Das Lustwäldchen: Galante Gedichte aus der deutschen Barockzeit
Von Franz Blei
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Über dieses E-Book
... beinhaltet eine Zusammenstellung von Liebesgedichten erotisch-frivolen Inhalts, die 1907 von Franz Blei, einem österreichischen Schriftsteller und Freund von Alfred Adler und Robert Musil, in erster Auflage herausgegeben wurde.
"Galant zu sein, das war die gesellschaftliche Regel, unter der diese Zeit stand", schreibt Blei in dem Vorwort seines Buches. Und galant sind die Gedichte, die Blei in seinem "Lustwäldchen" zusammengestellt hat ... auf die eine oder die andere Art ...
"Die eheliche Pflicht"
Als einst ein alter Herr ein junges Mädchen freite
Und ihm sein schwacher Leib nichts gutes prophezeite,
Sprach er zu ihr: mein Kind, sie wird sich ja bequemen,
Und wird die ehl'ge Pflicht quartalweis von mir nehmen.
Ihr Widerfragen war, da sie sich kaum bedacht:
Allein, wie viel Quartal, gibts denn in einer Nacht?
J. F. Riederer
"Das Lustwäldchen" ... ein außergewöhnliches Lesevergnügen der besonderen Art!
Franz Blei
Franz Blei (1871-1942) war ein österreichischer Schriftsteller, Übersetzer und Literaturkritiker, der auch mehrere philosophische Essays über Pornografie herausgab. Sein bekanntestes Werk Das große Bestiarium der deutschen Literatur beschreibt ironisch alle wichtigen Autoren der damaligen Zeit in alphabetischer Reihenfolge als exotische Tiere. Als bedeutendster Literaturvermittler der literarischen Moderne entdeckte er u.a. Robert Walser, Hermann Broch, Franz Kafka, Robert Musil.
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Buchvorschau
Das Lustwäldchen - Franz Blei
Das
Lustwäldchen
Galante Gedichte aus der deutschen Barockzeit
Gesammelt und herausgegeben
von
Franz Blei
Quality Books
2018
* * * *
Quality Books
Klassiker in neuem Glanz
Textgrundlage:
Das Lustwäldchen
Galante Gedichte aus der deutschen Barockzeit
Gesammelt und herausgegeben von Franz Blei
Hans v. Weber, Verlag
6. Auflage, 1908, München
Erstdruck: München (v. Weber) 1907.
Vollständig neu bearbeitete und erweiterte Ausgabe
Umschlaggestaltung: Maisa Ahmad-Galle
Handkolorierter Titel: Constantin Somoff
© 2016 by Quality Books, Hameln
2., überarbeitete Auflage: Mai 2018
ISBN 978-3-946469-09-4
E-Mail: info@qualitybooks-hameln.de
Für die vollständige Anschrift klicken Sie bitte auf den nachfolgenden Link: Anschrift
Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Herausgebers nicht vervielfältigt, wiederverkauft oder weitergegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
Titel
Handkolorierte Titelzeichnung
Impressum
Vorwort des Herausgebers
Das Lustwäldchen
Christian Felix Weise
Thränen der Jungfernschaft.
Nachsprung nach dem Tanze.
Als ich meiner Rosilis …
Christian Reuter
Clarille auf den Tod ihrer Frau Mutter.
Daniel Casper von Lohenstein
Komm braune Nacht …
An Calisten.
Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau
Es dachte Lesbie …
Ich eilte …
An Albanie.
Was zürnst du …
Als ich die Lesbie …
Niemand weiß …
An Clorinde.
Mein Engel kannst du …
An Lisette.
An Melinde.
An Lauretten.
Als die Venus …
Benjamin Neukirch
An Sylvien.
Die schöne Lesbia.
Joachim Beccau
Auf eines Bereiters Hochzeit.
C. E.
Gesteh' es nur mein Kind …
Du sanftes Band.
Erdmann Neumeister
Madrigal auf die Schürzenmode.
Johann Burkhard Mencke
Liebes-Maximen.
Christian Friedrich Hunold
Die Schooß.
Hilf Himmel! welchen Schmuck …
A. B. im Schlesischen Helicon
An Rosetten.
Der glückliche Schoßhund.
Ich muß es wohl gestehen …
Gottlieb Siegmund Corvinus
An den eifersüchtigen Leander.
Auf einen unschuldigen Nebenbuhler.
Der schlimme Traum.
Martin Brandenburg
Über den von allen Schoßhündchen zu beklagenden Abschied eines artigen Joisie.
Regina Maria Pfitzer(in)
Auf den Tod des Schoßhündchens Amourettchen.
Wittekind-Koromandel
An Fleuretten.
Johann Friedrich Riederer
Rede einer schwangern Tochter …
Die eheliche Pflicht.
Die schöne Gertraud.
Der jungen Tochter einfältige Fragen an die Mutter.
Neuer Vorrath
Der Weiber wohlcandirte Privilegia.
Le Pansiv
Begerine und ihr Galan Ente.
An eine Sechzigjährige.
Vergebliche Ungeduld.
Streit der fünf Sinne.
Jungfern-Gesänge.
Epigramme.
Deliciae Poeticae
Auf die stille Laute.
An eine gehaubte Braut.
Auf ihre Schooß.
Mit ihr in einem Gewächshaus.
Lieben und doch nichts genießen …
Epigramme.
Celander
An die Herrin.
An Arismene.
Verschwendung im Schlafe.
Mein Kind sei doch so blöde nicht …
Daniel Stoppe
Mädchenlied.
Trostgedanken eines Studenten.
Aria.
Der Volontair im Lieben.
Johann Christian Günther
Soll kluge Schönheit …
Einladung.
An Luise.
Eröffne mir …
Ohne Lieben …
Hochzeit-Scherz.
Bibliographische Schlußbemerkung
Impressum (Anschrift)
Vorwort des Herausgebers
Die Dichter der deutschen Barockzeit erfreuen sich insgesamt einer sehr schlechten Reputation in allen Literaturgeschichten. Roh, schwülstig, platt, gemein, maniriert: mit solchen Worten tut sie die Geschichtsschreibung rasch ab, allzu rasch, will mich dünken. Gewiß: mit den besten der Minnesänger und dem Volksliede verglichen werden Hoffmannswaldau und seine dichterischen Genossen die Unmittelbarkeit und Schlichtheit des Tones vermissen lassen, und an dem späteren Günther gemessen, mag der rednerische Überschwang ihrer Gefühle oft recht albern erscheinen. Und doch haben sie, worauf Max von Waldberg zuerst aufmerksam gemacht hat, eine psychologische Verwandtschaft mit den Frauendienern des deutschen Liederfrühlings; und daß sie in ihren Bemühungen um Form und bildlichen Ausdruck ohne Bedeutung für die späteren gewesen sein sollen, wer möchte das behaupten? Aber ganze Zeiten deutscher Literatur scheinen nur dafür gewesen zu sein, daß ihre summarische Geschichte in gelehrten Werken späterer Zeiten abgetan wird; noch summarischer geht dann dieses Urteil in die populären Literärgeschichten, aus denen es der Leser hinnimmt, ohne sich weiter um die Be- und meist Verurteilten selber zu kümmern.
Man wird in diesem Lustwäldchen eine Auswahl dieser deutschen Barockgedichte lesen. Man wird vielleicht ihren Manirismus nicht ohne künstlerischen Reiz finden und sich gar nicht darum kümmern, ob diese Dichter ein ehrliches Gefühl ausdrücken oder einen Einfall wie im Spiele formen wollen. Ist nicht, was Form und nichts als Form ist — wenn solches es überhaupt gibt — dem ehrlichsten Gefühle in den Künsten vorzuziehen, wenn dieses Gefühles große Echtheit der Kraft mangelt, sich eine Form zu geben? Die Affekte des Lebens, die im Schrei, im Fluch, im Stammeln sich äußern und uns unmittelbar stark beeindrucken, weil sie einen Zustand mit einem enthüllen, wer möchte sich mit solchem Leben in den Künsten begnügen, die ein anders geformtes Leben sind? Die Echtheit des Gefühles allein hat noch keinem das Gedicht gegeben.
Die barocken Dichter,