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Proxmox 7.0 auf einem Server-PC installieren

Wer Geld im Überfluss und einen passenden Hobbyraum hat, kann den mit diversen PC-Arbeitsplätzen vollstellen und allerlei Linux-, Windows- und MacOS-Installationen auf den Rechnern betreiben. Je nach Lust und Laune schaltet er dann den PC mit dem gewünschten Betriebssystem ein und nutzt ihn. Das ist aber ein untypisches Szenario – wahrscheinlicher haben Sie nur Platz für einen oder zwei Rechner.

Virtuelle Maschinen (VMs) machen die gleichzeitige Nutzung mehrerer Systeme komfortabel: Programme wie Virtualbox und VMware Player lassen Sie komplette Installationen einer Linux-Distribution oder eines Windows-Systems auf virtueller Hardware einrichten, die Sie bei Bedarf starten und im Fenster bedienen. Brauchen Sie die VM nicht mehr, speichern Sie den aktuellen Zustand und schalten die virtuelle Maschine aus oder fahren sie regulär herunter.

Es gibt aber einige Nachteile: Wenn Sie etwa nach einem Update den Rechner, auf dem die Virtualisierungssoftware läuft, neu starten müssen, schalten Sie dabei auch alle VMs aus. Außerdem teilen sich die virtuellen Maschinen die Rechenleistung mit den sonstigen Anwendungen. Auf Notebooks kann die hohe Last auch für störende ständige Lüftergeräusche sorgen. Darum bietet es sich an, die VMs auf einen separaten Rechner auszulagern.

Hier kommt Proxmox ins Spiel: Das eigenständige Virtualisierungssystem bietet ähnliche Funktionen wie VMware vSphere, und Sie können darauf virtuelle Maschinen mit KVM und Container mit LXC laufen lassen. Sie nutzen also mit einem Produkt zwei verschiedene Virtualisierungstechniken. Grob vereinfacht sind Container kompakter und brauchen weniger Ressourcen, dafür sind VMs flexibler und unterstützen auch grafische Oberflächen.

Ein mit Proxmox konfigurierter PC kann später ohne Monitor und sonstige Peripheriegeräte in einem anderen Raum stehen. Er braucht nur Strom und eine Netzwerkverbindung. Die VMs und Container steuern Sie dann bequem über den Webbrowser, und das von jedem beliebigen Rechner im lokalen Netz aus 1. Sie können sich auch von mehreren Rechnern aus am Proxmox-Server anmelden und damit dieselben VM-Oberflächen mehrfach betrachten und steuern.

Die im Juli 2021 erschienene Proxmox-Version 7 basiert auf Debian 11 „Bulls eye“. Für den Test haben wir Proxmox auf einer alten Z420-Workstation von HP eingesetzt, die mit einem Hexacore-Xeon-Prozessor (sechs Kerne mit maximal 3,2 GHz, dank Hyperthreading von Linux

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