Im Laufe meiner journalistischen Laufbahn habe ich allerlei Persönlichkeiten interviewen dürfen – einige mehr, andere weniger berühmt. Zu Tränen gerührt haben mich nur wenige.
Letzteres ist Wolfgang Grupp vor knapp zehn Jahren gelungen. In einem Interview für ein mittlerweile verblichenes Sportmagazin unterhieltkotwarenfabrik brüder yer“, besser bekannt unter dem Namen Trigema, seit dem Jahr 1969 leitet, über das Thema der Nachhaltigkeit. Grupp, der in seinem öffentlichen Auftreten seiltänzerisch sicher eine eigenwillige Verbindung zwischen schillernder Exzentrik und nahezu väterlicher Bodenständigkeit meistert, überraschte mich mit seiner ganz eigenen Definition: „Nachhaltigkeit bezieht sich auch auf den Umgang miteinander“, beschrieb er seine Philosophie. „Das war für unsere Väter und Großväter, die das sogenannte Wirtschaftswunder geschaffen haben, ein ganz selbstverständlicher Wert.“ Die Formel für sein unternehmerisches Schaffen fasste er ebenso griffig-holistisch zusammen: „Wenn es mir gut gehen soll, muss das auch auf mein Umfeld zutreffen.“