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Big Sur

Apple hat sich in den vergangenen Jahren mit Blick auf den Mac nicht nur mit Ruhm bekleckert, sondern sich gleich mehrfach Häme von außen, aber mindestens auch starkes Kopfschütteln von den eigenen Anwendern eingehandelt. Damit soll nun Schluss sein. Auf der WWDC (World Wide Developer Conference, Apples Entwicklerkonferenz), die in diesem Jahr erstmals ausschließlich online in Form eines vorab produzierten Videos abgehalten wurde, präsentierte Apple neben einer ersten Vorschau auf macOS Big Sur auch gleich einen Plan für die kommenden Jahre. Der Mac wird Intel-Prozessoren abschwören und fortan – wie auch iPhone und iPad – mit ARM-Chips ausgestattet sein. So soll es Apple gelingen, die verschiedenen Plattformen noch weiter zusammenzuführen. Und macOS Big Sur soll dafür den Grundstein auf dem Mac legen.

Eine kurze Reise durch die Zeit

Um zu verstehen, weshalb Apple die Veröffentlichung von macOS Big Sur so hervorhebt und sich erstmals seit 20 Jahren „traut“, dem Betriebssystem eine neue Versionsnummer (11.0) zu spendieren, muss man sich dessen Historie vor Augen führen.

Nicht nur, weil der Versionssprung von 9 auf 10 es verlangte, sondern auch, weil die Zeit reif war, lieferte Apple mit Mac OS X 10.0 einen wirklich großen Wurf ab. Dabei startete alles nicht etwa mit einer Katze: Das erste „Mac-Tier“war ein Bär. Für den Preis von 30 US-Dollar konnte man im September 2000 die erste Public Beta mit dem Codenamen „Kodiak“kaufen. Inzwischen bietet Apple die Public-Beta-Versionen jedem Nutzer kostenfrei zum Download an. Aber mehrere hundert Megabyte an Daten runterzuladen war damals nicht sonderlich opportun. Die 30 US-Dollar waren wahrscheinlich eine Mischung aus Deckungsbeitrag für die realen Kosten (Pressen der Datenträger und Versand) sowie zu einem weiteren Teil auch eine Art „Schutzgebühr“.

Das offizielle Release von Mac OS X 10.0 (Codename „Cheetah“) erfolgte sechs Monate später – und änderte alles. Vor allem wegen der neuen Oberfläche, die auf den Namen „Aqua“hörte und dem Mac eine neue Leichtigkeit und Verspieltheit verschaffte. Die Installation von Cheetah schluckte 800 Megabyte Plattenplatz und verlangte 128 MB an Arbeitsspeicher – Hürden, die längst nicht jeder Mac zu nehmen wusste.

Nur ein halbes Jahr später folgte „Puma“, das allerdings wenig neue Funktionen enthielt und rückblickend nicht viel mehr als eine fehlerbereinigte Version war – etwas, das uns später erneut begegnen wird. Interessant anzumerken ist, dass diese Version von Mac OS X (10.1.2) diejenige war, die Apple neu gekauften Computern erstmals beilegte, was das Ende des Vorgängers OS 9 endgültig besiegelte.

Schon 2002 begab sich Apple mit „Jaguar“auf einen Pfad, dem man in Cupertino bis heute folgt. Denn mit der Einführung von „Universal Access“, den „Bedienungshilfen“also, will es Apple Menschen mit körperlichen Einschränkungen seitdem leicht machen, einen Computer zu benutzen.

2003 brachte „Panther“neben der Exposé-Funktion auch Safari als neuen Standard-Webbrowser mit sich, der Microsofts Internet Explorer ablöste.

2005 ergänzte „Tiger“neben der Universalsuche „Spotlight“Widgets für den Mac-Desktop.

2007, im „Jahr des iPhone“, bescherte „Leopard“vor allem zwei sinnvolle und tiefgreifende Neuigkeiten. Mit Time Machine hat es der Nutzer einfach, verlässliche Back-ups zu erstellen und einzelne Dateien (oder das ganze System) wiederherzustellen. Außerdem schuf Leopard die Grundlage für die Unterstützung von 64-Bit-Apps.

2009 nahm Apple den gleichen Schritt wie schon 2001 mit Puma, denn „Snow Leopard“(die

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