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Castellio gegen Calvin: Ein Gewissen gegen die Gewalt
Castellio gegen Calvin: Ein Gewissen gegen die Gewalt
Castellio gegen Calvin: Ein Gewissen gegen die Gewalt
Hörbuch6 Stunden

Castellio gegen Calvin: Ein Gewissen gegen die Gewalt

Geschrieben von Stefan Zweig

Erzählt von Manfred Kleine-Hartlage

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Über dieses Hörbuch

Stefan Zweig schrieb "Castellio gegen Calvin" in den Dreißigerjahren unter dem Eindruck des um sich greifenden Totalitarismus in Europa, denn das sechzehnte Jahrhundert erschien ihm wie ein Spiegel seiner eigenen Epoche: eine Ära der amoklaufenden Ideologen, der gewalttätigen Rechthaber, die für sich selbst, solange andere an der Macht sind, Toleranz einfordern, sie aber – kaum selbst zur Macht gelangt – allen anderen verweigern; die im Andersdenkenden nicht mehr den Menschen erkennen, nur den vermeintlichen Abgesandten des Bösen; die seinen Ruf nach Freiheit nur als Bemäntelung finsterer Absichten deuten und daher nicht mit Argumenten beantworten können, sondern zuerst mit Diffamierung, dann mit Zensur, schließlich mit Gewalt.
Im frühen Protestantismus sah Zweig idealtypisch das Schicksal emanzipatorischer Ideologien, die von hochherzigen Idealisten entworfen und dann von Diktatoren vereinnahmt werden: Luther proklamierte die Freiheit des Christenmenschen, Calvin begrub (nein: verscharrte) sie – fast möchte man sagen: bei Nacht und Nebel, denn stehen wollte er dazu nicht. Die Worte waren dieselben geblieben, aber sie hatten ihren Sinn verloren, weil jede emanzipatorische Idee ihren Sinn verliert, wenn sie zur Unterdrückung greift. Die Freiheit des Christenmenschen, kaum geboren, wurde an dem Tag ermordet, an dem Calvin den religiösen Querdenker Servet und dessen Bücher verbrennen ließ.
Der Kampf Castellios, der die Freiheit des Gewissens und des Wortes verteidigte, gegen Calvin, der sie vernichtete, so weit seine Macht reichte – dieser Kampf geht uns heute mehr an, als uns allen lieb sein kann.
SpracheDeutsch
HerausgeberGD Publishing
Erscheinungsdatum23. Okt. 2023
ISBN9783989111455
Autor

Stefan Zweig

Stefan Zweig (1881-1942) war ein österreichischer Schriftsteller, dessen Werke für ihre psychologische Raffinesse, emotionale Tiefe und stilistische Brillanz bekannt sind. Er wurde 1881 in Wien in eine jüdische Familie geboren. Seine Kindheit verbrachte er in einem intellektuellen Umfeld, das seine spätere Karriere als Schriftsteller prägte. Zweig zeigte früh eine Begabung für Literatur und begann zu schreiben. Nach seinem Studium der Philosophie, Germanistik und Romanistik an der Universität Wien begann er seine Karriere als Schriftsteller und Journalist. Er reiste durch Europa und pflegte Kontakte zu prominenten zeitgenössischen Schriftstellern und Intellektuellen wie Rainer Maria Rilke, Sigmund Freud, Thomas Mann und James Joyce. Zweigs literarisches Schaffen umfasst Romane, Novellen, Essays, Dramen und Biografien. Zu seinen bekanntesten Werken gehören "Die Welt von Gestern", eine autobiografische Darstellung seiner eigenen Lebensgeschichte und der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, sowie die "Schachnovelle", die die psychologischen Abgründe des menschlichen Geistes beschreibt. Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland wurde Zweig aufgrund seiner Herkunft und seiner liberalen Ansichten zunehmend zur Zielscheibe der Nazis. Er verließ Österreich im Jahr 1934 und lebte in verschiedenen europäischen Ländern, bevor er schließlich ins Exil nach Brasilien emigrierte. Trotz seines Erfolgs und seiner weltweiten Anerkennung litt Zweig unter dem Verlust seiner Heimat und der Zerstörung der europäischen Kultur. 1942 nahm er sich gemeinsam mit seiner Frau Lotte das Leben in Petrópolis, Brasilien. Zweigs literarisches Erbe lebt weiter und sein Werk wird auch heute noch von Lesern auf der ganzen Welt geschätzt und bewundert.

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