Im Januar 2022 feiert Will Wright seinen 62. Geburtstag. Grund genug, die bewegte Geschichte des einflussreichen US-Spieledesigners ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Beginnend bei seinem C64-Debütspiel Raid on Bungeling Bay über die Meilensteine Sim City und The Sims bis hin zu seiner neuesten Mobile-Game-Vision Proxi – in unserem Report erfahrt ihr alles über das Lebenswerk des umtriebigen Kreativkopfs.
REPORT | Will Wright kommt am 20. Januar 1960 in Atlanta im USBundesstaat Georgia zur Welt. Schon früh hegt er eine Faszination für Strategiespiele, im Speziellen für das fernöstliche Brettspiel Go. „Ich spiele es, seit ich ein Kind bin. Es besitzt ein unglaublich einfaches Regelwerk. Trotzdem sind die darin möglichen Strategien unglaublich komplex. Seither war ich stets fasziniert von der Tatsache, dass Komplexität aus solcher Einfachheit heraus entstehen kann“, erinnerte sich Wright in einem Interview mit dem Nachrichtensender CNN (http://edition.cnn.com/chat/transcripts/2000/12/1/wright.chat/) aus dem Jahr 2000. Ein weiteres Hobby, das dem jungen Will sehr am Herzen liegt, ist Modellbau. Das Ganze geht irgendwann sogar so weit, dass er mit gerade einmal zehn Jahren das Flugdeck des Raumschiff Enterprise rekonstruiert – aus Balsahölzern. Lohn der Baumeister-Mühe? Ein Preis auf einer Star-Trek-Messe und jede Menge Selbstvertrauen.
Will – dessen Vater eine Verpackungsfirma leitet und dessen Mutter als Schauspielerin und AmateurMagierin arbeitet – geht auf eine Montessori-Schule und fühlt sich dort pudelwohl. Bereits als Kind hat der Kreativkopf den innigen Wunsch, nach den Sternen zu greifen und Astronaut zu werden. Entsprechend wundert es auch nicht, dass er mit seinem Dad oft stundenlang auf der Veranda sitzt und über Raumfahrtprogramme und außerirdisches Leben philosophiert. Leider verstirbt Wrights geliebter Vater 1969 an Leukämie. Seine Mutter, Beverly Wright Edwards, zieht daraufhin zurück in ihren HeimatBundesstaat Louisiana, genauer gesagt in die Hauptstadt Baton Rouge nordwestlich von New Orleans.
Will macht dort im Jahr 1976 seinen High-School-Abschluss und wechselt kurz darauf an die Louisiana State University. Zwei Jahre widmet er sich zunächst dem Studium der Architektur, bis er sich 1978 an der Louisiana Tech für Maschinenbau einschreibt. Wright ist extrem wissbegierig, steckt seine Energie und Aufmerksamkeit aber vor allem in die Dinge, die ihm wirklich Spaß machen. Dies ist letztendlich auch einer der Gründe,