Aurélien Pierre arbeitet in Vollzeit am beliebten RAW-Entwickler Darktable. Die Bezahlung seiner Stelle wird über Spenden finanziert, außerdem gibt er Kurse zur Fotobearbeitung mit Darktable.Der Einstieg in die Entwicklung der Software lief am Anfang nach klassischem Schema: Pierre korrigierte Fehler, die zuvor niemand reparieren wollte. Inzwischen schreibt er zentrale Module, die die Arbeitsweise der Anwendung grundlegend revolutionieren. Im Interview erzählt er davon.
LinuxUser: Darf ich fragen, wie alt du bist?
Aurélien Pierre: Ich feiere demnächst meinen 31. Geburtstag.
LU: Wie bist du ein Darktable-Entwickler geworden?
AP: Ich habe eine Ausbildung in Vermessungstechnik – das ist so ähnlich wie Fotografie, weil es mit Sensoren, Kalibrierung und so weiter zu tun hat. Als ich an der École Polytechnique studierte, sah ich auf Instagram zufällig eine Werbung für eine Blind-Deconvolution-Software.
Da ich bereits Vorwissen über Dekonvolution hatte, begann ich, zu diesem Thema zu recherchieren. Weil ich Darktable schon von Beginn an für meine eigenen Arbeiten nutzte, war es naheliegend, ein Blind-Deconvolution-Modul für die Software zu programmieren. Dieses Projekt ist allerdings letztlich bis heute nicht abgeschlossen. Es hat sich im Laufe der Zeit herausgestellt, dass es kein