Im Abschnitt 3, dem Lechweg
, von Füssen bis zum Ziel, sind sie üppig vorhanden, gekennzeichnet nach Kategorien: Sterne für Hotels und Gasthöfe, Edelweiß für Privatzimmer und Ferienwohnungen sowie Margeriten für Bauernhöfe. Von Sommer bis Herbst empfiehlt sich die Reservierung in Hotels, Gasthöfen und Pensionen dringend.
Sei gegenwärtig in allem, was du tust. Die einzige Wirklichkeit ist jetzt. Solange du Vergangenem nachhängst oder künftigem nachstellst, bist du nicht wirklich im Jetzt am Leben
(aus dem Zen-Buddhismus).
1.6.1 Am Körper
Laufdress. Je nach Situation, kurz oder lang anzulegen.
→ Lang = Schutz vor Insektenstiche.
→ Je mehr und größer die Taschen der Hose, desto besser.
Unterhose (Vorsicht „Reibwölfe"). Täglich ja/nein entscheiden.
Laufsocken: dünn.
Laufschuhe: „Brooks Ghost 14 Goretex" (profilierte Sohle).
Smartphone: iPhone.
Laufuhr: iWatch.
Sonnenbrille mit Brillenband: Uvex.
Action-Kamera: Insta360 GO2.
Hüftschlauch: Nathan „The Hipster".
Rucksack: Salomon XA 15 15 L, 5-6 kg, inklusive zweier kollabierbarer Trinkflaschen a‘ 500 ml und einer Signalpfeife für Notfälle.
Zwei ultraleichte Nylonbeutel, rüttelfest am Rucksack fixiert.
Bargeld 1/3.
Bargeld 2/3.
Taschenmesser mit Schere + Pinzette: Victorinox „Mini-Champ".
Papiertaschentücher 1/2.
Brillenputztücher.
Visitenkarte (zur Sicherheit).
1.6.3.1 In den Gurttaschen
2 Soft-Flasks a’ 500 ml, mit Trinkwasser gefüllt.
Signalpfeife (zur Sicherheit).
Kleines Notfall-Kit mit Pflaster.
Handdesinfektion.
Salztabletten.
Datteln.
Nüsse.
Bleistift (besser als Kugelschreiber) und Papier 1/2.
Bargeld 3/3.
Stöcke (optional).
1.6.4 Papiere
Ausweis.
Impfpass + Covid19-Impfnachweis.
Krankenversicherungskarte.
Scheckkarte.
Bahncard.
Adressen und Tel.-Nr.
Rettungsdienst: Deutschland 112, Österreich 144
Feuerwehr: Deutschland 112, Österreich 122
Polizei: Deutschland 110, Österreich 133
Bergwacht: Deutschland 112, Österreich 140
1.6.5 Notfall-Kit
Medikamente.
Zeckenkarte.
3 FSP2-Masken.
Klammerpflaster.
Wund- / Handdesinfektion.
Wundauflage.
Wundschnellverband.
Kleine Pflaster.
Kleine Verbandsrolle.
Rettungsdecke.
Sicherheitsnadeln.
Seifenlotion für Haut, Haar, Wäsche (und als Rasiercreme).
Gegebenenfalls Klingen-Rasierer.
Zahnbürste + Zahncreme.
Handcreme.
Fußcreme.
Etwas gegen den „Wolf".
Sonnencreme.
Nagelfeile, wenn nicht im Taschenmesser.
Papiertaschentücher 2/2.
Ohrenstöpsel.
1.6.7 Kleidersack
1 Unterhose, kurz.
1 Laufhose, kurz.
1 Laufhose, lang.
1 Langarmshirt, warm.
1 Kurzarmshirt.
1 Paar Laufsocken, dünn.
1 Paar Socken, warm.
1 Shorts (zum abends essen gehen).
1 warmes Unterheld.
1 Fleece-Pullover.
1 Buff.
1 Badehose.
1 Mütze (optional).
1 Regen-Rucksack-Poncho/Hülle.
Badelatschen.
1.6.8 Elektronik
Vierfach-USB-Stromstecker und USB-Hub.
Alle USB-Kabel.
Ladekabel iWatch und iPhone.
USB-Datenstick.
Powerbank.
1.6.9 Sonstiges
1 Wind-Regenjacke, dünn (Berghaus, Modell Hyper 100).
Kamerazubehör.
5 m ParaCord, 4 Gummiringe (strong), 3 Klettgurte.
Lesebrille.
Brillenputztücher.
Magnesiumcitrat.
Bleistift & Papier 2/2.
1.6.10 Nahrung
Datteln, Nüsse, Mandeln.
1.6.11 Weitere Informationen
Verein Lechweg: lechweg.com
Füssen Tourismus Marketing: fuessen.de
Tourist Information Lechbruck: lechbruck.de
Tourismusverband Pfaffenwinkel: pfaffen-winkel.de
Landsberg am Lech: landsberg.de
Regio Augsburg Tourismus: augsburg-tourismus.de
Region Bayerisch-Schwaben: bayerisch-schwaben.de
Allgäu: allgaeu.de
1.7 Wer?
Ich selbst, mit mir allein.
2.1 Testlauf 1
Rucksack und Laufgurt stammen von ausgewiesenen Ausrüstungsexperten. Dennoch ist es wichtig, Tragesicherheit und Komfort sorgfältig zu überprüfen, zu personalisieren, zu justieren und ggfls. zu korrigieren, bevor ein Laufprojekt größeren Umfangs beginnt.
Proaktive Skepsis hilft, potenziell verdecktes Überraschen zu identifizieren und zu neutralisieren. Komme dem nach, indem ich vorab ein Stück auf einer solchen Erfahrungskurve außer Konkurrenz laufe.
Los gehts! Ich starte nachmittags, auf 10 km - dachte ich!
Während derer überrascht mich der angenehm schmiegsame Tragekomfort des jetzt auf 5-6 kg beladenen Rucksacks. So beschließe ich, bei 10 km, den Testlauf auf 21 und dort auf 30 km auszudehnen. Gut indes, dass ich die beiden Soft-Flasks (2 x 500 ml) vorher, des Gewichts wegen, mit Wasser füllte. Bei 29 °C trank ich es ab km 20 dankbar aus. Das Tempo hielt ich niedrig und achtete auf
kontrolliertes Atmen. So übte ich, meine Ausdauer auch über längere Strecken stabil im Komfortbereich zu halten. Es ist dies nicht selbstverständlich. Weiß ich mich doch aus Jahrzehnten währender Lauferfahrung einem gewissen Automatismus ausgeliefert. Der lässt mich auf langen Strecken zunehmend schneller laufen, wenn ich mich nicht darauf konzentriere, langsamer zu bleiben. Viele Läufer kennen das vielleicht von ihren Regenerationsläufen. Dabei ist der Belastungsgrad so gering, dass sich ein Gefühl von Unbehagen einstellt. Es fühlt sich dann so an, als würde man unbequem zwischen Gehen und Joggen dahin dümpeln.
Am Ende waren keinerlei Rucksack-bedingte Handicaps i.F.v. Druckstellen, Reibwölfen, Zwicken oder Zwacken wahrnehmbar. Am folgenden Tag war das Befinden nicht anders, als nach jedem ohne Rucksack im moderaten Tempo absolvierten 30-km-Lauf. Für Tage dauernde Laufabenteuer mag die Stauraumkapazität von 15 L freilich knapp werden. Spanngurte, zum Anschnallen ergänzender Utensilien, erhöhen die Kapazität. Zwei Nylonbeutel a‘ 4 Liter (aus dem Outdoor-Laden) waren bald formschlüssig am Rucksack fixiert. Der Kraftschluss war über Gurtspannung und je zwei Gummiringe der Ausführung strong
hergestellt. So waren die Beutel rüttelfest, ohne eine Eigendynamik infolge der Laufschrittimpulse entwickeln zu können.
Den Stretch-Laufgurt hatte ich ehedem seit Längerem auf kürzeren Distanzen im Laufeinsatz. Wusste so, dass dieser clever gestaltete, pflegeleichte Einteiler ohne Komplikationen verursachende Zusatzelemente auskommt. Diverse Kleinteile birgt er transport-, rüttel- und verschlusssicher in getrennten Sektionen. Ergonomisch körpernah fittend, beschert er höchste Tragequalität, so als ob er nicht vorhanden wäre. Hinzu kommt, dass er sich flexibel an unterschiedliche Bewegungsabläufe anpasst und dennoch stets stabil sitzt. Einfacher Inline-Zugriff vermeidet unnötige Unterbrechungen.
Fazit: Rucksack und Laufgurt sind qualifiziert.
Die Kapazität der beiden Soft-Flasks mit 2 x 500 ml für Trinkwasser winkte ich ohne weiteres Überlegen durch. Ich vertraute darauf, an geeigneten Orten stets rechtzeitig nachladen zu können. Ein großer Fehler, das nehme ich an dieser Stelle vorweg. Wenn ich einen Schnitzer in der Vorbereitung dieses Laufabenteuers fabrizierte, dann war es dieser. Er sollte mich noch teuer zu stehen kommen.
Trinken, auf einem Laufabenteuer, wie jenem, dass ich hier vorhabe, ist elementar. Lässt doch erst Wasser den Körper funktionieren: Es reguliert seine Temperatur. Bei Aktivität unter Hitze ersetzt es Verluste aus Schweiß. So wird das Herz nicht gezwungen, infolge dicker werdenden Blutes, stärker zu arbeiten, um genügend Blutsauerstoff zu den Mitochondrien der Laufmuskulatur zu pumpen. Die Blutviskosität bleibt gering, und Leistungsfähigkeit und Konzentration bleiben aufrecht. Die Dicke des Blutes nimmt also direkt Einfluss auf die Laufleistung und das Stehvermögen über lange Strecken. Überdies transportiert es alle Nährstoffe - Makronährstoffe, Mikronährstoffe und Funktionsstoffe - zu den Verbrauchsstellen hin und alle Abfallstoffe zurück. Ohne Wasser also kein Stoffwechselprozess. Kurz: ausreichend Wasser sorgt für Sicherheit, Gesundheit und Leistung – körperlich wie kognitiv. Dehydrieren zu vermeiden, hat demnach höchste Priorität.
2.2 Testlauf 2
Generalprobe! Sie geht über 2 Tage, mit 34 und 38 km. Zu übernachten, in einem Quartier, das während des Laufs zu finden und zu buchen ist. Geprobt werden soll die
Inline Quartier-finde-Logistik.
Navi-App (Komoot).
Sonnenbrille (Uvex) mit Halteband.
Laufschuhwahl (Brooks Ghost 14, Goretex).
Vollständigkeit der Ausrüstung.
Übernachtungsroutine.
Eine meditative Übung helfe mir, innere Ruhe zu finden: Zeit nehmen, stillsitzen und den umgebenden Dingen lauschen. Dabei den Klang des Lebens in mir schwingen lassen.
Tag 1
Von Königsbrunn nach Landsberg führt mich die Komoot-App über 33 km auf unbefestigten Pfaden und Wegen am Lech entlang.
Unterwegs identifiziere und buche ich per Smartphone mein Quartier: Arthotel ANA Goggl. Dort eingecheckt, bewerte ich die Navi-App positiv. Sie fand das Ziel und lotste mich punktgenau. Auch auf versteckten, unbefestigten Schleichpfaden im Wald, die ich ohne sie nicht entdeckt hätte, führte sie mich.
Im Hotel trainiere ich:
Körperpflege (alles Notwendige dabei?).
Laufdress des heutigen Tages waschen und trocknen lassen.
Mobile Elektronik aufladen (Kabel und Adapter komplett?).
Wasserbehälter mit Frischwasser füllen.
Verpflegung nachladen (Bio-Laden).
Tagesprotokoll abfassen + Frühstücksroutine.
Zufrieden und gelassen esse ich zu Abend auf dem Trottoir der Villa Rosa (Vorderer Anger 267). Klein, fein und empfehlenswert! So sehr, dass nach diesem Laufabenteuer mehrmals wieder hier war.
Es ließ sich soweit gut an, denke ich, und reflektiere den im wahrsten Sinne des Wortes abgelaufenen Tag. Finde nichts, was ich anders oder besser zu machen hätte. Derweil ich, geistig in Klausur, mit einem Zeigefinger verrollte Krümel des nicht gegessenen Brotes auf der Tischdecke häufele.
Tag 2
Die Navi-App hat gestern ihre erste Bewährungsprobe bestanden. Nun führt sie mich über 38 km von Landsberg nach Schongau. Ich laufe überwiegend auf dem klar und gut erkennbar ausgeschilderten Lecherlebnisweg
. Der führt in seiner Gänze von Landsberg bis nach Füssen. Die Komoot-App gibt mir indes einige wunderbare, versteckte Überraschungspfade abseits des Lecherlebnisweges vor.
Ich hatte sie vorher so programmiert. Es war kein Fehler, denn auch dort ist die schöne Natur mit dem Brooks Ghost gut belaufbar.
