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Die Hisbollah – Fluch oder Segen für den Libanon? Governance-Analyse eines ambivalenten Verhältnisses
Von Tom Konzack
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Über dieses E-Book
Der 1920 unter französischem Völkerbund-Mandat konstituierte Staat Libanon verdeutlicht das Ringen zahlreicher externer Akteure um gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Einfluss in der Nah- und Mittelost-Region. Von Israel und Syrien eingeschlossen, liegt die Republik an der Konfliktlinie zwischen dem arabischem Raum und dem israelischen Staat. Die Fülle intervenierender ausländischer Mächte führt zu einer Internationalisierung der innerlibanesischen Angelegenheiten: Das Land ist Schauplatz globaler Konfliktaustragung und wird von verschiedensten Akteuren instrumentalisiert und für eigene Zwecke missbraucht. Dies unterhöhlt die Staatlichkeit, verschärft innenpolitische Spannungen und treibt die Polarisierung der Gesellschaft voran, was das Land schließlich ins Bürgerkriegsverderben reißt.
Als 1982 die schiitische Widerstandsbewegung Hisbollah in Reaktion auf die israelische Besatzung gegründet wird, ist der wichtigste libanesische Vetoakteur geboren. Die Partei Gottes wächst im Libanon zu einer bedeutenden Institution heran, die sich im politischen, sozialen und wirtschaftlichen System des Landes etabliert. Sie erfüllt in zunehmendem Maße elementare staatliche Aufgaben. Gegenüber den offensichtlich überforderten und schwachen staatlichen Institutionen tritt sie vermehrt als quasi-staatliche Autorität auf.
Diese Studie geht der Frage nach, ob und in welchem Maße der libanesische Staat in der Lage ist, seine Funktionen erfüllen zu können. Kombiniert mit dieser Thematik evaluiert sie die Fähigkeit der Hisbollah als ‚Ersatzspieler‘ zum Staat aufzutreten. Dabei stellen sich mehrere, miteinander verwobene Fragen nach dem wechselseitigen Anpassungsprozess, der genauen Tätigkeit der Hisbollah, ihrer Rolle im politischen System sowie den Zielsetzungen ihrer Handlungen.
Ist sie Helfer in der Not und unterstützt wohlwollend die staatlichen Institutionen? Arbeitet sie in Einklang mit den Zielen des Staates und akzeptiert sie dessen Spielregeln und Vormachtstellung? Oder ist die Widerstandsbewegung mit ihrer Quasi-Staatstätigkeit der Grund für die Schwäche der libanesischen Staatlichkeit? Verdrängt sie bewusst die staatlichen Institutionen, untergräbt dabei deren Autorität und verfolgt eigene, zum Staat gar konträre Ziele?
Die Untersuchung der Rolle der Hisbollah im libanesischen Staat über die Staatsfunktionen eröffnet eine neue Herangehensweise nicht nur zum Verständnis der libanesischen Innen- und Außenpolitik, sondern zur gesamten Nahost-Problematik. Über die Analyse der Leistungserbringung kann ein Bild von der Partei gezeichnet werden, das sich an ihren Tätigkeiten statt an Ideologien orientiert. Durch den Fokus auf den Libanon werden landestypische Probleme und Schwächen auf der mikropolitischen Ebene rekonstruiert, sowie regionale und nationale Effekte aufgedeckt. Dabei wird die Schlüsselrolle der Hisbollah in der Region deutlich – mit entsprechenden Schlussfolgerungen für die internationalen Beziehungen.
Als 1982 die schiitische Widerstandsbewegung Hisbollah in Reaktion auf die israelische Besatzung gegründet wird, ist der wichtigste libanesische Vetoakteur geboren. Die Partei Gottes wächst im Libanon zu einer bedeutenden Institution heran, die sich im politischen, sozialen und wirtschaftlichen System des Landes etabliert. Sie erfüllt in zunehmendem Maße elementare staatliche Aufgaben. Gegenüber den offensichtlich überforderten und schwachen staatlichen Institutionen tritt sie vermehrt als quasi-staatliche Autorität auf.
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Ist sie Helfer in der Not und unterstützt wohlwollend die staatlichen Institutionen? Arbeitet sie in Einklang mit den Zielen des Staates und akzeptiert sie dessen Spielregeln und Vormachtstellung? Oder ist die Widerstandsbewegung mit ihrer Quasi-Staatstätigkeit der Grund für die Schwäche der libanesischen Staatlichkeit? Verdrängt sie bewusst die staatlichen Institutionen, untergräbt dabei deren Autorität und verfolgt eigene, zum Staat gar konträre Ziele?
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