Der Feldzug 1796 im Bergischen: nach Klebers eigenen Berichten
Von Hermann Bäcker
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Über dieses E-Book
Er nahm Offizier am ersten Koalitionskrieg teil. Von den feldzühen im Bergischen und den angrenzenden gebieten handelt dieser Bericht, der auf Klebers eigenen Berichten beruht.
Hermann Bäcker
Über den Autor sind keine Angaben verfügbar. Veröffentlicht wurde der Text in der Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins - Jahrgang 1911, 44. Band, Elberfeld.1911 - Seiten 162 - 191
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Buchvorschau
Der Feldzug 1796 im Bergischen - Hermann Bäcker
Inhaltsverzeichnis
Der Feldzug 1796 im Bergischen
Impressum
Der Feldzug 1796 im Bergischen
Der Feldzug 1796 im Bergischen und den angrenzenden Gebieten nach Klebers eigenen Berichten
Von Professor Hermann Bäcker
Die Kriegslage bis zur Wiederaufnahme der Feindseligkeiten
Am 21. Dezember 1795 hatte Jourdan, der Oberbefehlshaber des französischen Sambre- und Maasheeres, mit dem kaiserlichen Feldherrn Clairfayt einen Waffenstillstand geschlossen, den das Direktorium[i] in Paris freilich erst am 10. Januar 1796 bestätigte. Die Dauer der Waffenruhe sollte einen Monat betragen. Bei beiderseitiger Zustimmung konnte diese Frist verlängert werden. Erst zehn Tage nach der Kündigung sollten die Feindseligkeiten wieder beginnen dürfen.
In der Zeit vom 19. Januar bis 28. Februar 1796 führte Kleber vertretungsweise den Oberbefehl über die in ihren Winterquartieren liegenden Truppen der Sambre- und Maas-Armee, deren rechter Flügel unter Poncet, Marceau und Bernadotte den Hunsrücken entlang stand. Das Mitteltreffen unter Grenier, Championnet und Bonnard deckte das linke Rheinufer von Koblenz bis Bonn. Der aus den Divisionen Colaud, Lefebvre und Hatry bestehende linke Flügel, den Kleber bisher geführt hatte, hielt das Herzogtum Berg bis zur Wupper und das linke Rheinufer zwischen Krefeld und Köln besetzt.
Gleich in den Anfang dieser Stellvertretung fällt folgendes Briefchen, das vom 21. Januar 1796 datiert ist.
Kleber an Moreau
Hauptquartier Abtei Laach
„Ich benachrichtige Sie, Bürger General, daß, da Gesundheitsrücksichten den Obergeneral Jourdan genötigt haben, sich augenblicklich von dem Heere zu entfernen, er mir den einstweiligen Oberbefehl übertragen hat. Meine militärische Aufgabe wird, solange der Waffenstillstand dauert, nicht von Belang sein. Sollten sich aber die Umstände vor Ablauf meiner Stellvertretung unversehens ändern, so hege ich die Zuversicht, daß wir, wenn wir uns zu gemeinschaftlichem Tun vereinigen, den Ruhm der Waffen der Republik aufrecht zu erhalten wissen werden."
Moreau befehligte damals das in den Niederlanden und im Mündungsgebiet des Rheins stehende Nordheer, zu dem die Division Hatry, die sich Klebers linkem Flügel angeschlossen hatte, am 20. Januar zurückkehrte. Auf die weitere Mitwirkung dieser Division scheint Kleber gerechnet zu haben. Moreau wurde bald darauf Nachfolger Pichgrus und übernahm den Oberbefehl über das „Rhein- und Mosel-Heer", das am Oberrhein dem kaiserlichen Feldherrn Wurmser gegenüberstand.
Bezeichnend für die Kriegslage Anfang 1796 sind die militärischen Maßregeln, die Kleber während der Zeit seiner Stellvertretung traf. Abgesehen von dem verschanzten Lager von Düsseldorf, dessen Vollendung er betrieb, schützte er Trarbach, Treis und Alken durch Brückenköpfe und setzte die Höhen der Karthause bei Koblenz sowie die von Trarbach und Trier in Verteidigungszustand. Kleber hielt also offenbar die Mosellinie für besonders bedroht und glaubte sich auf einen Vorstoß der Kaiserlichen gegen seinen rechten Flügel einrichten zu müssen. Hatte doch Clairfayt, der übrigens wegen seines für ungünstig gehaltenen Waffenstillstands in Wien in Ungnade gefallen und durch den Erzherzog Karl ersetzt worden war, Ende 1795 das linke Rheinufer zwischen Queich, Blies und Nahe wiedergewonnen, so daß Anfang 1796 die Hauptmacht der kaiserlichen