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Fang den Pfeil!: Ein Extremcoach zeigt, wie Sie Unglaubliches erreichen. Erfolgreich in Freizeit, Sport und Karriere
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eBook362 Seiten7 Stunden

Fang den Pfeil!: Ein Extremcoach zeigt, wie Sie Unglaubliches erreichen. Erfolgreich in Freizeit, Sport und Karriere

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Über dieses E-Book

Es gibt keine unlösbaren Probleme. Das Problem ist nur man selbst. Der erste Mensch, der blind Pfeile gefangen und unter Wasser (!) Gehwegplatten zerschmettert hat, verrät seine erprobten Erfolgsstrategien. Extremcoach Joe Alexander bringt Menschen dazu, Ungeahntes zu leisten und die eigenen Grenzen zu überschreiten - sei es privat, im Sport oder bei der Karriere. Der achtfache Guinnessweltrekordler und ehemalige Deutsche Meister im Taekwondo ist überall zur Stelle, wenn es darum geht, unglaubliche körperliche und mentale Leistungen zu erzielen.

Der König der Reflexe und Rekordjäger ist nicht nur bekannt durch das Fangen von auf ihn abgeschossenen Pfeilen mit der bloßen Hand, sondern auch als Coach zahlreicher "Wetten dass?"-Wettkandidaten. Er war mit eigenen Rekorden, Stunts und den Rekordversuchen seiner Schüler in allen großen Fernsehshows zu Gast. In Anekdoten erzählt er von seinen Erlebnissen mit Moderatoren wie Thomas Gottschalk, Reinhold Beckmann, Günther Jauch oder Stefan Raab.

Mit Hilfe dieses Buches hat nun auch der Leser die Möglichkeit, seine Ziele zu ermitteln und erprobte Erfolgsstrategien anzuwenden, um persönliche Grenzen zu überwinden. Ob man nun Nichtraucher oder Weltrekordler werden, ob man Abnehmen oder mit einer Geschäftsidee erfolgreich sein will, Joe Alexander hilft dem Leser, den inneren Schweinehund beiseite zu räumen, sein Potenzial herauszukitzeln und ihn fit zu machen für seine persönliche Höchstleistung.

Mit diesem Buch bucht man einen kompetenten Profi, für den es ein Vergnügen ist, mit dem Ellbogen zehn übereinander liegende Steinplatten zu durchschlagen und dabei noch ein unversehrtes rohes Ei in der Hand zu behalten. So weit muss der Leser natürlich nicht gleich gehen. Vielleicht traut er es sich ja nach der Lektüre zu, den Weltrekord des Autors zu brechen und geworfene Marshmallows mit Essstäbchen aufzufangen.

Im Epilog erklärt Joe Alexander warum Samuel Kochs Wette bei "Wetten dass ..?" damals so dramatisch schiefgelaufen ist.
SpracheDeutsch
HerausgeberSolibro Verlag
Erscheinungsdatum16. Okt. 2013
ISBN9783932927768
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    Buchvorschau

    Fang den Pfeil! - Joe Alexander

    1. Geht nicht? Gibt’s nicht!

    1.1 Das Unmögliche möglich gemacht: Wenn ganz normale Menschen ganz Unglaubliches leisten

    »Nur wer das Ziel kennt, kann es treffen.«

    Joe Alexander

    Wenn ich mal nicht gerade auf »Rekordjagd« bin oder jemanden für eine Fernsehsendung über seine Leistungsgrenzen hinaus coache, werde ich oft gefragt:

    »Joe, kannst du dir nicht auch für mich etwas ›Außergewöhnliches‹ oder ›Unmögliches‹ überlegen? Ich möchte auch dieses oder jenes können!«

    Grundsätzlich ist dem nichts entgegenzusetzen. Aber wenn es die Grundmotivation eines »normalen« Menschen ist, einfach nur ins Fernsehen kommen zu wollen oder damit vor seinen Freunden in der Kneipe anzugeben, dann liegt da schon ein großer Stolperstein, über den derjenige früher oder später stolpern wird. Unglaubliche Leistungen zu vollbringen ist nicht so einfach, wie es manchmal den Anschein hat. Im Gegenteil: solche Kraftakte bedürfen einer tief verankerten Motivation, die man dann auch nicht mehr so leicht los wird! Alles, was am Ende leicht aussieht, ist anfangs schwer und langwierig.

    Es ist wie mit der berühmten Eisbergspitze, die man über Wasser sehen kann. Wir wissen, dass da ein gewaltiger Rest unter dem Wasserspiegel existiert, denn ohne diesen würde es keine Eisbergspitze geben. Aber zu sehen ist das alles erst, wenn man eintaucht in die Welt des Eisbergs. So verhält es sich auch mit den Mechanismen, die Menschen in die Lage versetzen, scheinbar Unmögliches zu schaffen.

    Seitdem das Internet unsere Wahrnehmung so ziemlich auf den Kopf gestellt hat, wissen wir am Ende nicht mehr genau, was wir glauben sollen und was nicht. Es gibt dort z. B. junge Leute, die Fußbälle von Dächern über hundert Meter weit schießen, um eine Cola-Dose von einer Parkbank zu kicken. Oder: Jemand wirft aus ein paar Metern Entfernung eine Musik-CD genau in den Schlitz eines CD-Players und lässt sie abspielen. Es sind »normale« Menschen und es sind durchaus unglaubliche Leistungen – immer vorausgesetzt, sie sind real und nicht mit filmischen Tricks erzeugt. Also ist hier die Frage erlaubt, wann ein Mensch noch normal und ab wann seine Leistung wirklich unglaublich ist. Doch worin liegt die wahre Bedeutung des Begriffs »unglaublich«?

    Das wird des Öfteren von Galileo Fake Check (Pro7) und anderen Sendungen investigativ hinterfragt. Und es ist tatsächlich so, dass einige der gezeigten Leistungen im Netz echt sind. Wer immer diese im Film erfolgreich vorgeführt hat, hatte zumeist zigtausende von frustrierenden Fehlversuchen hinter sich. Erst dann kamen die Erlösung und der Moment, in dem es einmal sauber und wie von »Geisterhand« geführt vor der laufenden Kamera gelang! Alles andere ist von »Computerhand« und mit der Maus manipulierte unmögliche Leistung.

    Ein berühmter Sportler wie »Air Jordan« oder ein begnadeter Fußballer wie »R7« Ronaldo brauchen keine Computertricks und sind trotzdem »normale« Menschen, die ihre »unmögliche« Leistungsfähigkeit nur dadurch erlangten, dass sie am Anfang unzählige Trainingseinheiten absolviert haben, um in den Olymp aufzusteigen. Talent ist wichtig, aber ohne Disziplin und Beharrlichkeit sind solche Leistungen nicht abrufbar.

    Es gibt wiederum ganz andere »normale Menschen«, die ohne nachzudenken etwas »Unglaubliches« leisten. Es fängt bei Zivilcourage an, reicht über eine komplette Lebensumstellung durch eine »verrückte« Entscheidung bis hin zu alleinerziehenden Vätern oder Müttern, die zwei oder drei Kinder aufziehen und zugleich das Geld für alle verdienen müssen. Diese Leistungen sind weder spektakuläre Rekorde noch werden sie im Fernsehen zelebriert. Es gibt dafür auch keine öffentliche Ehrung, diesen Menschen werden keine Medaillen überreicht. Dennoch handelt es sich um unglaubliche Leistungen, die Respekt und Hochachtung verdienen!

    Wichtig ist: Jeder Mensch kann »Unmögliches« vollbringen, und das Gute ist: Er oder sie kann jederzeit damit anfangen. Das »doppelt Gute« ist: Es ist fast egal wo, es ist überall möglich und beginnbar. In der Küche, in der Schule, in der Kneipe, bei der Arbeit oder beim Sport. ES IST EGAL!

    Wichtig ist nur eine »kleine« Sache: er muss für das »Unmögliche« eine Entscheidung fällen, und zwar eine klare Entscheidung! Sind Sie bereit für eine »verrückte« Entscheidung?

    1.2 Wie ich selbst zum Rekordjäger wurde ...

    »Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.«

    Hilary Cooper

    Alles hat damit angefangen, dass ich vor vielen Jahrzehnten in Beirut im Libanon geboren wurde und aufgrund der Kriegswirren und Bombeneinschläge im Alter von acht Jahren mit meinen Geschwistern nach Deutschland ausgeflogen wurde. Wir landeten in diversen Kinderheimen und waren ohne Eltern, die erst sechs Monate später nach Deutschland kommen sollten. In der Schule wurde ich aufgrund meiner Sprachschwierigkeiten und Mitteilungsprobleme oft gehänselt und links liegengelassen. Die einzige Möglichkeit, mich innerlich zu öffnen, war der Sport, und zwar in allen Disziplinen, die es gab: Laufen, Springen, Werfen etc. In allem, was immer ich auch ausprobierte, war ich tatsächlich der Beste, und das schlug sich auch deutlich in den Zeugnissen nieder. Mathe Fünf, Deutsch Vier, Bio Vier, Geschichte Vier, Religion teilgenommen – aber im Sport immer eine Eins!

    Irgendwann landete ich in einem Hamburger Fußballverein, bei dem ich einen ziemlich guten Mittelstürmer abgab und auch oft in der Hamburger Fußballauswahl spielte. Mein Problem: Auch dort war ich abhängig von Mitspielern und einer Cliquenwirtschaft ausgesetzt, deren Kommunikation ich nicht verstand. Also bekam ich oft einfach die Bälle oder Flanken nicht, die ein Mittelstürmer braucht, um Tore zu schießen. Es war schon sehr frustrierend, Dinge, die ich sehr gut konnte, nicht zeigen zu können.

    Doch dann passierte etwas Außergewöhnliches: Als 17-Jähriger, der ausnahmsweise zu früh auf dem Weg zum Fußballtraining beim FC Altona 93 war, hörte ich aus einer dunklen Gasse laute Schreie. Was ist denn da los, dachte ich. Mutig wie ein Torwart im Fünfmeterraum lief ich in die Sackgasse hinein und öffnete pochenden Herzens die Tür – und spürte sofort eine unglaublich geballte Energie, die mich fast erschlug. Der erste Eindruck von schwitzenden Menschen in weißen »Pyjamas« mit farbigen Gürteln beeindruckte mich derart, dass ich diesem Kampfsport fortan mein Leben widmete. Taekwondo! Die Sportschule Tangun, die sechs Tage die Woche geöffnet hatte, wurde ab sofort mein »Shaolin-Tempel«.

    Fußball ist Mannschaftssport, Taekwondo ist Einzelsport, und wenn du gewinnst, dann gewinnst du, und wenn du verlierst, dann verlierst du, und zwar ganz alleine. Im Fußball bist du abhängig von vielen Faktoren, aufgrund derer du, egal wie gut du selbst spielst, trotzdem das Spiel verlieren kannst. Beim Taekwondo stehst du alleine auf der Matte und musst auch alleine bestehen. Diese Unabhängigkeit, diese Freiheit, alles zu erreichen und auf niemanden Rücksicht zu nehmen, war mein Schlüssel. Endlich konnte ich Gas geben. Ich trainierte die ganze Woche mehrere Stunden am Tag, lief permanent mit Bleiwesten rum. Man sah mich immer irgendwo Liegestütze machen, sah mich springen, treten, kämpfen oder im Kino Bruce-Lee-Filme zum hundertsten Mal anschauen. Nach der Rekordzeit von zwei Jahren bestand ich die Prüfung zum Schwarzen Gürtel im Taekwondo. Ich wurde mehrmals Hamburger Meister und nach vier Jahren disziplinierten Trainings 1981 auch Deutscher Meister im Kampf, natürlich im Einzel. Als Nationalkämpfer holte ich 1982 auf der WM in Ecuador den fünften Platz.

    Ich errang Unmengen von Titeln sowie einen ganz besonderen Titel, auf den ich bis heute sehr stolz bin: Kalifornischer US-GRANDCHAMPION im Kampf! Die Regeln des Turniers: Man musste alle Kämpfer in seiner Gewichtsklasse im K.-o.-System schlagen, um anschließend gegen alle andern Gewichtsklassensieger um den begehrten Grandchampion-Titel kämpfen zu können. Das Kuriose war, dass ich mich spontan erst am Tag des Turniers angemeldet hatte, denn eigentlich wollte ich nur meine Schüler unterstützen. Trotz der mangelnden Vorbereitung gewann ich einen Kampf nach dem anderen! Erst im Nachhinein erfuhr ich, dass ich unwissend auch den Vorjahressieger und kalifornischen Grandchampion in meiner Gewichtsklasse im letzten Kampf geschlagen hatte. Da verstand ich, warum die ganze Halle bei diesem Kampf gegen mich war ...

    Nach einer ganzen Reihe sehr harter Vollkontakt-Kämpfe stand ich um 1 Uhr morgens im Finale gegen einen riesigen Afroamerikaner, der die Schwergewichtsklasse und alle seine Kämpfe durch K. o. gewonnen hatte. Ich reichte ihm tatsächlich gerade mal bis zur Brust. Es waren kaum noch Zuschauer da, und die meisten meiner daumendrückenden Schüler waren schon nach Hause schlafen gegangen. Mein Körper war ziemlich am Ende und mit hundert blauen Flecken von Zerrungen und Prellungen übersät, aber mein Geist war wach. Mir war klar, dass ich in diesem Duell der krasse Außenseiter war. Aber wie man in einer solchen, eigentlich aussichtslosen Lage sagt: Du hast keine Chance, also nutze sie!

    Wie in einem billigen Karatefilm wurde ich von diesem Schwergewicht durch die Deckung über die Kampffläche getreten, teilweise sogar in die Kampfrichtertische hinein. Aber innerlich wusste ich genau, ich werde gewinnen, ich werde einfach gewinnen, und jedes Mal, wenn er meine Deckung hart getroffen hatte, sah ich eine Lücke, die ich für mögliche Treffer nutzen musste. Nach jedem Kick setzte er sein Bein ab, um neu Schwung zu holen. Das war der Moment, wo ich mit eingedrehten Back-Kicks zum Körper ihn dann öfter traf als er mich. Er wurde wütend, aber je öfter er mich angriff, um Punkte oder einen K.-o.-Schlag oder -Tritt zu landen, desto öfter konnte ich ihn treffen. Am Ende riss der Kampfrichter nach endlosen Wartesekunden auf das Punktrichter-Urteil meinen Arm hoch. Ich war der glücklichste Mensch auf diesem Planeten, aber auch der kaputteste. Die folgenden Tage konnte ich kaum gehen, hatte aber eine Lektion fürs Leben gelernt: Glaub an dich, egal wie übermächtig dein Gegner auch erscheint. Du kannst es schaffen. Die Grandchampion-Trophäe steht noch heute in meinem Büro in Hamburg.

    Seit dieser Erfahrung war mein Hunger erwacht, Dinge zu tun, die einfach unmöglich zu schaffen sind. Egal was! Titel zu jagen, ja zu sammeln, war zur Leidenschaft geworden. Steine unter Wasser zu zerschlagen, mit verbundenen Augen abgeschossene Pfeile zu fangen, in ferne Länder zu fliegen, um dort eine früher gezeigte Leistung noch mal zu toppen. Das machte Spaß und fand zugleich von allen Seiten Bestätigung. Doch irgendwann und aus heiterem Himmel machte es klick, und mir kam die Erkenntnis, dass die Titeljagd zwar mein Motor war – das eigentliche Geschenk aber in den immensen »Nebenwirkungen«, den »heimlichen« Goldmedaillen und der Schatztruhe voller Erfahrungen bestand, die es zu »plündern« galt.

    Die Wertschätzung dessen, was sich hinter den Rekorden verbirgt, hat sich bis heute nicht verändert und ist wie ein guter Wein gereift, dessen Geschmack ich mit vollem Herzen als Coach an andere weitergebe, wenn ich das Feuer in ihren Augen sehe ...

    Alle Herausforderungen, Titel oder Guinness World Records-Bestmarken ziehen sich seither wie ein roter Faden durch mein Leben, dessen Erfolgsprinzipien immer die gleichen geblieben sind. Sie haben nur jedes Mal ein anderes »Kleid« an.

    1.3 Das Erfolgspotenzial schlummert in jedem von uns!

    »Erfolg ist unabhängig von Alter, Rasse oder Herkunft, allein die Einstellung ist das Geheimnis!«

    Joe Alexander

    Es gab einmal einen jungen Mann, der so etwas wie ein Pseudo-Ghetto-Hip-Hopper war und auf Teufel komm raus reich und berühmt werden wollte. Was er suchte, war eine Art »Yoda«, der ihm wie der weise Jedi im Krieg der Sterne den Weg weisen würde. Der junge Mann glaubte wirklich, so einer könnte ihm – »bling, bling!« – auf schnellem Weg zu Reichtum verhelfen. Es war Winter und kalt, aber nach längerer Suche fand er ihn in einer noblen Skihütte oben in den Bergen, wo gerade eine heiße Champagner-Party mit eingeflogenen DJs, Models und einer VIP-Flatrate in vollem Gange war.

    In einem ruhigen Nebenraum, wo die Luft nach schwerem Havanna-Zigarrenrauch roch, tippte er rotzfrech und mutig diesem »Guru« an die Schulter, obwohl der sich gerade unterhielt, und sagte ihm direkt ins Gesicht: »Hören Sie, ich möchte genau so reich und berühmt werden wie Sie. Wie kann ich es auf dem kürzesten Weg schaffen?« Die Gespräche verstummten auf einen Schlag. Der »Guru« drehte sich um, schaute dem jungen Mann tief in die Augen und erkannte die Wichtigkeit seiner Frage: »Sei morgen um 4.30 Uhr früh auf dem Berg und bring eine Schaufel mit!« Der junge Mann war verblüfft: »Was? Ich will doch nicht Schnee schippen, sondern wissen, wie man viel Geld verdient!« Der »Guru« wiederholte: »Sei um 4.30 Uhr da, und dann wirst du es wissen. Keine Minute später, keine Minute früher! Sonst ist deine Chance vertan!« »Okay«, sagte der junge Mann und wandte sich schmollend zum Ausgang. Die Gesellschaft lachte amüsiert über diesen Dialog, den die Leute offenbar in ähnlicher Form schon öfter gehört hatten. Sie prosteten dem »Guru« zu.

    4.30 Uhr morgens, am folgenden Tag: Es war noch dunkel, es war bitterkalt, aber unser Hip-Hopper war so pünktlich wie noch nie in seinem Leben zuvor. »Hast du die Schaufel dabei?« fragte der »Guru«, der ihn erwartet hatte. »Ja, natürlich habe ich die Schaufel dabei, und? Soll ich jetzt die Zugspitze wegschaufeln?« witzelte der junge Mann. »Nicht ganz, aber so ähnlich. Ich möchte, dass du mit deiner Schaufel einen kleinen Berg zusammenschaufelst, dann sehen wir weiter ...« Der junge Mann sah ihn fassungslos an: »Was??? Das ist doch nicht Ihr Ernst, ich will doch keine Skipiste schaufeln! Und überhaupt: Was hat das alles mit meinem Wunsch zu tun, Millionär zu werden?« »Fang an, oder die Lektion ist hier und jetzt beendet«, antwortete der »Guru«.

    Widerwillig und wütend fing der junge Mann an, einen kleinen Berg aufzutürmen. Seine Hände froren, seine Nase lief und sein Atem ging schwerer. Nach einer halben Stunde hatte er einen hüfthohen Berg zusammengeschaufelt und fragte keuchend: »Na, ist dieser Haufen genug?« Der »Guru« machte mit einer kurzen Handbewegung deutlich, dass dieser Haufen höher, viel höher sein sollte ... »Verdammt noch mal«, schrie der junge Mann, »wann ist denn hoch auch hoch genug? Und außerdem verpasse ich noch die Early-Brunch-Party nachher und ...« Der »Guru« schenkte diesen Worten keine Beachtung. »Mannomann!«, grummelte der junge Mann und schaufelte weiter.

    Die ersten Sonnenstrahlen kamen langsam durch und erweckten das Tal mit warmem Licht. Der junge Mann schaufelte kräftig, aber immer noch widerwillig seinen ganz persönlichen Schneeberg, der jetzt Schulterhöhe besaß. Am Ende seiner Kräfte, schwer hustend und unter seiner Winterkleidung komplett durchgeschwitzt, fragte er den »Guru«, der gerade freudestrahlend von einer Skiabfahrt wiederkam: »Ist es jetzt endlich hoch genug?« Der »Guru« musterte den Schneehaufen und den erschöpften jungen Mann und sagte: »Etwas höher, dann sollte es reichen.« Der junge Mann tobte nun: »Das ist ja unglaublich, ich lass mich doch nicht verarschen!« Er schmiss die Schaufel in den Schneehaufen und stampfte wütend mit seinen Schneestiefeln durch den tiefen Schnee in Richtung Lift. Der »Guru« rief hinterher »Du willst wirklich Millionen verdienen? Komm zurück und ich sage es dir!« Der Junge blieb für einen Moment stehen, man hörte es förmlich in seinem Kopf rattern. Er drehte sich schließlich um und stampfte entschlossen zum »Guru«, der ihn lächelnd ansah. »So, noch zwölf Schneeschaufeln, dann bist du fertig!« Wortlos schaufelte der junge Mann blitzschnell den Haufen Schnee so zu einem hohen Berg zusammen, dass er kaum noch drübergucken konnte, und schleuderte die Schaufel endgültig weg. »FERTIG!«, schrie er, »Und nun???«

    Der »Guru« nickte wohlwollend. »So, stell dich vor den Schneeberg und lass dich kopfüber reinfallen.« Der junge Mann heulte auf: »Was? Was soll ich machen? Kopfüber in diesen Schneehaufen, den ich in Stunden geschaufelt habe? Was ist das für ein Quatsch? Ich habe extrem kalte Füße, meine Hände sind bald erfroren, ich habe Rückenschmerzen, bin sehr müde, und du willst, dass ich mich kopfüber in diesen nasskalten Schnee fallen lasse? Vergiss es, alter Mann, du hast ja keine Ahnung ... vergiss die Millionen, ich haue ab!« »Bling, bling!« sagte der »Guru« zum wutschnaubend davoneilenden Mann. »Du bist kurz davor und gibst schon auf? Es ist deine Entscheidung, du kannst gehen und davon laufen, aber dann komm nie wieder und stell mir diese Frage nicht auch nur noch ein einziges Mal!«

    »Aaaarahhg!« Ein lauter Schrei tönte vom jungen Mann durch das Tal, lauter als Tarzan jemals in seinem Dschungel geschrien hätte. Er drehte sich um, lief mit großen Schritten auf den von ihm hochgeschaufelten Berg zu, hechtete in hohem Bogen kopfüber in diesen Berg hinein und versank förmlich darin. Als er langsam rauskommen wollte, packte ihn der »Guru« am Hals und drückte seinen Kopf wieder tiefer in den Schnee hinein, sodass er keine Luft mehr bekam. Der junge Mann zappelte nun um sein Leben. Doch der »Guru« hatte ihn im Griff wie mit einem Schraubstock und ließ nicht locker!

    Die Sekunden vergingen und schienen eine Ewigkeit zu dauern. Die Zuckungen des jungen Mannes wurden schwächer und schwächer. In diesem Moment zog der »Guru« den jungen Mann endlich aus der tödlichen Schneefalle raus und warf ihn in den Schnee. Aus der Puste, ängstlich, völlig verunsichert und kurz vor einem Herzinfarkt starrte er den »Guru« an. »Was war dir am wichtigsten, als ich deinen Kopf in den Schnee gedrückt hatte?« Die Antwort kam prompt und ohne nachzudenken. »Luft! Atmen!«, schnaubte er. »Genauso ist es!«, sagte der »Guru«. »Wenn du dein Ziel genau so wichtig nimmst wie dein Atmen, dann denkst du nicht mehr an kalte Hände, Müdigkeit, Partys, laufende Nase, Rückenschmerzen und alles andere, was dich abhalten könnte, dein Ziel zu erreichen. Du denkst nur noch an das Atmen! Und wenn du nicht atmest, dann bist du tot!«

    Jeder Mensch trägt ein unglaubliches Power-Potenzial in sich. Aber wenn Sie dieses Potenzial nicht abrufen können oder möchten, dann sollten Sie es insgesamt sein lassen. Halbherzigkeit tut immer weh und ist nur ein Pflaster der Illusion. Und es ist egal, ob Sie Millionär oder berühmt sein wollen, eine Partnerschaft suchen, ein eigenes Haus oder Auto wünschen, eine Goldmedaille anstreben oder Gesundheit und Fitness, ob Sie mit dem Rauchen aufhören oder sich einfach nur eine tolle Lebensqualität als Ziel setzen wollen – wenn Sie nicht alles dafür tun und genau so darum kämpfen wie um die Luft zum Atmen, dann leben Sie weiterhin in Ihren Erwartungen und Träumen, die sich aber nie erfüllen werden.

    2. Sie sind ein Held – auch wenn

    Sie es noch nicht bemerkt haben

    2.1 Zum Staunen: menschliche Meisterleistungen aus aller Welt

    »Du musst nicht anders sein, um anders zu sein – du bist anders!«

    Joe Alexander

    Sie kennen sicherlich den Zirkus von früher, wo starke Männer in gestreiften Badeanzügen und mit Schnurrbärten wie Herkules eine Stange mit zwei schweren Kugeln über den Kopf stemmten und Zentimeter dicke Eisenstäbe scheinbar mühelos um den Arm wickeln konnten ... Das waren Meisterleistungen, bei denen die Menschen den »WOW-Faktor« noch mit eigenen Augen erlebt haben und Freunden und Verwandten davon erzählen konnten, sodass aus diesen Menschen mit den Jahrzehnten Legenden wurden.

    Es gibt hunderttausende Meisterleistungen aus aller Welt. Ich werde Ihnen im folgenden Abschnitt einige davon vorstellen, sodass Sie selbst entscheiden können, ob diese echt, einfach nur toll erzählt oder frei erfunden sind.

    Ich habe bewusst die meisten Namen der Protagonisten weggelassen, weil mir nicht die Namen wichtig sind, sondern die Handlungen, zu denen Menschen fähig sind, wenn sie auf ein Ziel fokussiert

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