Die Schattenseher: München (Die Schattenseher – Buch Drei)

Von Morgan Rice

„Dieser Roman ist von Anfang an ein voller Erfolg…. Die erstklassige Fantasy-Geschichte beginnt, ganz wie es sein sollte, zunächst damit, die Protagonistin vorzustellen, bevor sich dem Leser dann eine größere Welt eröffnet....“
– aus Midwest Book Review (zu Der Aufstand der Drachen)

„Dieser atemberaubende, actionreiche Roman zieht seine Leser von Anfang bis Ende in seinen Bann ….Rice legt den Grundstein für eine großartige Reihe, die Reihen wie Tamora Pierces Alanna – Das Lied der Löwin Konkurrenz macht. Ihre starken weiblichen Hauptfiguren hinterlassen nicht nur in ihrer eigenen Welt Eindruck, sondern helfen auch dabei, das Selbstbewusstsein junger Frauen in unserer zu stärken.“
– aus dem Literaturmagazin The Wanderer (zu Der Aufstand der Drachen)

Die Bestsellerautorin Morgan Rice, mit ihrer vielbeachteten Fantasy-Reihe Ring der Zaubererei (mehr als 3.000 Fünf-Sterne-Rezensionen) bereits auf Platz 1 der Bestsellerliste der USA Today und außerdem Autorin der Weg der Vampire (mehr als 1.500 Fünf-Sterne-Rezensionen), schafft mit dieser bahnbrechenden neuen Reihe ein neues Genre: eine Krezung aus Fantasy und Mystery.

DIE SCHATTENSEHER: MÜNCHEN (Buch Drei) setzt die Geschichte von Kaia fort, einem 17-jährigen Waisenkind, das im viktorianischen Europa der 1850er groß wird. Kaia sehnt sich danach, ihrem schrecklichen Waisenhaus zu entkommen und herauszufinden, wer ihre Eltern waren. Und danach, endlich zu verstehen, warum sie Schatten sieht, die andere nicht sehen. Der brillante Detective Pinsley, 45, nimmt Kaia unter seine Fittiche nimmt und gewinnt sie für seine Ermittlungen in einer mysteriösen Mordreihe, die sich über ganz Europa erstreckt. Dadurch entsteht eine einzigartige Partnerschaft zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Sind die beiden Teil des Krieges zwischen Licht und Schatten? Ist Kaia die einzige, die diesen Krieg beenden kann?

In DIE SCHATTENSEHER trifft finstere Fantasy auf Mystery. Der atmosphärische Thriller bietet nicht nur authentische und detaillierte Beschreibungen des 19. Jahrhunderts, sondern auch viele überraschende Wendungen und Cliffhanger, die dir den Atem rauben. Kaia erobert mit ihren Anstrengungen, sich ein besseres Leben zu schaffen und scheinbar unerklärliche Verbrechen aufzuklären, auf Anhieb dein Herz. Fans von Büchern wie den Dresden-Files, den Chroniken der Unterwelt oder Dr. Jekyl und Mr. Hyde haben auch an SCHATTENSEHER ihre Freude. Deshalb sind Fans spannender Fantasy- und Mystery-Bücher auf der Suche nach einer neuen Leidenschaft hier genau richtig. Die gelungene Mischung aus verschiedenen Genres spricht sowohl jugendliche als auch erwachsene Leser an. Mach dich darauf gefasst, in eine neue Welt einzutauchen – und dich dabei in neue Charaktere zu verlieben, die du nie wieder vergessen wirst.

„Morgan Rice stellt erneut unter Beweis, was für eine begabte Geschichtenerzählerin sie ist…. Dieses Buch spricht eine breite Leserschaft an, auch jüngere Fans. Es endet mit einem unerwarteten und schockierenden Cliffhanger.“
– aus The Romance Reviews zu der Reihe Der Weg der Vampire)

„Der Grundstein für eine bemerkenswerte Reihe ist gelegt.“
– aus San Francisco Book Review (zu Queste der Helden)

DIE SCHATTENSEHER: ROM (Buch Vier) sowie DIE SCHATTENSEHER: ATHEN (Buch Fünf) sind ebenfalls bereits verfügbar.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Morgan Rice
• Erscheinungsdatum: 1. Feb. 2022
• ISBN: 9781094346403

Morgan Rice

Morgan Rice is the #1 bestselling and USA Today bestselling author of the epic fantasy series THE SORCERER'S RING, comprising 17 books; of the #1 bestselling series THE VAMPIRE JOURNALS, comprising 11 books (and counting); of the #1 bestselling series THE SURVIVAL TRILOGY, a post-apocalyptic thriller comprising two books (and counting); and of the new epic fantasy series KINGS AND SORCERERS, comprising 3 books (and counting). Morgan's books are available in audio and print editions, and translations are available in over 25 languages.Book #3 in Morgan's new epic fantasy series, THE WEIGHT OF HONOR (KINGS AND SORCERERS--BOOK 3) is now published!TURNED (Book #1 in the Vampire Journals), ARENA ONE (Book #1 of the Survival Trilogy), and A QUEST OF HEROES (Book #1 in the Sorcerer's Ring) are each available as a free download on Amazon.Morgan loves to hear from you, so please feel free to visit www.morganricebooks.com to join the email list, receive a free book, receive free giveaways, download the free app, get the latest exclusive news, connect on Facebook and Twitter, and stay in touch! As always, if any of you are suffering from any hardship, email me at [e-mail] and I will be happy to send you a free book!

Buchvorschau

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DIE SCHATTENSEHER:

MÜNCHEN

(DIE SCHATTENSEHER, BAND DREI)

MORGAN RICE

AUS DEM ENGLISCHEN VON SOPHIE MUTH

Morgan Rice

Morgan Rice ist die USA Today Bestseller-Autorin der epischen Fantasy-Reihe IM RING DER ZAUBEREI, die bis dato siebzehn Bände umfasst. Außerdem ist sie für die Reihen WEG DER VAMPIRE (zwölf Bände), die TRILOGIE DES ÜBERLEBENS, einem postapokalyptischen Thriller in drei Bänden, die epische Fantasy-Reihe VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN (sechs Bände), die epische Fantasy-Reihe FÜR RUHM UND KRONE (acht Bände), die epische Fantasy-Reihe EIN THRON FÜR SCHWESTERN (acht Bände), die neue Science-Fiction-Reihe CHRONIK DER INVASION (vier Bände), die Fantasy-Reihe OLIVER BLUE UND DIE SCHULE FÜR SEHER (vier Bände), die Fantasy-Reihe DER WEG DES STAHLS (vier Bände), die Fantasy-Reihe DAS ZEITALTER DER MAGIER (acht Bände), sowie die neue Fantasy-Reihe DIE SCHATTENSEHER verantwortlich, die fünf Bände mit weiteren in Arbeit umfasst. Morgans Bücher sind sowohl als Audio- als auch als Taschenbuch in über 25 Sprachen erhältlich.

Morgan würde sich freuen, von Ihnen zu hören. Auf www.morganricebooks.com können Sie einer Mailingliste beitreten, kostenlose Bücher und Gewinnspiele erhalten, unsere kostenlose App herunterladen, die neuesten Nachrichten erfahren und sie über Facebook und Twitter erreichen!

BÜCHER VON MORGAN RICE

DIE SCHATTENSEHER

DIE SCHATTENSEHER: LONDON (BUCH #1)

DIE SCHATTENSEHER: PARIS (BUCH #2)

DIE SCHATTENSEHER: MÜNCHEN (BUCH #3)

DAS ZEITALTER DER MAGIER

REICH DER DRACHEN (BUCH #1)

THRON DER DRACHEN (BUCH #2)

VON DRACHEN GEBOREN (BUCH #3)

RING DER DRACHEN (BUCH #4)

KRONE DER DRACHEN (BUCH #5)

ABENDDÄMMERUNG DER DRACHEN (BUCH #6)

SCHILD DER DRACHEN (BUCH #7)

DER TRAUM DER DRACHEN (Buch #8)

OLIVER BLUE UND DIE SCHULE FÜR SEHER

DIE ZAUBERFABRIK (BUCH #1)

DIE KUGEL VON KANDRA (BUCH #2)

DIE OBSIDIANE (BUCH #3)

DAS FEUERZEPTER (BUCH #4)

DIE INVASIONSCHRONIKEN

ÜBERMITTLUNG (BUCH #1)

ANKUNFT (BUCH #2)

DER WEG DES STAHLS

WÜRDE (BUCH #1)

TAPFERKEIT (BUCH #2)

SCHICKSAL (BUCH #3)

MUT (BUCH #4)

EIN THRON FÜR SCHWESTERN

EIN THRON FÜR SCHWESTERN (BUCH #1)

EIN GERICHT FÜR DIEBE (BUCH #2)

EIN LIED FÜR WAISEN (BUCH #3)

EIN KLAGELIED FÜR DIE PRINZESSIN (BUCH #4)

EIN JUWEL FÜR KÖNIGE (BUCH #5)

EIN KUSS FÜR KÖNIGINNEN (BUCH #6)

EINE KRONE FÜR MÖRDER (BUCH #7)

EIN HÄNDEDRUCK FÜR THRONERBEN (BUCH #8)

FÜR RUHM UND KRONE

SKLAVIN, KRIEGERIN, KÖNIGIN (BUCH #1)

SCHURKIN, GEFANGENE, PRINZESSIN (BUCH #2)

RITTER, THRONERBE, PRINZ (BUCH #3)

REBELL, SCHACHFIGUR, KÖNIG (BUCH #4)

SOLDAT, BRUDER, ZAUBERER (BUCH #5)

HELD, VERRÄTER, TOCHTER (BUCH #6)

HERRSCHER, RIVALE, VERBANNTE (BUCH #7)

SIEGER, BESIEGTER, SOHN (BUCH #8)

VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN

DER AUFSTAND DER DRACHEN (BUCH #1)

DER AUFSTAND DER TAPFEREN (BUCH #2)

DAS GEWICHT DER EHRE (BUCH #3)

DIE SCHMIEDE DES MUTS (BUCH #4)

EIN REICH DER SCHATTEN (BUCH #5)

DIE NACHT DER VERWEGENEN (BUCH #6)

VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN: EINE KURZGESCHICHTE

DER RING DER ZAUBEREI

QUESTE DER HELDEN (BUCH #1)

MARSCH DER KÖNIGE (BUCH #2)

FESTMAHL DER DRACHEN (BUCH #3)

KAMPF DER EHRE (BAND #4)

SCHWUR DES RUHMS (BAND #5)

ANGRIFF DER TAPFERKEIT (BAND #6)

RITUS DER SCHWERTER (BAND #7)

GEWÄHR DER WAFFEN (BAND #8)

HIMMEL DER ZAUBER (BAND #9)

MEER DER SCHILDE (BAND #10)

REGENTSCHAFT DES STAHLS (BAND #11)

LAND DES FEUERS (BAND #12)

DIE HERRSCHAFT DER KÖNIGINNEN (BAND #13)

DER EID DER BRÜDER (BAND #14)

DER TRAUM DER STERBLICHEN (BAND #15)

DAS TOURNIER DER RITTER (BAND #16)

DAS GESCHENK DER SCHLACHT (BAND #17)

DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS

ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (BAND #1)

ARENA ZWEI (BAND #2)

DER WEG DER VAMPIRE

GEWANDELT (BAND #1)

VERGÖTTERT (BAND #2)

VERRATEN (BAND #3)

BESTIMMT (BAND #4)

BEGEHRT (BAND #5)

VERMÄHLT (BAND #6)

GELOBT (BAND #7)

GEFUNDEN (BAND #8)

ERWECKT (BAND #9)

ERSEHNT (BAND #10)

BERUFEN (BAND #11)

BESESSEN (BAND #12)

GEFALLENE VAMPIRE

VOR DEM MORGENGRAUEN (BUCH #1)

Ausgewähltes Kritikerlob für Morgan Rice

"Wenn Sie glaubten, dass es nach dem Ende der Serie RING DER ZAUBEREI keinen Grund mehr zum Leben gäbe, haben Sie sich geirrt. Mit DER AUFSTAND DER DRACHEN hat Morgan Rice eine weitere brillante Serie entwickelt, die uns in eine Fantasy-Welt von Trollen und Drachen, von Tapferkeit, Ehre, Mut, Magie und Schicksal entführt. Morgan hat es wieder geschafft, starke Figuren zu kreieren, mit denen wir auf jeder Seite mitfiebern. Eine Bereicherung für die Bibliothek aller Leser, die eine gut geschriebene Fantasystory lieben."

– Books and Movie Reviews, Roberto Mattos

"Eine actiongeladene Fantasystory, die Fans von Morgan Rices früheren Romanen und Fans von Werken wie DIE ERAGON-TETRALOGIE von Christopher Paolini begeistern wird. Fans von Fiktion für junge Erwachsene werden diese neueste Arbeit von Rice verschlingen und um mehr bitten."

– The Wanderer, A Literary Journal (zu Der Aufstand der Drachen)

„Eine temperamentvolle Fantasy-Erzählung, die Elemente von Geheimnis und Intrige in ihre Handlung einbindet. Bei Queste der Helden geht es darum, den Mut zu finden, seiner Bestimmung zu folgen, die zu Wachstum, Reife und Brillanz führt. Wer kraftvolle Fantasy-Abenteuer sucht, wird von den Protagonisten und Aktionen dieser Erzählung mit packenden Begegnungen belohnt. Thors Entwicklung von einem verträumten Kind zu einem jungen Erwachsenen mit unmöglichen Überlebenschancen findet vor diesem mitreißenden Hintergrund statt. Der Beginn einer epischen Serie für junge Erwachsene."

– Midwest Book Review (D. Donovan, eBook-Rezensent)

"Der Ring der Zauberei hat alle Zutaten für einen umgehenden Erfolg: Komplotte, Gegenkomplotte, Geheimnisse, tapfere Ritter und junge, erblühende Beziehungen voller gebrochener Herzen, Täuschung und Verrat. Es wird Ihnen stundenlange Unterhaltung verschaffen und alle Altersgruppen begeistern. Eine Bereicherung für die Bibliothek aller Fantasy-Leser."

– Books and Movie Reviews, Roberto Mattos

„In diesem actiongeladenen ersten Buch der epischen Fantasy-Reihe Ring der Zauberei (die derzeit 14 Bücher umfasst) stellt Rice den Lesern den 14-jährigen Thorgrin Thor McLeod vor, dessen Traum es ist, sich der Silberlegion anzuschließen, den Elite-Rittern des Königs. Rices Stil ist wasserdicht und die Prämisse faszinierend. "

- Publishers Weekly

Wussten Sie, dass ich mehrere Serien geschrieben hat? Wenn Sie noch nicht alle kennen, klicken Sie einfach auf einen der Titel und holen Sie sich den Serienauftakt!

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Copyright © 2021 by Morgan Rice. Alle Rechte vorbehalten. Außer mit Genehmigung unter dem U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Veröffentlichung vervielfältigt, weitergegeben oder in jedweder Form durch jegliche Mittel übertragen oder in einer Datenbank oder einem Speichersystem gespeichert werden, ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors. Dieses eBook ist rein für Ihre persönliche Unterhaltung lizenziert.  Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Leser weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch gerne mit anderen Personen teilen möchten, erwerben Sie bitte eine weitere Kopie für jeden weiteren Leser. Wenn Sie dieses eBook lesen ohne eine eigene Kopie erworben zu haben, geben Sie es bitte zurück und erwerben Sie eine eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren. Dieses Buch beruht auf Fiktion. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Gegebenheiten sind entweder vom Autor ausgedacht oder fiktional verwendet. Jede Ähnlichkeit zu real existierenden Personen, lebend oder verstorben, ist absolut zufällig. Coverbild Copyright Viacheslav Lopatin, used under license from istockphoto.com.

INHALT

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

KAPITEL ZEHN

KAPITEL ELF

KAPITEL ZWÖLF

KAPITEL DREIZEHN

KAPITEL VIERZEHN

KAPITEL FÜNFZEHN

KAPITEL SECHZEHN

KAPITEL SIEBZEHN

KAPITEL ACHTZEHN

KAPITEL NEUNZEHN

KAPITEL ZWANZIG

KAPITEL EINUNDZWANZIG

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

KAPITEL DREIUNDZWANZIG

KAPITEL VIERUNDZWANZIG

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

KAPITEL DREISSIG

KAPITEL EINUNDDREISSIG

KAPITEL EINS

In den Katakomben unter Rom sammelten sich die Schatten.

Der eine in der Gestalt eines Kardinals erschien zuerst; sein rotes Gewand streifte das Mauerwerk, sein faltiges Gesicht war verkniffen. Er spürte den Ekel des Mannes, an diesem Ort zu sein, aber es war ihm egal. Dies war der Moment, in dem sie die Welt verändern würden.

Er stand inmitten eines großen Kreises, der von Gräbern gesäumt war, von denen eines verwitterter war als das andere. Er hatte die Grabplatte im Herzen dieses Raumes mit den erforderlichen Symbolen versehen, um die Macht mit dieser allzu physischen Welt zu verbinden. Außerdem hatte er einen Torbogen mit weiteren Symbolen angefertigt, um das Portal zu verankern, wenn die Zeit gekommen war.

Diejenige, die in Venedig den Körper einer Frau gestohlen hatte, erschien als Nächste. Sie trug immer noch eine Karnevalsmaske, die mit einer einzigen Träne verziert war.

„Ist alles bereit?", fragte sie. Macht und Autorität lag in ihrer Stimme. Der menschliche Verstand, der in dem Kardinal gefangen war, ärgerte sich über die Vorstellung, dass eine Frau mächtiger war als er, aber der Schatten in ihm erkannte einen stärkeren seiner Art, wenn er ihm gegenüber stand.

„Alles ist so, wie es sein sollte", sagte der Kardinal. Er flüsterte die ersten Zeilen des Gesangs, und ein flackerndes, dunklen Lichts erschien in den Furchen im Stein, um seine Worte zu bestätigen.

„Ausgezeichnet."

Der dritte und vierte folgten schnell: ein Pförtner, der sich mit seinem kräftigen Körper durch die engen Gänge zwängen musste, und einer im Körper einer Adeligen, die den Kardinal aufgesucht hatte, um in der heiligen Stadt Erlösung zu finden, aber stattdessen auf die Schatten getroffen war.

„Wir sind versammelt, sagte der Kardinal und deutete auf den Stein. „Wer hat die Ehre?

„Ich, sagte der Pförtner. Der Kardinal konnte sowohl den Stolz darin hören, als auch eine allzu menschliche Angst. „Für alle unserer Art.

Wäre dieser Preis nicht, hätten ihre Artgenossen die menschliche Welt der Form und des Lichts vielleicht schon überwältigt. Es war schwer, einen ihrer Artgenossen zu finden, der bereit war, sich zu opfern, und es war etwas, das man nur tat, wenn die Chancen auf Erfolg außer Zweifel standen.

So wie jetzt.

Der Pförtner ging zu der Platte und legte sich darauf. Der Kardinal und die anderen stellten sich um ihn herum auf, und der Kardinal nahm ein Stilett heraus und hielt die Spitze über das Herz des Portiers.

Die vier begannen mit dem Gesang, und nun nahm die Macht zu. Jeder geätzte Stein des Mausoleums verstärkte den Gesang, fing ihn auf, baute ihn auf, bis es war, als würde man in einem Meer dieser Kraft schwimmen. Jeder Schatten des Mausoleums flackerte und verdrehte sich, bildete neue Formen, die nichts mehr mit den Objekten um sie herum zu tun hatten.

Der Gesang steigerte sich zu einem Crescendo, und der Kardinal blickte zu der Frau mit der Maske. Sie nickte, und der Kardinal stieß sein Stilett hart nach unten, in das Herz des Portiers.

Die meiste Zeit waren solche Dinge für ihre Art nur ungünstig. Der Wirt starb, aber die Schatten in ihm konnten fliehen. Nun jedoch, in diesem Fall, gab es kein Fliehen. Die Zeichen auf dem Stein verbanden den Schatten mit dem Fleisch, machten ihn zu einem wahren Opfer. Als er spürte, wie das Stilett in das Fleisch eindrang, fühlte der Kardinal, wie sich der Schatten darin auflöste und seine Kraft in einem letzten Schub aus dem Körper hinausströmte.

Diese Kraft war der letzte Anstoß, den das Ritual brauchte.

Sie floss entlang der Markierungen, die der Kardinal gemacht hatte, und ließ sie mit dunkler Energie auflodern, bis die Augen des menschlichen Körpers, den der Kardinal trug, schmerzten. Er zwang sich jedoch zuzusehen. Er würde diesen Moment nicht verpassen.

Er beobachtete, wie die Luft selbst zu pulsieren und zu brodeln begann, bevor sie zerriss. Die Luft im Torbogens gab nach, weniger wie das Öffnen einer Tür, sondern eher wie die einfache Auslöschung von allem, was sich darin befand.

Sie hinterließ einen Pfad zu einem anderen Ort, einem Ort, der mit Schattierungen von Dunkelheit gefüllt war, die einen menschlichen Verstand überwältigen würden.

Diese Dunkelheit veränderte sich mit jedem Atemzug und war bei weitem komplexer als die Form und das Licht des hiesigen Ortes. Der Kardinal konnte den Hass jenes Ortes auf diese Welt spüren. Er spürte sowohl das Verlangen, sie zu besitzen, als auch den Drang, sie zu vernichten.

Er starrte in die Dunkelheit, und die Dunkelheit begann nach außen zu fließen.

Jetzt war es möglich, in der weiten Leere der Dunkelheit die Schatten zu erkennen, die durch diesen Raum strömten wie große Kreaturen durch ein geschwärztes Meer. Sie kamen auf das Portal zu, einige zögernd wegen des schwachen Lichts in den Katakomben, andere eifrig.

Sie strömten aus dem Portal und ließen sich in den Schatten des Mausoleums nieder. Sie drängten sich zusammen, schienen keinen Platz zu beanspruchen, verliehen dem Raum aber ein Gewicht, das vorher nicht da war. Es waren die Leute des Kardinals, und doch wollte sein gestohlener Körper bei diesem Anblick erschaudern.

Die Frau mit der Maske schien keine solche Reaktion zu zeigen. Sie stand mitten unter ihnen, eine Hand auf dem Körper des Portiers. Sie schien die Rolle von jemandem einzunehmen, der irgendwo zwischen einem General, der zu einer Armee spricht, und einer grausamen Priesterin, die nach einer Opferung zu einer Gemeinde spricht, war.

„Wir haben einen Weg in diese Welt geöffnet. Einer von uns hat sein Leben gegeben, damit der Rest von uns eintreten kann. Wir müssen dafür sorgen, dass sich dieses Opfer lohnt. Wir müssen dafür sorgen, dass dieses Mal die Welt der Menschheit untergeht!"

Im Mausoleum herum herrschte Aufregung, und der Kardinal konnte die Ekstase der versammelten Verwandten fast spüren.

„Es gibt eine Sache, die zuerst erledigt werden muss. Wir werden nicht zulassen, dass die Schattenseher uns von der Welt abschneiden, wie sie es zuvor getan haben."

Sie drehte sich um und deutete auf einen der Schatten, der allein lauerte. Der Kardinal konnte seine Macht und seine Boshaftigkeit spüren. Sogar seine eigenen Artgenossen schreckten davor zurück.

„Geh zu dem Ort, den die Menschen ,München‘ nennen. Die Schattenseher sind dort und suchen eine Reliquie, um unsere Portale zu schließen. Finde sie, bevor sie es tun, und sie werden uns nicht mehr aufhalten können!"

KAPITEL ZWEI

Inspektor Sebastian Pinsley stand mit erhobener Hand da, um an die Wohnungstür seiner Tochter in Paris zu klopfen. Dann geschah das Einzige, was ihm in all den Jahren seiner Polizeiarbeit, in all der Zeit in der Armee zuvor noch nie passiert war:

Er erstarrte.

Er stand ganz still da, die Hand immer noch erhoben wie eine große Statue mittleren Alters. Er musste für jeden im Gebäude wie ein Spektakel ausgesehen haben, dieser schlanke Engländer mit den harten Gesichtszügen und den dunklen Koteletten, der regungslos vor einer Tür stand und die Hand noch immer zum Klopfen erhoben hatte.

Er zwang sich zu klopfen, erinnerte sich daran, dass seine Tochter Olivia direkt hinter dieser Tür lag, dass er sie mehr als alles andere auf der Welt sehen wollte, aber das machte es nur noch schlimmer.

Pinsley wollte sie sehen, aber wollte sie auch ihn sehen?

Olivia wusste natürlich, dass er in Paris war. Er hatte sie erst letzte Nacht vor einem Mörder gerettet. Sie hatte ihn dort gesehen, und Pinsley hatte gemerkt, dass sie ihn wiedererkannt hatte. Er hatte auch gemerkt, dass sie geschockt gewesen war. Seine Tochter hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Vater in Paris auftauchen würde. Vielleicht bedeutete das auch, dass er nicht erwünscht war?

Normalerweise hatte der Inspektor alle Fähigkeiten, die er brauchte, um die Wahrheit herauszufinden, doch in diesem Fall konnten ihm Logik und Vernunft nicht helfen. Wenn er jemals wirklich gewusst hätte, was im Herzen seiner Tochter vor sich ging, wäre sie vielleicht gar nicht erst aus London geflohen.

Als er gestern mit Kaia gesprochen hatte, vom Erfolg der Ermittlungen vollkommen benommen, war er überzeugt gewesen, dass er seine Tochter aufsuchen sollte. Jetzt kamen all die alten Unsicherheiten wieder hoch. Hatte er das Recht, hier so aufzutauchen? Es gab Gründe, warum Olivia gegangen war. Würde sie ihn überhaupt sehen wollen? Außerdem konnte er nicht in Paris bleiben. Die Sûreté suchte nach ihm und Kaia, und er hatte ihr bereits versprochen, dass sie nach München fahren würden.

Fast ohne eine bewusste Entscheidung zu treffen, begann Pinsley, sich von der Tür zu entfernen. Manchmal war es im Leben für alle Beteiligten besser, einen taktischen Rückzug zu machen. Besser für ihn, besser für…

Die Tür schwang in dem Moment auf, in dem Pinsley einen Schritt nach hinten machte, und Olivia stand vor ihm. Sie war viel kleiner als Pinsley, aber genauso schlank, mit dunklem, zu einem Zopf gebundenem Haar und Gesichtszügen, die nur eine Spur von Pinsleys Schärfe geerbt hatten, so dass das Ergebnis eher auffällig als intensiv war. Sie trug ein einfaches dunkles Kleid und einen Schal, von dem Pinsley vermutete, dass er die Spuren des Seils verdecken sollte, mit dem ein Mörder versucht hatte, sie zu erwürgen.

Ihr Gesichtsausdruck war in diesem Moment das Komplexeste an ihr, eine Mischung aus Angst und Hoffnung, Sorge, Wut und… Freude?

„Vater!", sagte sie und warf sich nach vorne, umarmte ihn so fest, dass es wehtat, vor allem, weil Pinsley noch die blauen Flecken von seinem Kampf mit dem Mörder hatte.

„Olivia, sagte er, und obwohl es alles andere als selbstverständlich war, spürte er, wie sich ihm Freudentränen in die Augen traten. „Olivia, es tut mir so leid, alles.

„Nein, es muss dir nicht leidtun, sagte Olivia. „Ich… Ich konnte es einfach nicht ertragen, in London zu sein, nachdem Mutter… Ich musste diesen Abschnitt meines Lebens hinter mir lassen, um bei Sinnen zu bleiben.

Pinsley verstand das besser, als es ihm lieb war. Er war selbst kurz davor gewesen, vor Kummer zu zerbrechen, als Catherine ermordet worden war.

„Komm herein", sagte Olivia.

Sie führte ihn in eine kleine Wohnung, die immer noch ordentlich war, mit weiß gestrichenen Wänden und ein paar Möbelstücken, die aussahen, als wären sie von anderen Orten gerettet worden. Olivia deutete auf einen Stuhl, und Pinsley nahm Platz, während sie sich auf einen Diwan setzte.

„Warum Paris?", fragte er.

„Ich wollte schauspielern, sagte Olivia. „Ich wollte … ich wollte das Leben, von dem ich träumte, nicht etwas Gewöhnliches.

„Du warst nie gewöhnlich, versicherte Pinsley ihr. „Und du bist eine wunderbare Schauspielerin.

Er bemerkte einen schwachen Ausdruck der Überraschung, der über ihr Gesicht fiel. „Ich spiele nur Nebenrollen."

„Und das mit Bravour", beharrte Pinsley.

„Ich dachte ... ich dachte, du würdest es nicht gutheißen, sagte Olivia. „Ich habe mich nicht getraut zu schreiben, weil ich dachte, du würdest kommen und mich zurückzerren.

 Pinsley versuchte, sich diese Sorge vorzustellen, und erkannte, dass er, wenn er Olivia in den ersten Monaten nach ihrer Abreise gefunden hätte, sie vielleicht ohne Rücksicht auf ihre Wünsche nach Hause gebracht hätte. Er hätte es als ihre Rettung angesehen. Jetzt konnte er jedoch sehen, dass die Dinge anders lagen. Sie schien hier auf eine Weise glücklich zu sein, wie sie es in London nach dem Tod ihrer Mutter nicht gewesen war.

„Das werde ich nie versuchen", versprach er.

Er sah, wie Olivia sich entspannte. „Das ist gut zu hören. Nicht, dass es jetzt noch wichtig wäre. Sie werden das Theater schließen, und nach dem ganzen Skandal weiß ich nicht, wie viel Arbeit ich noch bekommen werde. Aber was jetzt? Bleibst du in Paris? Bist du für immer hier?"

Ein Teil von Pinsley wünschte sich, er könnte für immer bei seiner Tochter bleiben. Er sagte sich, dass er, nachdem er sie gerade erst gefunden hatte, nicht wieder weggehen sollte. Doch da die Sûreté hinter ihm her war, wusste er, dass er das nicht konnte.

Außerdem hatte er Kaia ein Versprechen gegeben.

„Ich kann nicht bleiben, sagte er und schüttelte den Kopf. „Meine Bemühungen, den Mann zu fassen, der dich auf der Bühne angegriffen hat, haben dazu geführt, dass die Polizei mich verhaften will. Außerdem habe ich ...

Er wollte gerade sagen, dass er Dinge gesehen hatte, die er sich nicht erklären konnte, aber er wollte nicht, dass seine eigene Tochter ihn für verrückt hielt. Wie sollte Pinsley erklären, was er mit Kaia erlebt hatte?

Stattdessen begnügte er sich mit einer Halbwahrheit. „Es gibt eine junge Frau, die zu meinem Mündel geworden ist. Sie reist nach München, und ich glaube, dass es dort Angelegenheiten gibt, die untersucht werden müssen, also muss ich sie begleiten."

„Du gehst weg?", sagte Olivia. Pinsley konnte die Traurigkeit und den Schmerz in ihren Augen sehen. Sie schien genauso wenig zu wollen, dass er ging, wie er.

„Ich muss." Pinsley griff nach der Hand seiner Tochter. „Ich werde versuchen, nach Paris zurückzukehren, sobald die Wahrheit über den gestrigen Abend ans Licht gekommen und die Jagd auf mich vorbei ist. Aber wenn