Unser Traum von Afrika: Reise zu den letzten Berggorillas in Ostafrika
Von Stephan Schmidt
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Über dieses E-Book
Der Autor berichtet auf amüsante und informative Weise über die Vorbereitungen und den Verlauf der Reise durch beide Länder. Besonders eindrucksvoll waren der Besuch der Nachzuchtstation der Breitmaulnashörner im Ziwa Rhino Sanctuary, die Begegnung mit Schimpansen im Budongo Forest, der atemberaubende Anblick der Murchison-Falls-Wasserfälle, die Abenteuer auf den Safaris durch die Murchison-Falls- und Queen-Elizabeth-Nationalparks, die Boot-Safaris auf dem Victoria-Nil und dem Mutanda-See, die Wanderung durch das Sumpfgebiet des Bigodi Wetland Sanctuary, der Besuch des Pygmäenvolkes der Batwa und natürlich die Höhepunkte der Reise, die Gorilla-Trekkings im Bwindi Impenetrable Forest in Uganda und im Volcanoes Nationalpark in Ruanda.
Die unbequeme Fahrt im Geländewagen auf den schlechten Straßen Ugandas, die Wanderungen in tropischer Hitze und der steile Aufstieg zu den Berggorillas in der dünnen Luft der Bergregionen waren zwar unangenehm, anstrengend und beschwerlich, trotzdem war jedes Abenteuer die Mühe wert.
Die 2. überarbeitete Auflage erweitert das Buch mit zusätzlichen Informationen über Land und Leute und deren Geschichte und aktualisiert eine Vielzahl der Zahlen, Daten und Fakten.
Stephan Schmidt
Klassenlehrer der Klasse 3a Lediglich durch die Auswahl des Aufgabenformats, der Arbeitsformen und des Arbeitsmaterials wurden den Schülerinnen und Schülern Hilfestellungen geboten.
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Rezensionen für Unser Traum von Afrika
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Buchvorschau
Unser Traum von Afrika - Stephan Schmidt
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Wie alles beginnt
Der Flug nach Uganda
Nashörner im Ziwa Rhino Sanctuary
Das Masindi Hotel
Drehorte für den Film „The African Queen"
Hemingways Flugzeugabsturz
Schimpansen im Budongo Forest Reserve
Jane Goodalls Schimpansen-Projekte
Die Murchison-Falls & eine Bootsfahrt auf dem Victoria Nil
Die Murchison River Lodge
Safari im Murchison-Falls-Nationalpark
Fort Portal am Ruwenzori Gebirge
Der chinesische Einfluss in Uganda
Ugandas Schulsystem
Das RuwenZori View Guesthouse
Wandern im Bigodi Wetland Sanctuary
Safari im Queen Elizabeth Nationalpark
Die Marafiki Safari Lodge
Idi Amin, der Schlächter von Afrika
Gorilla-Trekking im Bwindi Impenetrable Forest
Die Engagi Lodge
Der Bwindi Impenetrable Nationalpark
Gorilla-Baby-Boom in Bwindi
Bootsfahrt auf dem Mutanda-See
Das Mutanda Lake Resort
Lake Mutanda
Besuch in einem Batwa-Dorf
Das Volk der Batwa
Die Berggorillas in Ruanda
Das Hotel La Palme
Der Volcanoes Nationalpark
Dian Fossey und die Berggorillas
Der Aufstieg zu den Berggorillas
Lebensraum der Gorillas am Limit
Der Süden von Ruanda
Das Palm Beach Resort
Der Kivu-See
Das Kigali Genocide Memorial Centre
Das Heaven Restaurant & Boutique-Hotel
Vorwort
Bei vielen Globetrottern werden die Länder Uganda und Ruanda nicht unbedingt auf der Reiseliste stehen, sodass ich mit diesem Buch zeigen möchte, welche faszinierenden Highlights diese Region in Ostafrika zu bieten hat. Unsere Reiseroute bildet den roten Faden, an dem sich die Abenteuer, Informationen und Anekdoten entlanghangeln. Dieses Buch soll keinen Reiseführer ersetzen, sondern beschreibt lediglich die Erlebnisse einer kleinen Gruppe von Reiselustigen, gepaart mit Geschichten von berühmten Persönlichkeiten wie Humphrey Bogart, Katharine Hepburn, Ernest Hemingway, Winston Churchill oder Dian Fossey und Zahlen und Fakten zu Land und Leute.
Dieses Buch berichtet auf amüsante und informative Weise über die Vorbereitungen und den Verlauf der Reise. Besonders hervorzuheben sind der Besuch der Nachzuchtstation der Breitmaulnashörner im Ziwa Rhino Sanctuary, die Begegnung mit Schimpansen im Budongo Forest, der atemberaubende Anblick der steilen Murchison-Falls-Wasserfälle, die Abenteuer auf den Safaris durch die Murchison-Falls- und Queen-Elizabeth-Nationalparks, die Boot-Safaris auf dem Victoria-Nil und dem Mutanda-See, die Wanderung durch das Sumpfgebiet des Bigodi Wetland Sanctuary, der Besuch des Pygmäen-Volks der Batwa und natürlich die Höhepunkte der Reise, die Gorilla-Trekkings im Bwindi Impenetrable Forest in Uganda und im Volcanoes Nationalpark in Ruanda.
Kann ich die Lesebegeisterten auf meine Reise mitnehmen und bezaubern, wäre mein Ziel erreicht.
Wie alles beginnt
Brigitte und ich sitzen an einem kühlen Herbsttag, das Wetter an diesem Wochenende ist besonders trübe, nach langer Zeit komplett entspannt auf unserem Kuschelsofa und schwärmen von unseren letzten Afrika-Urlauben. Diverse Urlaubskataloge breiten sich vor uns aus und wir grübeln, wohin die nächste Reise gehen könnte. Brigitte unterbricht unsere Träumerei und erzählt mir von einem Gespräch mit einem früheren Reisebegleiter, der von einer Exkursion zu den letzten Berggorillas in Uganda schwärmte. Der Gedanke, ebenfalls zu diesen sanften Riesen zu reisen, ließ sie nicht mehr los und überredet mich, eine Reise dorthin zu planen und zu buchen. Ich bin von ihrer Idee einigermaßen überrascht, da ich mir eine Reise in die Berge Ostafrikas momentan gar nicht vorstellen kann. Die Idee, den mächtigen Affen in unmittelbarer Nähe gegenüberzustehen, verursacht mir spontan einiges an Unbehagen. Brigitte hat sich in diese Idee bereits verliebt und ist von ihrem Wunsch nicht mehr abzubringen. Also, was bleibt mir anderes übrig, als mich über die Möglichkeiten zu dieser Art von Urlaub zu informieren.
Während meiner Recherchen im Internet stoße ich auf erste Informationen, dass weltweit nur noch eine Population von ca. 1.000 frei lebenden Berggorillas, verteilt auf die Länder Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo, existiert.
Über die D.R. Kongo habe ich bereits aus der Presse vernommen, dass dort Unruhen und bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen. Ähnlich lesen sich die Auskünfte des Auswärtigen Amtes zur D.R. Kongo. Damit steht dieses Reiseland nicht mehr zur Auswahl. Die Informationen zu den Ländern Uganda und Ruanda sehen bzgl. Sicherheit wesentlich beruhigender aus, auch wenn ich mit dem Land Uganda immer noch die Gräueltaten von Idi Amin aus den 70er-Jahren verbinde. Mit Ruanda geht es mir nicht viel besser. Der Bürgerkrieg zwischen den Hutu und Tutsi, in dem 1994 ca. 800.000 Tutsi umgebracht wurden, lässt mir bei diesem Gedanken einen kalten Schauer über den Rücken hinab laufen.
Das ist längst Vergangenheit, sodass ich mir bei YouTube ein paar Reisevideos zu Gorillas in Uganda anschaue, um zu sehen, was bei solch einer Reise alles auf uns zukommen könnte und was alles zu beachten wäre. Die ersten Videos sehen sehr vielversprechend aus. Besonders ein Video hat mich beeindruckt, indem eine Gruppe Gorillas mit Jungtieren in eine Hotelanlage einmarschiert und zielstrebig zu einem Urlauber, der auf einem Stein sitzt, zugeht. Er ist vor Schreck völlig erstarrt, aber froh, dass seine Frau dieses Abenteuer mit der Kamera verfolgt. Es ist schon erstaunlich, wie neugierig die jungen Gorillas die Haare und die Brille des Urlaubers untersuchen und dabei keinerlei Furcht zeigen. Vielleicht liegt es daran, dass der Silberrücken daneben hockt und jede Bewegung ganz genau verfolgt und aufpasst, dass den Jungen nichts passiert. Nach ein paar Minuten ist der Boss der Gruppe der Meinung, die Jungen hätten ausreichend geforscht, sodass er ihnen mit ein paar Grunz-Lauten zu verstehen gibt, den Urlauber jetzt in Ruhe zu lassen, um weiterzuziehen. Nachdem die Gorillas verschwunden sind, sieht man dem Mann erkennbar an, dass ihm ein Stein vom Herzen gefallen, aber trotzdem dankbar für dieses tolle Abenteuer ist.
In den nächsten Wochenenden reift eine genaue Vorstellung von der Reise nach Ostafrika, sodass wir ein exaktes Bild davon haben, was für uns auf dieser Reise eine wesentliche Rolle spielt. Für uns steht fest, dass die Rundreise als Kleingruppe angeboten werden muss und dass Gorilla-Trekkings in Uganda und Ruanda stattfinden sollten, damit wir auf jeden Fall Gorillas zu sehen bekommen.
Da wir in beide Länder reisen wollen, bleibt letztlich nur noch ein Reiseveranstalter übrig. Er bietet eine Rundreise durch Uganda und Ruanda mit jeweils einem Gorilla-Trekking in einer Kleingruppe von maximal sieben Personen an. Auf seiner Homepage wird ein Vier-Minuten-Kurzfilm zu dieser Reise angeboten, den wir uns natürlich neugierig anschauen. Dieser Kurzfilm ist wirklich gut gemacht und zeigt die genaue Reiseroute mit den zu erwartenden Highlights. Unser zukünftiger Guide Victor spielt kurioserweise in dem Film eine kurze Rolle. Man sieht ihn, wie er am Steuer eines Geländewagens sitzt und sich kurz zur Reise äußert. Spätestens nach diesem animierenden Reisekurzfilm sind sämtliche Bedenken verflogen und die Begeisterung für dieses Abenteuer geboren.
Bevor wir die Reise buchen können, müssen erst einmal ein paar Informationen zu Klimadaten und Einreisebestimmungen besorgt werden. Da Uganda und Ruanda am Äquator bzw. in Äquator-Nähe liegen, gibt es in dieser Region nur Trocken- oder Regenzeit. Das Klima zeigt sich verhältnismäßig gleichbleibend, da es keine vier Jahreszeiten wie bei uns gibt. Dennoch fällt die Fülle der Niederschläge zwischen Trocken- und Regenzeit naturgemäß sehr unterschiedlich aus. Auch wenn am Äquator jeden Tag mit Regen zu rechnen ist, unterscheidet sich seine Intensität und Dauer doch ganz erheblich. In der Regenzeit sind die Niederschläge so mächtig, dass viele Straßen und Wege völlig durchweicht und nicht passierbar sind. Das betrifft insbesondere die Bergstraßen zu den Berggorillas. Folglich ist klar, dass nur ein Reisetermin innerhalb der Trockenzeit infrage kommt. Wir entscheiden uns, in der Zeit vom 19.08. bis zum 01.09. zu buchen. Dies scheint die trockenste Zeit in Uganda zu sein.
Bei den Einreisebedingungen gibt es für die Reise nach Uganda und Ruanda sowohl Visa-Bestimmungen als auch Impfvorschriften. Aufgrund häufiger Fernreisen haben wir für etliche Gesundheitsrisiken noch gültige Impfungen wie gegen Hepatitis A+B, Wundstarrkrampf, Polio und Diphtherie. Als Malaria-Prophylaxe – beide Länder sind Malariagebiete und sollten ohne Schutz auf keinen Fall bereist werden – lassen wir uns Malarone-Filmtabletten verschreiben. Bei früheren Reisen konnten wir am eigenen Leibe erfahren, dass wir dieses Medikament gut vertragen hatten und gehen somit kein zusätzliches Risiko ein.
Um in Uganda immigrieren zu dürfen, benötigt der Reisende, zusätzlich zu den üblichen Impfungen, einen Nachweis über eine Gelbfieberimpfung. Ohne ihn darf ein Tourist nicht ins Land einreisen. Gegen Gelbfieber besitzen wir noch keinen Impfschutz und müssen uns hierfür im Institut für Tropenmedizin auf dem Charité Campus des Virchow-Klinikums einfinden. Nach einem kurzen Einstich und der Zahlung von jeweils zwölf Euro ist dieser Punkt ebenfalls abgearbeitet. Da die Impfvorbereitungen abgeschlossen sind, muss ich mich jetzt den Visa für Uganda und Ruanda zuwenden.
Man benötigt sowohl für Uganda als auch für Ruanda ein Visum und einen Reisepass, der bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig ist. Nach einiger Suche stoße ich auf das „East Africa Visa". Dieses Visum, 90 Tage gültig für die Länder Kenia, Uganda und Ruanda, erspart uns die Beantragung von zwei Visa und würde uns bei Bedarf das mehrfache Aus- und Einreisen in beide Länder ermöglichen. Beim Einzelvisum wäre dies nicht erlaubt, sodass Terminverschiebungen im schlimmsten Fall dazu führen könnten, keine Genehmigung für die Einreise in das entsprechende Land zu erhalten.
Das East Africa Visa kann mittlerweile, laut Aussage des ugandischen Konsulats, nur noch online beantragt und bezahlt werden. Wie dies funktioniert und wie das Online-Formular ausgefüllt werden muss, ist mir im Moment noch schleierhaft.
In der Zwischenzeit stellt Brigitte zu allem Übel fest, dass ihr Reisepass bei Einreise in Ruanda, keine sechs Monate Gültigkeit besitzt. Es fehlen drei Tage. In Berlin einen kurzfristigen Termin im Bürgeramt zu bekommen, um einen neuen Reisepass zu beantragen, ist nicht mehr so einfach. Ich muss Brigitte online einen Termin reservieren. Dieser liegt erst in drei Wochen. Da wir das Thema Gott sei Dank rechtzeitig auf der Agenda hatten, ist der neue Reisepass für Brigitte noch rechtzeitig fertig. Jetzt fehlt nur noch die Beantragung des Visums.
Ende Juli erhalte ich die erlösende Mail vom Reiseveranstalter mit einer genauen Anleitung, wo und wie man das Visum online bestellt. Die E-Mail lautete: „Der Visaantrag muss über das Online-Portal unter: ´https://visas.immigration.go.ug´ beantragt werden. Alle Anträge werden im Anschluss von der ugandischen Botschaft in Berlin auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Der an die E-Mail des Antragsstellers zurückgesandte Ausdruck „Entry Permit ist bei der Einreise mitzuführen.
Im Nachhinein habe ich mich gefragt, warum ich mir wochenlang den Kopf zerbrochen habe, wie ich das Visum bestellen kann. Ich hätte vielleicht einfach zum Telefonhörer greifen und beim Reiseveranstalter anrufen sollen. Dann hätte ich schon früher Klarheit gehabt. Nach dieser Erkenntnis kann ich Anfang August die beiden Visa beantragen. Früher ist es leider nicht möglich, da man in dem Monat, in dem die Reise angetreten wird, das Visum bestellen muss. Sonst läuft man Gefahr, dass die zu früh bezahlte Gebühr einbehalten wird und verfällt. Für die Online-Beantragung des East Africa Visums benötigen wir eine Kopie unseres Reisepasses, den Nachweis einer Gelbfieberimpfung, ein Passbild, das Flugticket und einen kurzen Reiseverlauf. Die Visagebühr beträgt 100 USD und ist vorab zu zahlen.
Auch wenn das Einscannen der unterschiedlichen Dokumente mit etlichen Restriktionen einiges an Mühe bereitet, bin ich im Nachhinein ziemlich begeistert, dass ein afrikanisches Land wie Uganda und Ruanda so fortschrittlich bei der Ausstellung von Visa verfährt. Ich hätte nicht vermutet, dass wir bei der Einreise in Uganda am Flughafen nur den Ausdruck des Visa-Papiers vorzeigen müssen. Dort wird der Barcodes des Dokuments, die Fingerabdrücke beider Hände und die Iris gescannt, um anschließend das ausgedruckte Visum in den Reisepass einzukleben.
Unabhängig vom Dauerthema Visum haben wir uns in der Zwischenzeit Gedanken darüber gemacht, was wir alles mitnehmen müssen. Auf einer Reise mit sieben Personen in einem relativ kleinen Toyota kommen unsere heiß geliebten und schon weit gereisten Hartschalenkoffer nicht zum Einsatz. Aufgrund des geringen Stauraums unseres zukünftigen Fahrzeugs beschaffen wir uns alternativ zwei Reisetaschen.
Die geeigneten Stromadapter für das tägliche Laden von Fotoapparat, Videokamera und Taschenlampe sind schnell gefunden. Für Uganda benötigen wir einen Adapter für den Steckertyp „G, für Ruanda Adapter der Steckertypen „C
und „J". Beide Modelle sind zwar kompatibel zum zweipoligen Eurostecker, allerdings nicht zum Konturenstecker.
Gartenhandschuhe für das Gorilla-Trekking zum Schutz vor spitzen Dornenbüschen sind ein absolutes Muss und dürfen auf der Reise nicht fehlen. Eine weitere Besonderheit bei der Einreise sollte man wissen. Nach Ruanda dürfen keine Plastiktüten eingeführt werden. Demzufolge haben wir darauf verzichtet und Leinenbeutel eingepackt.
Jetzt nur noch US-Dollars besorgen und dann kann die Reise auch schon losgehen. Man ist gut beraten, nur kleine Dollarnoten mitzunehmen. Das Bündel von den eingetauschten 800 USD war zwar durch die zahlreichen 1, 5, 10 und 20 USD-Noten ziemlich dick, war aber für die Trinkgeldzahlungen recht praktisch.
Der Vorabend des Reisetermins ist gekommen. Unsere Aufgabe besteht heute Abend darin, zu versuchen, unsere Reiseutensilien in zwei Reisetaschen zu verstauen. Hört sich im ersten Moment unproblematisch an, stellt allerdings eine gewisse Herausforderung dar, da einer der beiden Reisetaschen relativ klein ist und nur ein Volumen von 10 Kg besitzt. Nach langem Gerangel und mehreren Packversuchen stehen nach einiger Zeit zwei prall gefüllte Reisetaschen vor uns. Es ist vollbracht! Es folgt abschließend das Anbringen der Vorhängeschlösser und Reiseanhänger an beide Taschen. In beide Rucksäcke, die wir ebenfalls mitnehmen, verstauen wir in dem ersten die Film- und Fotoausrüstung und in dem zweiten die Reiseliteratur, Ladegeräte und Reisedokumente. Fertig!
Der Flug nach Uganda
Die Nacht zum 19. August ist verflucht kurz. Um drei Uhr klingelt der Wecker erbarmungslos in der sonst völlig stillen Dunkelheit. Unser Puls rast, jetzt kann die Reise beginnen. Das Taxi steht im nächtlichen Dunst pünktlich vor unserer Haustür und befördert uns rasch zum Flughafen. Da zu dieser Uhrzeit die Straßen von Berlin wie leergefegt sind, erreichen wir den Flughafen viel zu zeitig. Die Schalter zum Check-in sind noch geschlossen. Prompt drängt sich der Gedanke auf, dass wir noch eine halbe Stunde hätten länger schlafen können.
Nach Check-in und Verstauen des Handgepäcks starten wir um 06:55 Uhr in Richtung Brüssel. Nach einer kurzen Flugzeit von einer Stunde und 20 Minuten erreichen wir mit Brussels-Airlines, zwar noch ein wenig schläfrig, den Flughafen von Brüssel. Zu unserer großen Freude ist der Flughafen trotz seiner stattlichen Ausmaße relativ übersichtlich und erstklassig ausgeschildert. Wir sind bereits um 08:15 Uhr gelandet und können uns bis zum Abflug um 10:40 Uhr genügend Zeit nehmen, uns in aller Ruhe einen kleinen Snack und insbesondere einen großen Kaffee zu gönnen.
Durch den Kaffee so langsam munter geworden, suchen wir in aller Gemütlichkeit unser Abflug-Gate, um uns zum erneuten Check-in anzustellen. Der gut gemeinte Hinweis des Flughafenpersonals, noch vor dem Check-in die Toilette zu besuchen, hat uns im ersten Moment etwas verwundert. Da wir nicht wissen, was uns im Warteraum erwartet, beherzigen wir vorsorglich diesen Hinweis. Und das war auch gut so! Wir stellen später fest, dass im Wartebereich keine WCs existieren. Verlassen darf man diesen Bereich jetzt nicht mehr, da zuvor der Security-Check abgeschlossen wurde. Mit einem gewissen Schmunzeln im Gesicht flüstere ich zu Brigitte: „Ich kann mir gut vorstellen, dass der eine oder andere, der den Hinweis ignoriert hat, später mit seiner Blase zu kämpfen hat."
Der achtstündige Flug nach Entebbe gestaltet sich relativ unspektakulär. Die Flugzeit lässt sich mit schmackhaften Mahlzeiten und einem einwandfreien Bord-Entertainment prima überbrücken, sodass wir um 19:35 Uhr Ortszeit noch relativ fit in Uganda ankommen. Nach der Landung am „Entebbe International Airport, dem wichtigsten Flughafen Ugandas, stellen wir uns erst einmal am Schalter für die „Migration
an, um unser Visum zu ergattern. Die Schlange, in der wir anstehen müssen, besitzt eine gewaltige Länge, da nur wenige Migrations-Schalter geöffnet sind. Zuvor kontrolliert ein uniformierter Mitarbeiter unsere Gelbfieberimpfpässe. Ohne diesen Nachweis wäre die Reise bereits hier zu Ende.
Nach langem Anstehen endlich am Migrations-Schalter angekommen, geben wir unsere Reisepässe und das Visaformular mit dem entsprechenden Barcode beim Kontrollpersonal ab. Anschließend werden erst die Fingerabdrücke und dann die Iris gescannt. Da bei uns alles in Ordnung ist, erfolgt jetzt der Druck des Visums und das Einkleben in den Reisepass. Damit können wir nun offiziell einreisen.
Wie bei jeder Reise steigt während der
