Beim Entwickeln von Landschaftsfotos kommt es oft vor, dass einzelne, vor allem sehr helle oder zu dunkle Bildbereiche einen Farbstich haben oder sie zu intensiv oder zu blass wirken. Verändern Sie Kontrast oder Sättigung, verstärkt sich das Phänomen noch. Daher sind für Landschaftsfotografen Maskierungs- und Auswahlfunktionen unerlässlich.
Kostenlose wie auch kommerzielle RAW- Entwickler bieten umfangreiche Werkzeuge zur selektiven Bildbearbeitung. Unter den Open-Source-Programmen verfügte bisher nur Darktable über solche Funktionen. Die grundsätzlich hervorragende Software birgt jedoch für manche Nutzer Nachteile: Sie ist gewöhnungsbedürftig zu bedienen, und man muss sich erst einmal gründlich einarbeiten, um gute Ergebnisse zu erzielen. Außerdem läuft Darktable nur mit einer schnellen Grafikkarte wirklich flüssig.
Seit der im November 2022 nach mehrjähriger Entwicklungszeit erfolgten Freigabe von Rawtherapee 5.9 modifizieren Sie auch mit diesem Programm bestimmte Bildbereiche intuitiv und effektiv . Der erfahrene Entwickler Jaques Desmis ließ sich beim Programmieren der Funktion von der genialen Auswahltechnologie der beliebten Nik-Plugins inspirieren. Erfreulich dabei: Das Programm ist ein ähnlich mächtiger RAW-Entwickler wie Darktable , vermeidet aber dessen oben erwähnten Nachteile .
Hinter Rawtherapee steckt anders als bei den meisten ähnlichen Programmen tatsächlich lediglich ein RAW-Entwickler. Er besitzt kein richtiges Verwaltungsmodul, sondern lediglich eine Art Datei- Browser beziehungsweise Bildbetrachter. Starten Sie die Anwendung und navigieren darin zum Verzeichnis, in dem die Fotos liegen. Ein Doppelklick auf eine Miniatur öffnet das Foto im Editor, also dem Bearbeitungsmodul. Dort befinden sich rechts die Bearbeitungswerkzeuge.
Vorarbeit
Zunächst sollten Sie einige Standardeinstellungen anpassen. Klicken Sie auf die entsprechende Schaltfläche, dann erhalten Sie ein eigenes Fenster mit mehreren Registerkarten. Zunächst einmal kümmern Sie sich um zwei Optionen: die Farbe| Hier empfiehlt sich das Design da es einem neutralen Grau recht nahekommt.