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Heilige Qual und die Lust am Schmerz: Spiritualität und Sadomasochismus
Von Peter Kaiser
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Über dieses E-Book
Warum ein Buch mit diesem Titel?
Ich habe lange überlegt, ob nicht der näher an der Religionswissenschaft orientierte Titel Heilige Qual Spiritualität und die bestrafte Lust den Schwerpunkt des Buches präziser beschreibt. Nur kann davon ausgegangen werden, dass damit Leser, welche sich für Sadomasochismus interessieren – aus welchen Gründen auch immer – nicht angesprochen werden. Da mir aber nicht nur der wissenschaftliche interdisziplinäre Dialog wichtig ist, sondern auch das Verständnis zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Subkulturen (es stellt sich natürlich die Frage, ob es eine Subkultur der sogenannten „Spirituellen“ gibt) zu fördern, wurde der eher konfrontativere, beide Lager ansprechende Titel gewählt.
Warum ein Buch über dieses Thema?
Wer eine Bestätigung der Existenz perverser (lat. perversio: Verdrehung, Umkehrung) – die Gesellschaft bestimmt, was als pervers zu gelten hat – Neigungen innerhalb der katholischen Kirche sucht, wird ebenso enttäuscht sein wie der bekennende Sadist oder Masochist, welcher sich erhofft, dass seiner bzw. ihrer Lebensform oder seinem Fetisch nun ein Gütesiegel verliehen wird. Der „normale“, im Sinne von uninformiertem Bürger wird Sadomasochismus a priori als gefährlich, als unmenschlich ablehnen. Und das ist gut so und könnte als Zeichen gewertet werden, dass die gegenwärtige Gesellschaft insbesondere physischer, aber zumindest theoretisch auch psychischer Gewalt ablehnend gegenübersteht.
Das Buch soll die Sexualität weder nur biologisch noch rein soziologisch oder psychologisch behandeln. Es wird aufzuzeigen versucht, dass zum einen die Bedeutung von Sexualität in einer Gesellschaft heute nur vor dem historischen Hintergrund verstanden werden kann, und dass diese immer auch die Wahrnehmung des Themas und den Umgang mit diesem Topos durch die gesellschaftsnormierenden Institutionen berücksichtigen muss. Normierend waren und sind die vorherrschenden Glaubens- und Wertesysteme, also die mehr oder weniger organisierten Religionen oder ethischen Bezugsrahmen, beispielsweise in der islamischen und hinduistischen Welt, aber auch, wenngleich in einem fraglich geringeren Umfang im christlichen Einflussbereich
Ich habe lange überlegt, ob nicht der näher an der Religionswissenschaft orientierte Titel Heilige Qual Spiritualität und die bestrafte Lust den Schwerpunkt des Buches präziser beschreibt. Nur kann davon ausgegangen werden, dass damit Leser, welche sich für Sadomasochismus interessieren – aus welchen Gründen auch immer – nicht angesprochen werden. Da mir aber nicht nur der wissenschaftliche interdisziplinäre Dialog wichtig ist, sondern auch das Verständnis zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Subkulturen (es stellt sich natürlich die Frage, ob es eine Subkultur der sogenannten „Spirituellen“ gibt) zu fördern, wurde der eher konfrontativere, beide Lager ansprechende Titel gewählt.
Warum ein Buch über dieses Thema?
Wer eine Bestätigung der Existenz perverser (lat. perversio: Verdrehung, Umkehrung) – die Gesellschaft bestimmt, was als pervers zu gelten hat – Neigungen innerhalb der katholischen Kirche sucht, wird ebenso enttäuscht sein wie der bekennende Sadist oder Masochist, welcher sich erhofft, dass seiner bzw. ihrer Lebensform oder seinem Fetisch nun ein Gütesiegel verliehen wird. Der „normale“, im Sinne von uninformiertem Bürger wird Sadomasochismus a priori als gefährlich, als unmenschlich ablehnen. Und das ist gut so und könnte als Zeichen gewertet werden, dass die gegenwärtige Gesellschaft insbesondere physischer, aber zumindest theoretisch auch psychischer Gewalt ablehnend gegenübersteht.
Das Buch soll die Sexualität weder nur biologisch noch rein soziologisch oder psychologisch behandeln. Es wird aufzuzeigen versucht, dass zum einen die Bedeutung von Sexualität in einer Gesellschaft heute nur vor dem historischen Hintergrund verstanden werden kann, und dass diese immer auch die Wahrnehmung des Themas und den Umgang mit diesem Topos durch die gesellschaftsnormierenden Institutionen berücksichtigen muss. Normierend waren und sind die vorherrschenden Glaubens- und Wertesysteme, also die mehr oder weniger organisierten Religionen oder ethischen Bezugsrahmen, beispielsweise in der islamischen und hinduistischen Welt, aber auch, wenngleich in einem fraglich geringeren Umfang im christlichen Einflussbereich
Autor
Peter Kaiser
Prof. Dr. Dr. Peter Kaiser (Hg.) ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Professor für Religionswissenschaft an der Universität Bremen, Traumatherapeut, Supervisor und systemischer Sexualtherapeut sowie ärztlicher Leiter des Ambulatoriums für Folter- und Kriegsopfer des Schweizer Roten Kreuzes in Bern.
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