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Katja von den Göttern
Katja von den Göttern
Katja von den Göttern
eBook488 Seiten6 Stunden

Katja von den Göttern

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Über dieses E-Book

Erneut warten zahlreiche Abenteuer auf Katja die Arkanerin, die sich als galaktische Beauftragte ständig neuen Herausforderungen ausgesetzt sieht – terroristische Angriffe durch ihren alten Feind, den Magier Son, der Aufbau der neuen Handelswelt Metalla oder die Entwicklung der Dimensionenwalze als Waffe gegen die Konstrukteure.
Hierbei kann sie sich stets verlassen auf die Hilfe des humanoiden Roboters Cord oder ihrer Tochter Liz, vor allem aber auf ihre eigenen Fähigkeiten als Magierin und Schmusekatze.
Zuletzt naht die alles entscheidende Raumschlacht zwischen den Galaxien Zeut und Milchstraße, deren Ausgang Katja ihrer tatsächlichen Herkunft ein Stück näher bringt.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum30. Nov. 2021
ISBN9783755763765
Katja von den Göttern
Autor

Hans-Joachim Bischof

Für den Autor Hans-Joachim Bischof ist der neue Roman im Genre Science Fiction - Fantasy seine vierte Veröffentlichung. Vorher publizierte er zwei Bände mit Kurzgeschichten und einen Roman. Bischof studierte Maschinenbau an der Universität Karlsruhe und beendete seine Ausbildung als Diplom-Kaufmann an der Uni Mannheim. Er ist neunzehnhundertsechsundfünfzig geboren und arbeitet in Industrie und Handel. Schon lange ist er an Zukunftsthemen und alternativen Szenarios interessiert.

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    Buchvorschau

    Katja von den Göttern - Hans-Joachim Bischof

    1.

    Katja saß in ihrem großen Büro auf Tarun, das sie sich in ihrer neuen Rolle als galaktische Beauftrage eingerichtet hatte. Ihr Team umfasste dreißig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sie hatte alle geschult, um in der diplomatischen Umgangssprache und verschiedenen Dialekten kommunizieren zu können. Dieselben Büros waren auf Cellur, Hades, der Allianz, den unabhängigen Welten sowie auf der Erde. Eben kamen neue Meldungen über Ultrafunk, Laarsoon hatte sie zur nächsten galaktischen Konferenz zur Handelswelt Cellur eingeladen, in neun Monaten sollte das Ereignis stattfinden. Er wolle aber schon vorher einen Treffpunkt vereinbaren, um verschiedene Dinge zu besprechen. Katja antwortete und machte verschiedene Terminvorschläge. Fast schon routinemäßig sondierte sie geistig das Handelszentrum Tarun, ob irgendwelche Magier da waren. Ja natürlich, die Zauberer von Hades, die Allianzleute, auch die Erde war vertreten. Aber da waren noch einige Impulse, die sonderbar hereinkamen. Doch noch einige Kämpfer von Frunse, die Unheil anrichten wollten? Schnell kontaktierte die Senatorin die Magier von Hades und der Erde, dort wusste man schon Bescheid. Die Massenmörder hatten ihre große Niederlage noch nicht rächen können, man suchte nach wie vor die Schuldigen. Katja war klar, dass auch sie und ihr Team bei denen auf der Abschussliste standen. Eben kam eine Funkmeldung herein, ihr Flottenstützpunkt, der circa siebzig Lichtjahre von Tarun entfernt war, hatte seine volle Kapazität erreicht. Dort waren ungefähr dreihundert Kreuzer stationiert, eher eine symbolische Geste, denn bei einem größeren Konflikt waren das viel zu wenig Einheiten. Weitere vierhundert Schiffe sollten auf einer Siedlerwelt nahe der Erde eine Basis erhalten, die Gespräche liefen schon.

    Eben meldete sich die ehemalige Agentin und jetzt erfolgreiche Geschäftsrau Lea telepathisch:

    „Hast du kurz Zeit, ich komme vorbei?"

    „Sicher, ich bin im galaktischen Büro, gib mir unten am Eingang ein Signal."

    Die Besucherin betrat den großen Raum, Katja winkte ihr zu und sie setzte sich in einen bequemen Sessel.

    „Wie ist dein Zeitplan? Wann geht’s wieder zurück nach Andromeda, ich meine, zu deiner Handelswelt Valleron?"

    Die Senatorin spielte mit einem Schreibstift, dachte nach.

    „Noch drei Wochen hier auf Tarun, weitere zwei Wochen zu Besuch bei Offron, ich will eine größere Anzahl von Kampfschiffen bestellen. Darauf, ja, ein heißes Eisen, denn ich plane, alle noch ausstehenden Schulungen auf Tronaar zu absolvieren. Also nochmals drei Wochen. Danach schnell wieder zum Andromedanebel."

    „Also ungefähr noch acht Wochen. Kann ich eigentlich auf Offron investieren? Geld habe ich genug."

    Katja gab ihr einen Tipp:

    „Im galaktischen Informationssystem sind unter diesem Planeten jede Menge Projekte beschrieben. Ich denke, so um die achthundert Milliarden Credits kannst du kurzfristig unterbringen."

    „Das klingt gut, ich nehme einen aufgeladenen Finanzstick mit. Da war noch eine Sache?"

    „Ja, zuerst dachten wir, Frunse hätte sich zurückgezogen. Aber Fehlanzeige, einige dieser Killer sind wieder da. Ich habe Hades, die Allianz und unsere Heimatwelt informiert."

    „Was wollen die eigentlich noch?"

    „Man sucht Schuldige, erstens wegen dem Diebstahl des Satelliten, dann die Zerstörung des Frunsesystems. Dass wir die Sache verursacht haben, wissen die nicht. Die Kerle schauen sich um, das heißt, sie haben keine konkreten Verdächtigen. Jetzt Folgendes: Ich habe für uns, also dich, Schania, Yvonne und mich, jeweils einen fortschrittlichen Sicherheitsroboter ausgesucht. Das Modell wird von Belor gebaut und galaxieweit vermarktet. Eine sehr gute Konstruktion, hochintelligent, und er braucht keine Pause wie wir Menschen. Die Kommunikation mit dem Automaten geht akustisch, über Funk oder auch telepatisch. Die Situation hier auf Tarun ist für uns noch gefährlich, wegen dem der Bodyguard."

    Die beiden besprachen alles Weitere, Lea ging dann zu ihrem riesigen Firmenge-bäude zurück. Katja wartete noch auf eine Meldung von der Erde. Endlich kam die Nachricht, sie war von Esther. Man wolle sich bei einer Siedlerwelt treffen, dort könne Katja die restlichen Kreuzer unterbringen, sie und ihr Geld seien willkommen. Alles Weitere dann später, die Senatorin bestätigte den Erhalt der Information.

    Nochmals trafen sich die Agentinnen bei der galaktischen Beauftragten.

    „Hier stehen eure neuen Leibwächter, die Roboter sind gute Konstruktionen, ich habe sie geprüft. Mein Wächter heißt Cord, denkt euch für eure Maschinen passende Namen aus. Die Metallkerle sind noch notwendig, solange die Killer von Frunse herumsuchen. Yvonne, Schania, was machen eure Schulungen?"

    „Wir kommen gut voran, die Datenbank von Tarun hat eine Unmenge von Informationen und Lernprogrammen, da kann man viele ökonomische Berechnungen anstellen und auch nachkontrollieren. Wir bleiben länger hier und sind unter dem Schutz der Erde, dazu die Roboter von dir, da kann nichts schiefgehen."

    „Hoffentlich, ich fliege mit Lea zu dem Treffen mit einer Erddelegation, als Flugziel haben wir eine Siedlerwelt. Danach geht’s weiter nach Offron."

    Die anderen schauten sich ihre Schutzroboter an und instruierten sie ausgiebig. Schania wand sich an Katja:

    „Du wirst von der Erde ein neues Magierteam erhalten, wir sind natürlich auch noch in deiner Gruppe, machen aber eine längere Pause. Geht das okay so?"

    „Sicher, kein Problem. Dann lasse ich euch ziehen, bis später."

    Zurück in den Führungsetagen ihrer Firma sprach die Senatorin mit dem neuen Topmanagement. Das Personal war von den Vorgängern eingearbeitet worden und sollte die Aufgaben für circa fünf galaktische Jahre übernehmen. Danach war das alte Team wieder da, aber die Eigentümerin hatte versprochen, dass jede Menge interessante Aufgaben warteten. Alle bekamen von Katja eine Jobgarantie, die Leute waren daher motiviert. Das ehemalige obere Management war dem Angebot von Hades gefolgt. Es ging darum, die Ökonomie umzusteuern in Richtung offener Wirtschaftsbeziehungen, weg von dem System der ehemals herrschenden kriminellen Familien. Hades würde enorm profitieren, aber nach fünf Jahren waren die Arbeitsverträge zu Ende. Katja nahm noch einige Pläne an sich, orderte einen Gleiter und flog zu der Werft, wo ihr Schlachtkreuzer, die Paladin I, den neuen Sternenantrieb der Raator eingebaut bekam. Sie traf sich mit Jokrim Taart, dem Chefingenieur. Der Mann gefiel ihr immer noch gut und ein paar Fragen gaben Gewissheit.

    „Wie geht’s deinen Kindern?"

    „Ja, ganz gut. Wir haben vier Dienstroboter gekauft und eingehend instruiert, das klappt jetzt. Leider ist das Verhältnis zu meiner Frau angespannt. Sie besteht darauf, dass ich mich mehr um die Kleinen kümmere, was aber mit meinem Job kaum vereinbar ist."

    „Aber die Automaten machen doch alles?"

    „Ja und nein, ein Vater muss auch da sein. Ich hätte Interesse, meine Tätigkeit bei dir auf fünfzig Prozent zu kürzen. Wäre das machbar, für ungefähr sechs Jahre? Danach arbeite ich wieder Vollzeit."

    „Sicher geht das, ich will dich als Chefingenieur weiter behalten. Kannst du den neuen Antrieb noch installieren?"

    „Kein Problem, aber danach kommt die verkürzte Arbeitszeit."

    Die beiden schauten sich den Baufortschritt an und krochen in die engsten Ecken.

    „Waren meine Aufzeichnungen gut genug?", Katja schaute sich ein Metallteil an.

    „Natürlich, sonst hätten wir gar nicht angefangen. Die Konstruktion ist zeitaufwendig, da wir nur wenige Serienteile verwenden können, das ganze Ding ist eine Einzelherstellung. In ungefähr fünf Monaten sind wir fertig, dann beginnen die Probeflüge."

    „Liefern die Generatoren genügend Energie für den Antrieb?"

    „Zuerst nicht, doch habe ich angeordnet, einen Beiboothangar umzubauen, da kommen jetzt zwei große Meiler hinein. Dann reicht der Saft aus."

    Katja und Jokrim gingen weiter durch den Kreuzer, später saßen die beiden in dem kleinen Restaurant, wo sie früher schon gewesen waren. Man redete über Wirtschaft und Politik, aber auch über das Leben hier auf der Handelswelt Tarun.

    „Der Regent baut jetzt den großen Mond mit viel Aufwand aus. Ich habe gehört, dass auch deine Werft mit umziehen soll."

    „Ja, Rooson hat mir hinter vorgehaltener Hand einiges gesagt. Ich habe noch eine Frist von zwei Jahren und bekomme als Ausgleich eine Riesenfläche auf dem Trabanten. Seid ihr trotzdem noch dabei?"

    „Sicher, du bezahlst hervorragend, keiner deiner Leute will gehen."

    „Gut so. Übrigens bist du noch immer mein Favorit, wenn es dir recht ist."

    „Ich fühle mich jetzt geehrt und muss dir sagen, dass ich nicht mehr an meine jetzige Partnerschaft glaube. Obwohl alles da ist, auch viel Geld. Vielleicht bin ich ihr zu dominant, Pinar hat keine gute Ausbildung, sie hat in einem Restaurant gearbeitet."

    „Ich verstehe, dann warte ich mal ab. Aber bitte denke an mich."

    Sie küssten sich und redeten noch eine Stunde, dann musste Jokrim zurück zur Werft. Bald darauf ging auch Katja mit ihrem Bodyguard.

    Zwei Tage später wartete ein schwerer Kreuzer aus Katjas Flotte beim Tarunmond, Lea und Katja nahmen einen Pendler zum Schiff. Dann ging der Flug zur Siedlerwelt nahe der Erde, das Planetensystem hatte sich den Namen „Katjas Welt" gegeben. Das Schiff kam in das Zielsystem, wurde angefunkt und legitimierte sich.

    „Herzlich willkommen, Katja, es ist eine große Freude für uns alle", die Worte kamen vom Präsidenten des Hauptplaneten.

    „Die Begeisterung ist ganz meinerseits und ich freue mich, etwas für euch tun zu können. Aber es ist für alle Beteiligten eine Gewinnsituation."

    „Das sehen wir auch so. Fliegen Sie zum dritten Planeten, dort wartet das Schiff von der Erde, es gibt einiges zu besprechen."

    Katja flog den Kreuzer in das Planetensystem hinein, es hatte eine Sonne, die erheblich größer war als die der Erde. Auf allen Kreisbahnen waren nur Gesteinsplaneten und die Siedler hatten viel Glück, denn es gab große Vorkommen an Erzen und seltenen Erden, damit konnte man richtig Geld verdienen. Der Kreuzer ging dann in die Kreisbahn um die Siedlerwelt, ein Schlachtschiff von der Erde wartete schon. Es kamen die Gedanken von Esther:

    „Du kannst rüberkommen, bring alles Wichtige mit."

    Katja instruierte Cord und machte mit Lea eine kurze Materialisation. Die Begrüßung war herzlich, ausgiebig umarmte man sich. Es waren Erika, Esther, Jan und viele Leute von der Regierung anwesend, die Unterhaltung begann:

    „Endlich sieht man euch wieder. Erzähle, wie konntest du damals Laarsoon umstimmen? Die Erde war in einer schweren Krise."

    „Ja, ich habe mal wieder die Schmusekatze gespielt, das kann ich ganz gut, und konnte den Regenten von Hades irgendwie beeinflussen. Es ging da um noch mehr, habt ihr erfahren, dass der Kerl Hades komplett verändern will? Seine Heimatwelt hat die Erde als Vorbild genommen."

    „Wir konnten das kaum glauben, aber es sind viele Delegationen von dort auf unserer Welt, man konsultiert uns und schaut sich alles sehr genau an. Jetzt noch etwas anderes: Wir haben mehrere leistungsfähige Computer zusammengeschaltet, es ging uns dabei um die Zukunft der Milchstraße. Das Ergebnis stimmt uns nicht optimistisch, es sieht danach aus, dass die Konstrukteure, oder die, die den Untergang überlebt haben, zurückkommen wollen. Die Raator sind besiegt worden, das war der Auslöser. Ihr Erzfeind existiert nicht mehr."

    „Zumindest gegenwärtig nicht, das kann sich aber wieder ändern."

    „Bist du jetzt nicht zu pessimistisch?"

    „Warten wir ab, ich muss in nächster Zeit nach Andromeda und die dortigen Ethnien kontaktieren."

    „Was steht noch bei dir an?"

    „Ich habe ein volles Programm, ganz wichtig, wieder Kontakt zu den Ruul herstellen. Dann gehrt es um den Sklavenhandel, ich will wissen, wie das im Detail gelaufen ist. Dann Udrock der Mächtige, das hat auch mit den Gehirnschiffen zu tun und den Zeitmaschinen, die damals benutzt wurden. Tronaar wurde beinahe vernichtet."

    „Wie üblich hast du ein volles Programm. Auch wir versuchen, Licht in den Angriff auf die Welt der Konstrukteure zu bringen. Und Frunse interessiert unseren Geheimdienst sehr, wir arbeiten daran."

    „Noch etwas, meinte die Senatorin, „ich habe die Gewissheit, dass in spätestens einhundert galaktischen Jahren, wahrscheinlich früher, die starken Seximpulse und Zurschaustellungen zurückgefahren werden können. Unsere Galaxie wird aus der Degeneration herauskommen, Hades hat schon gute Fortschritte gemacht.

    „Das sehen wir genauso, meinte Erika, „übrigens gibt es bald den ersten Wissenschaftlerkongress auf der Allianzwelt Belor, ein zwangloses Treffen zum Thema ‚Langes Leben und Sozialisation‘.

    Katja war beigeistert.

    „Toll, auf so etwas hatte ich immer gehofft, jetzt sind wir, nach vielen Jahren, endlich so weit. Außerdem sehe ich immer mehr eine Gewaltlosigkeit in unserer Galaxie, gerade wegen der Händler, die nicht mehr angreifen können. Und die Raator halten ebenfalls still, sehr gut."

    Es gab dann eine Kleinigkeit zu essen und noch Champagner dazu.

    „Jan, Bruder, du hast jetzt die Führung der Erde übernommen?"

    „Ja, es ist trotzdem alles Teamarbeit, Claudia hat eine Pause eingelegt, Frank ist wieder im aktiven Flottendienst und bereitet eine kleine Expedition nach Zeut vor. Wilson ist jetzt das Staatsoberhaupt einer Siedlerwelt und Julika zurück in die Erdregierung. Es wurde viel nachgedacht und eine Institution geschaffen, wir nennen sie den ‚Rat der Erhabenen‘. Natürlich bist du Mitglied, dann natürlich Kelif, Frank, Marie und viele andere, die für die Erde Außergewöhnliches geleistet haben. Ein Wechsel von der Regierung in den Rat ist problemlos möglich und auch wieder zurück. Also ein Pool von hervorragenden Leuten für unsere Heimatwelt."

    „Eine tolle Idee, habt ihr die Holoniumwelt noch?"

    „Ja, es läuft alles gut und wir wollen uns im Laufe des nächsten Jahrzehnts eine Flotte aufbauen, circa drei Millionen Kreuzer. Das müsste reichen."

    „Das war auch meine Zahl für euch, wir denken ähnlich. Wichtig ist ein ständiger Austausch von Informationen zwischen uns, wenn das gut läuft, ist es ein Gewinn für alle."

    Man unterhielt sich noch mehrere Stunden. Abschließend meinte Jan:

    „Du bekommst in einigen Tagen dein neues Magierteam, es sind Tako und Kim aus Japan, Jeff und Lucy aus England sowie Alexander und Lara aus Russland. Sie können viel, aber eine weitere Ausbildung durch dich wäre ein Gewinn."

    Es wurde noch einiges besprochen, dann flog das Schlachtschiff zurück zur Erde.

    Jetzt kamen die Siedler an die Reihe, Katjas Kreuzer landete auf einem großen Raumhafen und sie durchschnitt symbolisch ein Band für die Inbetriebnahme der Einrichtung. Die letzten Details wurden besprochen und die finanziellen Fragen abschließend geklärt. Man unterzeichnete die Dokumente, in einigen Tagen würden die ersten Einheiten ankommen. Damit hatte Katja siebenhundert Schiffe in der Milchstraße stationieren können, das waren leider nicht viele. Es wurde noch ausgiebig gefeiert, jeder wollte Katja die Hand schütteln oder sie umarmen, denn sie war für viele das große Vorbild und der Name des Siedlersystems, „Katjas Welt", sprach Bände. Schließlich ging die Party zu Ende und die Kämpferin machte sich mit Lea auf zu der neuen Allianzwelt Offron.

    Die üblichen Sicherheitschecks, dann konnte der schwere Kreuzer auf dem Raumhafen der Zentralwelt landen. Präsident Luursan und seine Vertreterin Satina fanden herzliche Worte für die Senatorin.

    „Du hast unsere Welt damals mit einem Riesenkredit gerettet, das vergessen wir dir nicht. Komm, ich lasse euch mit einem Gleiter abholen, dann können wir alles Weitere bereden."

    In der Regierungszentrale herrschte Hochbetrieb, ständig gingen Leute ein und aus. „Katja, Lea, wir erzählen euch einiges über die gute politische Situation auf Offron, kurzum: Der Wandel von einer Diktatur zur Demokratie ist gelungen. Zwar arbeiten wir immer noch daran, doch ist die böse Zeit unter Bintum Xol schon fast vergessen."

    Satina berichtete viel, schließlich kam das Thema auf die Reisenden.

    „Was ist der Grund eures Besuchs, können wir etwas tun?"

    Katja holte eine Liste aus ihrer Tasche.

    „Ja, die Wirtschaftsbeziehungen mit meinen Konglomeraten Nova und Kosmos laufen gut, nun hätte ich ein weiteres Anliegen. Die Lage in Andromeda stabilisiert sich zusehends, doch um weitere Sicherheit zu haben, brauchen wir noch mehr Kampfschiffe. Da Offron für gute Qualität steht, wollte ich eine Anzahl von Einheiten bei euch bauen lassen, für Andromeda, ich betone das nochmals. Es geht damit nicht um die Milchstraße."

    „Gut, dann ist deine Bestellung so gut wie in trockenen Tüchern. Wir müssen die Aufträge veröffentlichen, die kommen in das galaktische Informationssystem. Aber für den Nachbarnebel? Da habe ich keinerlei Bedenken."

    „Gut, meine Bestellung liegt bei fünfundzwanzigtausend Einheiten, von jedem Bautyp fünftausend, vom leichten Kreuzer bis zum Superschlachtschiff mit zwei Kilometern Durchmesser."

    „Zunächst sage ich dir, dass wir über den Auftrag heilfroh sind, das sichert einige Hunderttausend Arbeitsplätze. Denn die Werften waren für uns ein Zuschussbetrieb, da unsere kleine Flotte nicht so viel Kapazitäten braucht. Sollen die Schiffe robotgesteuert sein?"

    „Ja, sowohl als auch. Ich habe alles genau aufgelistet, gehen wir es Stück für Stück durch. Ich habe vor, einen neuen Schutzschild zu installieren, schaut auf den Plan."

    Nach sechs Tagen waren alle Fragen geklärt und die Bauten in die Werftanlagen eingegeben. Die Kreuzer kosteten mehrere Billiarden, die Mannschaften waren sowohl Arkaner von der Milchstraße als auch Ethnien aus Andromeda, die Schiffe waren bei den Bedienelementen variabel gestaltet. Katja veranlasste die ersten Zahlungen, später traf sie sich mit Lea, die Verschiedenes geplant hatte.

    „Ich habe einige Projekte ausgewählt und muss sie noch anschieben. Dazu kaufe ich noch ein Hochhaus und stelle Mitarbeiter ein, die die Geschäfte weiterführen. Das Ganze braucht noch circa fünf Wochen, dann können wir Richtung Valleron starten. Passt das in deinen Zeitplan?"

    Katja rechnete mit.

    „Das geht klar, dann starte ich jetzt nach Tronaar, um die noch ausstehenden Schulungen zu machen. Ich werde in drei bis vier Wochen zurück sein. Wünsch mir Glück."

    „Ist das so anstrengend oder sogar gefährlich?"

    „Mindestens, das haben nur wenige versucht. Aber ich brauche diese Unterweisungen, hätte ich sie gehabt, wäre die Mission Frunse für uns gut ausgegangen."

    „Ich verstehe dich, du bist sauer, weil wir nicht an den Zentralcomputer herankamen."

    „Ja, ich war mit meinen Fähigkeiten am Ende, das soll sich nicht wiederholen."

    Katja ließ den schweren Kreuzer mit der Mannschaft auf dem Raumhafen bei Offron, damit die Leute nicht auf Tronaar warten mussten. Sie wählte einen schnellen Zerstörer, nahm drei Bedienungsroboter und ihren Wächter Cord dazu, danach schleuste sie das Schiff aus dem Kreuzer und nahm Kurs zu der Welt der Konstrukteure. Nach einigen Tagen Flug kam das Schiff an. Sie wandte sich an Cord:

    „Vor mir liegt eine anspruchsvolle Schulung mit ungewissem Ausgang. Ich händige dir einen Datenträger aus, falls ich nicht zurückkomme, übergibst du ihn Claudia oder Thark von der Erde, dort weiß man Bescheid."

    Katja nahm mental Kontakt auf und wurde von der Priesterin Alanur herzlich begrüßt.

    „Schön, dich wiederzusehen. Habe ich richtig geraten, du willst die restlichen Schulungen machen? Das ist verdammt riskant, du weißt davon?"

    „Ja, nur einige haben diese Schulungen versucht, nur wenige haben sie überlebt, weil die Anstrengungen und Belastungen enorm sind. Doch hatte ich eine Mission gegen Frunse, wo ich mit meinen Kenntnissen am Ende war. Und es wäre wichtig gewesen, gerade dort erfolgreich zu arbeiten."

    „Na gut, du musst wissen, was du tust."

    „Noch etwas: Kann es sein, dass die Konstrukteure zurückkehren wollen, jetzt, da die Raatorgefahr nicht mehr existiert?"

    „Ich kann das nicht ausschließen, aber in siebenhundert Millionen Jahren kann viel passieren. Ob dieses Interesse noch existiert oder wieder auflebt? Sicher, es könnte sein, dann haben wir ein Riesenproblem in der Milchstraße."

    „Das sehe ich genauso, denn jetzt haben wir Frieden. Aber wenn die wiederkommen, gibt es Konflikte ohne Ende. Nein danke, ich werde definitiv gegen eine Rückkehr arbeiten, koste es, was es wolle. Unsere Galaxie braucht dringend die einhundert Jahre ohne Kriege."

    Alanur winkte Katja an den Zentralcomputer.

    „Hier, ich gebe dir die Daten von einem sehr guten Schutzschild für deine Kreuzer, vielleicht hast du sie schon. Die Konstrukteure hatten damals geplant, den energetischen Schirm vielseitig zu verwenden, aber dann kam der Durchbruch zu einem extrem leistungsfähigen Fusionsgenerator. Somit hatte man erheblich mehr Energie zur Verfügung und konnte eine noch bessere Abschirmung erzeugen, es ist der rote Schild, den du von den Kampfschiffen her kennst. Aber für den technologischen Stand der Milchstraße ist der grüne Schild ein großer Fortschritt, und die verwendeten Generatoren reichen aus."

    „Ja, ich habe die Daten schon, aber hast du noch mehr Neuerungen?"

    „Ich habe alles auf diesem Datenträger, schau es dir in Ruhe an. Dann bereite ich alles vor, du kannst in die Schulungen einsteigen. Ein Energiewesen wird dich führen und beraten, viel Glück."

    Katja betrat eine Schleuse, das Tor schloss sich, danach schwebte ein leuchtender Kugelkörper zu ihr. Seine Gedanken kamen an:

    „Ich bin Zwitt und habe die Ehre, dich zu begleiten. Mein Appell lautet: Wenn es zu schwer wird, brich das Ganze ab, damit du überlebst. Es macht keinen Sinn, als Tote auf dem Ehrenfriedhof zu landen."

    Katja dachte kurz nach.

    „Dein Tipp ist gut. Ich habe aber viele Gedanken gewälzt und nehme das Ganze auf mich, zumindest versuche ich es. Ich komme mit meinen jetzigen Fähigkeiten nicht weiter."

    „Nun gut, meinte er, „komm her, hier hängen verschiedene Rüstungen, schwer gepanzert oder auch leichtere. Nimm die, von der du glaubst, dass sie am besten ist. Dazu die passenden Waffen.

    Katja ließ sich Zeit und suchte sorgfältig aus, sie wählte eine halbgepanzerte Rüstung, das Oberteil war Metall, die Beine mit Schienen geschützt, das ergab eine hohe Beweglichkeit. Zwitt schaute zu, meinte dann:

    „Du hast gut gewählt und besitzt eine ziemliche Ahnung von den Dingen."

    Dazu kamen verschiedene Energiestrahler, Katja zauberte noch zwei Schwerter, eine Einhand- und eine Zweihandwaffe, dann war ihre Ausrüstung komplett. Das Wesen führte sie in einen abgedunkelten Raum mit leiser Musik.

    „Noch eine Zeit der Ruhe und mentalen Vorbereitung. Dann beginnen wir mit den ersten Lektionen, die deine geistige Flexibilität erhöhen sollen. Auch sollst du einen perfekten Schutzschild erzeugen können, der eng anliegt und dich gegen fast alles abschirmt. Aber lass dir Zeit, du gibst mir ein Zeichen, dann beginnen wir."

    Nach einer Stunde war Katja bereit, Zwitt führte sie zu einer Schleuse, die sich langsam öffnete. Dahinter sah man die Weiten des Weltalls, Katja schwebte hinaus.

    „Dort befindet sich ein Asteroid, wir bewegen uns hin. Dann geht’s los."

    Zwitt erzeugte eine geistige Struktur, die Kriegerin übernahm und verarbeitete sie. Es ging darin um das erwähnte Schutzfeld. Sie waren auf einer weiten Ebene, Zwitt zeigte mit einem Arm in die Ferne.

    „Dort kommen einige Angreifer, es sind verschiedene Wesen und Roboter. Zeig, was du kannst."

    Katja schaute auf die riesige Ebene, aktivierte ihre Fähigkeiten und konzentrierte sich. Zuerst kamen die Roboter, es handelte sich um zwei große Kampfautomaten. Danach würden die Froggs angreifen, anschließend drei Harser, sie waren am gefährlichsten. Die Automaten kamen angelaufen und feuerten aus ihren Waffen. Blitzschnell materialisierte Katja hinter dem einen Roboter und zerschlug seinen Kopf mit den Sensoren. Das Ding drehte sich dennoch schnell zu ihr und schoss weiter, ohne jedoch zu treffen. Aber die orientierungslose Maschine erwischte den anderen Automaten, der zusammensackte und explodierte. Katja schoss mit ihrer Waffe und der beschädigte Metallangreifer war nur noch Schrott. Jetzt die Froggs, sie ähnelten den irdischen Kängurus und kamen schnell näher. Man trieb Katja vor sich her und sie griffen immer wieder mental an. Die Kämpferin fokussierte sich auf einen der Schurken, schoss mit ihren beiden Strahlern Dauerfeuer auf seinen Schutzschild, der zu flackern anfing. Schnell materialisierte sie neben ihm und zerdrückte mit ihrem eigenen energetischen Schirm dessen Schild, ein Hieb mit dem Schwert tötete das Wesen. Wütend griffen die anderen an, die Kämpferin transportierte geistig eine kleine Bombe unter die Stelle, auf die der Gegner seinen Fuß setzten wollte. Das Ding explodierte und der Frogg verging in einem Feuerball. Der Letzte hatte eine Art Raketenwerfer und feuerte Salve um Salve ab, die Geschosse hatten automatische Suchköpfe, trafen und schleuderten die Kriegerin durch die Gegend. Sie erzeugte unvermittelt eine starke Gravitationswelle, der Schutzschild des Froggs hielt, er wurde aber mehrere Meter zurückgeschleudert. Katja holte den Werfer des getöteten Angreifers, stellte auf Dauerfeuer, dazu schoss sie mit ihrem Strahler. In einer Leuchtkaskade zerplatzte der Schutzschild des letzten Froggs und das Wesen starb.

    Die drei Harser hatten dem Geschehen von Weitem zugesehen und sich köstlich amüsiert. Die Schülerin wusste, dass sie jetzt mit maximaler Kraft kämpfen musste. Ungeheuer schnell schleuderte sie geistig eines der Monster auf das andere, die Schutzschilde neutralisierten sich und eine Bombe löschte die beiden aus. Der dritte Harser zog sich blitzschnell zurück und analysierte die Lage, damit hatte er nicht gerechnet. Er schoss metallene Tentakel auf Katja, sie verstärkte den Schutzschild um das Mehrfache und die Teile verglühten. Unvermittelt entschloss sich das Wesen zu einem Sturmangriff und raste unglaublich schnell auf die Kriegerin zu. Sie verwandelte den Boden vor ihm zu Antimaterie, der Angreifer kam aus dem Gleichgewicht und stürzte in die Energie. Sein Schutzschild zerplatzte und der Harser verwandelte sich in reine Strahlung. Zwei der Kerle würden zurückkommen, das wusste sie, denn diese Kreaturen hatten mehrere Leben. Schnell war Katja über dem Kampfplatz und begann, Zeitenergie aufzubauen. Wie aus dem Nichts waren die Angreifer wieder da, sie standen Rücken an Rücken, an sich eine gute Ausgangsbasis. Doch jetzt konnte die Kämpferin beide zugleich in den Zeitstrom werfen, zuerst kamen sie wieder heraus und griffen an. Mehrere Salven trafen ihren Schutzschild, doch dann verlangsamte die Angegriffene den Zeitablauf, die Harser drückten mit Macht dagegen, dann schaltete Katja blitzschnell um und beschleunigte den Fluss der Zeit. Die Angreifer konnten nichts mehr dagegen tun und rutschen haltlos in den Zeitstrom, wo sie sich in reine Energie verwandelten. Schnell wechselte die Kriegerin mehrfach ihren Standort und machte ihren Strahler und einen Bombenwerfer bereit, doch der Harser, der in die Antimaterie gefallen war, konnte seinen Körper nicht mehr stabilisieren. Eine Bombe, die er zu Katja schießen wollte, explodierte sogleich und das Wesen verglühte endgültig. Aber es war noch kein Sieg, denn die Harser hatten Helfer, es waren die Slots. Diese Wesen waren drachenähnlich und halbstofflich, dadurch schwer zu bekämpfen. Sie griff zu einer List und verwandelte sich in einen Harser, zumindest in so was Ähnliches, und lief auf der Fläche herum. Tatsächlich kamen einige der Slots angeflogen, scheinbar, um den Sieg zu feiern. Doch sie starben unvermittelt in Katjas Gravitationswelle, andere waren aber so nahe gekommen, dass sie nur noch das Schwert nutzen konnte. Zwar war es den Wesen gelungen, Katjas Schirmfeld zu neutralisieren, doch im Nahkampf und mit unglaublicher Geschwindigkeit tötete sie die restlichen Angreifer.

    Dann war eine große Ruhe, die Siegerin überprüfte ihre Waffen und war weiter bereit. Die Gedanken von Zwitt erreichten sie:

    „Ja, diese Aufgabe war zu leicht für dich, keine Frage. Andere haben das nicht überlebt. Aber du bist eine Kriegerin, das kann für alle folgenden Rätsel nur gut sein.

    Drüben steht ein kleines Raumschiff, dort kannst du dich erholen und etwas essen. Dann geht’s weiter."

    Der Pendler stand in einer Senke, Katja öffnete die Schleuse und schickte ihre Gedanken hinein. Die Räume waren leer, sie fand einen bequemen Sessel und eine Art belegte Brötchen. Die Kämpfe waren gut ausgegangen, aber an ihrem persönlichen Schutzschild musste sie arbeiten, er war noch zu schwach. Nach einer Stunde kamen die Gedanken von Zwitt:

    „Es geht weiter, fliege mit dem Pendler zu einem Schlachtkreuzer, mit dem du ins Gefecht gehst. Es greifen mehrere Raatorschiffe an, alles Übrige ist deine Sache." Schnell war Katja in der Umlaufbahn und fand das Schiff. Mental ging sie hinein, es war eine reine Roboterbesatzung, das Beiboot wurde aufgenommen und die Kämpferin materialisierte in der Zentrale. Rasch erweckte sie die Automaten zum Leben, prüfte die Energiegeneratoren und die Waffen. Der Kreuzer war nicht auf dem technischen Stand von modernen Offronschiffen, sondern ein älteres Exemplar. Die Waffenroboter wurden instruiert, die Werfer und Strahlgeschütze bereit gemacht. Oben am Pol fand die Kriegerin jedoch ein Gerät, das nicht dazu passte. Es war ein Strahler, der hochverdichtete Energie erzeugte und dadurch jeden Schutzschild zerbrechen konnte beziehungsweise glatt hindurchging. Konzentriert setzte sich die Kommandantin in einen Sessel und ihr Geist ging in die Zukunft. Fünfzehn Raatorschiffe würden angreifen, es galt, so zu handeln, dass der Feind nie zusammen attackieren konnte, da wäre ihr Kreuzer unterlegen. Katja handelte, sie schleuste einige Robotjäger aus und aktivierte eine Menge Raumtorpedos. Dann begann der Tanz, die Raator erschienen, wurden früh angegangen und wichen aus, jetzt kamen die Torpedos ins Spiel und trafen. Schon taumelten acht Schiffe der Angreifer durchs All und waren schwer beschädigt. Die restlichen sieben sammelten sich, um konzentriert loszurasen. Die Kriegerin hatte mehrere Zerstörer ausgeschleust, die mit Torpedos beladen einige Kamikazeangriffe flogen. Der Erfolg gab ihr recht, wieder waren drei Gegner ausgeschaltet. Eine Raatoreinheit war leichter beschädigt, rasch griff Katja an und eliminierte den Feind. Die Angreifer schleusten nun ihrerseits viele Jäger aus, es kam jetzt zu einem Kampf der kleinen Schiffe gegeneinander. Mit einem Keil aus Raumtorpedos vor sich griff Katja an, sie bekam einige Treffer, doch der Schutzschild hielt stand. Zwei der Raatorschiffe vergingen in ihrem Angriffsfeuer, die dritte Einheit rettete sich durch schnelle Flucht. Ruhe war eingekehrt, einige ihrer Jäger flogen Patrouille, die anderen wurden eingeschleust und wieder instand gesetzt. Die Torpedos wurden ebenfalls an Bord genommen. Katja flog das Schiff in die Umlaufbahn, Zwitts Gedanken kamen an:

    „Das war sehr gut, du hast jetzt einen Tag Pause. Essen und Trinken findest du im Bistro, auch für etwas Unterhaltung ist gesorgt. Bis später."

    So kam Prüfung um Prüfung, der schwierigste Grad war eine Aktion ähnlich der, als Katja vor einigen Jahren mit der Schwarzen Rüstung die Industriewelten der Raator angegriffen hatte. Doch mussten Zeitsperren, verschiedene Dimensionen und Universen berücksichtigt und durchbrochen werden, dazu kamen immer wieder Angriffe aus Zeitebenen mit enormem Magieeinsatz. Nur dadurch, dass sie schon entsprechende Erfahrungen gesammelt hatte, konnte sie überleben und die Kämpfe gewinnen. Bald waren Aufgaben in Wissenschaft und Kunst zu bestehen, danach wieder Auseinandersetzungen mit verschiedenen Ethnien aus den Nachbargalaxien. Nach einem halben Jahr des Trainings und der Schulungen kam Zwitt gedanklich durch.

    „Du bist im Zeitplan geblieben und hast alle Aufgaben bestanden, so weit, so gut. Wir gehen jetzt zurück zur Dimensionenschleuse, dort erwartet dich eine letzte Aufgabe. Auch wenn du die nicht machen willst, hast du bestanden. Dann bis später, der Übergang ist in dem Planetensystem, wo du deine ersten Kämpfe hattest, die Koordinaten kennst du."

    Katjas Kreuzer ging in die Umlaufbahn, sie nahm ihre gesamte Ausrüstung und materialisierte auf einem Bergplateau, wo sich die Schleuse befand. Bald darauf erschien Zwitt.

    „Dir gilt meine Bewunderung, als erste Konstrukteurin in Äonen von Jahren hast du die Schulung bestanden, sagen wir, fast bestanden. Ein Element fehlt noch, es ist wichtig, quasi die Krönung deiner Bemühungen."

    Katja setzte sich auf einen Steinvorsprung und klappte den Helm auf.

    „Ist es die berühmt-berüchtigte Energiestruktur?"

    „Ja, du weißt davon? Dieses Konzentrat erweitert alle deine Fähigkeiten mehrfach. Wenn du zum Beispiel eine Mission durchführst, war es bisher immer so, dass man eben Aufgabe für Aufgabe erledigt hat. Mit dieser neuen Struktur wird es möglich, parallel eine Vielzahl von Aktionen zu steuern, ein enormer Machtzuwachs. Du stehst ‚über‘ den Dingen, dein Bewusstsein hat sich ebenfalls vervielfacht. Noch viel mehr ist möglich, aber du kennst sicher auch die Nachteile, das Ding kann dich handlungsunfähig machen oder töten. Denke jetzt darüber nach und gib mir Bescheid."

    Die Kriegerin musste nicht lange grübeln, sie erreichte Zwitt, der dann mit einem kleinen energetischen Ball wiederkam.

    „Gut, deine Entscheidung ist konsequent. In diesem kleinen Strahlungsbehälter ist die Energiestruktur. Du greifst mental vorsichtig danach und nimmst die Energie heraus. Dann verschmilzt das Konzentrat mit deinem Geist, es dauert einige Minuten. Wenn es gut geht, sollte man vier oder fünf Tage lang nur wenig Magie machen und im Laufe der folgenden Wochen langsam steigern. Entscheidend sind die ersten Minuten, gerate nicht in Panik, auch wenn es schwerfällt."

    Katja tat, wie es Zwitt gesagt hatte. Verschiedene Energien durchströmten sie, es war wie ein Rasen durch verschiedene Galaxien und Dimensionen. Sie kannte diese Empfindungen von früher, das war ihre Rettung. Zwitt schwebte bei ihr und wartete ab.

    „Nun, wie geht’s dir?"

    „Nicht gut, aber auch nicht schlecht, ich bin aber enorm erschöpft."

    „Das ist ein gutes Zeichen, die Strukturen kommen mit dir klar und umgekehrt. Ich fasse es nicht, aber du bist die Einzige, die das bisher überstanden hat. Wie ich sagte, mache vorerst keine Magie, du wirst selber merken, wenn du wieder loslegen kannst. Jetzt gehe etwas spazieren, auf der Anhöhe findest du ein Raumschiff, aber es steht schon eine Ewigkeit dort, es macht dir nichts. Ruhe etwas aus, dann gehen wir zurück nach Tronaar. Deine Abenteuer haben ungefähr drei Wochen Realitätszeit gedauert."

    Das Wesen zeigte Katja den Weg, bald war sie auf dem Plateau und setzte sich auf einen Felsenvorsprung. Weiter drüben stand eine Art Rakete mit festen Landebeinen und zwei integrierten Kugeln. Nach einer halben Stunde ging die Kämpferin langsam zu dem Schiff, lief drum herum und berührte die Außenhülle. Ja, der Antrieb war unbekannt wie die Bauform, das Schiff kam nicht von der Milchstraße und auch nicht aus Andromeda. Magie sollte man nicht machen, also schaltete Katja das eingebaute Funkgerät ein und ging durch die Frequenzen. Da war tatsächlich eine Art Kontakt.

    „Ich bin Katja von der Galaxie links", sie deutete zu dem Spiralnebel.

    „Willkommen, Konstrukteurin. Sie sind die Einzige, die ihren Verstand behalten hat. Warten wir, was Sie aus ihren Fähigkeiten machen."

    „Wer sind Sie?"

    „Ihre Neugierde verstehen wir. Können Sie sich vorstellen, dass es eine Zeit vor den Konstrukteuren gab?"

    „Sicher, auch wenn in den Galaxien damals eine völlig andere Situation herrschte."

    „Gut gedacht. Sehen Sie, drüben ist der Spiralnebel, den ihr Zeut nennt, dann weiter weg die Milchstraße. Dieser Kugelsternhaufen hier hat eintausend Sonnen mit vielen Planeten, er ist auf der halben Strecke. Man sieht ihn aber kaum wegen einiger großer Dunkelwolken. Jetzt ist die Sicht frei, sehen Sie Ihre Milchstraße?"

    „Ja, ein unbeschreiblich erhabener Anblick."

    Katja schaute einige Minuten.

    „Zwitt gibt Ihnen unsere kosmischen Koordinaten. Wenn Sie wollen, können Sie uns in einigen Jahren besuchen, aber es ist nicht eilig. Dann bis später."

    Das Funkgerät schwieg und die Kämpferin machte sich auf den Rückweg zur Dimensionenschleuse. Katja schaute sich alles nochmals an, ein Roboter nahm ihre Ausrüstung und zusammen mit Zwitt kehrte sie in die Gegenwart zurück.

    Sie waren wieder auf Tronaar.

    „Ich habe eine Frage."

    Zwitt schwebte heran.

    „Und die wäre, nur zu?"

    „Wie weit waren wir in der Vergangenheit, circa zweihundert Millionen Jahre?"

    „Das kommt ungefähr hin. Zu dieser Zeit war eine lange Phase, in der die Zivilisationen kaum Raumfahrt betrieben, eine Art Niedergang oder auch Degeneration. Diese Lähmung haben wir gegenwärtig wieder, oder sagen wir noch. Die Welten kommen langsam aus ihrer Erstarrung heraus. Übrigens dank dir, aber das weißt du sicherlich."

    „Das war ein Teil meines Jobs, gerade das Erwachen von Hades zieht die anderen mit."

    „Sicher, es geht voran in der Milchstraße. Noch ein Tipp von mir: Bei deinem individuellen Schutzschild hast du noch Probleme, der muss viel stärker werden. Mit einem regelmäßigen Training empfiehlt es sich, die Belastungen langsam zu erhöhen, dann überlebst du auch massiven Beschuss."

    „Ja sicher, doch verharre ich oft als starke Magierin und schalte nicht auf die Konstrukteurin um. Dann hätte ich zwar jede Menge Energie, die ich aber noch nicht richtig steuern kann."

    Zwitt malte einen Kreis in die Luft.

    „Die Schulungen und das Energiekonzentrat werden dir helfen, die Sache hinzubekommen, glaube mir. Es dauert vielleicht noch sechs Monate, dann ist auch diese Macht für dich da. Ich ziehe mich jetzt zurück, Alanur wird alles Weitere mit dir

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