Hippotherapie: Befunderhebung, Bewegungsanalyse, Therapie
Von Annette Soehnle und Sabine Lamprecht
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Hippotherapie - Annette Soehnle
© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019
A. Soehnle, S. LamprechtHippotherapiehttps://doi.org/10.1007/978-3-662-59234-2_1
1. Allgemeines zur Hippotherapie
Annette Soehnle¹ und Sabine Lamprecht²
(1)
Görwihl, Baden-Württemberg, Deutschland
(2)
Holzmaden, Baden-Württemberg, Deutschland
Annette Soehnle (Korrespondenzautor)
Email: annette.soehnle@t-online.de
Sabine Lamprecht
Email: slamprecht@hsh-lamprecht.de
1.1 Was ist Hippotherapie?
1.2 Abgrenzung zu anderen Therapien mit dem Pferd
1.3 Grenzgebiete der Hippotherapie
1.4 Hippotherapie im deutschsprachigen Raum
1.1 Was ist Hippotherapie?
Der Begriff „Hippotherapie setzt sich aus zwei Worten zusammen: „Hippos
= Pferd (griechisch) und „Therapie, ebenfalls aus dem Griechischen und bedeutet „Dienst, Heilung, Pflege
.
Hippotherapie ist eine physiotherapeutische Therapieform, bei der das Pferd als Hilfsmittel eingesetzt wird (Abb. 1.1).
../images/473946_2_De_1_Chapter/473946_2_De_1_Fig1_HTML.pngAbb. 1.1
Hippotherapie ist Physiotherapie unter Zuhilfenahme des Pferdes im Schritt.
(© Mona von Winning)
Dabei dient das Pferd als Therapiemedium. Der Patient wirkt dabei nicht aktiv auf das Pferd ein, sondern die Bewegung des Pferderückens wirkt auf den Patienten. Diese dreidimensionalen Schwingungen des Pferderückens und der Rhythmus des Pferdeschritts werden genutzt, um physiologische Reaktionen beim Patienten zu erzielen.
Der Focus der spezifischen Wirkung der Hippotherapie ist auf den Körperabschnitt Becken (→ KA Becken) und den Körperabschnitt Brustkorb (→ KA Brustkorb) gerichtet. Dort werden dreidimensionale gangtypische Reaktionen erreicht, die in dieser Komplexität bei keiner anderen Therapieform erreicht werden können. Auch der Alltagstransfer zum verbesserten Gehen, stabileren Sitzen und selbst zum zielsicheren Greifen ist gegeben (Abschn. 4.5, 4.6, und 4.7).
Hippotherapie wird nach spezifischer Befunderhebung (siehe Abschn. 4.1) und exakter Auswahl der Hilfsmittel wie z. B. Sattel (siehe Abschn. 5.1) und des entsprechenden Pferdes im Schritt durchgeführt.
Um eine symmetrische Bewegung zu erhalten, sollte auf einer möglichst geraden Wegstrecke therapiert werden (Abschn. 5.3).
In Deutschland wird der Begriff Hippotherapie für viele therapeutische Anwendungen mit und auf dem Pferd benutzt – egal ob physiotherapeutische, pädagogische oder psychologische Ziele im Vordergrund stehen. Eine enge Indikationsstellung, eine genaue Befunderhebung, Benennung des funktionellen Hauptproblems des Patienten und der hippotherapeutischen Zielsetzung sind Voraussetzung für eine gezielte Anwendung der Hippotherapie. Ebenso muss eine exakte Bewegungsanalyse des Patienten und des Pferdes erfolgen. Nur dann kann davon ausgegangen werden, dass die gewünschte Wirkung auf den Patienten erfolgt. Außerdem ist eine Verlaufsdokumentation mit entsprechenden Vergleichsassessments wichtig. Dies sind Voraussetzungen für eine spezifische und klare Definition der Hippotherapie.
Um die Wirkung der Hippotherapie zu gewährleisten, sind ebenso klare Richtlinien für die Durchführung der Hippotherapie (siehe Abschn. 6.1.11) notwendig. Ganz bewusst möchten wir uns von heilpädagogischen und reittherapeutischen Zielsetzungen abgrenzen. Der Umgang mit dem Pferd wie z. B. Putzen, Führen etc. ist kein Bestandteil der Hippotherapie.
Hippotherapie ist eine physiotherapeutische Therapieform auf dem Pferd und hat nichts mit aktivem Reiten zu tun! Dabei wirkt die Bewegung des Pferderückens auf den Patienten ein und nicht der Reiter auf das Pferd!
1.2 Abgrenzung zu anderen Therapien mit dem Pferd
Neben der Hippotherapie als physiotherapeutische Maßnahme zur senso- und neuromotorischen Beeinflussung von Bewegungsstörungen, werden in Deutschland auch das heilpädagogische Reiten und Voltigieren sowie das Reiten als Sport für Behinderte unter dem Überbegriff Therapeutisches Reiten zusammengefasst. In den letzten Jahren kamen noch das ergotherapeutische und psychotherapeutische Reiten dazu, was je nach Grundausbildung des Therapeuten eine entsprechende Zielsetzung und Zielgruppe hat (siehe Abb. 1.2).
../images/473946_2_De_1_Chapter/473946_2_De_1_Fig2_HTML.pngAbb. 1.2
Bereiche des Therapeutischen Reitens in Deutschland
In der Schweiz stehen Hippotherapie und alle Bereiche des Therapeutischen Reitens als die zwei Hauptbereiche der Pferdetherapien nebeneinander. Damit ist die Hippotherapie deutlicher vom Bereich des aktiven „Reitens" abgegrenzt (Tab. 1.1).
Tab. 1.1
Einteilung der Bereiche der Therapien mit dem Pferd in der Schweiz
1.2.1 Heilpädagogisches Reiten/Voltigieren (HPR)
Diese Therapieform wird von Erzieher/innen, Heilpädagogen/innen, Sozialpädagogen/innen, Lehrer/innen und Psychologen/innen mit einer entsprechenden Zusatzausbildung durchgeführt. Es handelt sich bei der Heilpädagogischen Förderung mit dem Pferd um pädagogische, psychologische, psychotherapeutische, rehabilitative und soziointegrative Angebote mit Hilfe des Pferdes bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit verschiedenen Behinderungen oder Störungen.
Das Heilpädagogische Reiten /Voltigieren eignet sich dafür, positive Verhaltensänderungen einzuleiten oder zu unterstützen. Im HPR werden Ängste und Verunsicherungen abgebaut, Vertrauen und Selbstwertgefühl gesteigert, reale Selbsteinschätzung erlernt, Konzentration trainiert und sensomotorische Entwicklung gefördert.
Zielgruppen: Menschen, deren Probleme auf der emotionalen und/oder sozialen Entwicklung Defizite aufweisen, sowie der Schwerpunkt auf der Ebene des Lernens und der geistigen Entwicklung steht.
Dabei steht nicht die reit- oder voltigiersportliche Ausbildung, sondern die individuelle und ressourcenorientierte Förderung über das Medium Pferd im Vordergrund. Eine günstige Beeinflussung der Persönlichkeitsentwicklung gehört insbesondere in den Bereichen Motorik, Wahrnehmung, Lernen, Befindlichkeit und Verhalten zu den Zielsetzungen.
Das Bewegtwerden auf dem Pferderücken und die Gestaltung der Beziehung zum Therapiepferd und zum Pädagogen unterstützen den Klienten in der Auseinandersetzung mit seinen individuellen Schwierigkeiten. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können aufgrund positiver Erfahrungen ihr Selbstwertgefühl stärken und eine angemessene Selbsteinschätzung erlernen. Die Konzentrations- und Lernfähigkeit sowie der angemessene Umgang mit Emotionen (z. B. Wut, Ärger, Trauer, Freude) stehen häufig im Vordergrund der Zusammenarbeit. Positive Lernerfahrungen im Bereich des sozialen Verhaltens werden nicht nur durch das Pferd und den Pädagogen, sondern auch durch die anderen Gruppenmitglieder ermöglicht.
Häufig werden heilpädagogische Maßnahmen in Reitvereinen, Heimeinrichtungen, Schulen, freien Praxen oder in stationären Behandlungsmaßnahmen (z. B. Kinder- und Jugendpsychotherapie) angeboten (Abb. 1.3).
../images/473946_2_De_1_Chapter/473946_2_De_1_Fig3_HTML.jpgAbb. 1.3
Das Reiten auf dem Handpferd ist für Kinder ein besonderes Erlebnis
1.2.2 Reiten als Sport für Behinderte
Der Pferdesport ist durch die Entwicklung spezieller Hilfsmittel und besonders ausgebildeter Pferde auch für schwerstbehinderte Menschen möglich. Unter dem Motto „auf dem Pferd hat Jeder vier gesunde Beine" erleben Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen die kompensatorische Funktion des Pferdes: Das Pferd sieht für den Blinden, es geht für den Gehbehinderten. Trainiert werden Menschen mit Behinderungen von Reitausbildern mit spezieller Zusatzqualifikation.
Das Reiten als Sport für Behinderte (oder Reiten als Sport mit Handicap) gliedert sich in 3 Bereiche:
1.
Freizeit-/Breitensport
Der überwiegende Teil der Reiter betreibt das Reiten als Freizeitsport. Im Vordergrund stehen hierbei eine sinnvolle Freizeitgestaltung mit dem Pferd, die soziale Integration und Rehabilitation der Behinderten (z. B. in integrativen Reitgruppen mit Nichtbehinderten) sowie der Ausgleich von behinderungsbedingter Bewegungsarmut, um Folge- und Sekundärschäden entgegenzuwirken.
2.
Leistungssport
Im Leistungsport nehmen behinderte Reiter sowohl an Regelturnieren gemeinsam mit Nichtbehinderten als auch an speziellen nationalen und internationalen Behindertenturnieren teil – bis hin zu den Paralympics! Ähnlich wie in Rollstuhlsportarten (z. B. Rollstuhlbasketball) gibt es auch im Behinderten-Sport-Reiten eine Einteilung der Reiter aufgrund der Schwere der Behinderung in sogenannte „Grades. Hiermit soll sichergestellt werden, dass „vergleichbare
Einschränkungen zu „vergleichbaren" Leistungen führen.
3.
Fahrsport für Behinderte
Besonders Menschen mit Gehbehinderungen (z. B. bei Querschnittslähmung, MS, Amputation) finden im Fahrsport eine Möglichkeit der Freizeitgestaltung mit dem Pferd. Der behindertengerechte Umbau einer Kutsche gibt dem Fahrer weitgehend Selbständigkeit und Sicherheit und ermöglicht diesen Menschen das Erleben der Bewegung in der Natur.
Hippotherapie ist nicht Reiten!
1.3 Grenzgebiete der Hippotherapie
Bei der Durchführung der Hippotherapie muss erwogen werden, ob bzw. wann ein Patient noch von Hippotherapie profitiert. Dafür sind ein exakter Befund und eine klare Zielsetzung notwendig.
A)
Es kann ein Patient motorisch zu wenige spezifische Defizite für die Hippotherapie mit deren Wirkungsweise und Zielen aufweisen.
B)
Ein Patient kann auch mit allen Hilfsmitteln und Hilfen nicht mehr sinnvoll mit Hippotherapie therapiert werden, da er zu viele Defizite aufweist.
Es kann auch vorkommen, dass ein Patient nur für einige Zeit Hippotherapie durchführt, bis er irgendwann alle spezifischen Ziele der Hippotherapie erreicht hat. Dann muss der Therapeut sich überlegen, ob es sinnvoll ist, die Hippotherapie weiter durchzuführen, oder ob andere Therapieformen für das Erreichen der spezifischen Ziele effektiver sind.
1.3.1 Patienten mit zu wenigen spezifischen Defiziten für die Hippotherapie
Wann profitiert ein Patient nicht mehr von der Hippotherapie?
Wenn ein Patient alle 4 Übungsstufen der Hippotherapie selektiv aufnehmen und wiederlagern kann (Abschn. 5.5), dann ist die spezifische Wirkung der Hippotherapie erreicht. Damit ist die Fähigkeit der selektiven Mobilität in Lateralflexion und Rotation des Körperabschnitts Beckens bei gleichzeitiger dynamischer Stabilisierung des Körperabschnitts Brustkorbs und eingeordneter Körperlängsachse.
Liegt gleichzeitig kein chronisches oder degeneratives Krankheitsbild vor, bei dem mit einer Verschlechterung der Erkrankung zu rechnen ist, sollte die Hippotherapie, zumindest vorübergehend, abgesetzt werden. Hippotherapie kann jedoch bei Patienten ohne chronische/degenerative Verschlechterung weiter durchgeführt werden, mit dem Ziel Sekundärschäden wie z. B. Skoliosen zu verringern bzw. im Wachstum Sitzbalance etc. zu erhalten.
1.3.2 Patienten mit zu vielen spezifischen Defiziten für die Hippotherapie
Wann ist ein Patient zu schwer betroffen für die Hippotherapie?
Bei schwer betroffenen Patienten sollte wiederum an Hand der Zielsetzung genau abgewogen werden, ob die spezifische Wirkungsweise der Hippotherapie für den jeweiligen Patienten dem Aufwand und auch dem Risiko entspricht. Nicht zuletzt ist es auch eine Frage der Infrastruktur. Welche Pferde stehen zur Verfügung? Könnte man auch bei Erwachsenen zu zweit aufs Pferd? Ist ein sicherer Transfer gewährleistet? Gerade bei schwerst betroffenen Patienten muss die Sicherheit durch absolut sichere Pferde, erfahrene Pferdeführer und entsprechende Therapeuten gewährleistet sein. Wenn sich Patienten im Laufe Ihrer Erkrankung weiter verschlechtern, muss die Balance zwischen Aufwand und Nutzen abgewogen werden. Die Ziele, die durch die Hippotherapie erreicht werden können, sollten den großen Aufwand rechtfertigen.
Generell können schwer oder schwerstbehinderte Kinder eher auf das Pferd transferiert und therapiert werden als schwer behinderte Erwachsene. Der Transfer ist sehr viel risikoreicher und stellt oft ein großes Problem bei schwer betroffenen Patienten dar. Besonders der Transfer auf das Pferd (Abschn. 5.4) muss vorher genau überlegt und geplant werden. Außerdem ist es bei der Hippotherapie mit schwer betroffenen erwachsenen Patienten oft nicht möglich, dass das Pferd noch zusätzlich einen Therapeuten trägt.
Patienten können zu wenige spezifische Defizite aufweisen oder zu stark betroffen sein, um von der Hippotherapie spezifisch zu profitieren! Die Beurteilung bzw. Entscheidung obliegt dem kompetenten Therapeuten unter fundierter Abwägung der spezifischen Ziele, die durch die Hippotherapie erreicht werden.
1.4 Hippotherapie im deutschsprachigen Raum
Hippotherapie wird selbst im deutschsprachigen Raum auf sehr unterschiedliche Weise gelehrt und durchgeführt, ganz zu schweigen von den großen internationalen Differenzen.
Eines haben aber alle gemeinsam: das Ziel der motorischen Förderung von bewegungsbehinderten Menschen.
Um die Unterschiede in Deutschland, der Schweiz und Österreich zu verdeutlichen, geben wir hier einen Überblick über die Ausbildungen zum Hippotherapeuten und Durchführungsrichtlinien bei der Hippotherapie.
Gegenübergestellt werden
die Deutsche Gruppe für Hippotherapie-Ausbildung e. V. (DHA)
das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten e. V. (DKThR)
die Schweizer Gruppe für Hippotherapie e. V. (SGH)
das Österreichische Kuratorium für Therapeutisches Reiten e. V. (ÖKTR)
(Stand 2019)
1.4.1 Voraussetzungen für die Teilnahme am Ausbildungskurs „Hippotherapeut/in"
1.4.1.1 DHA
abgeschlossene Ausbildung als Physiotherapeut/in
mindestens 1 Jahr Berufserfahrung mit neurologischen Patienten
Erfahrung im Umgang mit Pferden, speziell Führen/Bodenarbeit
reiterliche Grundkenntnisse
Praktikum (Hospitation) zwischen dem 1. und 2. Teil von mindestens 10 h
1.4.1.2 DKThR
Voraussetzungen für die Teilnahme an Teil 1
Staatliche Anerkennung als Physiotherapeut/in oder Arzt
Mindestens ein Jahr praktische Berufserfahrung als Physiotherapeut
Reitabzeichen (RA) 5 (dressurspezifisch möglich) und Longierabzeichen (LA) 5, alternativ Westernreitabzeichen 4 und LA 5 oder IPZV-Reitabzeichen Bronze und IPZV-LZ 2 (alle APO 2014). Longier-Erfahrung auf Niveau des LA 4 wird erwartet.
Erweitertes Führungszeugnis (nicht älter als 6 Monate)
Für Ärzte: Beratungsgespräch mit der Lehrgangsleitung (individuell kann ein zusätzliches siebentägiges Praktikum in der Physiotherapie im Bereich der Neurologie bzw. Neuropädiatrie notwendig sein)
Voraussetzung für die Teilnahme an Teil 2 und 3
Erfolgreiche Teilnahme an Teil 1
20-stündiges Hippotherapie – Praktikum unter Anleitung eines Hippotherapeuten (DKThR)
Schriftliche Beobachtungsaufgabe (Abgabe 4 Wochen vor Beginn Teil 2)
1.4.1.3 SGH
Zulassung: Hochschulzulassung
Physiotherapeutinnen und -therapeuten mit BSc-Abschluss oder NTE (nachträglichem Titelerwerb) und wissenschaftlich-methodologischen Kenntnissen
Berufsangehörige mit einem ausländischen Diplom in Physiotherapie und einem Nachdiplomkurs mit 10 ECTS oder dem Nachweis einer gleichwertigen Ausbildung können sur Dossier aufgenommen werden
Englischkenntnisse sind von Vorteil
Fachliche Voraussetzungen zum Basismodul Hippologie (Modul 1)
gute Pferdekenntnisse und Reiterfahrung
Erfahrung im Umgang mit dem Pferd, speziell führen/Arbeit an der Hand (Kurs in Bodenarbeit von Vorteil)
Fachliche Voraussetzungen zum Aufbaumodul Erwachsene (Modul 2)
2 Jahre Berufserfahrung
Kenntnisse und Fertigkeiten zur Behandlung von MS-Betroffenen (CAS MS-Therapeut/in (Modul 1 und 3), Bobath-Konzept oder eine äquivalente Weiterbildung)
Fachliche Voraussetzungen zum Aufbaumodul Kinder (Modul 3)
2 Jahre Berufserfahrung
Kenntnisse und Fertigkeiten zur Behandlung von CP-Kindern (CAS Klinische Expertise in Pädiatrischer Physiotherapie, CAS NDT Bobath, DAS Entwicklungsneurologische Therapien oder eine äquivalente Weiterbildung)
Hippologische Voraussetzungen
gute Pferdekenntnisse und Reiterfahrung
Erfahrung im Umgang mit Pferden, speziell Führen/Arbeit an der Hand.
Bei ungenügenden Kenntnissen und Erfahrung muss mindestens ein Kurs in Pferdeführung und Bodenarbeit absolviert werden.
Praktische Voraussetzungen
Zulassungsbedingung zur Abschlussprüfung: In der Zeit zwischen dem ersten und zweiten klinischen Modul muss ein Praktikum in Form einer Mitwirkung in der Hippotherapie-K an zwei unterschiedlichen anerkannten HTK-Therapiestellen während mindestens je 3 Stunden absolviert werden.
1.4.1.4 ÖKTR
abgeschlossene Physiotherapeutenausbildung
zweijährige Tätigkeit in einem Team mit neurologischen Patienten oder Bobathkurs (Erwachsene oder Kinder)
Grundkenntnisse in FBL
Reiterpass
Grundkenntnisse im Longieren
1.4.2 Ausbildungsinhalte
1.4.2.1 DHA
Teil 1 Physiotherapeutische und hippotherapeutische Grundlagen
Grundlagen der Bewegungsanalyse
Hippologische Grundlagen
Hilfsmittel
Infrastruktur
Praktische Durchführung der Hippotherapie
Indikationen/Kontraindikationen
Abgrenzung zu anderen Therapien mit dem Pferd
Hippotherapiespezifischer Befund
Vortrag Pferde-Tierarzt
Praktische Arbeit mit Pferden und Selbsterfahrung
Reitersichtung
Betriebswirtschaftliche Überlegungen
Teil 2 Praktische Anwendung der Hippotherapie
Hippotherapiespezifischer Befund bei Erwachsenen und Kindern
Behandlungsstrategien
Ausweichmechanismen
Therapeutische manipulative Hilfen
Neurologische Symptome und ihre Konsequenzen in der Hippotherapie
Praktische Durchführung der Hippotherapie
Rechtliche Grundlagen
Marketing
Berufspolitik
Neurologische und pädiatrische Arztvorträge
1.4.2.2 DKThR
Die Weiterbildung in der Hippotherapie baut auf den beruflichen Fähigkeiten und Kenntnissen der Physiotherapeuten/Ärzte auf und setzt die genannte pferdefachliche Vorbildung voraus. Die speziellen Fachkenntnisse zur Durchführung der Hippotherapie und zum Einsatz des Pferdes werden vermittelt, in der Praxis geschult und überprüft.
Teil 1:
Auswahl und Ausbildung eines geeigneten Pferdes für die Hippotherapie
Langzügelarbeit und Longieren
Ausgleichsarbeit, Tierschutz, Sicherheit
Bodenarbeit
Analyse des Bewegungsablaufs und Bewegungsdialogs Mensch – Pferd
Kolloquium und praktische Überprüfung von Langzügelarbeit und Longieren am Ende von Teil 1
Teil 2 und 3:
Beachtung medizinischer Grundlagen aus den Bereichen Neurologie, Innere Medizin und Orthopädie
Umsetzung und Durchführung von Behandlungskonzepten in der Hippotherapie bei Erwachsenen und Kindern mit verschiedenen Krankheitsbildern
Befunderhebung und Diagnostik bei Erwachsenen und Kindern
Verlaufskontrolle und Dokumentation
Indikationen und Kontraindikationen; Behandlungsgrenzen
Hilfsmittel
Gestaltung kindgerechter Behandlungseinheiten/Einbindung pädagogischer Elemente
Transfer in andere Maßnahmen im Therapeutischen Reiten
Recht und Versicherung
Abschluss mit schriftlicher, mündlicher und praktischer Überprüfung zu den gesamten Kursinhalten nach Teil 3
1.4.2.3 SGH
Modul 1: Basismodul Hippologie
Verhalten, Bedürfnisse und Gesundheit des Pferdes
Pferdeanatomie
Biomechanik des Pferderückens
Analyse des Pferdeschritts
Anforderungen an die Schrittbeurteilung
Pferdeführung
Modul 2: Aufbaumodul Erwachsene
Krankheitsbilder/Symptome
Untersuchung/Befund/Problemanalyse/Zielformulierung/Behandlungsplan
Ausgangsstellungen/Hilfegebung/Hilfsmittel
Behandlung und praktische Arbeit
Erfahrungsaustausch
Das Modul 2 kann nach erfolgreichem Abschluss von Modul 1 auch einzeln besucht werden und führt damit zum Abschluss CAS Hippotherapie Erwachsene.
Modul 3: Aufbaumodul Kinder
Krankheitsbilder/Symptome
Untersuchung/Befund/Problemanalyse/Zielformulierung/Behandlungsplan
Ausgangsstellungen/Hilfegebung/Hilfsmittel
Behandlung und praktische Arbeit
Erfahrungsaustausch
Das Modul 3 kann nach erfolgreichem Abschluss von Modul 1 auch einzeln besucht werden und führt damit zum Abschluss CAS Hippotherapie