Beat German

Debüt nach 40 Jahren

Gareth Jones, bekannt für seine Produktionsarbeit für Depeche Mode, Erasure und Einstürzende Neubauten, lernte den Produzenten und Mute-Labelchef Daniel Miller zum ersten Mal kennen, als er 1983 gebeten wurde, an Depeche Modes Synth-Pop-Album „Construction Time Again“ mitzuarbeiten. Am Ende dieser Sessions bliebenJones und Miller oft noch etwas länger in The Garden – dem damaligen Studio von Synthie-Pionier John Foxx – und experimentierten spielerisch mit Klängen. Obwohl das Projekt schon damals Sunroof benannt wurde und man später Remixe für Goldfrapp, Can oder To Rococo Rot anfertigte, verzichtete das Duo fast 40 Jahre lang auf die Veröffentlichung eigener Studio-Jams. Das änderte sich jedoch im März 2019 nach diversen Improvisationen mit modularen Geräten. Dieses Mal planten sie, ihre Sessions aufzunehmen, was zu „Electronic Music Improvisations Volume 1“ führte – acht modularen Stücken, die live in verschiedenen Studioräumen in ganz London aufgenommen wurden.

Beat / Könnt ihr euch noch an die Umstände eurer ersten Begegnung erinnern?

Daniel Miller / Wir begannen gerade mit der Planung des dritten Depeche Mode-Albums „Construction Time Again“. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir in einem großartigen Studio namens Blackwing gearbeitet, waren aber der Meinung, dass wir einen Szenenwechsel brauchten. Also landeten wir schließlich im Studio The Garden von John Foxx, weil es ganz anders war als ein konventionelles Studio. Es hatte Tageslicht, was damals ungewöhnlich war, einen relativ großen Kontrollraum und einen kleinen Live-Raum, aber wir hatten keinen Engineer. John schlug Gareth vor, weil er beim Aufbau seines Studios geholfen und mit ihm an „Metamatic“ gearbeitet hatte. Gareth verbreitete eine sehr enthusiastische Stimmung. Daher entschieden wir uns, ihn mit Depeche Mode zusammenarbeiten zu lassen und alles wurde sehr natürlich und fließend mit vielen experimentellen Prozessen.

/ In gewisser Weise war das auch der Beginn des Sunroof-Projekts, denn Daniel und ich haben schnell gemerkt, dass wir gerne noch im Studio rumhängen, nachdem Depeche Mode nach Hause gegangen waren. Normalerweise fuhren sie mit dem Zug zurück nach Essex, und da wir beide in London lebten, verbrachten wir ein oder zwei Stunden damit, Jam-Sessions zu machen und mit Synths und Effekten herumzuspielen. Wir haben nur herumgebastelt und die

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