Dateimanager gehören zu den wichtigsten Werkzeugen auf Arbeitsplatzrechnern, aber auch auf Servern. Sie sorgen dafür, dass Sie selbst in umfangreichen Datenbeständen einzelne Dateien schnell finden, und gestatten häufig bei Standardformaten das Öffnen und Betrachten der Dateiinhalte. Zudem ermöglichen es einige der Anwendungen, im Batch-Betrieb oder mithilfe von Wildcards größere obsolete Datenbestände über eine komplette Partition hinweg zu löschen, ähnlich bezeichnete Dateien umzubenennen oder generell Dateien und Ordner automatisiert zu verschieben. Ein solcher Bulk-Modus steigert im Umgang mit großen Datenbeständen die Produktivität enorm.
Im Laufe der Jahre wurden unter Linux so viele unterschiedliche Dateimanager entwickelt wie unter keinem anderen Betriebssystem. Das Spektrum der verfügbaren grafischen Werkzeuge zur Dateiverwaltung deckt alle Anwendungsszenarien ab. Alle gängigen Arbeitsoberflächen integrieren bereits Dateimanager, es gibt aber auch unabhängig entwickelte Werkzeuge mit grafischer Oberfläche. Speziell für Server finden sich zudem unzählige Dateimanager, die im Textmodus arbeiten. Die optisch etwas ansprechenderen Varianten verwenden einer Ncurses-Oberfläche. Damit machen sie sowohl auf Servern als auch auf Desktops eine gute Figur und arbeiten in aller Regel sehr ressourcenschonend.
Wir haben uns einige alternative Dateimanager näher angesehen. Als Auswahlkriterien für die Kandidaten dienten dabei speziell eine effiziente Arbeitsweise sowie eine gute Bedienergonomie.
Vorbildlich
Grafische Dateimanager zeigen meist die Inhalte des aktuellen Arbeitsverzeichnisses an, die sich dann per Mausklick verwalten lassen. Ncurses-Dateimanager nutzen in der Regel das Layout sowie die Funktionen des betagten Norton Commander, der in den 1980er-Jahren unter DOS zum Quasi-Standard unter den Verwaltungswerkzeugen für Dateioperationen avancierte. Teilweise stimmt sogar ihre farbliche Gestaltung mit der des Urgesteins überein.
Diese starke Fokussierung auf ein eigentlich anachronistisches Werkzeug ist der enorm effizienten Bedienung des Norton Commander, den vielen ausgereiften Funktionen und der übersichtlichen Oberfläche im Zwei-Fenster-Betrieb geschuldet, die selbst unter modernen Bedienkonzepten ihresgleichen suchen. Darüber