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Der "König" und sein "Volk": Das Inter-Agieren des johanneischen Jesus vor dem Hintergrund hellenistisch-römischer Herrschermotivik
Passio Christi, Tribulatio Discipuli: Eine exegetische und narratologische Untersuchung zu den Leidensvorstellungen des lk Doppelwerks
Ein neues Geschlecht?: Entwicklung des frühchristlichen Selbstbewusstseins
eBook-Reihen30 Titel

Novum Testamentum et Orbis Antiquus / Studien zur Umwelt des Neuen Testaments

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Über diese Serie

Ecstatic prophecy is characteristic of the prophetic movement (Montanism) that emerged in Christian circles in the second half of the second century. The so called Montanists spread and diversified quickly within the congregations of the Roman Empire and provoked immediate opposition. One such early opponent of Montanism can be reconstructed from the 48th chapter of Epiphanius' Panarion. This opponent polemicises against the Montanist charismatic demands. The Montanist own arguments can also be inferred from the opponent's argumentation, as well as seven oracles spoken by Maximilla and Montanus. This study identifies Epiphanius' source as the earliest reconstructed source on Montanism. It is argued that the author of this source is the apologist Miltiades. In addition, Montanus' and Maximilla's oracles are made the subject of a detailed interpretation, and their biblical background is highlighted.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum1. Jan. 2007
Der "König" und sein "Volk": Das Inter-Agieren des johanneischen Jesus vor dem Hintergrund hellenistisch-römischer Herrschermotivik
Passio Christi, Tribulatio Discipuli: Eine exegetische und narratologische Untersuchung zu den Leidensvorstellungen des lk Doppelwerks
Ein neues Geschlecht?: Entwicklung des frühchristlichen Selbstbewusstseins

Titel in dieser Serie (38)

  • Ein neues Geschlecht?: Entwicklung des frühchristlichen Selbstbewusstseins

    105

    Ein neues Geschlecht?: Entwicklung des frühchristlichen Selbstbewusstseins
    Ein neues Geschlecht?: Entwicklung des frühchristlichen Selbstbewusstseins

    Nach den Anfangswirren des ersten Jahrhunderts musste sich das frühe Christentum im zweiten Jahrhundert neuen Herausforderungen stellen. Dieses Jahrhundert ist der zentrale Zeitraum, in dem sich richtungsweisende Entscheidungen und Denkansätze herausbildeten, um den Weg von einer endzeitlich motivierten jüdischen Sondergruppierung hin zu einer die Zeit überdauernden religiösen Bewegung zu gehen. In dieser Festschrift widmen sich internationale Experten verschiedenen zentralen Fragestellungen, die die Ausprägung und Entwicklung des frühchristlichen Selbstverständnisses in den ersten zwei Jahrhunderten anregten. Zwei jener Kernfragen waren, wie sich die unterschiedlichen sozialen Gruppierungen, die sich durch das stete Anwachsen des Christentums in ihm fanden, miteinander vereinbaren lassen, und wie mit den eigenen, maßgeblichen Schriften umzugehen war. Darüber hinaus kommen Zeitzeugen dieser wirkmächtigen Epoche zu Wort, in denen sich das wachsende und verändernde Selbstverständnis der frühen Christen widerspiegelt. In den Einzelbeiträgen zeigt sich die besondere Bedeutung dieses Zeitabschnittes zwischen biblischer Epoche und Geschichte der Kirche, die in der christlichen Geschichtsschreibung oft vernachlässigt wird.

  • Der "König" und sein "Volk": Das Inter-Agieren des johanneischen Jesus vor dem Hintergrund hellenistisch-römischer Herrschermotivik

    Der "König" und sein "Volk": Das Inter-Agieren des johanneischen Jesus vor dem Hintergrund hellenistisch-römischer Herrschermotivik
    Der "König" und sein "Volk": Das Inter-Agieren des johanneischen Jesus vor dem Hintergrund hellenistisch-römischer Herrschermotivik

    Hanna Mehring erforscht die Königsmotivik im Johannesevangelium und untersucht ihre Funktion im Gesamtkontext der johanneischen Jesus-Vita. Sie geht der Frage nach, ob und wie Jesus als idealer König literarisch inszeniert wird. An den zentralen Achsenstellen des Evangeliums wird Jesus als König bekannt: in Joh 1,35–51 durch den (späteren) Schüler Nathanael, in 6,1–21 durch das Volk nach der wunderbaren Brotvermehrung, in 12,12–19 beim Einzug Jesu nach Jerusalem und in 18,18–19,16 im Rahmen des Verhörs durch den römischen Statthalter Pilatus. Das Novum besteht darin, die differenzierte Erfassung der Christologie im Johannesevangelium mittels der motivgeschichtlichen Ausrichtung auf das hellenistisch-römische Herrscherideal als Vergleichspunkt für den König Jesus zu leisten. Mehrings Werk ist daher als ein Beitrag zur Erschließung der christologischen Konzeption des Johannesevangeliums einzuordnen. Das Auftreten des idealen hellenistischen Königs Jesus im narrativen Verlauf der johanneischen Jesus-Vita kann – so Mehring – zudem im Zusammenhang mit dem sich dort spiegelnden Konflikt der Jesus-Gruppe mit "den Juden" gelesen und auf seine Wirkungsabsicht hin befragt werden.

  • Passio Christi, Tribulatio Discipuli: Eine exegetische und narratologische Untersuchung zu den Leidensvorstellungen des lk Doppelwerks

    Passio Christi, Tribulatio Discipuli: Eine exegetische und narratologische Untersuchung zu den Leidensvorstellungen des lk Doppelwerks
    Passio Christi, Tribulatio Discipuli: Eine exegetische und narratologische Untersuchung zu den Leidensvorstellungen des lk Doppelwerks

    Die Arbeit analysiert durch exegetische und narratologische Untersuchungen die Charakteristika des lukanischen Doppelwerks. These ist, dass die Geschichte der Jünger bereits im Passionsbericht des Evangeliums antizipierend mitgedacht ist. Die lk Passionsgeschichte stellt die Jünger als Co-Subjekt des Leidens dar. Darüber hinaus weist diese Geschichte eine multiple story line auf. D. h., die Jüngergruppe treibt als Protagonist auch einen eigenständigen Subplot voran, während Jesus als Mentor ihnen hilft. Da dieselbe Erzählstruktur, in der die Jünger leiden und Jesus ihnen hilft, auch in Acta zu beobachten ist, erweist sich die lk Passionsgeschichte als Angelpunkt in der Erzählstruktur des Doppelwerks, während in der Auslegungsgeschichte bisher nur von "Parallele" die Rede war. Dadurch dass die Passio Christi und die Tribulatio Discipuli bei Lukas terminologisch voneinander unterschieden und in ein hierarchisches Verhältnis zueinander gebracht werden, lenkt Lukas die Leserempathie durch verschiedene Erzählfaktoren konsistent von Jesus auf die Jünger. Im Gegensatz zum übrigen NT und zur LXX unterscheidet Lukas beide Typen des Leidens vom Subjekt her, nämlich das Leiden Jesu als παθεῖν (passio) und das der Jünger als θλῖψις (tribulatio). Lukas benutzt θλῖψις als terminus technicus, mit dem er ausschließlich die Leidenssituationen der Jünger beschreibt. Für die Analyse der Empathie-Konstellation im lk Doppelwerk werden aktuelle Forschungen zur narrativen Empathie aufgegriffen und ein Modell kreiert, mit dem man quantitative Analysen durchführen kann. Verglichen werden u. a. die Perikopen "Kreuzigung Jesu vs. Steinigung des Stephanus" und "letztes Gespräch Jesu vs. Abschiedsrede des Paulus". Die Arbeit entwickelt zum Schluss ein Modell für eine Leidenshermeneutik. Das Modell nimmt sich als Leidensspirale aus.

  • Τελῶναι im Neuen Testament: Zwischen sozialer Realität und literarischem Stereotyp

    Τελῶναι im Neuen Testament: Zwischen sozialer Realität und literarischem Stereotyp
    Τελῶναι im Neuen Testament: Zwischen sozialer Realität und literarischem Stereotyp

    Zöllner und Abgabenpersonal allgemein haben in der antiken Literatur einen schlechten Ruf. So auch im Neuen Testament, wo sie mit Sündern und Prostituierten in einem Atemzug genannt werden. Doch wer verbirgt sich hinter diesem Stereotyp? Aliyah El Mansy rekonstruiert in ihrem Werk das Leben, die Arbeit und die Tätigkeiten von Abgabenpersonal im 1.–2. Jahrhundert im östlichen Mittelmeerraum. Dabei lässt sie Familiengeschichten, private und geschäftliche Beziehungen sowie Freud und Leid der Arbeit im römischen Fiskalsystem sichtbar werden. El Mansy illustriert, wie die Synoptiker mit Stereotypen als literarisches und soziales Phänomen umgehen und sie sich für ihre eigene theologische Botschaft kreativ aneignen. Die τελῶναι erfüllen spezifische Funktionen im neutestamentlichen Diskurs. Die Evangelien verhandeln anhand des Abgabenpersonals Fragen der Identität, Zugehörigkeit und Außenwirkung. Dafür entwerfen sie ein Bild von Abgabenpersonal, das nicht immer der sozialen Realität entspricht, sondern die Aspekte betont, die sie für ihre Aussage brauchen.

  • The Other Side: Apocryphal Perspectives on Ancient Christian "Orthodoxies"

    The Other Side: Apocryphal Perspectives on Ancient Christian "Orthodoxies"
    The Other Side: Apocryphal Perspectives on Ancient Christian "Orthodoxies"

    Anyone who wishes to manage their sources adequately must work with categories that help to bring order to the transcribed material. In many cases, such categories simultaneously shape the way in which we evaluate our sources. Critical reflection of the chosen categories is therefore crucial for robust historical study. This rings especially true when certain categories are not viewed through neutral eyes, but through polemically judgemental eyes. One extreme case would be the category of "apocryphalness". In some areas, associations like "fraudulent" versus and "secret" – interlinked to this term in Antiquity – are still shaping the way Christian apocrypha are considered to this day. Closely associated with this is the use of the adjectival categories like "(proto)-orthodox", "majority church" versus those like "heretical" (again polemically pejorative). In their chapters, the contributors demonstrate not only how the set limits – as referred to the categories above – do indeed play a role, but more importantly, where these limits have been exceeded and where we must therefore work with new and different categories to understand the meaning of "apocryphal" writings and/or writings that have "become apocryphal" in terms of the history of an ancient Christianity perceived as multi-dimensional and dynamic. The following questions play a significant role in our understanding of this: In which contexts and by which groups are "newly apocryphal" writings used? Where do apocryphal writings or those "newly apocryphal" play a contextual role that would, nowadays, be perceived as "orthodox"? Which functions are assign thereto?

  • Der gekreuzigte Triumphator: Eine motivkritische Studie zum Markusevangelium

    114

    Der gekreuzigte Triumphator: Eine motivkritische Studie zum Markusevangelium
    Der gekreuzigte Triumphator: Eine motivkritische Studie zum Markusevangelium

    Eine Vielzahl von Erzähldetails des Markusevangeliums lassen sich bei näherem Hinsehen als chiffrierte Referenzen, d.h. als bewusst vage gehaltene Anspielungen, auf das Ritual des römischen Triumphzugs lesen. Diese Allusionen entwerfen für die Erzählfigur des markinischen Jesus vor dem Hintergrund des Triumphzugs eine Doppelrolle: Im Geschick der Gestalt Jesus werden sowohl die Figur des siegreichen Triumphators wie die des im Triumphzug hinzurichtenden königlichen Gefangenen sichtbar. Auf diese Weise entsteht für die Erstleserinnen und -leser des Markusevangeliums das irritierende Konzept eines gekreuzigten Triumphators. Bilder von Hoheit und Niedrigkeit, Sieg und Niederlage, Tod und Leben überlagern sich. Und gerade im scheinbaren Scheitern am Kreuz sollen die Leser einen Triumphator entdecken: eine christologische Herausforderung erster Güte.In seiner Studie identifiziert und untersucht Markus Lau diese markinischen Allusionen auf das Ritual des römischen Triumphzugs unter Rekurs auf ein breites exegetisches Methodenspektrum und interpretiert diese Anspielungen im Blick auf ihre literarische Funktionalität. Das Phänomen der uneindeutigen Anspielung wird dabei literaturwissenschaftlich und wissenschaftstheoretisch reflektiert, um die Plausibilität der Behauptung chiffrierter Referenzen im exegetischen Diskurs nachzuweisen. Eine kulturgeschichtlich ausgerichtete und ritualtheoretisch fundierte Darstellung des römischen Triumphzugs liefert die Basis, um die Allusionen auf den Triumphzug im Markustext zu entdecken, die in der Passionsgeschichte ihren inhaltlichen Schwerpunkt haben, sich aber auch im Rahmen einer erneuten Lektüre des Evangeliums, auf die der Text angesichts seines offenen Endes geradezu angelegt ist, im literarischen "Galiläa" des Markus und auf dem Weg nach "Jerusalem" entdecken lassen. Kritik an einer staatstragenden rituellen Institution des Imperium Romanum zu üben, ist dabei nur eine Funktion der Anspielungen. Sie transportieren zugleich eine herausfordernde christologische Botschaft und konturieren das markinische Verständnis von Jesusnachfolge.

  • Jesus – Gestalt und Gestaltungen: Rezeptionen des Galiläers in Wissenschaft, Kirche und Gesellschaft

    100

    Jesus – Gestalt und Gestaltungen: Rezeptionen des Galiläers in Wissenschaft, Kirche und Gesellschaft
    Jesus – Gestalt und Gestaltungen: Rezeptionen des Galiläers in Wissenschaft, Kirche und Gesellschaft

    Ausgesprochen groß ist das Interessenspektrum von Gerd Theißen. In seinen Lehrveranstaltungen und Publikationen hat er Studierende an diesem Teil haben lassen und auch seinen weiteren Leserinnen und Lesern einen weiten Horizont eröffnet. Im Austausch mit vielen anderen Disziplinen legt Theißen in kreativer, die theologische Forschung befruchtender Weise das Neue Testament aus und überwindet kompetent und impulsgebend die Grenzen der neutestamentlichen Disziplin hin zur Praktischen Theologie und zur Systematik.Die hier versammelten Studien zu Jesus sind eine Festgabe zu Gerd Theißens 70. Geburtstag. Die Frage nach Jesus, seiner Gestalt und seinen Gestaltungen – eines der Kernthemen neutestamentlicher Wissenschaft – hat Gerd Theißen ein Leben lang beschäftigt. Dieses Forschungsinteresse nehmen in diesem Band 32 internationale Autorinnen und Autoren auf, die mit Gerd Theißen wissenschaftlich und persönlich verbunden sind. In methodischer Vielfalt wenden sie sich in ihren Beiträgen der historischen Gestalt Jesu und deren Rezeptionen in Wissenschaft, Kirche und Gesellschaft zu.Mit Beiträgen von D. Álvarez Cineira, V. Balabanski, P. Balla, S. Byrskog, I. Czachesz, M. Ebner, Ph.F. Esler, P. von Gemünden, C. Grappe, G. Guttenberger, C. Hezser, R. Hochschild, B. Holmberg, T. Holmén, D.G. Horrell, M. Konradt, M. Küchler, P. Lampe, U. Luz, H.O. Maier, D. Marguerat, H. Meisinger, A. Merz, R. Morgan, H. Moxnes, B. Mutschler, M. Myllykoski, T. Onuki, H. Roose, W. Stegemann, Ch. Strecker und D. Winter.

  • Kaiserkult in Kleinasien: Die Entwicklung der kultisch-religiösen Kaiserverehrung in der römischen Provinz Asia von Augustus bis Antoninus Pius

    63

    Kaiserkult in Kleinasien: Die Entwicklung der kultisch-religiösen Kaiserverehrung in der römischen Provinz Asia von Augustus bis Antoninus Pius
    Kaiserkult in Kleinasien: Die Entwicklung der kultisch-religiösen Kaiserverehrung in der römischen Provinz Asia von Augustus bis Antoninus Pius

    Im Mittelpunkt steht die Entwicklung der kultisch-religiösen Kaiserverehrung in der römischen Provinz Asia, in der Zeit von Augustus bis zu Antoninus Pius. Dabei wird insbesondere die provinziale Ebene, weniger hingegen die munizipale in den Blick genommen. Hieran lassen sich signifikante und für die gesamte Provinz bedeutsame Entwicklungslinien am deutlichsten aufzeigen. Die Analyse des archäologischen, epigraphischen, numismatischen und literarischen Quellenmaterials zeigt, dass mit der Verehrung des Augustus – dem Begründer des Prinzipats – ein erster Höhepunkt in der kultisch-religiösen Kaiserverehrung erreicht worden ist. Über diesen Höhepunkt reicht erst die kultisch-religiöse Verehrung des von 117–138 n.Chr. regierenden Hadrian wieder hinaus. Hadrian ist der erste princeps, dem gleich mehrere provinziale Kulte geweiht sind. Darüber hinaus wird er als erster amtierender Regent nicht nur im öffentlichen munizipalen Raum, sondern auch in der Sphäre des Privaten kultisch-religiös verehrt. Dadurch, dass er die Institution des Panhellenion gründet, wird seine Person als Integrationsfaktor für den gesamten Osten des imperium Romanum zum Gegenstand einer institutionalisierten überprovinzialen kultisch-religiösen Verehrung. Die kultisch-religiöse Verehrung aller übrigen principes, die in dem untersuchten Zeitraum regierten, bleibt sowohl hinter derjenigen des Augustus als auch erst recht hinter derjenigen Hadrians zurück. Dieses Ergebnis hat Auswirkungen für die neutestamentliche Exegese; insbesondere legt es die Datierung der Johannesapokalypse in hadrianischer Zeit nahe, deren Abfassung um 132 n.Chr. anzunehmen ist.

  • Traum und Traumdeutung in den christlichen Apokryphen

    Traum und Traumdeutung in den christlichen Apokryphen
    Traum und Traumdeutung in den christlichen Apokryphen

    Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Träumen und ihrer (Be-)Deutung in den christlichen Apokryphen. Texte, die Träume schildern oder sich mit ihnen auseinandersetzen, werden aufgeführt, die einzelnen Schriften kurz vorgestellt. Träume erscheinen dabei nicht selten als literarisches Gestaltungsmittel. Dennoch stehen ihnen die antiken Autoren meist ambivalent, z.T. auch ablehnend gegenüber. Besonders symbolhafte oder ausgeschmückte Träume sind eher selten. Drei Traumtexte werden exegetisch ausführlich untersucht und tiefenpsychologisch gedeutet. Dabei wird aufgezeigt, dass moderne Traumdeutungstheorie durchaus auf antike Texte anwendbar ist, und sich das Unbewusste auch in (lediglich) literarisch überlieferten Träumen niederschlägt. Ziel ist es, Einblicke in die seelische Verfasstheit früher Christinnen und Christen zu erlangen. Eine zentrale Beobachtung ist z. B., dass stark asketisch ausgerichtete Schriften Träume überliefern, in denen sexuell aufgeladene Motive begegnen.

  • Ein "unerträgliches philologisches Possenspiel"?: Paulinische Schriftverwendung im Kontext antiker Allegorese

    Ein "unerträgliches philologisches Possenspiel"?: Paulinische Schriftverwendung im Kontext antiker Allegorese
    Ein "unerträgliches philologisches Possenspiel"?: Paulinische Schriftverwendung im Kontext antiker Allegorese

    Die Art und Weise, wie Paulus mit der Schrift umgeht, ist vielen Exegeten eher peinlich, weil sie von heutigen Standards der Textinterpretation weit entfernt ist. Ganz besonders gilt dies für jene Stellen, an denen sich Paulus einer allegorischen Auslegung bedient, d.h. dem Text einen Sinn unterstellt, der dem Wortlaut widerspricht: In 1 Kor 9,8-12a vertritt Paulus beispielsweise die These, dass sich das Verbot, einem Ochsen beim Dreschen einen Maulkorb anzulegen (Dtn 25,4), nicht auf Ochsen beziehe, sondern die Alimentierung von Aposteln regele. Solche Stellen sind nur verstehbar, wenn man nicht die moderne, sondern die antike Auffassung von sachgemäßer Textinterpretation zum Maßstab nimmt. Zu diesem Zweck untersucht Lanzinger eine repräsentative Auswahl von Vergleichstexten aus der Umwelt des Neuen Testaments (Heraklit, Plutarch, Philon, Qumranschriften) unter der Fragestellung, mit welcher Methodik darin religiöse Traditionen aktualisiert werden. Als wichtiges Analyseinstrument erweisen sich dabei die antiken Rhetorikhandbücher. Es ergibt sich, dass es sich bei der Allegorese um eine in der antiken Welt etablierte und akzeptierte Verfahrensweise mit bestimmten Spielregeln handelt. Diesen Befund wendet Lanzinger auf die einschlägigen Stellen bei Paulus an (v.a. Gal 4,21-31; 1 Kor 9,8-12a; 10,1-14; Gal 3,16). Dabei stellt sich heraus, dass Paulus die Methodik der Allegorese kennt und sie in seinen Briefen gezielt einsetzt, um auf elegante Weise seine Argumente zu unterstreichen.

  • Eros und Bekehrung: Anthropologische und religionsgeschichtliche Untersuchungen zu »Joseph und Aseneth«

    Eros und Bekehrung: Anthropologische und religionsgeschichtliche Untersuchungen zu »Joseph und Aseneth«
    Eros und Bekehrung: Anthropologische und religionsgeschichtliche Untersuchungen zu »Joseph und Aseneth«

    Die »Wandlung Aseneths« genannte zentrale Episode in der frühjüdischen Schrift »Joseph und Aseneth« (JosAs) funktioniert nach dem Schema der rites de passage, wie es Arnold van Gennep beschrieben hat, und weist darüber hinaus im Anschluss an Victor Turner Kennzeichen des Liminalen auf. Gleichzeitig bricht sie mit dem Schema der Mädchentragödie (Walter Burkert), nach der die Protagonistin unterworfen werden müsste. Ausgehend von diesen Beobachtungen zeigt Wetz, dass Aseneth durch ihre Wandlung, die sowohl eine Konversion zum Judentum als auch einen biographischen Übergang vom Mädchen zur Frau darstellt, Freiheit zur Selbstbestimmung erfährt. Die Darstellung dieses doppelten Übergangs als rite de passage trägt das Motiv der Auferstehung, des Durchgangs des Lebens durch den Tod hin zu neuem Leben, in die Erzählung ein.Die anschließende religionsgeschichtliche Analyse zeigt, dass zentrale Motive der Wandlungsepisode auf die Auferstehungs- und Freiheitsthematik verweisen. Da die rites de passage als kulturübergreifend zu fassendes Phänomen integraler Bestandteil der conditio humana sind, gelingt es der Erzählung, ihren historischen wie ihren modernen Rezipienten mitzunehmen auf Aseneths Weg zu einem biographischen Neuanfang.Die Lektüre von JosAs erhält die Funktion therapeutischer Katharsis. Wetz legt Wert auf die Feststellung, dass das, was zur conditio humana gehört, sich in einem biologisch-kulturellen Adaptionsprozess im Laufe der Humanevolution entwickelt hat. Dies fungiert als theoretische Grundlage dafür, dass die Rezipienten von JosAs kultur- und zeitenübergreifend angerührt werden.

  • Gesetzeskritische Motive im Judentum und die Gesetzeskritik des Paulus

    Gesetzeskritische Motive im Judentum und die Gesetzeskritik des Paulus
    Gesetzeskritische Motive im Judentum und die Gesetzeskritik des Paulus

    Were there any potential law critical motives in Jewish texts from which Paul could pursue linguistically and factually? Ines Pollmann examines this and makes the origin of Pauline law criticism historically plausible. In four texts such motives become manifest but they are usually rejected: the repression of the law in Ant. 4.145-149, the impossible fulfilment of the law in 4Esra 8.20-36, the spiritualisation of ritual laws in Philo migr. 89-93 and the posterior addition of the states law in Philo Jos. 28-31.Pollmann then demonstrates that these four motives are representative and embedded in mentality trends of Judaism. The trends within Judaism itself give evidence of general traditions of antiquity: the sophistic law criticism, the consciousness of the imperfection of the human nature, the allegorical interpretation of religious praxis and the high esteem of unspoilt origins. Paul was the first to combine these diverse motives and, as a consequence of his belief in Christ, turned them into law criticism. His attitude towards the law is ambivalent and combines the respect for the law with a criticism on the law's downside.

  • Neutestamentliche Grenzgänge: Symposium zur kritischen Rezeption der Arbeiten Gerd Theißens

    Neutestamentliche Grenzgänge: Symposium zur kritischen Rezeption der Arbeiten Gerd Theißens
    Neutestamentliche Grenzgänge: Symposium zur kritischen Rezeption der Arbeiten Gerd Theißens

    Gerd Theißen hat Bahnbrechendes für die neutestamentliche Wissenschaft geleistet. Zu seinem 65. Geburtstag wurde 2008 ein Symposium zu seinen Ehren veranstaltet, das die verschiedenen Zweige seines großen Ouevres kritisch reflektierte. Die vierzehn Autoren dieses Bandes beschäftigen sich mit Theißens Studien zum historischen Jesus, zur Soziologie der palästinischen Jesusbewegung und des Urchristentums, mit seiner Theorie der urchristlichen Religion, seiner Literaturgeschichte des frühen Christentums, seinen psychologisch-historischen Arbeiten und seinen Impulsen für die praktische Theologie und Hermeneutik. Der Band veröffentlicht erstmalig auch Theißens Antritts- und Abschiedsvorlesung in Heidelberg.Mit Beiträgen von Eberhard Faust, Bengt Holmberg, Peter Lampe, Martin Leiner, Ulrich Luz, Annette Merz, Elisabeth Parmentier, Heikki Räisänen, Helmut Schwier, Wolfgang Stegemann, Gerd Theißen, David Trobisch, Petra von Gemünden und Oda Wischmeyer.

  • Kynismus und Christentum in der Antike

    Kynismus und Christentum in der Antike
    Kynismus und Christentum in der Antike

    Mit seiner Kritik an der Zivilisation, seiner Infragestellung von sozialen Hierarchien, seiner Verachtung von Reichtümern und seiner radikalen Askese bot der Kynismus dem frühen Christentum der ersten Jahrhunderte diverse Berührungspunkte. Unter den Exegeten und Theologen des Neuen Testaments findet man sogar jene, nämlich die Anhänger und Befürworter der Cynic hypothesis, die glauben, dass Jesus selbst und seine Wegbegleiter Kyniker in Galiläa hätten kennen können, und dass sie folglich ganz entscheidend von der Moral und dem Verhalten dieser Wanderprediger hätten beeinflusst werden können. Ein kynischer Charakter der ursprünglichen Lehre Jesu sei besonders in der sogenannten Quelle "Q" der synoptischen Evangelien ersichtlich, sofern man sie im Lichte der griechischen, ja sogar kynischen, Chrien und durch das Raster der Moral des Diogenes liest. Das vorliegende Werk prüft die Gültigkeit der These. In den darauffolgenden Jahrhunderten übernahmen die Christen, hin- und hergerissen zwischen der Bewunderung für die Askese der ersten Kyniker und ihrer Abneigung gegenüber der Schamlosigkeit und dem Atheismus der Hunde ihrer Epoche, vielfältige und manchmal gegensätzliche Haltungen; mal appellierten sie an das Beispiel der Kyniker, mal beschimpften und verleumdeten sie diese von eitlem Ruhm besessenen Menschen, die in ihren Augen die Affirmation eines menschlichen Willen repräsentierten, der im Gegensatz zur religiösen Unterwerfung des christlichen Glaubens stand. Die Herausforderung dieser Studie besteht darin, die Verbindungen zwischen Kynismus und Christentum zu untersuchen, ohne die Texte zu forcieren und ohne sich irgendeiner Ideologie zu unterwerfen.

  • Die Metapher des Lamms in der Johannesapokalypse: Eine sprach- und sozialgeschichtliche Analyse

    Die Metapher des Lamms in der Johannesapokalypse: Eine sprach- und sozialgeschichtliche Analyse
    Die Metapher des Lamms in der Johannesapokalypse: Eine sprach- und sozialgeschichtliche Analyse

    Die sozialwissenschaftliche Hermeneutik der Lammmetapher der Apk braucht neue (u.a. soziolinguistische, sozialgeschichtliche und soziorhetorische) Fragestellungen, um die in der Lamm-Metaphorik enthaltene theologische Intention, ihren sozialen Kontext und ihre Funktion im kleinasiatischen Urchristentum zu bestimmen. Lung P.C. Chan sieht in der Lamm-Metaphorik den Schlüssel zum Verständnis der Apk und deutet sie aus ihrer sozialgeschichtlichen Situation heraus. Die Lamm-Metapher motiviert durch ihre innere Dialektik, d.h. durch eine Verbindung von Märtyrer- und Kriegermotiven, zu einer offensiven Evangeliumsverkündigung. Der kriegerische Aspekt der Lamm-Metapher symbolisiert die Bereitschaft, offensiv in die Gesellschaft hineinzuwirken und ihre Einstellungen und Werte vom Evangelium her zu verändern. Der Märtyrer Aspekt symbolisiert dagegen die damit verbundene Bereitschaft, als Zeuge für das Evangelium auf Gewalt zu verzichten und Gewalt zu erleiden. Die Situation, in die die Lamm-Metapher hineinwirkt, ist bestimmt durch die Romanisierung der damaligen Welt, die in Kleinasien im ganzen Leben (nicht nur im Kaiserkult) spürbar war. Die Apk plädiert in dieser Situation nicht für einen Widerstand durch eine ganz unrealistische "Machtrevolution", sondern durch eine "Wertrevolution" und setzt sich damit in Widerspruch zu Rückzugs- und Aggressionstendenzen im damaligen Imperium Romanum unter hellenistisch-römischen, jüdischen und urchristlichen Gruppen.

  • Jerusalem und die Länder: Ikonographie - Topographie - Theologie (FS Max Küchler)

    Jerusalem und die Länder: Ikonographie - Topographie - Theologie (FS Max Küchler)
    Jerusalem und die Länder: Ikonographie - Topographie - Theologie (FS Max Küchler)

    Als Leitmotiv zieht sich das Thema Jerusalem wie ein roter Faden durch den Band und bündelt die Beiträge thematisch. Jerusalem wird als geographischer Ort, aber auch als theologischer und politischer Topos bedacht, mit Einbezug seiner Umwelt.Die Unterthemen sind Numismatik, Quellen zur Geschichte Jerusalems und Jerusalem als theologisches Zentrum. Neben den Herausgebern haben renommierte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland Beiträge für die Festschrift beigesteuert: Luc Devillers, Andreas Kaplony, Othmar Keel, Peter Lampe, Ronny Reich, Adrian Schenker, Benedict T. Viviano und Wolfgang Zwickel.

  • Der umstrittene Jesus und seine Apologie – Die Streitgespräche im Markusevangelium

    Der umstrittene Jesus und seine Apologie – Die Streitgespräche im Markusevangelium
    Der umstrittene Jesus und seine Apologie – Die Streitgespräche im Markusevangelium

    The disputes in the Gospel of Mark are short scenes of conflict where Jesus is always the attacked one. Though he can prove his innocence and wisdom, his opponents continue to persecute him, and achieve his crucifixion.As Jesus' opponents cannot prove their accusations, those disputes – and thus the whole gospel – work as an apology. It serves to present Christians as followers of a teacher who was unjustly judged, and it addresses a wide readership extending beyond the circle of the Christian congregations.

  • Teufel, Tod und Trauer: Der Satan im Johannesevangelium und seine Vorgeschichte

    Teufel, Tod und Trauer: Der Satan im Johannesevangelium und seine Vorgeschichte
    Teufel, Tod und Trauer: Der Satan im Johannesevangelium und seine Vorgeschichte

    Florian Theobald discusses the understanding of the devil in the gospel of John and deals firstly with the representation of the devil in the early Judaic and Christian periods. In the first part ("The history of the representation of the devil from its beginnings to the New Testament") particular attention is paid to the theory of Henry Ansgar Kelly that in the writings of the early Judaic period and of the New Testament, the devil is to be understood not as an adversary but as a functionary of the Divine Government. The work also shows that the role of the devil in the early Judaic and New Testament texts is not clearly defined. He can appear in the same text as both an officer and an adversary of God.The second, main part of the work ("The devil in the Gospel of John") is concerned with the devil's nature and workings and his fall and loss of power in John's Gospel. The author shows how the devil in the fourth gospel is thought of as an objective figure outside of man but at the same time is clearly linked with psychological effects. Three dimensions of his psychological workings are apparent: 1. A cognitive dimension: the devil influences man's consciousness through the power of the lie so that people perceive and judge from worldly standpoints; 2. An ethical dimension: through his cognitive workings, the devil produces in man inappropriate behaviour. People carry out the will of the devil in the belief that they are doing God's will; 3. An emotional dimension: John's devil produces hatred and aggression, fear of death and – in accordance with a common tradition from the early Judaic period – sadness.Thus, the devil in the fourth gospel can be active in the world, even after his fall: after his loss of power on the cosmic level which occurred in the hour of Jesus there is also a need for his power to be destroyed on an anthropological level. This is achieved through the Paraclete and allows the disciples to participate in Jesus' victory over the devil.

  • Mutuum date nihil desperantes (Lk 6,35): Reziprozität bei Lukas

    Mutuum date nihil desperantes (Lk 6,35): Reziprozität bei Lukas
    Mutuum date nihil desperantes (Lk 6,35): Reziprozität bei Lukas

    Die Welt, in der das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte entstehen, ist geprägt vom "Prinzip der Gegenseitigkeit" (Hendrick Bolkestein). Sozialer Austausch wird vornehmlich als dauerhaftes, zyklisch ablaufendes Beziehungsgeschehen mit Verpflichtungscharakter aufgefasst. Doch ist daneben in vielen gesellschaftlichen Bereichen eine marktwirtschaftliche Austauschmentalität auf dem Vormarsch. Zudem erfahren überkommene Formen wie Patronage oder Euergetismus im Übergang zur Kaiserzeit einen Bedeutungswandel, ein Teil der Eliten versucht aus dem System von Wohltaten gegen Ehrungen auszusteigen. Der Rollenwechsel vom Wohltäter zum Privatkaufmann führt jedoch oftmals zu Spannungen in den Städten des Imperiums, wie sich plastisch am Getreide zeigt, das die Stadtbevölkerungen einfordern, die unwilligen Wohltäter jedoch lieber horten und verkaufen wollen. Nicht zufällig wird ein solches Verteilungsproblem in der Parabel vom reichen Kornbauern (Lk 12) aufgegriffen. Die Lukastexte zeigen sich sensibel für die verschiedenen Mentalitäten sozialen Austausches. Anders als Autoren der zeitgenössischen Elite wie Seneca oder Plutarch ziehen sie sich dabei nicht auf hohe Wohltätigkeitsideale zurück, die sozialer Abgrenzung eher als tatsächlicher Umsetzung dienen. Ob mit Blick auf Darlehen (Lk 6), Schikanen geehrter Patrone (Lk 13) oder die römische Jurisdiktion als Austausch von Gefälligkeiten (Apg 24–26) – die Lukastexte schauen hinter die propagierten Ideale aus der Perspektive derer, die die Folgen zu tragen haben. Die so freigelegten ungeschminkten sozialen Realitäten sind der Ausgangspunkt der eigenen, radikalen Option einer Gütergemeinschaft, als die Lukas seine Gemeinde sieht.

  • Christliche Hauskirche und Neues Testament: Die Ikonologie des Baptisteriums von Dura Europos und das Diatessaron Tatians

    Christliche Hauskirche und Neues Testament: Die Ikonologie des Baptisteriums von Dura Europos und das Diatessaron Tatians
    Christliche Hauskirche und Neues Testament: Die Ikonologie des Baptisteriums von Dura Europos und das Diatessaron Tatians

    Die 1932 am Westufer des Euphrats in Salihijeh (Syrien) ausgegrabene christliche Hauskirche des antiken Ortes Dura Europos aus dem Jahre 256/7 n.Chr. enthielt in ihrem Baptisterium verschiedene Fresken. Ulrich Mell widmet sich vornehmlich der Interpretation dieser Bilder, die neben den Malereien in den Katakomben der Stadt Rom zu den ältesten christlichen Kunstwerken zählen.Mell erläutert die Archäologie und Geschichte des christlichen Hauses von Dura Europos im Rahmen der politischen Geschichte des Ortes, der in der Mitte des 3. Jh. n.Chr.Die nur fragmentarisch erhaltenen Bilder der »Taufkapelle« werden ikonografisch besprochen. Da sie Texte aus dem Alten wie Neuen Testament ins Bild setzen, werden sie ikonologisch im biblischen Kontext interpretiert. Hinsichtlich der Interpretation des dreiteiligen Auferstehungszyklus' mit fünf Frauengestalten geht Ulrich Mell auf den neutestamentlichen Schriftenkanon der altsyrische Kirche ein. Dieser kennt im Unterschied zur westlich-römischen Tradition statt vier Evangelienbücher nur eine Evangelienharmonie, nämlich das sogenannte Diatessaron des syrischen Kirchenvaters Tatian.Das Buch schließt mit Überlegungen, wie die heutige Neutestamentliche Wissenschaft mit der Pluralität von vier Evangelienschriften umgeht, und stellt sich der historisch-literarischen Frage nach Frauen als Zeuginnen der Auferstehung Jesu Christi.

  • Evangelien im Dialog mit Paulus: Eine intertextuelle Studie zu den Synoptikern

    Evangelien im Dialog mit Paulus: Eine intertextuelle Studie zu den Synoptikern
    Evangelien im Dialog mit Paulus: Eine intertextuelle Studie zu den Synoptikern

    The gospels are usually interpreted without much reference to Paul and his theology. Eric Kun Chun Wong, on the other hand, is of the opinion that all three synoptic gospels represent an ongoing dialogue with Paul. The Gospel of Mark has a number of common stories about Jesus, which is often interpreted to mean that this text pleads its case against Paul and for returning to the original meaning. It takes on the idea of the gospel, transforms it, but is nevertheless very close to Paul´s teaching of the theology of the cross. The relationship between Mark and Paul may be seen as critical but neutral. The Gospel of Matthew, on the other hand, openly attacks Paul at several junctures and emphasizes, instead of his proclamation of the gospel among the peoples of the world, the ethical nature of Christ´s message. Completely different is the approach of the author of Luke´s Gospel: He is an admirer of Paul and presents his doctrine of justification clearly in the tradition of Paul.These conclusions are made possible by intertextual research. A dialogue with another text is not limited to literal references to the text in its original form. Historically speaking, such a dialogue is very likely: All three synoptic gospels presume the missionary activities of Paul among the heathen and could not have been written without such knowledge. It is unlikely that the authors were unaware of Paul and his theology, even if such insights were not transmitted in letters.

  • Von Jesus zur urchristlichen Zeichenwelt: »Neutestamentliche Grenzgänge« im Dialog

    Von Jesus zur urchristlichen Zeichenwelt: »Neutestamentliche Grenzgänge« im Dialog
    Von Jesus zur urchristlichen Zeichenwelt: »Neutestamentliche Grenzgänge« im Dialog

    In diesem Buch nimmt der Autor Gerd Theißen das Gespräch mit kritischen Stellungnahmen zu seinen Arbeiten auf, die in dem Sammelband »Neutestamentliche Grenzgänge« veröffentlicht wurden. Theißen fasst seine bisherigen Arbeiten in einem Werkbericht zusammen. Diskutiert werden dabei die »Theorie der urchristlichen Religion«, die Jesusforschung, die Sozialgeschichte des Urchristentums, die Literaturgeschichte des Neuen Testaments, die Religionspsychologie und die praktische Theologie. Am Ende stellt Theißen sein Projekt einer evolutionären Deutung der christlichen Religion vor. Es entsteht so ein exemplarisches Bild der gegenwärtigen neutestamentlichen Exegese.

  • Weihnachtspolitik: Lukas 1-2 und das Goldene Zeitalter

    Weihnachtspolitik: Lukas 1-2 und das Goldene Zeitalter
    Weihnachtspolitik: Lukas 1-2 und das Goldene Zeitalter

    Die lukanische Geburtsgeschichte ist weit mehr als eine Weihnachtsidylle. Sie bezieht kritisch Stellung zu den politischen Realitäten ihrer Zeit. Um dies aufzuweisen, bezieht sich die vorliegende Arbeit auf den politischen Zeitkontext der frühen römischen Kaiserzeit. Methodisch folgt sie einem rezeptionsgeschichtlichen Ansatz, der das Augenmerk auf die zeitgeschichtlichen Bedingungen und Möglichkeiten des Verstehens richtet. Erkennbar werden spezifische formale und inhaltliche Bezüge der Geburtsgeschichte zur Konzeption des Goldenen Zeitalters. Mit dieser utopische Züge tragenden Konzeption preisen römische Literaten die Segnungen der Herrschaft des Augustus für das Imperium Romanum. Die Vorstellung erfährt als politisches Zeichensystem weite Verbreitung und wirkt über die unmittelbare Zeit des Augustus hinaus herrschaftsstabilisierend. Textvergleiche zeigen, wie Lukas auf zentrale Formen und Themen des Goldenen Zeitalters Bezug nimmt und dieses gleichzeitig durch seine eigene Konzeption der Gottesherrschaft im neugeborenen Messias Jesus grundlegend in Frage stellt. Es schließt sich die Frage nach Konsequenzen für die Einschätzung der politischen Haltung, die aus dem lukanischen Doppelwerk erkennbar wird, an. Mit der Einsicht in die kritische Position des Lukas gegenüber dem römischen Imperium wird die vorherrschende Forschungsmeinung revidiert. – Ein umfangreicher Anhang bietet die antiken Quellentexte zum Goldenen Zeitalter aus der frühen römischen Kaiserzeit und stellt so die Textbasis für weiteres religionsgeschichtliches Arbeiten zur Verfügung.

  • Allgegenwärtiger Konflikt im Matthäusevangelium: Exegetische und sozialpsychologische Analyse der Konfliktgeschichte

    Allgegenwärtiger Konflikt im Matthäusevangelium: Exegetische und sozialpsychologische Analyse der Konfliktgeschichte
    Allgegenwärtiger Konflikt im Matthäusevangelium: Exegetische und sozialpsychologische Analyse der Konfliktgeschichte

    The Evangelist Matthew tells a story of conflict. In his shaping of the narrative, the circumstances of his own time play an important role. The Christian congregation of his time lived in conflict with their Jewish neighbours. After the destruction of the temple in AD 70, the process of religious re-orientation resulted in a strong need for differentiation in theology and salvation history.In his study, Romeo Popa combines exegetical analysis with sociological approaches and theories to gain a more accurate understanding of the complex processes and find new textual connections.

  • Strategien der Todesdarstellung in der Markuspassion: Ein literaturgeschichtlicher Vergleich

    Strategien der Todesdarstellung in der Markuspassion: Ein literaturgeschichtlicher Vergleich
    Strategien der Todesdarstellung in der Markuspassion: Ein literaturgeschichtlicher Vergleich

    Florian Herrmann unternimmt den Versuch, den Passionsbericht des Markusevangeliums in den Kontext frühjüdischer und pagan-antiker Todesberichte einzuordnen. Im literaturgeschichtlichen Vergleich wird die christologische Akzentsetzung der Passionserzählung deutlich. Die Vergleichsbasis bilden 50 Todesberichte aus der ganzen Antike, die in deutscher Übersetzung gesammelt zur Verfügung gestellt werden – vom Tod des Sokrates bis zu rabbinischen Martyrien. Berücksichtigt werden nicht nur Martyrien und Märtyrerakten, sondern auch Biographieschlüsse und Todesberichte in historiographischen und polemischen Werken.Die Methode der Untersuchung orientiert sich an den literarischen Strategien, mit denen die Texte das Todesereignis deutend in Literatur umsetzen. Sie nimmt narratologische Fragestellungen auf und macht sie für einen literaturgeschichtlichen Vergleich fruchtbar. Die aus den Vergleichstexten ablesbaren Darstellungsstrategien bilden das Feld, in das der Passionsbericht eingeordnet wird. Es zeigt sich, dass sich die Markuspassion in ihren literarischen Mitteln, ihrem Geltungsanspruch und auch in ihren Produktionsbedingungen weitgehend problemlos in den Kontext der untersuchten pagan-antiken und frühjüdischen Texte einfügen lässt, dass sie diese Mittel aber in den Dienst einer christologischen Durchformung der Erzählung stellt. Dagegen vermeidet es Markus, Jesu Sterben als einen »edlen Tod« zu deuten. Es ergeben sich zudem Aufschlüsse für eine differenzierte eigene Gattung.

  • Ecce Agnus Dei: Rezeptionsästhetische Untersuchung zum neutestamentlichen Gotteslamm in der bildenden Kunst

    Ecce Agnus Dei: Rezeptionsästhetische Untersuchung zum neutestamentlichen Gotteslamm in der bildenden Kunst
    Ecce Agnus Dei: Rezeptionsästhetische Untersuchung zum neutestamentlichen Gotteslamm in der bildenden Kunst

    The Lamb of God has been a recurring motif in art history for two millennia. Saskia Lerdon investigates the impact of this christological metaphor on European art. Finding numerous examples within art history, she illustrates that this metaphor has been consistently reinterpreted and reconfigured in the artists' historical situations. A key question is: Did new meanings develop in the course of this historical process beyond the original intentions of the authors of the New Testament? Hermeneutical theories such as those of Hans-Georg Gadamer help to analyse the material in addressing this question.

  • Neid und Politik: Eine neue Lektüre des gnostischen Mythos

    Neid und Politik: Eine neue Lektüre des gnostischen Mythos
    Neid und Politik: Eine neue Lektüre des gnostischen Mythos

    Takashi Onuki has taken on the task of restudying and clearing up the Gnostic statements on the subject of envy in their historical, cultural and political context, especially in light of the teachings of the Gnostics. To this end he looks at the main motifs of the Gnostic myth and attempts to crystallise the mythological role of envy contained therein.In the Syrian-Egyptian version of Gnosis envy played a major role in the development of the myth. Envy in fact is the structural principle behind the myth. But psychomythical parallelism (G. Theißen) allows us to de-mythologise the myth from a psychological point of view: The Gnostics were encouraged to overcome envy and to re-establish the original state of an envyless life. Politically seen, there was a change in roles here: The Romans, a major player in their system of rule, assumed the role of the "envier" (Jaldabaoth), whereas the Gnostics, the "race with no ruler" or the "true kings," had the role of the "envied," even though they had denounced all political activity. In contrast, Manichaeism, which had wandered to the East, assumed an active role in political matters.This volume provides the mythological reasoning that allowed the Manichaeans to participate in politics. The different political position of the two types of Gnosis has to do with the structure of their respective salvation myths. The mythological idea of salvation, on the one hand, and the way one lives one's life are inextricably connected to a certain political attitude on the other hand. This study thus confirms one of the basic theories of the sociology of religion of Max Weber concerning the connection between religion and society.

  • ABBA Vater: Der literarische Befund vom Altaramäischen bis zu den späten Midrasch- und Haggada-Werken in Auseinandersetzung mit den Thesen von Joachim Jeremias

    ABBA Vater: Der literarische Befund vom Altaramäischen bis zu den späten Midrasch- und Haggada-Werken in Auseinandersetzung mit den Thesen von Joachim Jeremias
    ABBA Vater: Der literarische Befund vom Altaramäischen bis zu den späten Midrasch- und Haggada-Werken in Auseinandersetzung mit den Thesen von Joachim Jeremias

    Die Botschaft von Gott als Vater ist ein zentrales Element der Verkündigung Jesu. Sie bestimmt Jesu Verständnis von Gottes Herrschaft und Reich, dessen Anbruch er proklamierte. Vor allem seit den Forschungen des bedeutenden Exegeten Joachim Jeremias (1904–1979) gewann die singuläre, in der jüdischen Gebetsliteratur fehlende Anrede und Bezeichnung Gottes als Abba in der Jesusüberlieferung besondere Bedeutung.Er erklärte sie als aus der Kindersprache stammende, familiäre und kindliche Anrede und Bezeichnung und deshalb für jüdische Fromme bzw. für das Judentum anstößig und ungebührlich. Abba wurde geradezu Schlüsselwort für das Gottesverständnis Jesu. Diese Deutung fand breite Anerkennung und weiteste Verbreitung bis heute. Zweifel an dieser Erklärung führten zur Untersuchung des Sprachgebrauches für das Wort «Vater» im gesamten relevanten aramäischen und hebräischen Sprachmaterial. Das vorliegende Werk legt ihre Ergebnisse vor, angefangen von altaramäischen Inschriften über die Targume bis zu späten jüdischen hebräisch-aramäischen Werken.

  • Die Prominenten im Neuen Testament: Ein prosopographischer Kommentar

    Die Prominenten im Neuen Testament: Ein prosopographischer Kommentar
    Die Prominenten im Neuen Testament: Ein prosopographischer Kommentar

    Die Geschichts- und Bibelwissenschaft verzeichnet in den letzten Jahren ein verstärktes Interesse an biographischen Studien. Sie machen deutlich, dass Gesellschaft, Kultur und Religion nur dann zu verstehen sind, wenn man die sie tragenden Persönlichkeiten kennt mitsamt ihren konkreten Geschichten, Erfahrungen und Lebensprofilen. Die Geschichtsschreibung erwähnt bevorzugt die führenden Persönlichkeiten, denen als Prominente eine erhöhte Aufmerksamkeit zukommt, denn sie verkörpern etwas Besonderes. Auch das Neue Testament kennt eine Reihe solcher Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Ihren Namen, ihren Geschichten und den Spuren, die sie in der Welt der ersten Christen hinterlassen haben, ist Rainer Metzner nachgegangen und hat auch auf außerbiblische Quellen zurückgegriffen.In seiner Prosopographie begegnen Kaiser, Senatoren, Ritter und städtische Ratsherren, führende Persönlichkeiten der römischen Reichsaristokratie, wie auch Könige, Landesfürsten und Hohepriester. Bei Metzner begegnen dem Leser aber auch Sozialbanditen, Zeichenpropheten und Magier, die sich in den Geschichtsbüchern einen Namen gemacht haben.

  • Zweifelskonzepte im Frühchristentum: Dipsychia und Oligopistia im Rahmen menschlicher Dissonanz- und Einheitsvorstellungen in der Antike

    Zweifelskonzepte im Frühchristentum: Dipsychia und Oligopistia im Rahmen menschlicher Dissonanz- und Einheitsvorstellungen in der Antike
    Zweifelskonzepte im Frühchristentum: Dipsychia und Oligopistia im Rahmen menschlicher Dissonanz- und Einheitsvorstellungen in der Antike

    Die Konzepte der 'Zweiseeligkeit' im Jakobusbrief und des 'Kleinglaubens' im Matthäusevangelium reagieren darauf, dass christliche Existenz zu dissonantem Erleben und Verhalten, ja sogar zum Zweifel führen kann. Im Neuen Testament erscheinen mit dípsychos und oligópistos innovative Ausdrücke für die Erkenntnis, dass der Mensch vom Ideal der Einheit mit sich selbst bzw. der ganzheitlichen Ausrichtung auf Gott hin abweichen kann. Um das Neue in den christlichen Texten zu erfassen, unterscheidet Anna Nürnberger bildlich-konkrete, philosophisch-abstrakte, metaphorische, mythische und allegorische Texte und untersucht diese auf Dissonanzphänomene hin. Die Arbeit versteht sich als textorientierter Beitrag zur Historischen Psychologie und will den Facettenreichtum von Vorstellungen erlebens- und verhaltensrelevanter Dissonanz des Menschen in der Antike aufzeigen.

Autor

Stefan Schreiber

Stefan Schreiber ist Professor für Neues Testament und Direktor des Seminars für Zeit- und Religionsgeschichte des Neuen Testaments an der Universität Münster.

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