Es macht Spaß, freie Software auszuprobieren. Die Paketverwaltungen, die in den unterschiedlichen Distributionen zum Einsatz kommen, sind inzwischen so weit ausgefeilt. Was Sie darüber installieren, bekommen Sie meist auch wieder problemlos von der Platte oder SSD gekratzt, ohne dass Rückstände bleiben.
Meist – das heißt aber auch: Es klappt nicht immer. Schlägt der Hausputz fehl, wird das schnell zum Ärgernis. Die Rückkehr zum ursprünglichen Systemzustand vor dem Ausprobieren der Software bedeutet viel Arbeit. Sie müssen zunächst herausfinden, was sich wo geändert hat. Verwaiste Software („Paketwaisen“) lässt sich dabei noch relativ schnell und problemlos manuell aufspüren und von der Platte schubsen. Die Paketverwaltung benachrichtigt Sie direkt per Statusmeldung und bringt dafür passende Werkzeuge mit. Dazu zählen Deborphan und Debfoster für DEB-basierte Distributionen sowie Rpmorphan für RPM-basierte Systeme .
Die Werkzeuge befähigen Sie, die Dateien aufzuräumen, die sich im verwaisten Paket befanden. Als Basis dafür dient die Liste der Dateien, die das Installationspaket enthält. Bei der Paketinstallation oder während der Benutzung der Software angelegte Dateien kann die Paketverwaltung jedoch nicht erahnen und somit auch nicht wegräumen. Geänderte Konfigurationsdateien verursachen mitunter noch weitaus mehr Kopfschmerzen, da man nur selten deren vorherigen Zustand kennt. Hier kommt das Werkzeug Etckeeper ins Spiel, auf das wir später ausführlicher eingehen.
Für eine verpfuschte Softwareinstallation sind manchmal aber auch andere Gründe ausschlaggebend. Möglicherweise zieht eine Software beispielsweise zu viele Abhängigkeiten nach sich, sodass die Platte vollläuft. Hin und wieder schlägt die Einrichtung eines Programms schlicht fehl. Eventuell haben Sie weder Zeit noch Lust für ein komplettes Setup, weil Sie die Software nur ein einziges Mal benötigen: Sie