Von der Freundschaft
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Marcus Tullius Cicero
Marcus Tullius Cicero wird 106 v. Chr. geboren. Seine Ausbildung in Rom umfaßt Recht, Literatur, Philosophie und Rhetorik, was ihm den Weg zu einer politischen Karriere ebnet. Nach kurzem Militärdienst geht er nach Griechenland und Kleinasien, um seine Studien fortzusetzen. Er kehrt 77 v. Chr. nach Rom zurück und beginnt eine politische Laufbahn. Der Durchbruch als Anwalt und Politiker in Rom gelingt ihm 70 v. Chr. im Prozeß gegen Verres. Während seiner Amtszeit als Konsul verhindert er 63 v. Chr. die Verschwörung des Catilina, muß jedoch auf Grund der herrschenden Machtverhältnisse 58 v. Chr. für kurze Zeit ins Exil gehen. Phasen politischer Abwesenheit nutzt Cicero zur Vertiefung seiner Studien und zur literarischen Produktion. In den folgenden Jahren entstehen die rechtsphilosophischen Hauptwerke wie Vom Gemeinwesen und Von den Gesetzen. Im Jahr 50 v. Chr. kehrt er nach Rom zurück und schließt sich nach Beendigung des Bürgerkrieges Caesar an. Die Akademischen Abhandlungen entstehen etwa vier Jahre später. Cicero kommt hier das Verdienst zu, die Übertragung großer Teile des griechischen philosophischen Vokabulars ins Lateinische geleistet und damit die Rezeption der griechischen Philosophie in Rom befördert zu haben. Die Frage nach der Gewißheit der Erkenntnis und der Unterschied zwischen der dogmatischen und der skeptischen Akademie auf dem Gebiet der Erkenntnistheorie steht im Mittelpunkt des Dialoges Lucullus. Cicero wird Opfer der in den politischen Unruhen des zweiten Triumvirats beschlossenen Proskritptionen. Er wird im Dezember 43 v. Chr. auf der Flucht ermordet.
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Buchvorschau
Von der Freundschaft - Marcus Tullius Cicero
Marcus Tullius Cicero
Von der Freundschaft
Sharp Ink Publishing
2022
Contact: info@sharpinkbooks.com
ISBN 978-80-282-4429-3
Inhaltsverzeichnis
Einleitung in die Schrift von der Freundschaft
Marcus Tullius Cicero's Laelius oder von der Freundschaft
Einleitung in die Schrift von der Freundschaft
Inhaltsverzeichnis
I. Dialogische Form. – Ort und Zeit. – Beurtheilung der Schrift.
1. Cicero's Schrift von der Freundschaft gehört, wie wir in der Einleitung zu seiner Abhandlung über das Greisenalter gesehen haben, zu den Ergänzungswerken seiner moralischen Schriften. Sowie er als Greis die Abhandlung über das Greisenalter dem greisen Atticus, so hat er als Freund die Abhandlung über die Freundschaft seinem Freunde Atticus gewidmet. In welch innigem Freundschaftsverhältnisse beide Männer zu einander standen, bezeugt uns auf das Schönste die Sammlung der Briefe Cicero's an Atticus.
2. Auch diese Abhandlung ist in dialogischer Form geschrieben, und zwar in der Aristotelischen Weise, doch freier, ganz wie die Abhandlung über das Greisenalter, worüber man die Einleitung zu derselben vergleiche. Die Hauptrolle des Dialogs ist dem Lälius zugetheilt, in dessen Hause Cicero die Unterredung zwischen diesem und seinen zwei Schwiegersöhnen, Gajus Fannius und Mucius Scävola, kurz nach dem Tode des jüngeren Scipio Africanus (129 v. Chr.) halten läßt ¹. Die Zeit der Abfassung des Gespräches fällt wahrscheinlich in die Mitte des J. 44, zwischen die Herausgabe der zwei Bücher von der Weissagung und die der drei Bücher von den Pflichten ².
3. Bei der Beurtheilung unserer Schrift dürfen wir nicht den Maßstab eines scharf ausgebildeten philosophischen Lehrbegriffes anlegen. Cicero will uns nicht einen Philosophen vorführen, der einen systematischen Vortrag über das Wesen der Freundschaft hält, sondern einen mehr durch das Leben und die Erfahrung, als durch eine philosophische Schule gebildeten Römischen Staatsmann, der, durch keine Fesseln eines philosophischen Lehrbegriffes gebunden, sich in der Entwickelung und Darstellung seines Gegenstandes frei bewegt. Ueberall in dem Gespräche leuchtet der Römer durch, der Römische Staatsmann, der Römische Patriot, der im Hinblick auf die damalige traurige Lage des durch politische Parteien zerrissenen Staates sich die Aufgabe gestellt hat die Freundschaft und Eintracht seinen Landsleuten eindringlich an's Herz zu legen und sie ihnen als ein Gut zu empfehlen, auf dem nicht allein die Glückseligkeit der Einzelnen zum großen Theile, sondern auch der Friede und die Wohlfahrt des Staates beruhe. Aber die Verschmelzung dieser praktischen Tendenz mit den Lehrsätzen der Philosophie, die Cicero in seiner Schrift versucht hat, erzeugte große, zum Theil unauflösbare Schwierigkeiten ³. Denn indem er einerseits den Begriff der Freundschaft nach dem sittlichen Standpunkte der Philosophie aufstellt, andererseits in seiner Entwickelung des Wesens der Freundschaft den Standpunkt des Römischen Staatsmannes einnimmt, geräth er nicht selten in Widersprüche, in Unklarheit der Darstellung, in ein unsicheres Schwanken nach der einen und der anderen Seite, in Wiederholungen.
4. Aber bei allen diesen Fehlern bleibt dennoch dieses Gespräch eine Schrift, die, an schönen Gedanken und den zartesten Empfindungen der Freundschaft reich, mit einer Fülle historischer Belege ausgerüstet und in anmuthiger Sprache vorgetragen, angenehm zu lesen ist und uns um so mehr anzieht, als das Bild der Freundschaft nicht in der dürren Form einer abstrakten Abhandlung, sondern in der lebensvollen Gestalt eines edlen und fein gebildeten Römers dargestellt wird.
II. Von den Personen, die Cicero in der Abhandlung von der Freundschaft redend eingeführt hat.
1. Die Hauptperson des Gespräches über die Freundschaft ist Gajus Lälius. Um seinem Vortrage größeres Gewicht, Ansehen und Würde zu verleihen, trägt Cicero, wie er es auch in dem Gespräche über das Greisenalter gethan hat, seine Ansichten nicht in eigener Person vor, sondern überträgt sie dem Lälius. Die ganze Persönlichkeit dieses Mannes war in jeder Beziehung für diesen Zweck geeignet. Denn einerseits hatte die Freundschaft des Lälius und des jüngeren Scipio Africanus bei den Römern eine große Berühmtheit erlangt; sodann besaß Lälius alle Eigenschaften und Tugenden, die einen Menschen zu einer edlen, hochherzigen und innigen Freundschaft befähigen. Sein Charakter war nicht bloß durch Rechtlichkeit und Unbescholtenheit ausgezeichnet, sondern empfahl sich auch durch Freundlichkeit, Heiterkeit, Milde ⁴; durch das Studium der Griechischen Litteratur und der Griechischen Philosophie hatte er sich eine feine Bildung angeeignet; in seinem Leben bewies er überall einen Sokratischen Gleichmuth ⁵, Besonnenheit, Mäßigung und Weisheit, so daß man ihm den ehrenvollen Beinamen des Weisen beilegte ⁶.
2. Gajus Lälius war der Sohn des Gajus Lälius, der im J. R. 561 (= 193 v. Chr.) mit Lucius Scipio Asiaticus Consul war. Sein Geburtsjahr läßt sich nicht mit Bestimmtheit angeben; aber daß er um mehrere Jahre älter war als sein Freund Scipio ⁷, der nach Livius (44, 44) im siebzehnten Lebensjahre an dem Feldzuge gegen Perses im J. 168 Theil nahm, also im J. 185 v. Chr. geboren ward, wird uns berichtet ⁸. Seine Jugend fällt also in die Zeit, wo die Römer mit der Griechischen Litteratur und der Griechischen Philosophie eine nähere Bekanntschaft machten. Als in dem J. 155 v. Chr. die drei Philosophen, der Neuakademiker Karneades, der Stoiker Diogenes und der Peripatetiker Kritolaus als Gesandte der Athener nach Rom kamen und gelehrte Vorträge hielten, gehörten Lälius und sein Freund Scipio zu den eifrigsten und fleißigsten Zuhörern derselben. Die Liebe zur Philosophie, die damals den jugendlichen Gemüthern eingeflößt worden war, blieb ihnen durch ihre ganze Lebenszeit. Später hörten Beide den Stoischen Philosophen Panätius und gewannen ihn so lieb, daß sie ihn zu ihrem vertrauten Freunde machten, wie auch von ihnen gerühmt wird, daß sie immer die gelehrtesten Männer aus Griechenland um sich gehabt hätten ⁹.
3. Auch als Redner wird er von Cicero ¹⁰ gerühmt, und zwar übertraf er hierin seinen Freund Scipio. Er liebte in seinen Reden alterthümliche Ausdrücke und zeigte einen feinen Geschmack ( elegantia) und eine fein ausgebildete Redeweise ( limatius dicendi genus). Die Rede, die der Augur Lälius als Prätor (145) gegen den Gesetzvorschlag des Volkstribuns Gajus Licinius Crassus hielt, nennt Cicero ¹¹ aureola (wunderschön). Auch im J. 130 trat er mit Scipio gegen den Gesetzvorschlag des Tiberius Sempronius Gracchus auf (s. zu Lälius 25, 96).
4. Als Krieger und Staatsmann wird er allerdings von seinem Freunde überstrahlt; aber betrachten wir sein Leben für sich, so nimmt er auch in dieser Hinsicht eine ehrenvolle Stelle ein. In dem J. 146 nahm er in Afrika unter seinem Freunde Theil an dem Kriege gegen Karthago und leistete wichtige Dienste. Im folgenden Jahre (145) wurde er Augur und Prätor, und nach Spanien geschickt schwächte er den Lusitanier Viriathus, der einen blutigen Krieg gegen die Römer führte, dergestalt, daß er seinem Nachfolger einen leichten Krieg überlieferte ¹². Das Consulat, um das er sich für das J. 141 vergeblich beworben hatte, erhielt er erst im folgenden Jahre (140) ¹³ mit Quintus Cäpio.
5. Das Todesjahr des Lälius ist unbekannt; nur so viel wissen wir, daß er seinen Freund Scipio, der 129 gestorben ist, überlebt hat.
6. Quintus Mucius Scävola, der zum Unterschiede von seinem gleichnamigen Verwandten, dem Oberpriester, der zu derselben Zeit lebte, der Augur genannt zu werden pflegt, war der Schwiegersohn des Lälius, der Schwiegervater des berühmten Redners Lucius Licinius Crassus, und Geschwisterkind ( frater patruelis) mit Publius Mucius Scävola, der 133 v. Chr. das Consulat verwaltete und Begründer des bürgerlichen Rechtes war, und dessen Sohn der berühmte Oberpriester war. Sein Schwiegervater verschaffte ihm die Augurwürde. Im J. 121 v. Chr. war er Prätor in Asien und 117 Consul mit Licinius Cäcilius Metellus. Er war ein großer Rechtsgelehrter; auch lag er unter dem Stoischen Philosophen Panätius dem Studium der Philosophie ob. Sein Charakter empfahl sich durch Freundlichkeit, Liebenswürdigkeit und Rechtschaffenheit.