Linux Magazin germany

Rettungsring

Microsoft Windows gilt aufgrund seiner vielen Sicherheitslücken als besonders anfällig für Schadsoftware wie Viren, Würmer und Trojaner. Da das Betriebssystem jedoch nahezu eine Monopolstellung auf dem Desktop einnimmt, sehen sich vor allem Administratoren in Unternehmen immer wieder damit konfrontiert, dass Schadprogramme Windows-Arbeitsplätze beschädigen oder gar unbrauchbar machen.

In solchen Fällen ist es meist sinnvoll, die beschädigten Computer von einem Wechseldatenträger aus hochzufahren und die Massenspeicher anschließend mithilfe eines externen Rettungssystems zu untersuchen. Zu diesem Zweck stellen viele Hersteller proprietärer Antiviren- und Anti-Malware-Software kostenlos erhältliche Notfall-CDs zur Verfügung, die mithilfe der herstellereigenen Scanner Schadsoftware auf Windows-Systemen ausfindig machen und entfernen. Zusätzlich lassen sich damit in vielen Fällen auch beschädigte Systemdateien reparieren, sodass man das Windows-System anschließend wieder nutzen kann.

Die Rettungs-CDs stehen in der Regel als ISO-Image auf den Webseiten der jeweiligen Hersteller zum Herunterladen bereit. Sie basieren auf Linux-Derivaten und enthalten neben den AV-Scannern häufig auch freie Linux-Werkzeuge, mit denen man ein Backup der Zielsysteme anlegen oder auch Massenspeicher verwalten kann. Wir sehen uns im Folgenden an, was die einzelnen Notfall-CDs im Detail leisten.

Avira Rescue System

Das in Tettnang am Bodensee angesiedelte Unternehmen Avira hat sich im Laufe der Jahre zu einem Global Player im Bereich der Systemsicherheit primär für Windows-Rechner entwickelt. Avira offeriert diverse Antivirenanwendungen für Produkte aus Redmond, erweitert sein Portfolio in den letzten Jahren aber kontinuierlich um VPN-Dienste, Sicherheitslösungen für Mobilsysteme wie Android und Apple iOS sowie um Schutzsoftware für den Umgang mit E-Mails.

Mit dem Avira Rescue System bietet das Unternehmen auch ein frei erhältliches Rettungssystem auf Basis von Linux an. Das als ISO-Abbild angebotene System fokussiert auf beschädigte WindowsComputer. Es prüft die Zielrechner auf Schadsoftware, kann das Betriebssystem reparieren und erlaubt auch das Editieren der Registry-Datei, die auf Windows-Computern als zentrale Konfigurationsdatenbank fungiert. Die Reparatur von Boot-Sektoren und das Modifizieren von Partitionen erlaubt das Tool nicht.

Darüber hinaus scannt Avira Rescue System auch Linux-Systeme auf Schadsoftware und kann diese entfernen. Das rund 1,2 GByte große Hybrid-Image

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