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SYNTHS TOTAL

In dem letzten Jahr sind nicht nur eine Vielzahl analoger Synthesizer erschienen, sondern auch einige spannende digitale Klangerzeuger sowie nicht minder interessante Hybride. Während Behringer einen günstigen Analogsynthesizer nach dem anderen herausbringt, scheint der allgemeine Trend eher in Richtung digitale Klangerzeugung zu gehen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf flexible Wellenformen der Oszillatoren gelegt. Der Wavetable-Synthesizer Modal Electronics Argon8 oder ASM Hydrasynth mit Wavemorphing oder Korg Wavestate mit Wave-Sequencing sind nur einige Beispiele. Besonders innovativ zeigen sich die Synthesizer Prologue, Minilogue XD sowie NTS1 mit ihrem digitalen User-Oszillator, der mit neuen Oszillator- und Effektmodellen gefüttert werden kann. Das Konzept kommt hervorragend an, was auch das stetig wachsende Angebot an Oszillatormodellen und Effekten von Drittanbietern belegt: Für einen Taschengeldpreis halten nun auch FM-, Wavetable-, Granular-, Karplus-Strong-Synthese Einzug in die Geräte. Toll ist auch, dass immer mehr Klangerzeuger mit intuitiven Step-Sequenzern und Arpeggiatoren aufwarten, wodurch ganz ohne zusätzliche Hard-oder Software lebendige Basslines, Riffs und Grooves möglich werden.

Von monophon bis polyphon

Die meisten analogen Synthesizer sind monophon, also nur einstimmig spielbar. Aktuelle Beispiele sind Behringers Pro-1, TD-3, Crave und K-2 sowie Moog Sirin. Aber auch paraphone Modelle wie Novation Bass Station 2, Moog Matriarch, Behringer Odyssey und Poly D sowie Sequential Pro 3 erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Diese sind zwei-oder mehrstimmig spielbar, wobei sich alle Stimmen denselben Verstärker und dasselbe Filter mit den jeweiligen Hüllkurven und LFOs teilen.

Sie legen Wert auf ein mehrstimmiges Instrument? Polyphone analoge Synthesizer sind aufgrund der hohen Produktionskosten deutlich teurer und rarer gesät. Hier besitzt jede Stimme einen eigenen Synthesestrang. Zu der Speerspitze der polyphonen analogen Modelle gehören der achtstimmige MFB Synth Pro, der 16-stimmige Moog One und Korg Prologue mit acht bzw. 16 Stimmen. Doch es muss ja nicht immer analog sein: Einige digitale Polyphone sind zu deutlich geringeren Preisen erhältlich, man denke nur an ASM Hydrasynth, Elektron Digitone und Modal Electronics Argon 8. Weitere interessante polyphone Digital- und Hybrid-Synthesizer sind Nord Wave 2, Roland Fantom 6, Korg Minilogue XD sowie Teenage Engineering OP-Z.

Bei Workstations wie dem Roland Fantom 6 gehört es nach wie vor zum guten Ton, dass diese multitimbral sind, also mehrere verschiedene Klänge gleichzeitig wiedergeben können. So sind expressive Layer- und Split-Sounds möglich. Zu den aktuellen analogen Synthesizer dieser Gattung zählen Elektron Analog Four, DSI Prophet REV2, Prophet 12 und Prophet X sowie Moog One. Nords neues Synthesekraftwerk Wave 2 reiht sich mit seinen vier Layern in die Auswahl multitimbraler digitaler Synthesizer ein, zu der auch Teenage Engineering OP-Z, Korg Wavestate Elektron Digitone sowie Waldorf Quantum und Kyra gehören.

Die richtige Wahl

Welcher Synthesizer der Richtige für Ihren Sound ist, ist natürlich höchst subjektiv. Neben dem Klang sind natürlich der Formfaktor und die Ausstattung wichtige Entscheidungsmerkmale. Wenn Sie auf der Bühne Musik machen möchten, empfiehlt sich ein Gerät mit integriertem Keyboard, das über möglichst viele Spielhilfen wie Modulationsund Pitch-Räder sowie Aftertouch verfügen sollte. Synthesizer, die Arpeggiator, Step-Sequenzer oder MIDI-Looper bieten, erlauben es Ihnen, auch im Live-Kontext packende Sequenzen und vielschichtige Spannungsverläufe zu erzeugen. Ein direkter Zugriff auf die wichtigsten Klangparameter ist dabei selbstverständlich Pflicht. Sie möchen Ihren Klangerzeuger in Ihr DAW-Studio einbinden oder mit einem MIDI-Keyboard ansteuern? Dafür sollte das Gerät eine (USB-)MIDI-Schnittstelle besitzen, was bei den meisten Synthesizern der

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